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An Pfingsten feiern wir Kirchengeburtstag

Die Taufe von Johannes dem Täufer war gemeint als Zeichen der Umkehr zu Gott. Das Untertauchen im Wasser stand für das Abwaschen der Sünden. Bei Jesus kommt hinzu: Er ruft zur Umkehr und gibt auch die Kraft dazu. Er tauft uns mit dem Feuer der Liebe, verändert uns von innen, indem er uns liebt, so wie wir sind.

Kirchturm mit Luftballons
An Pfingsten feiert die christliche Kirche ihren Geburtstag (Bild: AnnaERPixabay)

direkt-predigtTauf- und Abendmahlsgottesdienst am Pfingstsonntag, den 4. Juni 2006, um 10.00 Uhr in der Pauluskirche zu Gießen
Einzug der Tauffamilien

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

In der Pauluskirche feiern wir heute am Pfingstsonntag einen Gottesdienst mit beiden Sakramenten unserer evangelischen Kirche, Taufe und Abendmahl. Getauft werden nicht nur die beiden Kinder … , sondern auch die Eltern und eine Patin des kleinen … . Herzlich willkommen in der Pauluskirche!

Wir freuen uns auch, dass unser Kirchenvorstand wieder vollständig besetzt ist und wir heute Herrn Erich Dritsch in seinen Dienst als Kirchenvorsteher offiziell einführen können.

Wir singen das Lied 557:
Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Im Namen des dreieinigen Gottes feiern wir jeden Gottesdienst. Im Namen des Gottes, der sich uns als der Vater im Sohn durch den Heiligen Geist offenbart, taufen wir heute drei Erwachsene und zwei Kinder. Am Pfingstfest konzentrieren wir uns besonders auf den Heiligen Geist: auf die Art und Weise, wie Gott selber in der Kirche am Werk ist, wie er Menschen in Bewegung bringt.

Kommt, lasst uns Gott anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Wo es dunkel ist, brauchen wir Licht. Wo wir traurige Zeiten erleben, warten wir auf das Lichtlein, das von irgendwoher kommt und uns neue Hoffnung gibt. Wenn es in uns dunkel aussieht, brauchen wir ein Licht, das uns aufgeht. Wir rufen zu dir, Gott, komme zu uns als das Licht, das unsere Nacht durchbricht:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Gott Vater, als der Schöpfer hast du zuerst das Licht erschaffen. Jesus Christus, Sohn Gottes, als das Licht der Welt bist du auf die Erde gekommen, um uns aus unserer Dunkelheit zu erlösen. Gott, Heiliger Geist, du zündest in uns Lebenslichter an und lässt deine Liebe an uns arbeiten.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.

Der Herr sei mit euch! „Und mit deinem Geist!“

Dreieiniger Gott, wir kommen zu dir, so wie wir sind, mit Freude oder mit Trauer im Herzen, aufgeregt oder in stiller Andacht. Vielleicht ist der eine skeptisch gegenüber dem, was die Kirche zu bieten hat, und die andere ist einfach neugierig auf dein Wort. Wir alle brauchen deinen Geist, um dein Wort zu verstehen und nach deinem Wort zu leben. Wir bitten dich um deinen Geist im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Die Lesung aus der Bibel zum Pfingstfest steht in der Apostelgeschichte 2:

1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.

2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,

4 und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?

8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache?

12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?

13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.

14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und laßt meine Worte zu euren Ohren eingehen!

15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage;

16 sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:

17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben.

38 Petrus [hielt eine Predigt und anschließend] sprach [er] zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.

41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, vielleicht wundern Sie sich, aber die Predigt kommt heute ausnahmsweise vor den Taufen. Und zwar deshalb, weil es am ersten Pfingstfest auch so war: Erst kam der Heilige Geist, dann wurden 3000 Menschen getauft. Denken wir also erst noch ein bisschen über den Heiligen Geist nach.

