Bild: Helmut Schütz

Tanztheatergottesdienst „Schönheit“

Sehr gut geschaffen sind wir alle, zum Ebenbild Gottes sogar. Wir sollten schön sein wie Gott in seiner Liebe. Nur dort, wo wir diese Liebe in uns verleugnen, sie nicht leben, sie uns selber und unseren Mitmenschen verweigern, da verzerren wir das Bild, das wir sein könnten und machen uns selber hässlich, was ja wörtlich hassenswert bedeutet.

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem Schal
Zum ersten Mal gestalten die Jungen Akteure Gießen einen Tanztheatergottesdienst in der Pauluskirche mit

direkt-predigtTanztheatergottesdienst mit den „Jungen Akteuren Gießen“ unter der Leitung von Sönke Ahrens und einer Tanztheaterpredigt von Pfarrer Helmut Schütz am 22. Sonntag nach Trinitatis, 27. Oktober 2013, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Herzlich willkommen in der Pauluskirche zu einem besonderen Gottesdienst mit der Tanztheatergruppe „Junge Akteure Gießen“, die seit einiger Zeit regelmäßig unseren Gemeindesaal für ihre Proben nutzt. Sie sind bereits anderswo in Gießen und sogar auf dem Kirchentag in Hamburg aufgetreten und wollen heute im Gottesdienst ein wenig davon zeigen, was sie an Tänzen und Szenen selber entwickelt haben.

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem Schal„Schönheit“ ist das Thema dieses Gottesdienstes und auch der Tanztheaterszenen. In der Bibel kommt Schönheit in verschiedenen Zusammenhängen vor. In den Psalmen des Alten Testaments wird zum Beispiel die Schönheit des Berges Zion gerühmt, auf dem in Jerusalem der Tempel Gottes stand (Psalm 48, 2-3):

2 Groß ist der HERR und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

3 Schön ragt empor der Berg Zion, daran sich freut die ganze Welt.“

Darum konnte man sich in Israel damals auch vorstellen, dass Gott selber wie die Sonne von diesem schönsten aller Berge her strahlend aufgeht (Psalm 50, 2):

2 Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes.

Die christliche Kirche hat später in einigen ihrer Lieder die Schönheit von Gottes Sohn, von Jesus Christus, besungen. Eins dieser Lieder stammt schon aus dem 17. Jahrhundert. Hoffmann von Fallersleben hat es im 19. Jahrhundert in eine Liedersammlung übernommen. Wir singen es zu Beginn gemeinsam, Nr. 403:

1. Schönster Herr Jesu, Herrscher aller Herren, Gottes und Marien Sohn, dich will ich lieben, dich will ich ehren, meiner Seele Freud und Kron.

2. Schön sind die Wälder, schöner sind die Felder in der schönen Frühlingszeit; Jesus ist schöner, Jesus ist reiner, der mein traurig Herz erfreut.

3. Schön ist der Monde, schöner ist die Sonne, schön sind auch die Sterne all. Jesus ist feiner, Jesus ist reiner als die Engel allzumal.

4. Schön sind die Blumen, schöner sind die Menschen in der frischen Jugendzeit; sie müssen sterben, müssen verderben: Jesus bleibt in Ewigkeit.

5. Alle die Schönheit Himmels und der Erden ist gefasst in dir allein. Nichts soll mir werden lieber auf Erden als du, liebster Jesus mein.

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem Schal

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Wir haben ein Lied über die Schönheit gesungen. Es ist das einzige Lied im Gesangbuch, in dem die Natur in ihrer Schönheit gewürdigt wird, Sonne, Mond und Sterne, Wälder und Felder, nicht zuletzt die Blumen. Abstufungen der Schönheit werden vorgenommen; wir finden ja unterschiedliche Dinge schön und manches erscheint uns schöner als etwas anderes. Ob wir mit dem Lied in der Rangliste der Schönheit übereinstimmen, lasse ich dahingestellt: Manch einer findet vielleicht auch Wälder schöner als Felder, den Mond schöner als die Sonne und Blumen schöner als viele Menschen.

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem SchalTanztheater erste Szene: Tanz mit dem SchalDer Lobpreis der Schönheit ist in diesem Lied allerdings kein Selbstzweck. Letztlich geht es um die höchste Steigerungform der Schönheit: für den Liederdichter ist Jesus am allerschönsten, weil er auf ihn vertraut und im Glauben an ihn den ewigen Sinn seines Lebens gefunden hat.

Was sagt unser Lied über die Schönheit Jesu?

