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Abstand gewinnen von bösen politischen Wegen

Gott ist auch ein Gott „aus der Ferne“: nicht eingeschränkt auf das Innere des Menschen und auf seine persönlichen Beziehungen. Wir sind durch Gott auch in die Verantwortung im ferneren Bereich der Gesellschaft und Politik gestellt. Gott hat Abstand und verhilft zum Abstandnehmen gegenüber ungerechten gesellschaftlichen Verhältnissen und gegenüber unserer oft irrenden Handlungsweise oder auch Tatenlosigkeit.

Abstand von bösen poitischen Wegen: Bild des Atompilzes über dem Ozean bei einem Test
Von der Abschreckungspolitik zum Einsatz von Atomwaffen? (Bild: Gerd AltmannPixabay)

#predigtGottesdienst am 8. Sonntag nach Trinitatis, 31. Juli 1977, um 9.45 Uhr in der Stadtkirche Friedberg
Abkündigungen
Eingangslied EKG 190 (EG 295), 1-4:

1. Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit, nach seinem Worte handeln und leben allezeit; die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss‘ halten, sind stets bei ihm in Gnad.

2. Von Herzensgrund ich spreche: Dir sei Dank allezeit, weil du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Rechte halten, verlass mich nimmermehr.

3. Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt. Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd. Wenn du mich leitest, treuer Gott, so kann ich richtig laufen den Weg deiner Gebot.

4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden, durch deine Hand bereit‘.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Die Gerechten aber freuen sich und sind fröhlich vor Gott und freuen sich von Herzen. Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn, der vom Tod errettet. (Psalm 68, 4.20-21)

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Herr, du hast uns zugesagt, unser Gott zu sein, und uns das Recht gegeben, deinen Namen anzurufen. Wir aber beruhigen uns selbst dabei und tun nicht, was du von uns willst. Wir nennen dich unsern Herrn und verlassen uns nicht darauf, dass du es wirklich bist. Vergib uns solchen Mangel an Gehorsam und Glauben und mach uns zu besseren Zeugen deiner Liebe und Wahrheit.

Gott, sei mir Sünder gnädig! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

So spricht der Herr (Jeremia 24, 6-7):

Ich will sie gnädig ansehen und … ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der Herr bin. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; von ganzem Herzen werden sie sich zu mir bekehren.

Lobsinget Gott, erhebet seinen Namen! „Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist gross Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.“

Barmherziger Gott. Wir bitten dich: Mach deine Zusage wahr und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe, dass wir dir und unserm Nächsten dienen, so wie es dir gefällt. Amen.

Schriftlesung – Matthäus 7, 15-21:

15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.

16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.

18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.

19 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

20 Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

Lob sei dir, o Christe! „Halleluja, Halleluja, Halleluja.“

Glaubensbekenntnis
Hauptlied EKG 195 (EG 299), 1-3:

1. Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen. Dein gnädig‘ Ohren kehr zu mir und meiner Bitt sie öffne; denn so du willst das sehen an, was Sünd und Unrecht ist getan, wer kann, Herr, vor dir bleiben?

2. Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst, die Sünde zu vergeben; es ist doch unser Tun umsonst auch in dem besten Leben. Vor dir niemand sich rühmen kann, des muss dich fürchten jedermann und deiner Gnade leben.

3. Darum auf Gott will hoffen ich, auf mein Verdienst nicht bauen; auf ihn mein Herz soll lassen sich und seiner Güte trauen, die mir zusagt sein wertes Wort; das ist mein Trost und treuer Hort, des will ich allzeit harren.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und Jesus Christus, unserm Herrn!

Wir hören als Predigttext Jeremia 23, 16-29:

16 So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN.

17 Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen -, und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen.

18 Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört?

19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen.

20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.

21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie.

22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren.

23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?

24 Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt? spricht der HERR.

25 Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt.

26 Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge weissagen und ihres Herzens Trug weissagen

27 und wollen, dass mein Volk meinen Namen vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern erzählt, wie auch ihre Väter meinen Namen vergaßen über dem Baal?

28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR.

29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

Liebe Gemeinde!

