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Laufen mit Geduld

Wer wirklich mit Jesus gehen will, braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Wenn uns manchmal der Mut und die Geduld fehlt, um in unserem Leben weiterzumachen, dann wird uns angeraten: „Gedenkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“

Zwei mal zwei Beine von Läuferinnen
Lasst uns laufen! (Bildausschnitt: Keith JohnstonPixabay)
direkt-predigtGottesdienst am Sonntag Palmarum, den 8. April 1990 um 9.30 Uhr in der Kapelle der Landesnervenklinik Alzey

Im Gottesdienst am Palmsonntag begrüße ich Sie alle in unserer Kapelle! Eine Woche vor Ostern denken wir daran, wie Jesus auf einem Esel in Jerusalem eingezogen ist, wie die Leute ihm zujubeln und Palmzweige auf den Fußboden streuen, wir werden nachher in der Predigt davon hören. Sie erwarten so viel von Jesus, aber sie werden einige Tage später dann schreien: „Ans Kreuz mit ihm!“ Wie ist das mit uns? Was erwarten wir von Jesus? Fühlen wir uns auch von ihm enttäuscht und sagen irgendwann: „Weg mit ihm?“

Am Anfang singen wir das Passionslied 68, 1-5:

1) Seele, mach dich heilig auf, Jesum zu begleiten gen Jerusalem hinauf, tritt ihm an die Seiten! In der Andacht folg ihm nach zu dem bittern Leiden, bis du aus dem Ungemach zu ihm wirst verscheiden.

2) Du ziehst als ein König ein, wirst dafür empfangen, aber Bande warten dein, dich damit zu fangen. Für die Ehre Hohn und Spott wird man dir, Herr, geben, bis du durch des Kreuzes Tod schließen wirst dein Leben.

3) Das Kreuz ist der Königsthron, drauf man dich wird setzen, dein Haupt mit der Dornenkron bis in‘ Tod verletzen. Jesu, dein Reich auf der Welt ist ja lauter Leiden; so ist es von dir bestellt bis zum letzten Scheiden.

4) Du wirst, Herr der Herrlichkeit, ja wohl müssen sterben, dass des Himmels Ewigkeit ich dadurch mag erben. Aber ach, wie herrlich glänzt deine Kron von ferne, die dein siegreich Haupt bekränzt, schöner als die Sterne.

5) Lass mich diese Leidenszeit fruchtbarlich bedenken, voller Andacht, Reu und Leid mich darüber kränken. Auch dein Leiden tröste mich bei so vielem Jammer, bis nach allem Leiden ich geh zur Ruhekammer.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Wir feiern Gottesdienst im Namen des Gottes, der das menschliche Gesicht Jesu trägt, von dem Paulus im Brief an die Philipper 2 sagt:

6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,

7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.

8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.

9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,

10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,

11 und alle Zeugen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott im Himmel, du bringst unsere Vorstellungen von oben und unten durcheinander. Du bist oben – aber du bist nicht herrschsüchtig. Du kamst herab auf Erden – und es ist dir kein Zacken aus der Krone gefallen. Du kamst auf Erden, um uns zu dienen, uns zu helfen, dein Leben für uns zu geben. Du hast dich von den Menschen demütigen lassen, um uns zu helfen, aufrecht zu gehen. Du hast uns wirklich lieb, deshalb brauchen wir keine Angst vor dir zu haben. Dafür loben wir dich im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus dem Evangelium nach Johannes 12, 12-19:

12 Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme,

13 nahmen die Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!

14 Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht (Sacharja 9,9):

15 »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.«

16 Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so mit ihm getan hatte.

17 Das Volk aber, das bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmte die Tat.

18 Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hört, er habe dieses Zeichen getan.

19 Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Wir singen ein Lied, das zum heutigen Palmsonntag passt, obwohl es eigentlich ein Adventslied ist, das Lied Nr. 12, 1-6:

1) Dein König kommt in niedern Hüllen, ihn trägt der lastbarn Eslin Füllen, empfang ihn froh, Jerusalem! Trag ihm entgegen Friedenspalmen, bestreu den Pfad mit grünen Halmen! So ists dem Herren angenehm.

2) O mächtger Herrscher ohne Heere, gewaltger Kämpfer ohne Speere, o Friedensfürst von großer Macht! Es wollen dir der Erde Herren den Wag zu deinem Throne sperren, doch du gewinnst ihn ohne Schlacht.

3) Dein Reich ist nicht von dieser Erden, doch aller Erde Reiche werden dem, das du gründest, untertan. Bewaffnet mit des Glaubens Worten zieht deine Schar nach den vier Orten der Welt hinaus und macht dir Bahn.