Er, der Sohn Gottes und Marias, schenkt unserer Seele Freude und setzt uns die Krone eines Selbstbewusstseins auf, das unerschütterlich ist, weil es darauf beruht, dass wir von Gott selber geliebt sind und darum auch diese Liebe ausstrahlen können.

Schöner als die Blumen sind wir Menschen, allerdings vergeht diese Schönheit. Jesus jedoch bleibt ewig und macht auch uns ewig, indem er in uns das Vertrauen auf den ewig lebendigen Gott weckt.

Und schließlich: Jesus ist sogar schöner, feiner und reiner als die Engel. Schön ist er also nicht, weil er den Maßstäben eines menschlichen Schönheitsideals entspricht, sondern weil er innerlich schön ist. Seine Feinheit und Reinheit ist keine Vornehmheit, die ihn von gewöhnlichen Menschen trennt, sondern eine Liebe, die sich gerade dem zuwendet, was von anderen verachtet und als hässlich empfunden wird. Jesus ist der Schönste, indem er die Schönheit der Liebe Gottes mit allen Menschen teilen will.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Herr Jesus Christus, warst du nicht hässlich, als man dich zu Tode gequält hat, dir Wunden zugefügt und dich ans Kreuz genagelt hat? Können wir dich schön nennen, weil du aus Liebe gestorben bist, statt dich an denen zu rächen, die dich aus der Welt schaffen wollten?

Herr Jesus Christus, viele unter uns Menschen heute fühlen sich hässlich, weil sie nicht so aussehen wie ein Model oder wie die Typen in der Werbung. Zu klein, zu dick, zu viele Pickel, die Brust zu klein, das Gesäß zu schlaff, es gibt viele Gründe, aus denen der eine oder die andere sich nicht schön fühlt.

Mach uns klar, Gott, worin wahre Schönheit besteht, was den wirklichen Wert unseres Lebens ausmacht. Schenk uns ein Selbstbewusstsein, das nicht von äußeren Dingen abhängt.

Wir rufen zu dir:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Einen Psalm gibt es in der Bibel, in der die Schönheit eines Menschen besungen wird, der wohl ein König war. Es ist der Psalm 45, ein Weisheitslied, ein Liebeslied. Wir hören die ersten Verse:

2 Mein Herz dichtet ein feines Lied, einem König will ich es singen; meine Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers:

3 Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, voller Huld sind deine Lippen; wahrlich, Gott hat dich gesegnet für ewig.

4 Gürte dein Schwert an die Seite, du Held, und schmücke dich herrlich!

5 Es möge dir gelingen in deiner Herrlichkeit! Zieh einher für die Wahrheit in Sanftmut und Gerechtigkeit, so wird deine rechte Hand Wunder vollbringen.

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem SchalLasst uns Gott danken und lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Großer Gott, segne auch uns mit wahrer Schönheit, mit dem Gelingen unseres Lebens. Hilf uns, Ziele zu finden, für die es sich zu leben lohnt, leite uns auf Wegen des Friedens und der Gerechtigkeit, erfülle uns mit Vertrauen, Liebe und Hoffnung. Darum bitten wir dich im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Eben war im Psalm 45 von einem Beispiel männlicher Schönheit die Rede, jetzt hören wir in den Geschichten vom späteren König David in 1. Samuel 25 von einer Frau, deren Schönheit die Bibel preist:

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem Schal1 David … machte sich auf und zog hinab in die Wüste Maon.

2 Und es war ein Mann in Maon, der … hatte sehr großes Vermögen und besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen.

3 Der Mann hieß Nabal, seine Frau aber hieß Abigajil. Und sie war eine Frau von Verstand und schön von Angesicht, der Mann aber war roh und boshaft in seinem Tun.

4 Als nun David … Nabal [sagen ließ:]

6 Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, was du hast!

8 Gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du zur Hand hast.

10 [Da] antwortete Nabal den Knechten Davids: Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais! Es gibt jetzt viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind.

11 Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch… und Leuten geben, von denen ich nicht weiß, wo sie her sind?

14 Aber der Abigajil, Nabals Frau, sagte es einer von den Leuten und sprach: Siehe, David hat Boten gesandt aus der Wüste, unsern Herrn zu grüßen, er aber hat sie angeschrien.

18 Da eilte Abigajil und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Maß Röstkorn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel

19 und sprach zu ihren Leuten: Geht vor mir her; siehe, ich will sogleich hinter euch her kommen. Und sie sagte ihrem Mann Nabal nichts davon.