In den beiden Evangelien nach Matthäus und nach Lukas steht ein Satz, den Johannes der Täufer gesagt hat (Matthäus 3, 11 und Lukas 3, 16):

Ich taufe euch mit Wasser…; … aber … [Jesus Christus] wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Die Taufe von Johannes dem Täufer war gemeint als Zeichen der Umkehr zu Gott. Das Untertauchen im Wasser stand für das Abwaschen der Sünden. Das alles ist in der christlichen Taufe auch mit gemeint. Bei Jesus kommt hinzu: Als Gottes Sohn ist er persönlich das Licht der Welt. Er ruft uns nicht nur zur Umkehr, er gibt uns auch die Kraft dazu. Er fordert uns nicht nur dazu auf, andere Menschen zu werden, sondern er tauft uns mit dem Feuer der Liebe, verändert uns von innen, indem er uns liebt, so wie wir sind.

An Pfingsten hören wir von diesem Feuer, mit dem Jesus tauft. Stellen wir uns das mal vor: Es ist fünfzig Tage her, dass Jesus gestorben ist. Dann haben die Jüngerinnen und Jünger erfahren: Er ist auferstanden, er lebt. Aber jetzt ist alles doch anders als vorher. An Himmelfahrt haben die Erscheinungen Jesu vor seinen Freunden aufgehört. Jesus ist nicht mehr sichtbar bei ihnen, er ist im Himmel. Irgendwie fühlen sie sich immer noch ängstlich, traurig, verloren in der Stadt Jerusalem, in der Jesus gekreuzigt worden ist und wo auch die, die an ihn glauben, vor Verfolgung nicht sicher sind. Sie hocken zusammen im ersten Stock eines Hauses, zurückgezogen von der Welt, und sie trauen sich nicht einmal nach draußen, als das jüdische Pfingstfest anbricht. Pfingsten, griechisch Pentekoste, heißt wörtlich übersetzt 50. Fünfzig Tage nach dem Passahfest feiern die Juden das Wochenfest und erinnern sich daran, wie Gott dem Mose auf dem Berg Sinai das Gesetz gab.

Genau an diesem Feiertag geschieht plötzlich wieder etwas, das kann die Bibel nur in Bildern schildern: Ein Sturmwind braust durch das Haus, Feuerzungen setzen sich auf die Köpfe der Anwesenden. Hier greift Gott selber ein, mit der Kraft der Liebe, die seine Jünger von Jesus kannten. Sturm und Feuer malen die Energie dieses Eingreifens aus. Das ist Heiliger Geist: Power pur! Sehen kann man diese heilige und zugleich mächtige Kraft nicht mit diesen Augen im Kopf, aber ihre Wirkungen sieht man: wie beim Sturmwind, der unsichtbar ist und doch Bäume durchschüttelt und Dächer abdeckt. Die feurigen Zungen weisen auf die eigentliche Wirkung des Heiligen Geistes hin: Er macht aus ängstlichen Jüngern mutige Prediger. Leute, die das Reden nicht gewohnt sind, lässt er die richtigen Worte finden, um eine große Menschenmenge zu begeistern. Sogar Sprachbarrieren zwischen Festbesuchern in Jerusalem aus der ganzen Welt überwindet der Geist Gottes. Menschen verschiedenster Herkunft verstehen einander – im Doppelsinn des Wortes. Sie verstehen, was Petrus sagt, und sie gehen aufeinander zu, überwinden ihre Scheu voreinander, freunden sich an. Am Anfang erzählt die Bibel vom Turmbau zu Babel: wie die Menschheit in Völker mit tausend verschiedenen Sprachen zertrennt wurde. Jetzt entsteht ein neuer Anfang: was zerrissen war, kann geheilt werden, Hass zwischen Juden und Heiden, Vorurteile und Krieg zwischen Völkern sind nicht mehr unüberwindlich. Das alles fängt ganz bescheiden an, indem die Kirche entsteht. Kirche? Nicht ein Gebäude, sondern eine Gemeinschaft. 3000 Leute, die sich taufen lassen. 3000 Leute, die alles von Jesus erwarten und als erstes um die Vergebung ihrer Sünden bitten. So können sie neu anfangen. So fangen sie etwas an, was es bis heute gibt: die Gemeinde, die an Jesus glaubt. Hätte es damals Pfingsten nicht gegeben, gäbe es nirgends eine Kirche, auch unsere Paulusgemeinde nicht.