Der Prophet Jeremia machte Erfahrungen mit Gott, die ihn innerlich aufwühlten. Sie zeigten ihm die Verhältnisse, in denen er lebte, und die Menschen in seiner Umgebung in einem neuen, erschreckenden Licht, so dass er sich empörte über böses Verhalten und ungerechte Zustände in seinem Volk. Er ging mit Worten Gottes an die Öffentlichkeit, in einem erbitterten Kampf mit gesellschaftlich anerkannten, aber nach Jeremias Überzeugung nicht von Gott beauftragten Propheten.

Die starken Bildworte, die die Gotteserfahrungen Jeremias umschreiben, vom Hammer, der Felsen zertrümmert, vom Feuer und vom Sturm, lassen uns noch etwas erahnen von der Kraft, die hinter den Worten Jeremias stand, und von der beunruhigenden und möglicherweise aufrüttelnden, verändernden Wirkung, die von ihnen ausging – damals.

Wir haben nicht die gleichen Erfahrungen hinter uns wie Jeremia; unser Erfahrungshintergrund ist auch ein völlig anderer als der der damaligen Hörer des Propheten. Kann uns das, was aus Jeremia in seiner Situation an Gefühlen und Gedanken herausbrach, heute eine Hilfe sein, uns in unserer Welt zurechtzufinden, unser Handeln und die Zwänge, in denen wir stehen, in einem neuen Licht zu sehen und zu verändern?

In unserer eigenen Lebenswirklichkeit will ich versuchen, Situationen aufzuspüren, in denen das, was Jeremia vor langer Zeit verkündete, aufs neue lebendig werden kann.

Ich denke an die Nachrichten, die mich in den letzten Wochen tief beunruhigt haben: dass in Amerika eine Bombe gebaut werden soll, die ausschließlich Leben, kein Material vernichtet; dass Präsident Carter, der sich als gläubiger Christ versteht, die Entwicklung dieser Neutronenbombe grundsätzlich genehmigt hat; dass in unserem Land Politiker aller großen Parteien die neue Waffe mehr oder weniger offen begrüßt haben als Gegengewicht gegen osteuropäische Panzer.

Weiß militärisches Denken, für das die neue Atomwaffe sauberer ist, kontrollierbarer in ihren Auswirkungen als herkömmliche Atombomben, nichts mehr vom Schutz des Lebens, der über dem Schutz von Gebäuden und Maschinen stehen sollte? Senkt die Entwicklung der N-Bombe nicht die Schwelle für den Beginn eines Atomkriegs; vermindert sie nicht die ohnehin schon geringen Aussichten auf Abrüstung und auf das Verbot von Kernwaffentests?

Sollte die neu geplante Bombe wirklich keine grundsätzlich neue Erfindung sein, kein neuer Schritt auf der Leiter des Wettrüstens, wie einige unserer Politiker versichern, so wirft es ein Licht darauf, wie sehr wir uns bereits abgefunden haben mit der Entwicklung immer neuer Zerstörungsmaschinerien und mit der ständigen Steigerung der Ausgaben für die Rüstung – alles im Namen der Sicherheit, die mehr und mehr gerade durch die Anhäufung der Waffen gefährdet wird.

Was haben diese Nachrichten und diese Überlegungen in einer Predigt zu suchen, was haben sie mit unserem Text zu tun? Jeremia hört von Gott, es sei die Aufgabe des Propheten, dem Volk Gottes Worte zu verkünden und es von seinem bösen Wege und seinem bösen Tun abzubringen. Ich habe die Aufrüstung als Beispiel eines bösen Weges in unserer heutigen Welt angeführt, auf dem – sicher ohne bösen Willen vieler Beteiligter und in einem als zwangsläufig erscheinenden Prozess – das menschliche Leben mehr und mehr der Verachtung und Gefährdung preisgegeben wird.

Aber wie können wir umkehren von diesem und anderen bösen Wegen? Werden wir uns nicht an die N-Bombe gewöhnen, wie wir uns an die A- und die H-Bombe gewöhnt haben? Sind wir nicht zu stark abhängig von der Sicherheit durch abschreckende Waffen? Ist nicht der Bereich der Entscheidungen über solche Fragen viel zu weit entfernt von uns? Sollte ich als Prediger mich nicht lieber auf die Probleme der mitmenschlichen Beziehungen in unserer unmittelbaren Reichweite beschränken?

