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Geistgeschichte

Wo wir zu träge zum Guten sind – der Sturm des Geistes fegt uns unsere Ausreden weg. Wo wir zu stolz auf unseren Charakter sind – wie weggeblasen ist der Hochmut, wenn der Geist darüberweht. Wir müssen uns über uns selber nicht belügen: Durch den Heiligen Geist sind wir von Gott beschenkt und vor Gott verantwortlich für unser Leben.

Mosaik: Ausgießung des Heiligen Geistes (mit rotem Hintergrund)
Mosaik: Ausgießung des Heiligen Geistes (Bild: Holger SchuéPixabay)

direkt-predigtGottesdienst an Pfingstsonntag, 10. Juni 1984, um 9.30 Uhr in Heuchelheim, um 10.30 Uhr in Reichelsheim und um 13.00 Uhr in Dorn-Assenheim

Im Gottesdienst am Pfingstsonntag begrüße ich Sie und Euch herzlich in unserer Kirche! Pfingsten ist ein etwas stiefmütterlich behandeltes Fest in der Christenheit. Ob das etwas damit zu tun hat, dass es an Pfingsten um uns selbst geht, um unsere Veränderung? Gottes Geist will uns verändern in Richtung Liebe. Gottes Geist will unsere Gemeinde ändern in Richtung Gemeinschaft. Ist uns das zu anstrengend? Oder halten wir solche Veränderungen für unmöglich? Wenn wir heute dem Geist Gottes etwas zutrauen, haben wir auch Grund zum Feiern!

Nun beginnen wir unseren Gottesdienst mit einem Lied Martin Luthers, der besonders drastisch ausdrücken konnte, wie sehr wir Menschen auf den Geist, auf die Kraft Gottes angewiesen sind. Für ihn sind wir ohne Gott dem Tod, der Sünde, dem Teufel, der Hölle verfallen – damit umschreibt er die Erfahrung der Angst, der Verzweiflung, der Unfähigkeit zum Guten, auch wenn man gar nicht böse sein will:

Lied EKG 239, 1-4 (EG 341):

1. Nun freut euch, lieben Christen g’mein, und lasst uns fröhlich springen, dass wir getrost und all in ein mit Lust und Liebe singen, was Gott an uns gewendet hat und seine süße Wundertat; gar teu’r hat er’s erworben.

2. Dem Teufel ich gefangen lag, im Tod war ich verloren, mein Sünd mich quälte Nacht und Tag, darin ich war geboren. Ich fiel auch immer tiefer drein, es war kein Guts am Leben mein, die Sünd hatt’ mich besessen.

3. Mein guten Werk, die galten nicht, es war mit ihn’ verdorben; der frei Will hasste Gotts Gericht, er war zum Gutn erstorben; die Angst mich zu verzweifeln trieb, dass nichts denn Sterben bei mir blieb, zur Höllen musst ich sinken.

4. Da jammert Gott in Ewigkeit mein Elend übermaßen; er dacht an sein Barmherzigkeit, er wollt mir helfen lassen; er wandt zu mir das Vaterherz, es war bei ihm fürwahr kein Scherz, er ließ’s sein Bestes kosten.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Wenn sich wirklich etwas ändern soll – im privaten Leben oder am Zustand unserer Welt, so soll es nicht durch große Heere oder menschliche Kraft geschehen, spricht Gott, der Herr der ganzen Welt, sondern durch meinen Geist (Sacharja 4, 6).

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war von Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Guter Vater im Himmel! Ich weiß nicht, wem unter uns es überhaupt bewusst ist, dass wir Deinen Geist brauchen. Vielleicht leben die meisten ja ganz gut vor sich hin. Vielleicht waren sie noch nie richtig verzweifelt. Vielleicht haben sie Schuldgefühle schnell wieder verdrängt. Vielleicht denken sie: ich habe mir nichts vorzuwerfen. Vielleicht meinen sie auch: Gott kann mir sowieso nicht helfen. Sind diese Gedanken nicht uns allen mehr oder weniger vertraut? Wenn wir eine besonders arge Enttäuschung erleben, dann fangen wir an nachzudenken. Wenn uns ein Schicksalsschlag besonders hart trifft, dann merken wir, dass wir mehr brauchen als menschlichen Trost. Wenn wir besonders große Freude erleben, dann fragen wir uns vielleicht, wem wir dafür danken können. Ich bin überzeugt, wir brauchen Deinen Geist. Wir haben ihm schon viel zu danken. Wir können ihn immer wieder erbitten. Komm und erfülle uns, Heiliger Geist! Du bist der Geist der Liebe Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung zum Pfingstfest aus der Apostelgeschichte 2, 1-18:

1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.

