…Ja, ich möchte meinen bisherigen Lebensweg als Kette von Erziehungsmaßnahmen Gottes begreifen. Wobei ich von Gott weniger väterliche Strenge, sondern eher mütterlichen Trost erfahren habe. Leben in der Begleitung durch Gott bedeutet für mich also: Lebenslanges Lernen. Immer wieder im Vertrauen auf Gott von Altbekanntem Abschied nehmen. Sich auf Neues einlassen. Herausforderungen angehen und bewältigen. Manchmal auch an Grenzen stoßen.
Ladestation
Zwei Mädchen und zwei Jungen waren die ersten Redner, als die Islamische Gemeinde Gießen öffentlich um Unterstützung für ihre Suche nach neuen Räumlichkeiten bat. Sie wünschten sich eine neue Moschee mit genügend Platz für Kinder und Jugendliche. Besonders horchte ich auf, als ein Vorstandsmitglied sagte: Gerade die Jugend nutze die Gemeinderäume als „Ladestation“, um Kraft für den Alltag zu tanken.…
„Gott macht keine Unterschiede“
„Gott macht keine Unterschiede, Gott hat uns alle lieb“, so sangen christliche und muslimische Kinder und Erwachsene begeistert bei einer interreligiösen Feier im Paulus-Gemeindesaal. Zwei Mal im Jahr feiern und beten wir gemeinsam über Grenzen der Religionen hinweg, denn auch im Alltag in Kindergarten und Familienzentrum leben wir als Christen, Muslime, Buddhisten ganz selbstverständlich zusammen.…
Kapitel 10: Gemeinsame religiöse Feiern
…Im zehnten Kapitel des Buches klärt Pfarrer Helmut Schütz, warum wir interreligiös feiern und beten können, nämlich weil wir einander im jeweils eigenen Glauben respektieren. Letzter Grund ist der „vertrauensvolle Respekt vor der Unverfügbarkeit Gottes, dem wir zutrauen dürfen, dass seine Gnade alle Ausgestaltungen der religiösen Traditionen letztlich übersteigt“ (Reinhold Bernhardt).
Kapitel 9: Geschichten erzählen
…Im neunten Kapitel des Buches geht es Pfarrer Helmut Schütz um das Erzählen von Geschichten aus Bibel und Koran für Kinder, zwischen Wahrheit, Geheimnis und Alltagsdeutung, zwischen Moral und Gerechtigkeit. Wer erzählt? Was wird erzählt? Werden Bilder verwendet?
Kapitel 8: Bausteine einer Kultur des Teilens in der multireligiösen Kita
…Im achten Kapitel des Buches formuliert Pfarrer Helmut Schütz Bausteine für eine Kultur des Teilens im multireligiösen Kindergarten auf der Grundlage evangelischer Freiheit und Liebe.
Kapitel 5: Religionspädagogik
…Im fünften Kapitel des Buches untersucht Pfarrer Helmut Schütz christliche, muslimische und jüdische Ansätze der Religionspädagogik auf ihre interreligiöse Tragfähigkeit: Religionssensible Erziehung, Dimensionalen Ansatz, Gott in der Krippe – Konzepte von Behr, Alacacioğlu, Sahin, Froese/Yesilhark und Böhringer – Konzeptionen von Brumlik und Wood.
Kapitel 1: Einführung
…Im ersten Kapitel des Buches gibt Pfarrer Helmut Schütz eine Einführung in das Umfeld, das ihn zu Studien über das Geschichtenteilen in einem multireligiösen Kindergarten angeregt hat.
Wie sieht Gott aus?
…In der Kindergartenandacht fragten mich einmal ein türkisches und zwei deutsche Kinder, wie Gott denn ein Gewitter und den Regen macht. Ich habe ihnen gesagt: Gott macht das so, dass es wie von selber passiert, er macht die Regeln, und die Natur richtet sich danach. Im Psalm wird das so ausgedrückt, dass Gott die Natur in seinen Dienst nimmt.