20 Und als sie auf dem Esel ritt und hinabzog im Schutz des Berges, siehe, da kam David mit seinen Männern ihr entgegen, so dass sie auf sie stieß.

21 David aber hatte gedacht: … [Nabal] vergilt mir Gutes mit Bösem!

22 Gott tue David dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen übriglasse, der männlich ist, von allem, was er hat.

23 Als nun Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel [und sprach:]

25 Mein Herr errege sich nicht über Nabal, diesen heillosen Menschen; denn wie sein Name, so ist er: er heißt »Tor«, und Torheit ist bei ihm.

26 Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen.

30 Wenn … der HERR … dich zum Fürsten bestellt hat über Israel,

31 so wird das Herz meines Herrn frei sein von dem Anstoß und Ärgernis, dass du unschuldiges Blut vergossen und dir selber geholfen habest.

32 Da sprach David zu Abigajil: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute mir entgegengesandt hat,

33 und gesegnet sei deine Klugheit, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen.

34 Wahrlich, so wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, der mich davor bewahrt hat, übel an dir zu tun: wärest du nicht eilends mir begegnet, so wäre dem Nabal bis zum lichten Morgen nicht einer, der männlich ist, übriggeblieben.

36 Als aber Abigajil zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl zubereitet in seinem Hause wie eines Königs Mahl, und sein Herz war guter Dinge, und er war sehr betrunken. Sie aber sagte ihm nichts, weder wenig noch viel, bis an den lichten Morgen.

37 Als es aber Morgen geworden und die Betrunkenheit von Nabal gewichen war, sagte ihm seine Frau alles. Da erstarb sein Herz in seinem Leibe, und er ward wie ein Stein.

38 Und nach zehn Tagen schlug der HERR den Nabal, dass er starb.

39 Als David hörte, dass Nabal tot war, sprach er: Gelobt sei der HERR, der meine Schmach gerächt hat an Nabal und seinen Knecht abgehalten hat von einer bösen Tat! Der HERR hat dem Nabal seine böse Tat auf seinen Kopf vergolten. Und David sandte hin und ließ Abigajil sagen, dass er sie zur Frau nehmen wolle.

42 Und Abigajil machte sich eilends auf und setzte sich auf einen Esel, und ihre fünf Mägde gingen hinter ihr her. Und sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Eingestimmt sind wir jetzt auf das Thema Schönheit. Gehört haben wir von männlicher und weiblicher Schönheit, die in der Bibel mit Liebe und Reinheit, mit Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, mit Gastfreundschaft und Klugheit einhergeht. In der Predigt sollen gleich biblische Vorstellungen von Schönheit in eine Beziehung gesetzt werden zu dem, was eine Gruppe Gießener Studierender zum Thema Schönheit zu sagen weiß, genauer gesagt, was sie dazu tanzen und vorspielen werden. Wer die „Jungen Akteure“ überhaupt sind und in welchem Zusammenhang sie ihre Tänze und Szenen entwickelt haben, davon wird uns jetzt Herr Sönke Ahrens etwas sagen, der die Gruppe seit zwei Jahren leitet, nachdem sie zuvor von Luisa Hoerder ins Leben gerufen worden war.

Sönke Ahrens, Leiter der Jungen Akteure
Sönke Ahrens, Leiter der Jungen Akteure

Einen wunderschönen guten Morgen von meiner Seite!

Ich habe nun das Vergnügen, unsere tolle Gruppe vorzustellen. Die „Jungen Akteure Gießen“ sind eine offene Tanztheatergruppe für alle im Alter von 16 bis 27 Jahren.

In unserem letzten Stück, aus dem wir Ihnen heute drei Szenen zeigen werden, bildete Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ die inhaltliche Basis. Wir haben versucht, das Hauptthema Schönheit in unsere heutige Zeit zu bringen und es in seiner Bedeutung für uns persönlich zu erfassen. Das Buch lieferte uns in seinen vier Hauptcharakteren den Grundaufbau des Stückes. Dabei kann jede der vier Figuren, darunter der Schönling Dorian, der Maler Basil, sein Freund Lord Henry und die junge Schauspielerin Sybile, von jedem der Teilnehmerlnnen gespielt werden und letztlich kann, wie Sie sehen werden, sogar eine Figur gleichzeitig zweimal auf der Bühne stehen. Jede dieser Figuren hatte ein Farbe, für Dorian als Symbol der Schönheit ist es etwa die Farbe „Blau“. Und nein, Blau ist nicht meine Lieblingsfarbe!