2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,

4 und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.

6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.

7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?

8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache?

9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien,

10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom,

11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden.

12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?

13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.

14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und laßt meine Worte zu euren Ohren eingehen!

15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage;

16 sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist :

17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben;

18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.«

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Lied EKG 108, 1-3 (EG 136):

1. O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.

2. O du, den unser größter Regent uns zugesagt: Komm zu uns, werter Tröster, und mach uns unverzagt. Gib uns in dieser schlaffen und glaubensarmen Zeit die scharf geschliffnen Waffen der ersten Christenheit.

3. Unglaub und Torheit brüsten sich frecher jetzt als je; darum musst du uns rüsten mit Waffen aus der Höh. Du musst uns Kraft verleihen, Geduld und Glaubenstreu und musst uns ganz befreien von aller Menschenscheu.

Gnade und Friede sei mit uns allen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, unserem Herrn, durch den heiligen Geist. Amen.

Der Text zur Predigt ist die Pfingstgeschichte, die wir vorhin gehört haben. Ich wiederhole nur einen Vers (Apostelgeschichte 2, 18 – GNB):

Allen, die mir dienen, Männern und Frauen, sagt Gott, gebe ich meinen Geist.

Liebe Gemeindel

In der langen Geschichte der Kirche ist aus den Erfahrungen der Menschen mit Gott eine komplizierte Wissenschaft geworden. Vater, Sohn, Heiliger Geist – wenige können auf Anhieb und in wenigen Sätzen erklären, was mit diesen Worten über Gott gesagt werden soll. Unsere islamischen Mitbürger fragen uns, ob wir drei Götter anbeten. Und unter den Christen können manche mehr mit dem Vatergott, manche mehr mit Jesus etwas anfangen. Aber mit dem Heiligen Geist? Der scheint am wenigsten fassbar zu sein und interessiert die Leute am wenigsten.

Dabei ist es gerade umgekehrt: Wenn wir den Heiligen Geist spüren, dann ist er uns am nächsten. Genauer gesagt: wenn wir irgendwie von Gott angerührt werden, dann nennen wir diese Erfahrung den Heiligen Geist. Das kann Trost in der Trauer sein. Das kann die plötzliche Erkenntnis sein: ich habe Unrecht getan. Das kann die Begeisterung für etwas sein, was Jesus gesagt oder getan hat. Das kann auch das langsame Wachsen von Vertrauen zu Gott sein. Das kann auch eine humane Haltung gegenüber unserer Umwelt sein – selbst bei jemandem, der sich von der Kirche abgekehrt hat. Geist Gottes, Heiliger Geist bedeutet: Angerührtwerden von Gott. Da geschieht etwas mit uns.

Welcher Gott rührt uns da an? Kein anderer als Gott, der Vater, selbst. Kein anderer als der Gott, den wir in der Gestalt Jesu erst richtig kennenlernen konnten. Es sitzen also – bildlich gesprochen – im Himmel auf dem Thron Gottes nicht drei Gestalten, sondern nur der eine Gott. Nur braucht unser Verstand eine ganze Reihe von Bildern und Vorstellungen, um zu erfassen, was dieser Gott für uns bedeutet. Gott – größer als das ganze Weltall: der Vater. Gott – klein wie ein Mensch: der Sohn. Gott – jedem Menschen ganz nahe: der Heilige Geist.

Bleiben wir also beim Heiligen Geist. Ist er wirklich jedem Menschen ganz nahe? Wir müssen sagen: jedem, dem er nahe sein will. Vielleicht auch: jeden, der offen für ihn ist, der ihn überhaupt an sich heranlässt. Es ist so eine merkwürdige Sache mit den Geist: wir können ihn nicht herbeizwingen. Umgekehrt können wir uns aber ganz gut vor ihm verschließen. Vielleicht haben wir nur selten eine Chance, dass er zu uns kommt.