An Pfingsten feiern wir also Kirchengeburtstag – und wir feiern den Heiligen Geist. Denn den brauchen wir, wenn wir lebendige Kirche sein wollen: eine Kirche, die auf Jesus hört und in der sich Menschen gut verstehen. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 265:

1. Nun singe Lob, du Christenheit, dem Vater, Sohn und Geist, der allerorts und allezeit sich gütig uns erweist,

2. der Frieden uns und Freude gibt, den Geist der Heiligkeit, der uns als seine Kirche liebt, ihr Einigkeit verleiht.

3. Er lasse uns Geschwister sein, der Eintracht uns erfreun, als seiner Liebe Widerschein die Christenheit erneun.

4. Du guter Hirt, Herr Jesus Christ, steh deiner Kirche bei, dass über allem, was da ist, ein Herr, ein Glaube sei.

5. Herr, mache uns im Glauben treu und in der Wahrheit frei, dass unsre Liebe immer neu der Einheit Zeugnis sei.

Liebe Tauffamilien, liebe Gemeinde!

Als Petrus seine erste große Predigt hielt, ließen sich 3000 Menschen in Jerusalem taufen. Heute in der Pauluskirche Gießen sind es nicht ganz so viele, aber immerhin doch fünf Personen, die wir taufen werden.

Der bunten Vielfalt in unserer Paulusgemeinde entspricht es, dass wir heute Kinder und Erwachsene taufen. Beginnen wir, womit es damals auch am Pfingsttag begonnen hat, mit den Erwachsenen.

Liebe Frau … , liebe Frau … , lieber Herr … , da wo Sie aufgewachsen sind, in Kasachstan, gab es die Möglichkeit nicht so wie hier, dass Kinder selbstverständlich in den christlichen Glauben hineingetauft wurden. Darum machen Sie es wie die Hörer des Petrus bei der ersten Pfingstpredigt damals: Sie lassen sich als Erwachsene taufen. Sie wollen zu Jesus Christus und seiner Kirche gehören.

Sie haben sich selber Ihren Taufspruch ausgesucht. Ihr Bibelwort, lieber … , steht in Matthäus 5, 7. Da sagt Jesus:

Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Ich finde, das ist einer der schönsten Verse der Bibel. Denn wo Menschen ihr Herz sprechen lassen, wenn sie mit anderen Menschen zu tun haben, da passiert genau das, was an Pfingsten angefangen hat: Sie verstehen sich, machen sich nicht nieder, sondern richten sich auf, müssen nicht immer Recht behalten, sondern können Fehler verzeihen. Und wenn Sie als Vater ein Herz und Zeit für Ihren Sohn haben, dann tragen Sie dazu bei, dass er ein richtiger Mann wird – der ebenfalls nicht nur cool sein muss, sondern sein Herz sprechen lassen kann.

Liebe … , Ihr Taufspruch stammt aus dem Hohenlied der Liebe des Apostels Paulus in 1. Korinther 13, 13:

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Diese Worte machen deutlich, worauf man getrost sein Leben aufbauen kann. Glaube ist die Beziehung zu Gott, die Jesus ein für allemal in Ordnung gebracht hat; weil Jesus am Kreuz gestorben ist, kann uns keine Sünde von Gott trennen. Hoffnung folgt aus diesem Gottvertrauen: sie ist eine gewisse Zuversicht, dass Gott uns nicht verlorengehen lässt, was auch immer geschieht. Liebe ist die Haltung, mit der wir den Menschen und uns selber begegnen dürfen: gut sorgen für die, die uns anvertraut sind, barmherzig sein mit allen, die uns begegnen.

Ihr Taufspruch, liebe … , handelt auch von der Liebe und steht in 1. Johannes 4, 12:

Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns.

Das Wort Geist kommt in diesem Satz nicht vor, aber er drückt aus, was mit dem Heiligen Geist gemeint ist. Der Heilige Geist ist unsichtbar, aber er hat nichts mit Geistern, Dämonen und Gespenstern zu tun. Er ist so unsichtbar wie die Liebe – ja der Heilige Geist ist Gott selber in uns, wenn wir Gottes Liebe spüren. Wer Liebe annimmt und weitergibt, der kann das und tut das, weil Gott selber ihm dazu die Kraft gibt.