Ein Licht auf diese Fragen wirft für meine Augen der folgende Vers aus unserem Text, in welchem Gott spricht: „Bin ich denn nur ein Gott aus der Nähe und nicht ein Gott aus der Ferne?“ Nicht gemeint ist, dass Gott fern von dem ist, was sich in unserer Lebenswirklichkeit abspielt, denn, so lesen wir weiter: „Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde“, spricht der Herr. Nicht gemeint ist auch, dass Gott uns vom Leibe bleibt, denn es heißt dort auch: „Kann sich einer so heimlich verbergen, dass ich ihn nicht sehe?“

Zwei Dinge höre ich in dem Spruch, der vom Gott aus der Ferne redet, zunächst: Gott ist nicht eingeschränkt auf das Innere des Menschen, auf sein Verhalten in den nächstliegenden Beziehungen; wir sind durch Gott auch in die Verantwortung im ferneren Bereich der Gesellschaft und Politik gestellt.

Der andere Punkt ist: Gott hat Abstand und verhilft zum Abstandnehmen gegenüber schlechten gesellschaftlichen Verhältnissen und gegenüber unserer oft irrenden Handlungsweise oder auch Tatenlosigkeit; er ist nicht an der Verewigung von Unrecht interessiert und nicht an die Zustände, wie sie sind, gebunden.

Jeremia sieht sich durch den Gott aus der Ferne ermutigt, selbst Abstand zu gewinnen von den Wegen und dem Tun seines Volkes und Unrecht und Bosheit beim Namen zu nennen. Er verurteilt die falschen Propheten scharf, die Gott in der Tasche zu haben meinen, die selbstverständlich seinen Namen im Munde führen und ihn missbrauchen, um Unrecht zu rechtfertigen oder unangetastet zu lassen.

Der Gott der falschen Propheten ist ein Gott aus der Nähe, den sie sich selbst aufgebaut haben; er garantiert, dass alles so bleibt, wie es ist, im Interesse derer, die aus bösen Wegen Vorteile ziehen. Ich denke dabei z. B. an die, die an der Rüstung Millionen verdienen und deshalb nicht an Abrüstung interessiert sind.

Abstand gewinnen von bösen Wegen, von eingefahrenen Sicht- und Verhaltensweisen – dazu möchte ich mich durch Jeremias Predigt vom Gott aus der Ferne anregen lassen, dazu möchte ich auch Sie einladen.

Noch ein letztesmal zum Thema Rüstung: gewinne ich Abstand von den gängigen Begründungen für militärische Anstrengungen, von den Ängsten, die zu ihrer unantastbaren Vorrangstellung bei den Staatsausgaben führen, so werden vielleicht Wege sichtbar, die in Richtung Ab- statt Aufrüstung verlaufen. Ich verdränge vielleicht nicht mehr die schlichte Tatsache, dass Abrüstung lebensnotwendig ist, da unser jetziger Weg mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später im Dritten Weltkrieg endet.

Abstand gewinnen bedeutet: wir müssen nicht alles Böse schicksalhaft hinnehmen, wir haben es nicht nötig, die Schrecken der Waffen zu verdrängen. Vielleicht sind wir bei einiger Anstrengung zur Umkehr von bösen Wegen imstande. Langsame Veränderungen der Einstellung vieler einzelner in unserem Land, möglicherweise einmal ausgehend von Menschen der Kirche, können in einem demokratisch organisierten Staat zu veränderten Entscheidungen in den politischen Machtzentren führen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch an die Kehrseite der Rüstungsmedaille erinnern, daß z. B. zu wenig Geld für Lehrer und Sozialarbeiter zur Verfügung steht, so dass viele nicht eingestellt werden, obwohl sie bitter nötig gebraucht werden. Wünschenswerte Ziele wie kleine Klassen in den Schulen, um bessere Lernbedingungen für die Schüler zu schaffen, oder zusätzliche Betreuung von Kindern aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen scheitern an den finanziellen Bedingungen. Dies sind uns naheliegendere Problemfelder, in denen ein Einsatz auch von kirchlicher Seite möglich, sinnvoll und notwendig ist, gerade wenn andere Stellen noch zu wenig tun. Die Nutzung der Möglichkeiten von nachmittags nicht voll belegten Kindergärten der Kirche für Schulaufgabenbetreuungen, von denen ich gehört habe, erscheinen mir als guter Schritt.