Die konkreten Inhalte der Szenen wurden nicht etwa von mir, sondern von der Gruppe erarbeitet und geschrieben. Auch mit den Szenen heute habe ich letztendlich relativ wenig zu tun. Ich versuche nur, alles Potential und alle Möglichkeiten der Teilnehmerlnnen aus ihnen herauszukitzeln und jeden einzelnen zu fördern und ihnen das Tanztheater für sich näher zubringen.

Ich hoffe sehr, dass unsere Ansichten, die sicher nicht verallgemeinert werden können und nicht die einzig richtigen Ansichten zum Thema Schönheit sein können, Sie ein wenig zum Nachdenken bringen und Ihnen heute ein bisschen Spaß bringen.

Für inhaltliche oder sonstige Fragen stehen wir Ihnen nach dem Gottesdienst gerne zur Verfügung. Dankeschön!

Tanztheater erste Szene: Tanz mit dem SchalVor der Predigt singen wir ein zweites Lied aus unserem Gesangbuch, in dem menschliche Schönheit vorkommt. Auch in diesem Lied ist „der Menschen Schöne“ nichtig und flüchtig, während man im Vertrauen auf Gott sich nicht vor der Vergänglichkeit fürchten muss. Wir singen aus dem Lied 528 die Strophen 1 bis 4 und 8:

1. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben! Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet!

2. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Tage! Wie ein Strom beginnt zu rinnen und mit Laufen nicht hält innen, so fährt unsre Zeit von hinnen.

3. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Freude! Wie sich wechseln Stund und Zeiten, Licht und Dunkel, Fried und Streiten, so sind unsre Fröhlichkeiten.

4. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig ist der Menschen Schöne! Wie ein Blümlein bald vergehet, wenn ein rauhes Lüftlein wehet, so ist unsre Schöne, sehet!

8. Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Sachen! Alles, alles, was wir sehen, das muss fallen und vergehen. Wer Gott fürcht‘, wird ewig stehen.

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.
Pfarrer Helmut Schütz auf der Kanzel
Pfarrer Helmut Schütz auf der Kanzel

Liebe Gemeinde, wenn wir die Lieder anschauen, die wir gesungen haben, und auch wenn wir im Neuen Testament nach dem Begriff der Schönheit suchen, bekommen wir den Eindruck, als ob menschliche Schönheit in der Kirche und in der Bibel nur eine untergeordete Rolle spielt. Keine zehn Mal verwendet Luther in seiner Übersetzung des Neuen Testaments das Wort „schön“ oder „Schönheit“, und wo im Neuen Testament ein Mensch als schön bezeichnet wird, da wird das Alte Testament zitiert. Zwei Mal kommt das vor (Apostelgeschichte 7, 20 und Hebräer 11, 23), wenn daran erinnert wird, dass Mose „ein schönes Kind“ war.

Nun konzentriert sich das Neue Testament ja darauf, von Jesus zu erzählen und davon, wie der Glaube an den Gott Israels durch Jesus in alle Welt hinein verbreitet wird. Da ist wenig Platz für Schilderungen des alltäglichen Lebens von Menschen wie im Alten Testament. Andererseits ist und bleibt das Alte Testament die Bibel, die Jesus selber gelesen und als Quelle der Wegweisung Gottes wertgeschätzt hat.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayIn diesem Alten Testament können wir nun doch eine Menge über menschliche Schönheit lesen. Am meisten etwa im sogenannten Hohenlied der Liebe Salomos, einer Sammlung von Liebesliedern, in denen zwei Verliebte einander anschauen und ihre Schönheit bewundern. Dabei fasst sie sich eher kurz (Hohelied 1):

16 Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün.

Er wiederum weiß viele Bilder, um ihre Schönheit zu schildern (Hohelied 4):

1 Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen,

3 … dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel.

4 Dein Hals ist wie der Turm Davids…

5 Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden.

7 Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir.

10 Wie schön ist deine Liebe…!

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayÜberhaupt scheint man schon im Alten Testament, ähnlich wie heute, eher von Frauen zu sagen, dass sie schön sind, als von Männern. Eine sagenhafte Geschichte aus der Zeit vor der Sintflut weiß zu berichten, dass die „Gottessöhne“, also engelhafte Gestalten, von denen man sich vorstellte, dass sie zum Hofstaat Gottes gehören, sich in die Töchter der Menschen verlieben (1. Buch Mose – Genesis 6, 2):

2 Da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.

Sowohl Sara, die Frau Abrahams, als auch Rebekka, die Frau Isaaks, waren sehr schön (Genesis 12, 11.14 / 24, 16 / 26, 7). Ester wird Königin am Hof des persischen Königs, denn (Esther 2, 7)

sie war ein schönes und feines Mädchen

– was Luther etwas zu allgemein übersetzt, denn im Urtext steht etwas von ihrer schönen Gestalt und ihrem lieblichen Aussehen.