So viel zu den Taufsprüchen der Erwachsenen. Bei den Bibelversen, die Sie für die beiden Taufkinder ausgesucht haben, fange ich mit der anderen Familie an. Liebe Familie …, Sie kommen nicht ganz so weit her wie die andere Familie, aber auch Sie wohnen nicht schon ewig in Gießen. In einer der jüngsten Straßen im Sandfeld haben Sie sich angesiedelt. … Vorhin haben wir in dem Lied von Gottes Geist, der uns nicht verlässt, auch vom Lebenslicht gesungen, das ein Licht der Liebe ist. Passend dazu haben auch Sie sich für … einen Taufspruch aus 1. Johannesbrief 3, 18 ausgesucht:

Lasst uns nicht lieben mit Worten…, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

Dieses Wort macht ernst damit, dass Liebe nicht nur ein Wort ist, nicht nur aus leeren Worten besteht, sondern eine ganze Lebenshaltung meint. Wer sich vom Geist der Liebe anrühren und bewegen lässt, der handelt auch danach, als geradliniger, wahrhaftiger Mensch. Sicher gibt es auch andere Einflüsse, denen wir als Menschen ausgesetzt sind, sicher haben wir gegen Impulse in uns selbst anzukämpfen, die der Liebe entgegenstehen; aber wer getauft ist, gehört zu Jesus Christus und darf auf die Hilfe seines Geistes vertrauen.

Zuletzt der Taufspruch für das Kind der anderen Familie, für … . Er steht in Galater 3, 26:

Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus.

Das Wort für … fasst zusammen, was wir für alle anderen, die heute getauft werden, auch sagen können: Wer im Vertrauen auf Jesus Christus lebt, wer aus der Liebe Gottes lebt, der ist Gottes Kind. Als kleine Kinder haben wir ein Recht darauf, gut versorgt zu werden und genug Liebe und Wärme zu erfahren. Als heranwachsende und erwachsene Kinder Gottes werden wir eigenständiger und für uns selbst verantwortlich, aber auf Liebe bleiben wir auch dann angewiesen, unser Leben lang.

Gemeinsam sprechen wir nun das Bekenntnis des Glaubens zum dreieinigen Gott, stellvertretend auch für die Kinder, die ihren Glauben noch nicht selbst ausdrücken können:

Glaubensbekenntnis und Taufen

Gott segne euch alle, Eltern, Kinder und Paten! Das Licht der Liebe, das Lebenslicht, Gottes Geist verlässt euch nicht. Amen.

Wir singen das Lied 268:
Strahlen brechen viele aus einem Licht

Liebe Gemeinde, als der Heilige Geist damals dafür sorgen wollte, dass 3000 Menschen sich taufen ließen und die erste Kirchengemeinde gründeten, da redete er zu den Menschen nicht als körperloser Geist, sondern er inspirierte den Petrus zu seiner Pfingstpredigt. Der Heilige Geist braucht Mitarbeiter, er rührt Menschen an, verändert und bewegt sie, um seine Ziele zu erreichen. Das ist heute genauso wie damals: ohne Menschen, die bereit sind, Mitverantwortung für die Gemeinde zu übernehmen, wäre keine lebendige Kirche möglich. Besonders wichtig ist in der Kirche das Kirchenvorsteheramt; der Kirchenvorstand hat viele weitreichende Beschlüsse zu fassen, z. B. über Personalfragen und Baumaßnahmen; er leitet die Gemeinde. Als Frau … aus der Paulusgemeinde wegzog und aus dem Kirchenvorstand ausschied, wurde eine Nachwahl in den Kirchenvorstand notwendig. Ich bin dankbar, dass Herr Erich Dritsch sich bereit erklärt hat, ihr Nachfolger zu werden. Mit Wirkung vom 1. Mai 2006 hat ihn der Kirchenvorstand in seine Reihen hinzugewählt. Ich bitte Sie nun, nach vorn zu kommen, lieber Herr Dritsch, um Ihr Versprechen als Kirchenvorsteher abzulegen.

Herr Erich Dritsch, geloben Sie vor Gott und dieser Gemeinde, den Ihnen anvertrauten Dienst sorgfältig und treu zu tun in der Bindung an Gottes Wort, gemäß dem Bekenntnis und nach den Ordnungen unserer Kirche und unserer Gemeinde? So antworten Sie: „Ja, mit Gottes Hilfe!“

Lieber Herr Dritsch, ich wünsche Ihnen in Ihrem Dienst Gottes Segen!