Abstand zu gewinnen von vertrauten Verhaltensweisen, von scheinbar unveränderbaren Gegebenheiten kann schmerzliche Erfahrungen mit sich bringen. Nicht umsonst redet Jeremia vom Wort Gottes als einem Feuer und als einem Hammer, der Felsen zerschmettert. Das für ihn Unmögliche, dass ein Hammer Felsgestein zerstört, kommt dem Unmöglichen gleich, dass das Wort vom Gott aus der Ferne die Felsen unserer eingefahrenen Gewohnheiten und Abstumpfungen abträgt – dennoch ist dieses Unmögliche der Inhalt des Wortes Gottes. Es weckt in uns neue Lebenskräfte, indem es falsche Wege zerstört. Es kann so mit dem lebensnotwendigen Weizen verglichen werden, während das Wort, dem wir nicht zutrauen, unsere Welt und uns selbst zu verändern, nichts als leeres Stroh ist.

Schließen möchte ich mit dem Gedenken an eine verstorbene Frau, die durch die Beschäftigung mit Worten der Bibel und durch intensive Arbeit an sich selbst einen Weg fand, ihr unausweichlich auf sie zukommendes Sterben anzunehmen und mit dem Frieden, den sie fand, bei den Menschen, die ihr begegneten, einen unauslöschlichen Eindruck zu hinterlassen. Der Gott aus der Ferne, der ihr nahekam, verhalf ihr zu einem Abstand von sich selbst, so dass sie ihr Leben, das sie als Geschenk verstand, nun auch – nach hartem Ringen – loslassen konnte, in der Hoffnung auf den, der es ihr geschenkt hatte.

Etwas von diesem Loslassen seiner selbst liegt in jedem Abstandnehmen von sich selbst, in jedem Abschied von Vorurteilen und gewohnten Denk- und Handlungsweisen. Zu solchen mit Schmerzen verbundenen Veränderungen werden wir ermuntert, da sie uns von sinnlosen Wegen wegführen und uns auf dem Weg der Freude weiterbringen. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne, in Christus Jesus. Amen.
Predigtlied EKG 244 (EG 343), 1+3-4:

1. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, ich bitt, erhör mein Klagen; verleih mir Gnad zu dieser Frist, lass mich doch nicht verzagen. Den rechten Glauben, Herr, ich mein, den wollest du mir geben, dir zu leben, meim Nächsten nütz zu sein, dein Wort zu halten eben.

3. Verleih, dass ich aus Herzensgrund den Feinden mög vergeben; verzeih mir auch zu dieser Stund, schaff mir ein neues Leben; dein Wort mein Speis lass allweg sein, damit mein Seel zu nähren, mich zu wehren, wenn Unglück schlägt herein, das mich bald möcht verkehren.

4. Lass mich kein Lust noch Furcht von dir in dieser Welt abwenden; beständig sein ans End gib mir, du hast’s allein in Händen; und wem du‘s gibst, der hat‘s umsonst, es mag niemand erwerben noch ererben durch Werke deine Gunst, die uns errett‘ vom Sterben.

Herr, allmächtiger Gott. Du liebst alle Menschen, die Anständigen und die Verlorenen, die Gescheiterten und die Erfolgreichen. In dieser Gemeinde sind sie alle vereint. Bewahre uns vor dem Hochmut des Gerechten, der auf andere herabsieht. Nimm von uns die Zufriedenheit des Satten, der die Notleidenden vergisst. Lass uns aber auch nicht Angst haben vor dem Versagen, sondern deiner Hilfe und Führung vertrauen. Steh bei uns, wenn wir dich aus den Augen verlieren. Lass keinen von uns los. Hilf, dass wir auch niemanden aufgeben, dass wir jedem nachgehen, der uns braucht. Mach unsere Gemeinde zu einer Gemeinschaft des Dienstes und öffne uns die Augen für die Aufgaben in der heutigen Zeit. Wir bitten dich für unsere Brüder und Schwestern in der weiten Welt. Sei ihnen nahe, wo sie unter Einschüchterung und Bedrückung leiden. Lass deine Christenheit erkennen: dass sie deinen guten und gnädigen Willen verkündet, dass sie für das Lebensrecht aller Menschen eintritt, dass sie zu Gerechtigkeit, Verständigung und Frieden mahnt, dass sie selber tut, was sie nur kann, um Not und Leid zu wenden.

Vaterunser

Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. „Amen…“

Orgelnachspiel

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