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Mitentscheiden, ob die Bibel wahr ist…

Der Schatten eines betenden jungen Mannes vor dem Kreuz fällt auf eine Ziegelwand
Wird das Gebet vor dem Kreuz Jesu erhört? (Bild: kalhhPixabay)
Zu guter Letzt …

… überraschen mich unsere Konfis mit erstaunlichen Fragen und Einsichten. Manche scheinen oft „null Bock“ auf Unterricht und Gottesdienst zu haben, aber zuweilen gelingen ernsthafte Gespräche, in denen mir klar wird: sie machen sich durchaus ihre Gedanken über Gott.

Wir sprachen über das Beten, und es war erstaunlich, wie viele Arten der Kontaktaufnahme mit Gott sie kannten, vom Gebet, wenn jemand gestorben ist, über die etwas fragwürdige Bitte um eine gute Note für die Klassenarbeit bis dahin, dass einer zugibt, was er Schlimmes getan hat, damit er von Gott nicht bestraft wird.

Als ich sagte, dass Gott auch mit uns Kontakt aufnimmt, durch das, was in der Bibel steht, kamen skeptische Rückmeldungen. Woher wissen wir denn, dass die Bibel wahr ist?

Das ist keine Frage des Wissens, sondern des Glaubens. Wir können nicht be-weisen, dass es Gott gibt oder dass Jesus der Sohn Gottes ist. Die Bibel ist von Menschen geschrieben worden, die be-zeugen, wovon sie überzeugt worden sind. Und wir müssen selber entscheiden, ob wir diesen Zeugenaussagen Glauben schenken.

Manche meinen, die Bibel kann nicht wahr sein, weil auch Sachen drin stehen, die nicht genau so passiert sein können. Zum Beispiel wie Jesus auf dem Wasser läuft und der Petrus ihm das nachmachen will. Gerade diese Geschichte mag ich sehr gerne, weil sie für mich einen bildlichen Sinn hat: Wenn wir im Meer unserer Angst versinken, und Jesus flößt uns neues Gottvertrauen ein, dann haben wir wieder Boden unter den Füßen.

In der Bibel ist Wahrheit nichts rein Theoretisches, sondern Wahr-heit ist Bewährung. Das heißt: Gott sagt ein Wort, etwa: „Es werde Licht“, und dann geschieht das auch. Das Wort wird wahr, so be-währt es sich. Wenn Gott sagt: „Ich bin für dich da“, und wir werden dann auch von ihm getröstet, herausgefordert, ermutigt, dann be-währt sich sein Wort in unserem Leben. Wir entscheiden also mit, ob die Bibel wahr ist: Sie wird wahr, wo in unserem Leben Trost und Hilfe, Liebe und Frieden stattfinden.

Pfarrer Helmut Schütz

„Zu guter Letzt“ März bis Mai 2008 im Gemeindebrief der Evangelischen Paulusgemeinde Gießen

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