4) Und wo du kommest hergezogen, da ebnet sich des Meeres Wogen, es schweigt der Sturm, von dir bedroht. Du kommst, auf den empörten Triften des Lebens neuen Bund zu stiften, und schlägst in Fessel Sünd und Tod.

5) O Herr von großer Huld und Treue, o komme du auch jetzt aufs neue zu uns, die wir sind schwer verstört. Not ist es, dass du selbst hienieden kommst, zu erneuen deinen Frieden, dagegen sich die Welt empört.

6) O lass dein Licht auf Erden siegen, die Macht der Finsternis erliegen und lösch der Zwietracht Glimmen aus, dass wir, die Völker und die Thronen, vereint als Brüder wieder wohnen in deines großen Vaters Haus.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Zur Predigt hören wir aus dem Brief an die Hebräer 12, 1-3:

1 Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,

2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

3 Gedenkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.

Liebe Gemeinde!

Palmsonntag ist heute, Sonntag der Palmen! Palmen sind Bäume, die im Süden wachsen, auch im Land Israel, auch in Jerusalem, auch damals, als Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem kam und von einer Menschenmenge begeistert begrüßt wurde. Sie reißen Palmzweige von den Bäumen, das sind diese langen Zweige mit zackeligen Blättern, ganz grün, und legen diese Zweige auf den Boden. Sie machen einen richtigen Blätterteppich daraus, so dass Jesus auf einem grünen Teppich in Jerusalem einreitet. Und worauf reitet er? Er hat sich einen jungen Esel ausgeliehen und reitet auf ihm in die große Stadt Jerusalem.

Was will er in Jerusalem, und was wollen die Leute von ihm? Er will hier mit seinen Jüngern das Passahfest feiern – das war das höchste jüdische Fest, und man feierte es, um sich daran zu erinnern, wie vor langer, langer Zeit das Volk Israel aus Ägypten befreit worden war. Für Jesus wird es das letzte Passahfest sein, das letzte Abendmahl vor seinem Tod, kurz danach wird er gefangengenommen werden. Das Abendmahl kennen wir bis heute. Wir haben es am vorigen Sonntag gefeiert und werden es am Karfreitag und an Ostern auch wieder gemeinsam feiern. Auch für uns ist das Abendmahl ein kleines Fest – ein Fest der Befreiung von Schuld und Sünde, ein Fest der Nähe zu Gott, ein Fest der Liebe von Gott zu uns Menschen, ein Fest der Gemeinschaft unter den Christen.

Jesus will in Jerusalem also mitfeiern beim großen Passahfest. Die Leute wollen aber mehr von Jesus. Sie wollen ihn zum König machen. Sie haben gehört, dass er Wunder getan hat, sie denken, er wird jetzt den König wegjagen und sich auf den Thron des Königs setzen. Er wird dafür sorgen, so denken sie, dass endlich alles gut wird, dass sie keine Sorgen mehr haben müssen, dass sie ein glückliches Leben führen können.

Jesus lässt das alles geschehen, dass sie ihm zujubeln, dass sie ihn den König der Juden nennen. Er reitet in Jerusalem ein, sie sehen zu ihm auf, sie singen: „Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei unser König!“ Aber er weiß, dass sie bald von ihm enttäuscht sein werden. Bald werden sie merken, dass er nicht so ein König sein wird, wie sie es erwarten. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, er wird sich nicht mit Macht und Gewalt zum König machen lassen. Er ist ein König der Liebe und des Glaubens, das heißt, er wartet darauf, dass die Menschen von selber zum Glauben und zur Liebe finden. Er will niemanden zum Guten zwingen. Aber was heißt das? Nur wenige erkennen ihn wirklich als den König der Liebe an. Einige lehnen ihn ab. Und viele andere verstehen ihn ganz falsch, sie erwarten von ihm nicht Liebe und wollen auch nichts vom Glauben wissen, sondern sie erwarten, dass er das Böse aus der Welt schafft, einfach durch Zauberei oder Gewalt. Bald werden die, die jetzt noch jubeln, ihn nicht mehr begreifen, sie werden ihn plötzlich hassen, sie werden am Karfreitag rufen und schreien: „Kreuzige ihn! Er soll am Kreuz sterben!“

So ist das manchmal mit den Menschen. Sie begegnen jemandem, dem sie viel zutrauen, von dem sie viel erwarten. Sie jubeln ihm zu: „Der wird uns helfen! Der wird unsere Wünsche erfüllen!“ Aber wenn dann doch alles etwas anders kommt, ist die Enttäuschung groß. Dann schlägt der Jubel in Ablehnung um. Einem Arzt kann das so gehen: „Der versteht mich endlich, der macht mich gesund!“ Aber wenn der Arzt dann keine Medizin verschreibt, sondern zum Beispiel sagt: „Sie müssen ihr Leben ändern! Sie müssen Diät halten. Sie dürfen nicht mehr rauchen, nicht mehr Alkohol trinken!“ dann sagen viele: „Der Arzt will mir nicht helfen. Der hat ja keine Ahnung! Ich gehe zu einem anderen.“ Auch ein Pfarrer kann das erleben. Manche haben mich schon gebeten: „Herr Pfarrer, können Sie mir nicht helfen, dass ich aus der Klinik entlassen werde?“ Wenn ich dann sage: „Nein, dafür bin ich nicht zuständig; da müssen Sie sich an Ihren Arzt wenden“, dann sind manche auch von mir ziemlich enttäuscht und wollen von mir nichts mehr wissen.