Nach der Taufe feiern wir heute an Pfingsten auch das Heilige Abendmahl. Von der ersten Christengemeinde in Jerusalem sagt die Apostelgeschichte 2, 46:

Sie … brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen.

So zeigten sie, dass sie als Gemeinde zusammengehörten durch Jesus Christus, der sein Leben für sie gegeben hatte.

Gott, wenn wir uns nun zur Heiligen Gemeinschaft deines Abendmahls vor dem Altar versammeln, dann nimm von uns, was uns von dir und voneinander trennt: Unglauben, Lieblosigkeit und böse Gedanken. In der Stille bringen wir vor dich, was unsere Seele belastet:

Beichtstille

Wollt Ihr Gottes Treue und Vergebung annehmen, so sagt laut oder leise oder auch still im Herzen: Ja!

Auf euer aufrichtiges Bekenntnis spreche ich euch die Vergebung eurer Sünden zu – im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Als Tischgebet vor dem Abendmahl bitten wir mit Jesus um das Kommen des Reiches Gottes und um Brot, das uns satt macht:

Vater unser und Einsetzungsworte

Wir singen das Lied 221:

1. Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen: wir sind, die wir von einem Brote essen, aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder, Schwestern und Brüder.

2. Wenn wir in Frieden beieinander wohnten, Gebeugte stärkten und die Schwachen schonten, dann würden wir den letzten heilgen Willen des Herrn erfüllen.

3. Ach dazu müsse deine Lieb uns dringen! Du wollest, Herr, dies große Werk vollbringen, dass unter einem Hirten eine Herde aus allen werde.

Gott lädt uns ein. Wir dürfen im Brot und im Saft der Weintrauben etwas schmecken von Gottes Freundlichkeit. Wer es will, kommt nach vorn in den Abendmahlskreis. Wer auf seinem Platz sitzen bleibt, gehört auch so zu unserer Gemeinschaft dazu. Kommt, denn es ist alles bereit! Schmeckt und seht, wie freundlich Gott ist! Amen.

Abendmahl

Im Brot empfangen wir Gottes Liebe, die uns satt macht. Nehmt und gebt weiter, was euch gegeben ist!

Herumreichen des Korbs

Im Kelch empfangen wir Liebe, die sich für uns hingegeben hat. Nehmt hin den Kelch der Vergebung, der Versöhnung zwischen Gott und Mensch.

Austeilen der Kelche

Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Gehet hin im Frieden!
Lieber Gott, schenke uns deinen Geist, dass wir teilen, was wir haben, dass wir nicht aufhören zu hoffen, auch wenn wir Böses erleben, dass wir Unrecht nicht mit Unrecht heimzahlen. Vergib uns, wenn wir Böses getan haben, und mach uns stark und mutig, Gutes zu tun.

Lieber Gott, schenke den Menschen, die wir heute getauft haben, den Geist der Kinder Gottes. Lass sie lebendige Mitglieder deiner Kirche sein, die Spaß am Feiern und am Dasein für andere haben. Und gib den Menschen, die Verantwortung für unsere Kirche tragen, genug Kraft. Besonders beten wir heute für Herrn Erich Dritsch, dass er im Kirchenvorstand seine Aufgabe zu deiner Ehre und zum Wohl der Gemeinde ausüben kann.

Lieber Gott, schenke uns deinen Trost, wenn wir traurig sind. Heute denken wir besonders an Frau … , die im Alter von … Jahren gestorben und kirchlich bestattet worden ist. Schenke ihr das ewige Leben und begleite ihre Angehörigen mit deiner Treue. Schenke uns deinen Geist, dass wir uns fest auf dich verlassen und den Mut zum Leben nicht verlieren. Amen.

Zum Schluss singen wir aus dem Pfingstlied 131 die ersten drei Strophen:

1. O Heiliger Geist, o heiliger Gott, du Tröster wert in aller Not, du bist gesandt vons Himmels Thron von Gott dem Vater und dem Sohn. O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

2. O Heiliger Geist, o heiliger Gott, gib uns die Lieb zu deinem Wort; zünd an in uns der Liebe Flamm, danach zu lieben allesamt. O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

3. O Heiliger Geist, o heiliger Gott, mehr‘ unsern Glauben immerfort; an Christus niemand glauben kann, es sei denn durch dein Hilf getan. O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

Abkündigungen

Geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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