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Jesus: Gottes und Adams Sohn

Der 77. und letzte Name in der Generationenfolge lässt mich stutzen. Lukas hört nicht bei Adam auf, sondern endet mit: „des Gottes“. Als ob Adam ein leiblich von Gott gezeugter Sohn wäre. Aber Adam ist von Gott geschaffen, nicht gezeugt. Geschaffen allerdings als Ebenbild Gottes. Lukas deutet an: Stellt euch Jesus vor wie Adam, bevor er die erste Sünde beging.

Johannes der Täufer tauft Jesu, und die Taube des Heiligen Geistes strahlt auf ihn herab
Bei seiner Taufe empfängt Jesus den Heiligen Geist Gottes, um Gottes Ebenbild zu sein (Bild: falcoPixabay)

#predigtTaufgottesdienst am 1. Sonntag nach Epiphanias, den 11. Januar 2009, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Am Sonntag nach dem Fest der Erscheinung des Sterns von Bethlehem begrüße ich Sie und Euch herzlich mit dem Wort zur Woche aus dem Brief des Paulus an die Römer 8, 14:

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Noch ein letztes Mal sehen wir heute unseren Weihnachtsbaum in der Kirche, aber wir hören keine Geschichte von Bethlehem und vom Kind in der Krippe. Wir fragen, was es bedeutet, dass Jesus der Sohn Gottes ist, und hören die Geschichte, wie Jesus getauft wird.

Auch in unserem Gottesdienst heute findet eine Taufe statt; Frau … wird getauft. Ich heiße Sie gemeinsam mit Ihrer Familie in der Pauluskirche herzlich willkommen!

Lied 66, 1+5+7:

1. Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude; A und O, Anfang und Ende steht da. Gottheit und Menschheit vereinen sich beide; Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah! Himmel und Erde, erzählet’s den Heiden: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.

5. Jesus ist kommen, der König der Ehren; Himmel und Erde, rühmt seine Gewalt! Dieser Beherrscher kann Herzen bekehren; öffnet ihm Tore und Türen fein bald! Denkt doch, er will euch die Krone gewähren. Jesus ist kommen, der König der Ehren.

7. Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden: komme, wen dürstet, und trinke, wer will! Holet für euren so giftigen Schaden Gnade aus dieser unendlichen Füll! Hier kann das Herze sich laben und baden. Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

„Gottheit und Menschheit vereinen sich beide.“ So haben wir eben im Lied darüber gejubelt, dass Jesus als ein ganz besonderer Mensch unter uns auf Erden gelebt hat: er ist nichts anderes als ein Mensch, ein Mensch, wie Gott ihn in der Schöpfung will und meint, ein Ebenbild der Liebe Gottes, und gerade so ist er zugleich Gott: er verkörpert vollkommen Gottes Wort.

Kommt, lasst uns Gott anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Jesus verkörpert Gottes Wort, das heißt, er redet nicht nur, sondern seine Worte heilen, was unser Leben vergiftet. Sie treffen die Sünde und richten den Sünder auf. Sie versperren Sackgassen und öffnen die Wege, die zum Frieden führen. Wir rufen zu dir, Gott:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Jesus ist ein König, der uns die Krone gönnt.

Er will nicht über uns herrschen, sondern für uns da sein. Er richtet uns auf aus unseren trüben Gedanken, aus unseren Minderwertigkeitsgefühlen, aus unseren Ängsten und schenkt uns ein Leben mit aufrechtem Gang in der freien Verantwortung vor Gott, seinem Vater.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.

Der Herr sei mit euch! „Und mit deinem Geist!“

Herr Jesus Christus, wenn wir uns dir anvertrauen, dann dürfen wir das bewusst tun, mit Sinn und Verstand, nicht mit einem nur blindem Glauben, sondern mit einem wahrhaft sehenden Vertrauen. Denn du führst uns nicht hinters Licht. Du bist selbst das Licht der Welt. Öffne die Augen unseres Herzens und lass uns in dir das ewige Wort Gottes erkennen. Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus dem Evangelium nach Matthäus 3, 13-17:

13 Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe.

14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?

15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s geschehen.

16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.

17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Wir haben die Schriftlesung von der Taufe Jesu gehört. Wir haben gehört, wie Jesus sich von Johannes wie jeder andere sündige Mensch taufen lässt. So geht Jesus, der Gottessohn, mit uns unseren Weg als der menschlichste aller Menschen. Vor der Taufe von Frau … singen wir das Lied 209:
Ich möcht‘, dass einer mit mir geht

Liebe Gemeinde!

