…Nach seiner Ausrufung als Messias durch Johannes sammelt Jesus Schüler. Sein „prinzipielles Zeichen“ in Kana, die „messianische Hochzeit“, verdeutlicht sein Ziel: die Wiederherstellung der Einheit Israels mit seinem Gott; dadurch erfährt Israel Befreiung und Rettung vom Tod, was aus dem „anderen Zeichen“ in Kana, der Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten, hervorgeht.
Der verborgene Messias
…Anlässlich von fünf Festen der Judäer bewirkt der Messias Jesus in vier Zeichen die Befreiung Israels von Lähmung, Hunger, Blindheit und Tod, aber seine judäischen Gegner neh^men ihn nicht an, sogar ehemalige Vertraute verlassen ihn, sein Königtum wird zelotisch missverstanden, er bleibt als Messias verborgen.
Der Abschied des Messias
…Die Weltordnung, vertreten durch Pilatus, ermordet Jesus, den König Israels. Indem der Messias den Tod am Kreuz freiwillig auf sich nimmt, steigt er zum VATER auf und übergibt auf diesem Wege seinen Schülern die Inspiration der Treue des Gottes Israels – den Heiligen Geist der solidarischen Liebe. So überwindet er die Weltordnung.
Galiläa – Aufbruch zur Nachfolge
…Letzten Endes bricht die Gruppe um Johannes, inspiriert durch Jesus, aus ihrer sektenhaften Isolation „hinter verschlossenen Türen“ auf und schließt sich der von Petrus geleiteten judäisch-messianischen Bewegung an, nicht ohne eine gewisse Eigenständigkeit zu bewahren. Nachfolge des Messias heißt: „sich gürten lassen“ zur Solidarität, wie es Jesus bei der Fußwaschung getan hatte.
Eingeboren
…Was bedeutet eigentlich das merkwürdige Wort „eingeboren“, wenn der Evangelist Johannes vom „eingeborenen Sohn des Vaters“ spricht? Wie kann „das Wort Fleisch werden“? Was ist die „Herrlichkeit“, die man dann zu sehen bekommt? Nach Ton Veerkamp sollten all diese christlichen Begriffe von ihrem jüdischen Ursprung her ausgelegt werden.
Christsein in der Nussschale
…Was Paulus in 1. Korinther 13, 13 als „bleibend“ bezeichnet – Glaube, Hoffnung und Liebe –, beschreibt Dr. Eberhard Martin Pausch in einem Gastbeitrag für die Bibelwelt als grundlegende Haltungen christlicher Existenz, die auf ebenso fundamentalen Einsichten beruhen und sich sowohl in „gottesdienstlichen“ als auch in welt-verändernden Handlungen ausdrücken und auswirken.
Gott will eine Bleibe bei uns haben
…Wenn Jesus sagt: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen“, meint er damit den Himmel, wo die Christen nach ihrem Tod hinkommen? Ein anderer Vers im Johannesevangelium legt nahe: Nicht wir kommen in den Himmel, Gott und Jesus kommen mit ihrer Liebe, Agapē, zu uns, suchen bei uns eine Bleibe.
„Es ist das Wort ganz nahe bei dir“
…Erstaunlich, wie einig die heiligen Bücher der drei Religionen sind, deren Anhänger an einen einzigen Gott glauben: Gott ist nahe. In seinem Wort, seiner Tora, seinem Gebot. Und Vergebung ist keine Flatrate für unbegrenztes Sündigen. Nein, das Vertrauen auf einen barmherzigen Gott öffnet uns die Augen und das Herz dafür, wie schrecklich es ist, unbarmherzig zu denken und zu handeln.
Zachäus‘ Umkehr – eine unglaubliche Wundergeschichte
…Jesus sieht in Zachäus einen „Sohn Abrahams“. Staunend nimmt er wahr, dass dieser korrupte Betrüger fähig wird, nach Gottes Tora zu handeln, zur Wegweisung Gottes umzukehren, Recht zu tun und Armen Befreiung zu verschaffen, wie es dem NAMEN Gottes entspricht. So widerfährt auch seinem eigenen Haus „Heil“ – Befreiung in jeder Hinsicht.
Sara und Hagar – Frauenbefreiung im 1. Buch Mose
…Männliche Ausleger des Alten Testaments behaupteten von den Frauen der Erzväter des Volkes Israel, dass sie in den Überlieferungen des 1. Buchs Mose keine ursprüngliche, wesentliche, selbstständige Rolle gespielt hätten. Irmtraud Fischer wies 1994 in ihrem Buch „Die Erzeltern Israels“ nach, dass die Bibel ganz im Gegenteil ursprünglich vor allem an den Befreiungsgeschichten von Sara, Hagar und anderen interessiert war.