Der Einzug Jesu in Jerusalem, dieser Weg auf dem Esel über Palmenzweige hin, mitten durch die jubelnde Menschenmenge – dieser Weg ist ein Bild dafür, dass Menschen manchmal falsche Hoffnungen auf andere Menschen oder auf Gott setzen. Es sind falsche Hoffnungen, wenn wir von Jesus ein Leben ganz ohne Sorgen und ganz ohne Enttäuschungen erhoffen. So etwas hat Jesus niemandem versprochen.

Aber trotzdem ist der Weg Jesu ein Weg der Hoffnung, einer wirklichen, richtigen Hoffnung. Und von diesem Weg der Hoffnung spricht unser Predigttext aus dem Hebräerbrief.

„Lasst uns laufen“, heißt es da, „lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist.“ Das Leben kann ein Kampf sein, dem wir nicht ausweichen können. Und die wichtigste Ausrüstung, die wir für diesen Kampf brauchen, sind nicht irgendwelche Waffen, mit denen wir den Kampf schnell beenden können. Nein, „lasst uns laufen mit Geduld!“ Das ist schon mal etwas anders als damals auf dem Weg der Palmenzweige in Jerusalem. Die Leute, die Jesus da zujubeln, haben keine Geduld mehr. Sie wollen Jesus jetzt zum König machen, sie wollen nicht mehr warten. Es soll schnell alles anders werden. Jesus soll alle ihre Sorgen mit einem Schlag beheben. Deshalb ändern sie ja auch so schnell wieder ihre Meinung, als Jesus ihre Wünsche nicht so schnell erfüllt. Deshalb wenden sie sich wenige Tage später gegen Jesus und wollen, dass er getötet wird. „Weg mit ihm! Kreuzige ihn! Er ist ja gar kein richtiger König! Er kann unsere Wünsche nicht erfüllen!“

Wer wirklich mit Jesus gehen will, wer wirklich bei ihm bleiben will, der braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Ein paar Tage später wird Jesus seine Jünger fragen, ob sie im Garten Gethsemane ein wenig mit ihm wach bleiben und beten können. Er wird voller Angst sein, weil er schon weiß, was auf ihn zukommt, und er wird die Jünger brauchen, dass sie ihm nahe sind in seiner Angst. Die Jünger werden ihn enttäuschen, sie sind zu müde und verstehen vielleicht auch gar nicht, was Jesus von ihnen will. Und so bleibt Jesus allein in seiner Not – allein bis auf das Gebet mit seinem Vater im Himmel; der ist der einzige, der seinen Sohn nicht allein lässt. Das ist auch für uns ein guter Trost: Auch wenn wir von Menschen verlassen sind, Gott verlässt uns nicht. Noch schöner ist es allerdings, wenn auch Menschen da sind, die Geduld mit uns haben, die ein bisschen Zeit für uns haben.

Woher aber die Geduld nehmen für unseren Lebenskampf, für unsere Lebensprobleme? Im Hebräerbrief wird uns ein Vorschlag gemacht, wie wir Geduld lernen können: Lasst uns „aufsehen zu Jesus“, zu Jesus, der da auf seinem armseligen Esel in Jerusalem einreitet, lasst uns aufsehen zu Jesus, „dem Anfänger und Vollender des Glaubens“. Er hat uns den Glauben an Gott vorgemacht, er hatte so viel Vertrauen zu Gott, dass er alles erdulden konnte, was man ihm noch antun würde. Lasst uns aufsehen zu Jesus, „der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.“

Wenn uns manchmal der Mut und die Geduld fehlt, um in unserem Leben weiterzumachen, dann wird uns angeraten: „Gedenkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“ Jesus musste viel Widerspruch erleiden – nicht nur uns geht das so, dass manchmal jemand etwas gegen uns hat. Wenn das ein Trost für uns ist, dann können wir es besser durchstehen, dass uns andere Menschen nicht immer freundlich behandeln.

Aber ist das nicht alles furchtbar anstrengend? Ist das denn wirklich ein Weg der Hoffnung, dieser Weg mit Jesus? Wir können nicht immer darauf hoffen, dass uns alle Sorgen aus dem Weg geräumt werden. Aber worin liegt das Hoffnungsvolle an dem Weg mit Jesus?