Eigentlich sollte hier heute auch ein Kind getauft werden, aber dann bekam der Vater des Kindes die Windpocken, und wir haben die Taufe verschoben. Darum konzentrieren wir uns heute ganz auf die Taufe einer erwachsenen Frau: Sie, liebe Frau …, haben sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, sich taufen zu lassen und Mitglied in der evangelischen Kirche zu werden.

Sie haben das Lied ausgesucht, das wir eben gesungen haben, von dem Jesus, der unser Leben teilt, der mit uns geht, was auch immer geschieht. Und als Taufspruch haben Sie sich ein Wort des Apostels Paulus ausgewählt, es steht in 1. Korinther 13, 13:

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Dieses Bibelwort ist vielleicht das wichtigste, das vom Apostel Paulus überliefert wird. Es fasst sehr konkret zusammen, worauf es im Leben einer Christin, eines Christen ankommt.

Die Rede ist von dem, was bleibt, was Bestand hat, worauf wir uns verlassen können, und zwar nicht nur hier im irdischen Leben, sondern auch im Blick auf die Ewigkeit. Paulus ist überzeugt: Alles andere vergeht, aber Glaube, Hoffnung und Liebe überdauern sogar den Tod.

Was macht ihn so sicher? Er spricht nicht von einem x-beliebigen Glauben, nicht von einer ungewissen Hoffnung, nicht von einem flüchtigen Liebesgefühl. Was Glaube, Hoffnung und Liebe wirklich ist, hat Paulus von Jesus Christus gelernt.

Dabei kannte Paulus Jesus gar nicht persönlich. Jedenfalls nicht zu seinen irdischen Lebzeiten. Mit den Ohren seines Herzens hörte Paulus eines Tages die Stimme Jesu, und da war es um ihn geschehen: Sein Vertrauen auf Jesus und seinen Vater im Himmel war und blieb seitdem unerschütterlich. Er wusste einfach: Wer auf Jesus vertraut, geht nicht verloren. Die Hoffnung, die sich daraus ergibt, ist eine felsenfeste Gewissheit, die davon ausgeht: Gott ist stärker als jede Todesmacht. Wir müssen niemals den Willen zum Leben aufgeben, wir müssen nicht resignieren vor Sachzwängen und Lebensängsten. Sogar wenn unser irdisches Leben zu Ende geht, bleibt uns die Hoffnung auf das Leben in Gottes Ewigkeit.

Das könnte fast als Vertröstung erscheinen. Aber Paulus sagt nicht ohne Grund: Am größten ist die Liebe. Mit Liebe meint Paulus nicht nur ein Gefühl, sondern eine ganze Lebenshaltung. Wer im Gottvertrauen lebt, der kann sein Leben nicht ohne Mitverantwortung für andere Menschen leben.

Es kommt immer wieder vor, dass wir an der Güte Gottes zweifeln, wenn Dinge geschehen, die wir einfach nicht begreifen. Aber es gibt einen Ort, wo wir Gott dann doch ganz gewiss wiederfinden: Wo Menschen ganz selbstverständlich in Liebe füreinander da sind, wo sie sich füreinander aufopfern, ohne das überhaupt als Opfer anzusehen. „Wo die Liebe wohnt, da wohnt auch Gott“, heißt es in einem Lied. „Niemand hat Gott je gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns“, sagt der Apostel Johannes.

Wenn Sie Glaube, Hoffnung und Liebe als Motto über Ihr Leben als Christin stellen, dann ist das eine gute Wahl. Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Leben vor allem voll von Liebe ist, sowohl von Liebe, die Sie empfangen, als auch von Liebe, die Sie geben.

Vor Ihrer Taufe bitte ich Sie, gemeinsam mit den Mitgliedern dieser Gottesdienstgemeinde das Glaubensbekenntnis zu sprechen:

Glaubensbekenntnis und Taufe

Wir singen das Lied 358, in dem es noch einmal um das Thema Glaube, Hoffnung und Liebe geht:

1. Es kennt der Herr die Seinen und hat sie stets gekannt, die Großen und die Kleinen in jedem Volk und Land; er lässt sie nicht verderben, er führt sie aus und ein, im Leben und im Sterben sind sie und bleiben sein.

2. Er kennet seine Scharen am Glauben, der nicht schaut und doch dem Unsichtbaren, als säh er ihn, vertraut; der aus dem Wort gezeuget und durch das Wort sich nährt und vor dem Wort sich beuget und mit dem Wort sich wehrt.