Und als Gott dem Hiob, dem er viele Leiden auferlegt hatte, noch einmal Kinder schenkt, erzählt die Bibel (Hiob 42, 15):

Und es gab keine so schönen Frauen im ganzen Lande wie die Töchter Hiobs.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayWie ist das mit Jungen und Männern?

Auch sie können in der Bibel als schön bezeichnet werden, zum Beispiel Mose als kleines Baby, der vom Pharao im ägyptischen Staat der Ausbeutung der Sklaven mit dem Tod bedroht war (2. Buch Mose – Exodus 2, 2 – hier übersetzt nach Elberfelder Bibel revidierte Fassung 1993 © 1994 R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, denn Luther übersetzt mit „fein“ statt „schön“):

2 Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Als sie sah, dass er schön war, verbarg sie ihn drei Monate lang.

Später heißt es auch von einigen Königen Israels, dass sie schön waren. Zum Beispiel vom ersten König in Israel überhaupt, von König Saul (1. Samuel 9, 2):

2 Der war ein junger, schöner Mann, und es war niemand unter den Israeliten so schön wie er, eines Hauptes länger als alles Volk.

Auf andere Art, aber ebenfalls als schön, wird David beschrieben, der Sauls Nachfolger werden sollte (1. Samuel 16, 12):

12 Und er war bräunlich, mit schönen Augen und von guter Gestalt.

Später mehr vom Thema Schönheit in der Bibel, jetzt wollen wir uns eine erste Tanzszene anschauen, in der die „Jungen Akteure“ zeigen, wie man sich bewegt, wenn man sich schön fühlt, als Frau oder auch als Mann (die Fotos zu dieser ersten Szene sind oben im Teil vor der Predigt zu sehen):

Tanz mit dem Schal

Tanztheater zweite SzeneSchön zu sein, sich schön zu fühlen, scheint auf den ersten Blick einfach erst einmal schön zu sein.

Allerdings gibt es schon in der Bibel eine ganze Reihe von Geschichten, in denen Schönheit für die Betroffenen und manchmal auch ihr Umfeld nicht immer ein Segen ist.

König David zum Beispiel sieht vom Dach des Königspalastes aus einer Frau mit Namen Bathseba beim Baden zu (2. Samuel 11, 2),

und die Frau war von sehr schöner Gestalt.

Tanztheater zweite Szene: Dorian Gray Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayUnd was geschieht? David missbraucht seine Macht als König, um sie zu verführen und ihren Mann Uria umzubringen.

In der nächsten Generation heißt es von Davids Tochter Tamar, dass sie schön ist und ihr Halbbruder Amnon sie deswegen begehrt (2. Samuel 13, 1). Er vergewaltigt sie, woraufhin sie für immer entehrt ist. Und aus Rache für ihre Ehre tötet ihr leiblicher Bruder Absalom den Halbbruder Amnon, weil König David sich nicht im Stande fühlt, seiner Tochter zu helfen.

Auch ein Mann kann in der Bibel wegen seiner Schönheit in Bedrängnis geraten. Josef, der Lieblingssohn Jakobs, wird von seinen Brüdern aus Neid als Sklave nach Ägypten verkauft und muss dort bei Herrn Potiphar als Hausverwalter arbeiten. Das ist keine ganz schlechte Stellung, aber ausgerechnet sein gutes Aussehen wird Josef zum Verhängnis (1. Buch Mose – Genesis 39, 6-7):

6 Josef war schön an Gestalt und hübsch von Angesicht.

7 Und es begab sich…, dass seines Herrn Frau ihre Augen auf Josef warf und sprach: Lege dich zu mir!

Tanztheater zweite Szene: Dorian Gray Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayAls Josef sich weigert, mit der Frau seines Dienstherrn die Ehe zu brechen, bezichtigt sie ihn fälschlich der Vergewaltigung, und Josef kommt ins Gefängnis.