Ganz gleich, wie schwer unser Lebensweg ist, wie schwer wir zum Beispiel an einer Krankheit zu tragen haben, wir müssen nicht alles allein tragen. „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert!“ so werden wir aufgefordert. Und lasst uns ablegen „die Sünde, die uns ständig umstrickt!“ Wie können wir das tun?

Wenn wir das, was uns beschwert, im Gespräch einem anderen anvertrauen können, dann wird es leichter zu tragen sein. Auch wenn wir im Gebet unser Herz ausschütten können, wird es uns oft leichter ums Herz. Und wenn wir unsere Sünde vor Gott bekennen, nimmt er sie uns ab. Er nimmt sie weg, ein für allemal; sie muss uns nicht mehr quälen. Viele Menschen fühlen sich von ihren Schuldgefühlen gefangen, gequält, „umstrickt“, wie es hier heißt. Jesus reißt diese Stricke durch, er befreit uns aus unseren Sünden, indem er uns vergibt. Alle Sünden vergibt er uns, er schenkt uns neues Leben, einen neuen Anfang, immer wieder, jeden Tag neu.

So sind wir zwar nicht Menschen ohne Sorgen, aber wir können doch getrost unseren Weg gehen. So sind wir zwar nicht vollkommene Menschen ohne Fehler, aber wir sind begnadigte Sünder, die jeden Tag ihre neue Chance haben, das zu tun, was Gott uns aufgetragen hat. So bekommen wir zwar nicht alle unsere Wünsche erfüllt, aber wir können im Vertrauen auf Gott leben, der uns gibt, was wir brauchen. Ja, wir bekommen geschenkt, was wir brauchen, auch die nötige Geduld, auch die Kraft zum Durchhalten. Wir können – wie Jesus – laufen – mit Geduld – in dem Lebens-Kampf, der uns bestimmt ist.

Und der Friede Gottes, der viel größer ist, als unser Denken und Fühlen erfassen kann, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.

Nach der Predigt noch einmal ein Lied zum Palmsonntag, das im Gesangbuch als Adventslied bezeichnet wird, Lied 466, 1-5:

1) Sieh, dein König kommt zu dir! Seele, das sind frohe Worte. Sprich: Mein König, komm zu mir; sieh, ich öffne dir die Pforte; zeuch mit deiner Sanftmut ein, was du findest, das ist dein.

2) Komm, ich bin dein Eigentum schon seit deinem Wasserbade; komm, dein Evangelium werde mir ein Worte der Gnade. Du schickst ja dein Wort voran, dass mein König kommen kann.

3) Komm und räume alles aus, was du hassest und mich reuet; komm und reinige dein Haus, das die Sünde hat entweihet. Mach mit deinem Opferblut alles wieder rein und gut.

4) Komm in deinem Abendmahl, das du uns zum Heil gegeben, dass wir schon im Erdental mit dir als im Himmel leben. Komm, Herr Jesu, leb in mir, und mein Leben sei in dir.

5) Komm und bring den Geist auch mit, deinen Geist, der dich verkläret, der mich im Gebet vertritt und des Königs Willen lehret, dass ich bis auf jenen Tag: „Komm, Herr Jesu!“ rufen mag.

Gott, Stärke derer, die auf dich hoffen, wir danken dir, dass du uns im Gottesdienst zu uns sprichst und dass du uns zuhörst. Wir danken dir, dass du uns auf unseren Wegen begleitest und uns hilfst, mit unseren Sorgen fertigzuwerden. Und wir bitten dich für die, die dir nicht vertrauen können, die falsche Hoffnungen auf dich richten, lass sie nicht in die Irre gehen, hilf ihnen, Vertrauen zu dir zu fassen und mit beiden Beinen auf dem Boden der Wirklichkeit zu stehen. Amen.

Alles, was uns heute bewegt, schließen wir im Gebet Jesu zusammen:

Vater unser

Zum Schluss singen wir das Passionslied 59, 1-4:

1) Wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass du für uns gestorben bist und hast uns durch dein teures Blut gemacht vor Gott gerecht und gut,

2) und bitten dich, wahr‘ Mensch und Gott, durch dein heilig fünf Wunden rot: Erlös uns von dem ewgen Tod und tröst uns in der letzten Not.

3) Behüt uns auch vor Sünd und Schand und reich uns dein allmächtig Hand, dass wir im Kreuz geduldig sein, uns trösten deiner schweren Pein

4) und schöpfen draus die Zuversicht, dass du uns werdst verlassen nicht, sondern ganz treulich bei uns stehn, dass wir durchs Kreuz ins Leben gehn.

Und nun lasst uns mit Gottes Segen in den Sonntag und in die neue Woche gehen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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