Die Bibel erzählt wie immer lieber Geschichten, als dass sie lange und breite Erklärungen liefert. Vom Heiligen Geist auch. Zuerst einmal wird erzählt, dass die Freunde Jesu warten. Sie wissen gar nicht genau, was sie erwarten, na gut, auf den Heiligen Geist, aber wie der kommen würde, das können sie sich nicht vorstellen. Sie versammeln sich halt und sind so zusammen wie wir auch in der Kirche. Einige ganz frohgemut, andere nahe am Verzweifeln, manche mit schweren Erfahrungen hinter sich, wieder andere mit großen Erwartungen. Dann geschieht etwas, und das kann wieder nur in der Sprache der Bilder ausgedrückt werden: der Geist kommt wie ein mächtiges Rauschen, wie ein Sturm vom Himmel. Das hebräische Wort für Geist heißt ursprünglich auch Wind oder Sturm. Geist ist auch nach dieser Vorstellung zwar nicht sichtbar, aber nicht ganz so freischwebend und unfasslich und gespenstisch, wie wir uns oft einen Geist vorstellen. Ein Sturm bringt immer allerhand in Bewegung, der fegt vieles einfach weg. Und da es ein guter Geist ist, räumt er kräftig in unseren Vorstellungen von gut und böse auf. Wo wir zu träge zum Guten sind – der Sturm des Geistes fegt uns unsere Ausreden weg. Wo wir zu stolz auf unseren Charakter sind – wie weggeblasen ist der Hochmut, wenn der Geist darüberweht. Wo wir uns selbst etwas in die Tasche lügen über unser Leben – durch den Heiligen Geist platzt der Lack plötzlich ab, und wir stehen da, so wie wir sind: als von Gott beschenkte Menschen, die auch vor Gott verantwortlich sind für ihr Leben – nicht mehr und nicht weniger.

Was geschieht noch? Der Geist kommt wie ein Feuer, das sich in Flammen zerteilt. Alle, die da versammelt sind, werden sozusagen „Feuer und Flamme“ für Gott. So wie der Wind oder der Sturm die Bewegung und Veränderung ausdrückt, die der Geist bei uns anrichtet, so drückt das Bild des Feuers etwas von der Art dieser Veränderung aus. Feuer bedeutet: Licht und Wärme, Kraft und Stärke. Feuer kann hier Glauben bedeuten und Liebe, von brennenden Herzen, vom Feuer der Liebe sprechen auch wir manchmal, oder auch von der Begeisterung für eine gute Sache. Begeisterung, Glaube an Gott, Liebe zu den Menschen kommt also zu den versammelten Menschen, erfüllt sie ganz.

Wie wirkt sich das jetzt aus? Damals fingen plötzlich alle an, in verschiedenen Sprachen zu reden. Und dann wird beschrieben, welche verschiedenen Völker und Stämme da in Jerusalem versammelt waren. Und alle können die Jesusleute plötzlich verstehen, jeder in seiner eigenen Sprache. Das ist wieder so ein Wunder, bei dessen Erklärung unser Verstand aussetzt. Lassen wir ihn ruhig. Das ist nichts für ihn. Diese Erfahrung versteht nur einer, der versteht, dass das Wort Verstehen verschiedene Bedeutungen hat. Alles unklar? Ich konnte z. B. als Jugendlicher in England, als ich einmal dort zu einem Gottesdienst ging – vor etwa 15 Jahren – kaum etwas von den Worten verstehen, die da gesprochen wurden. Trotzdem fühlte ich mich dort wohl, begrüßte man mich freundlich, fühlte ich mich gut aufgenommen. Man kann sich gut verstehen, ohne die Sprache eines anderen zu kennen. Die Erfahrung kann man auch in Reichelsheim auf der Straße machen. Wir winken einander zu – und das Verstehen ist da, auch wenn der andere mich nicht hören kann, oder wenn der andere vielleicht gar nicht so gut Deutsch kann.

Es geschieht also nichts Übernatürliches in uns. Wir können nicht plötzlich Türkisch schwätzen oder übersetzen. wir können nicht plötzlich die Zeichensprache eines Gehörlosen entschlüsseln. Aber unsere Einstellung hat sich geändert, wenn wir nicht mehr stur aneinander vorbeigehen, sondern uns füreinander interessieren. In uns ist etwas Entscheidendes anders geworden, wenn wir uns nicht mehr so misstrauisch beäugen, sondern offener füreinander werden. In unserem Inneren ist etwas in Bewegung geraten, wenn wir uns nicht mehr bedroht fühlen von den Ausländern oder von Menschen, die anders sind als wir. Was da in uns passiert, das hat viele Namen: Liebe zum Nächsten, Vertrauen zu Gott, Zutrauen zum Leben, Hoffnung für die Welt; in der Kirche nennen wir es wie gesagt den Heiligen Geist.