Kompliziert kann es mit der Schönheit in der Bibel auch werden, wenn sich die Frage stellt: Was macht eigentlich die Schönheit einer Frau aus? Einmal ist in der Bibel von zwei Schwestern die Rede, von denen nur die eine als schön beschrieben wird. Es ist die Geschichte der beiden Ehefrauen des israelitischen Stammvaters Jakob, Lea und Rahel. Da heißt es (1. Buch Mose – Genesis 29, 16-18):

16 Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.

17 Aber Leas Augen waren ohne Glanz, Rahel dagegen war schön von Gestalt und von Angesicht.

18 Und Jakob gewann Rahel lieb…

Tanztheater zweite Szene: Dorian GraySchwache Augen, Augen ohne Glanz, das wird als Hauptgrund genannt, weswegen Jakob sich nicht in Lea, sondern ihre schönere Schwester Rahel verliebt. Aber dann heiratet Jakob ja doch beide Frauen, und einige Jahre später fühlt sich Lea in ihrer Schönheit aufgewertet, indem sie voller Stolz sagt (1. Buch Mose – Genesis 30, 20):

20 Gott hat mich reich beschenkt; nun wird mein Mann doch bei mir bleiben; denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayFrauen in der Bibel können also körperlich schön sein oder sich Wertschätzung erwerben wie Abigail durch ihre Klugheit oder wie Lea durch das Gebären von Kindern.

Im Buch der Sprüche kann eine Schönheit von Frauen scharf verurteilt werden, die nur auf Äußerlichkeiten beruht. Einmal heißt es (Sprüche 11, 22 – nach der Elberfelder Bibel revidierte Fassung 1993 © 1994 R. Brockhaus Verlag, Wuppertal):

22 Ein goldener Ring im Rüssel einer Sau, so ist eine Frau, die schön, aber ohne Feingefühl ist.

Und in Sprüche 31, 30 lesen wir (ebenfalls Elberfelder):

30 Trügerisch ist Anmut und nichtig die Schönheit; eine Frau aber, die den HERRN fürchtet, die soll man rühmen.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayBei Männern wiederum ist körperliche Schönheit nicht unbedingt eine Garantie, als Mann anerkannt zu werden. Im Kampf gegen den Philister Goliath, den David am Ende bekanntlich wider Erwarten gewinnt, verspottet ihn der scheinbar übermächtige Gegner wegen seines Aussehens (1. Samuel 17, 42):

42 Als nun der Philister aufsah und David anschaute, verachtete er ihn; denn er war noch jung, und er war bräunlich und schön.

Offenbar hatten es manche Männer schon damals schwer, nicht als Weichei oder Schönling zu gelten. Auch zwei Söhne Davids haben von ihrer im Volk gerühmten Schönheit nicht so viel, wie sie sich davon versprechen: Absalom und Adonija. Von Absalom heißt es (2. Samuel 14, 25):

25 Es war aber in ganz Israel kein Mann so schön wie Absalom, und er hatte dieses Lob vor allen; von der Fußsohle bis zum Scheitel war nicht ein Fehl an ihm.

Und von Adonija sagt man (1. Könige 1, 6):

Er war auch ein sehr schöner Mann.

Diesen beiden Königssöhnen steigt jedoch ihre Schönheit dermaßen zu Kopf, dass sich beide vorzeitig darum bemühen, an Stelle ihres Vaters König zu werden, und beide scheitern. Schönheit ist bei Männern wie Frauen schon in der Bibel keine ganz einfache Angelegenheit.

Tanztheater zweite Szene: Dorian Gray Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayUnd so ist es geblieben durch die Jahrhunderte hindurch bis heute. Von Oskar Wilde stammt der Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ aus dem Jahr 1890, in dem er vor 123 Jahren das tragische Schicksal eines jungen Mannes schildert, der seine ewige Jugend und Schönheit bewahren will.

Eigentlich müsste er altern, und die Folgen seines hässlichen Lebenswandels müssten sich in seine Gesichtszüge eingraben und seinen Körper verfallen lassen – stattdessen aber altert ein Bildnis, das von ihm in seiner Jugend gemalt worden ist. Er selbst bleibt äußerlich schön, obwohl er in seinen Taten das Gegenteil von Schönheit und Güte vollbringt.

Vorhin dachten Herr Ahrens und ich im Gespräch, dass dieser Dorian Gray ein Spiegelbild der modernen Gesellschaft darstellt: Vielen Menschen heute zählt das Aussehen mehr, als sich an Wertvorstellungen zu halten. Und mir fiel ein, dass schon Jesus Menschen, die nur scheinbar fromm sind, vorgeworfen hat (Matthäus 23, 27:

27 Weh euch, … ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat!

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayDiese Figur des Dorian Gray hat die „Jungen Akteure Gießen“ in ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema „Schönheit“ inspiriert. Jetzt sehen wir eine Szene, in der Dorian Gray doppelt auftritt, mit sich selber im Streit liegt. Der eine, der in seine Schönheit verliebt ist, der andere, der an seiner Schönheit verzweifelt (die Fotos von der Szene finden sich über den Text der gesamten Predigt verteilt):

Szene: Dorian Gray

Tanztheater zweite Szene: Dorian Gray Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayJa, liebe Gemeinde, diese Szene hat es sehr tiefschürfend auf den Punkt gebracht: Ist es wirklich so schön, perfekt dem jeweils geltenden Schönheitsideal zu entsprechen? Ist es schön, schön zu sein in dem Sinne, dass ich schöner bin als all die Hässlichen, die ich verachten kann? Oder ist ein solches Gefühl, schön zu sein, letzten Endes gleichzusetzen mit einem Gefühl der Einsamkeit, der Verzweiflung, der Sinnlosigkeit eines Lebens, in dem es nichts gibt, wofür es sich zu leben lohnt?

Unsere Gesellschaft heute scheint zum Teil von einem so extremen Schönheitswahn befallen zu sein, dass Menschen sich sogar operieren lassen, um schöner zu sein. Oft sind sie nachher in den Augen anderer sogar hässlicher als vorher, aber sie schaffen es nicht, zu ihren Falten, zu einer Nase mit eigenwilliger Form, zu ihrem Körper, so wie Gott ihn geschaffen hat, zu stehen. Das machen natürlich nicht alle, Gott sei Dank, aber viele gehen nicht ungeschminkt aus dem Haus, quälen sich durch Diäten, um ja nicht zu dick zu sein, fühlen sich minderwertig, wenn sie sich als zu klein, zu groß, zu blass, zu braun, zu normal-gewöhnlich oder zu unnormal-auffallend fühlen.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayInnere Werte scheinen in einer solchen Gesellschaft recht wenig zu gelten, wenn so viele Menschen ihr Selbstbewusstsein von solchen Äußerlichkeiten abhängig machen.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayDie Bibel gibt uns Hinweise, was es mit wahrer Schönheit auf sich hat. Interessant fand ich beim Suchen der Bibelstellen zum Thema Schönheit, dass es in der Hebräischen Bibel, im Alten Testament, zwei verschiedene Wörter mit der Bedeutung „schön“ gibt.

Das eine ist „tow“, wir kennen es aus jüdischen Begrüßungen oder Glückwünschen wie „mazel tow“, was wörtlich „gutes Schicksal“ bedeutet. „Tow“ ist nicht nur ein Wort für äußere Schönheit, sondern meint auch das, was wir mit dem Wort „gut“ übersetzen. In der Schöpfungsgeschichte zum Beispiel sagt Gott von allem, was er schafft, es sei „tow“, gut, oder sogar „tow m’od“, sehr gut.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GrayDas andere Wort, das unserem Wort „schön“ noch mehr entspricht, heißt männlich „japhä“, weiblich „japha“. Es wird trotzdem in der Bibel oft gleichbedeutend mit „tow“ verwendet. Offenbar ist es nicht gut, wenn etwas nur schön und nicht zugleich auch gut ist. Wir haben ja gesehen, wie leicht äußere Schönheit zum Anlass für sexuelle Gewalt oder für eine gefährliche Selbstüberschätzung werden kann, wenn sie nicht einhergeht mit dem Willen, auch die Schönheit des anderen anzuerkennen und Verantwortung für andere zu übernehmen. Vielleicht können wir sagen: Wer so lieben kann, wie es zum Beispiel Jesus konnte, für den gibt es überhaupt niemanden, der hässlich ist – außer demjenigen, der selber andere verachtet und mit Füßen tritt.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GraySehr gut geschaffen sind wir ja alle, zum Ebenbild Gottes sogar, damit sind wir alle dazu berufen, so schön zu sein wie Gott in seiner Liebe. Nur dort, wo wir diese Liebe in uns verleugnen, sie nicht leben, sie uns selber und unseren Mitmenschen verweigern, da verzerren wir das Bild, das wir sein könnten und machen uns selber hässlich, was ja wörtlich hassenswert bedeutet. Gut, dass diese Art von Selbsthass und selbstverschuldeter Hässlichkeit überwindbar ist: indem wir Vergebung an uns heranlassen und uns und andere Menschen als so liebenswert annehmen und behandeln, wie wir von Gott geschaffen sind.