Martin Luther, dessen Lied wir vorhin zu Beginn gesungen haben, war davon überzeugt, dass wir mit Hilfe des Heiligen Geistes sogar den Teufel überwinden können. Und damit meinte er keine albernen Bilder eines pferdefüßigen, nach Schwefel stinkenden Märchenteufels, sondern er meinte die Erfahrungen, die wir mit dem Bösen in uns und in anderen Menschen machen. Wo es schon fast als normal erscheint, dass Ehen gebrochen werden, dass dem Staat bei den Steuern Geld gestohlen wird, dass Politiker es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, dass uns der Hungertod von Millionen Menschen kaum noch berüht – da werden wir vom Bösen beherrscht und merken es schon fast nicht mehr. Heiligen Geist brauchen wir da sehr nötig, der wie ein Sturm alle Rechtfertigungen für das alltägliche Unrecht wegfegt und der uns darauf hinstumpt, was Sache ist: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Du bist von Gott geliebt, du bist von Gott beschenkt, du kommst bei ihm nicht zu kurz – also brauchst du dich nicht herauszureden: du kannst dich ändern, brauchst nicht egoistisch zu bleiben; du kannst in der Ehe treu bleiben, auch wenn es Anstrengungen kostet und manchmal fremde Hilfe nötig ist; du kannst in der Politik auch sauber bleiben, selbst wenn es manchmal Stimmen kostet; du kannst dich für die Hungernden einsetzen, und wenn du manchmal auch gegen Vorurteile anrennen musst. Du kannst deine Verzweiflung überwinden und deine neue Aufgabe erkennen, auch wenn du erst eine lange Zeit des Schmerzes, eine lange Durststrecke durchwandern musst.

Solche Erfahrungen wünsche ich Ihnen und Euch allen am Pfingstfest 1984. Das Feuer des Heiligen Geistes ist für jeden da; jeder kann eine kleine Flamme davon abbekommen. Denn Gott hat gesagt: „Allen, die mir dienen, gebe ich meinen Geist.“ Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Lied EKG 106, 1-2 (EG 134):

1. Komm, o komm, du Geist des Lebens, wahrer Gott von Ewigkeit, deine Kraft sei nicht vergebens, sie erfüll uns jederzeit; so wird Geist und Licht und Schein in dem dunklen Herzen sein.

2. Gib in unser Herz und Sinnen Weisheit, Rat, Verstand und Zucht, dass wir anders nichts beginnen als nur, was dein Wille sucht; dein Erkenntnis werde groß und mach uns von Irrtum los.

Herr, guter Gott, Heiliger Geist, wir bitten dich: Komm zu uns, stärke uns, tröste uns, sporne uns an! Wir brauchen dich, auch wenn es uns oberflächlich gut geht. Mach uns sensibel auch für die Sorgen der anderen Menschen und schließe uns zu einer Gemeinschaft zusammen, in der wir einander verstehen, in der wir voneinander Hilfe erwarten können und in der wir uns miteinander den Herausforderungen unserer Zeit stellen. Wir brauchen dich auch, wenn wir am Ende sind. Am Ende mit unserem Latein, am Ende mit unseren gutem Vorsätzen. Wir brauchen dich, wenn wir gescheitert sind. Zeig uns einen Schritt, den wir gehen können. Zeig uns, dass wir zu etwas nütze sind. Zeig uns, dass wir für andere Menschen und für dich wichtig sind. Wir brauchen dich auch, wenn wir den Schmerz der Trauer tragen. Sei du unser Trost, wenn wir uns selbst nicht trösten können. Lass uns nicht allein, wenn wir einen langen, schmerzhaften Weg gehen müssen. Schenke uns Menschen, die uns begleiten. Amen.

Vaterunser
Lied EKG 106, 7-8 (EG 134):

7. Herr, bewahr auch unsern Glauben, dass kein Teufel, Tod noch Spott uns denselben möge rauben. Du bist unser Schutz und Gott; sagt das Fleisch gleich immer Nein, lass dein Wort gewisser sein.

8. Wenn wir endlich sollen sterben, so versichre uns je mehr als des Himmelreiches Erben jener Herrlichkeit und Ehr, die uns unser Gott erkiest und nicht auszusprechen ist.

Abkündigungen und Segen

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