Tanztheater zweite Szene: Dorian GraySchauen wir uns zum Ende der Predigt noch einen zweiten Tanz der Theatergruppe an. In ihm geht es um die Vielfalt der Vorstellungen von Schönheit in der Gruppe und darum, die Schönheit der anderen und dessen, was er oder sie schön findet, wahrzunehmen und wertzuschätzen, ja zu lieben. Jeder liebt andere Musik, alle sind ausgestattet mit den unterschiedlichsten liebenswerten Seiten.

Hören werden wir die Musik, sehen werden wir, wie jeweils ein Mitglied der Gruppe die anderen dazu anregt, einen Tanz auf die eigene besondere Weise mitzutanzen. Außerdem sind oben an der Wand Sätze zu sehen, die mit „Ich finde schön, dass du…“ anfangen und in der Gruppe als liebevolle Sätze über die anderen gesagt worden sind.

Tanz: Ich finde schön
Ich finde schön, dass du so viel Ruhe ausstrahlst

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, dass du jedem Menschen ein Lächeln schenkst

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, wie deine Augen strahlen

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, wenn du dich frei fühlst, so zu sein, wie du sein möchtest

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, dass du stark und zerbrechlich bist

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, dass alles etwas heller wird, wenn du da bist

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, wenn du meine Hand hältst

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Ich finde schön, wenn du vor Freude Tränen in den Augen hast

Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön Tanztheater dritte Szene: Ich finde schön

Was findest du schön?
Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Ich habe gesagt, dass wir als Ebenbild der Liebe Gottes geschaffen sind. Es gibt ein Lied, in dem es darum geht, wie Gott uns mit seiner zarten Macht der Liebe berühren und von innen her verwandeln kann. Wir singen aus dem Lied 165 die Strophen 6 bis 8:

6. Du durchdringest alles; lass dein schönstes Lichte, Herr, berühren mein Gesichte. Wie die zarten Blumen willig sich entfalten und der Sonne stille halten, lass mich so still und froh deine Strahlen fassen und dich wirken lassen.

7. Mache mich einfältig, innig, abgeschieden, sanft und still in deinem Frieden; mach mich reines Herzens, dass ich deine Klarheit schauen mag in Geist und Wahrheit; lass mein Herz überwärts wie ein‘ Adler schweben und in dir nur leben.

8. Herr, komm in mir wohnen, lass mein‘ Geist auf Erden dir ein Heiligtum noch werden; komm, du nahes Wesen, dich in mir verkläre, dass ich dich stets lieb und ehre. Wo ich geh, sitz und steh, lass mich dich erblicken und vor dir mich bücken.

Tanztheatermitwirkende beim Schlussapplaus Tanztheatermitwirkende beim SchlussapplausLasst uns beten.

Gott, du bist schön in deiner Liebe, in deiner Gerechtigkeit, in deinem Frieden. Danke, dass wir nach deinem Bild geschaffen sind. Hilf uns, diesem Bild zu entsprechen, schön zu sein, indem wir uns so annehmen, wie wir sind, und niemanden wegen seines Aussehens oder seiner Eigenheiten als hässlich abstempeln und verachten.

Herr Jesus Christus, du bist schön, denn dem Ebenbild der Liebe des Vaters im Himmel entsprichst du am vollkommensten. Sogar als man dein Gesicht zerschlug und deine Knochen zerbrach, blieb deine Schönheit unangetastet; du konntest sogar über deine Misshandler sagen: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Gib uns innere Stärke, unseren Weg zu finden, der deiner Liebe entspricht, und diesen Weg auch unbeirrt zu gehen.

Heiliger Geist der Liebe, wirke in uns, in der Kirche, überall in der Welt, damit unser Zusammenleben nicht geprägt wird von der Hässlichkeit der Gewalt, nicht vom Zwang zu einer uniformierten Schönheit. Lass die Liebe in uns stark werden, damit sie als Schönheit aus uns herausstrahlt und ansteckend wirkt für andere.

In der Stille bringen wir vor Gott, was wir persönlich auf dem Herzen haben:

Gebetsstille und Vater unser

Wir singen das Lied 432, das davon ausgeht, dass Gott unsere Welt schön geschaffen und uns diese schöne Welt anvertraut hat, damit wir sie zum Guten und Schönen verwandeln:

Gott gab uns Atem, damit wir leben
Abkündigungen

Empfangt Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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