3. Er kennt sie als die Seinen an ihrer Hoffnung Mut, die fröhlich auf dem einen, dass er der Herr ist, ruht, in seiner Wahrheit Glanze sich sonnet frei und kühn, die wunderbare Pflanze, die immerdar ist grün.

4. Er kennt sie an der Liebe, die seiner Liebe Frucht und die mit lauterm Triebe ihm zu gefallen sucht, die andern so begegnet, wie er das Herz bewegt, die segnet, wie er segnet, und trägt, wie er sie trägt.

5. So kennt der Herr die Seinen, wie er sie stets gekannt, die Großen und die Kleinen in jedem Volk und Land am Werk der Gnadentriebe durch seines Geistes Stärk, an Glauben, Hoffnung, Liebe als seiner Gnade Werk.

6. So hilf uns, Herr, zum Glauben und halt uns fest dabei; lass nichts die Hoffnung rauben; die Liebe herzlich sei! Und wird der Tag erscheinen, da dich die Welt wird sehn, so lass uns als die Deinen zu deiner Rechten stehn.

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde!

Drei Evangelisten berichten von der Taufe Jesu. Die Version des Matthäus haben wir in der Schriftlesung gehört. Ich möchte heute aber über die Geschichte predigen, wie Lukas sie erzählt. Er fasst sie kürzer und stellt sie in einen Zusammenhang, den nur er für wichtig hält (Lukas 3, 21-38).

Zunächst hören wir die beiden Verse, in den Lukas von der Taufe Jesu berichtet:

21 Und es begab sich, als alles Volk sich taufen ließ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf,

22 und der heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.

Was ist dem Lukas an der Taufe Jesu wichtig?

Erstens: Alles Volk lässt sich taufen. Jesus auch. Es war eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden (Lukas 3, 3), und Jesus schließt sich nicht aus. Er ist solidarisch mit den Menschen. Er macht mit den Sündern nicht gemeinsame Sache, indem er zum Mittäter wird. Aber er kehrt mit ihnen gemeinsam um, macht es ihnen und uns vor, worauf es ankommt: Es ist nie zu spät mit uns, wir haben jederzeit die Chance zur Umkehr.

Zweitens: Als Jesus getauft wird, betet er. Das heißt, er ist ein Mensch, der offen ist für Gott, der etwas erwartet von Gott, ja, der alles von Gott erwartet.

Drittens: Diese Erwartung wird nicht enttäuscht. Die Offenheit Jesu für Gott wird von Gott so beantwortet, dass sich über Jesus der Himmel öffnet. Da geschieht etwas Wunderbares zwischen Himmel und Erde.

Viertens: Was da geschieht, das wird in merkwürdigen Worten beschrieben. Flattert da wirklich eine Taube auf Jesus herunter? Nein, es ist Gottes Geist, der auf ihn herabkommt, und dieser Geist ist keine Taube, sondern er kommt wie eine Taube. Wie die Taube, die nach der Sintflut den Menschen Frieden ankündigt; genau so bringt Jesus den Frieden Gottes auf die Erde.

Trotzdem ist da dieser Ausdruck: „in leiblicher Gestalt“. Ich glaube, Lukas will damit sagen, dass der Geist Gottes zwar unsichtbar ist und bleibt, aber er ist keinesfalls saft- und kraftlos. Dieser Geist ist zwar ein Geist des Friedens, aber er ist stark genug, um Menschen und die ganze Welt zu verwandeln. Jesus lässt zu, dass dieser Geist vollständig von ihm Besitz ergreift, von seiner ganzen menschlichen Seele, seinem ganzen menschlichen Geist und seinem ganzen menschlichen Körper.

Zuletzt meldet sich Gott selbst zu Wort. Seine Stimme richtet an ihn nicht einen bestimmten Auftrag, so wie bei den alten Propheten. Der Geist hat Jesus ganz durchdrungen, jetzt zieht die Stimme Gottes das Fazit: „Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“ Bei der Taufe Jesu ist es so weit: Er ist sozusagen offiziell von Gott selbst als Sohn Gottes eingesetzt und anerkannt.

Bevor die Predigt weitergeht, singen wir aus dem Lied 67 die Strophen 1 bis 4:

1. Herr Christ, der einig Gotts Sohn, Vaters in Ewigkeit, aus seim Herzen entsprossen, gleichwie geschrieben steht, er ist der Morgensterne, sein Glänzen streckt er ferne vor andern Sternen klar;

2. für uns ein Mensch geboren im letzten Teil der Zeit, dass wir nicht wärn verloren vor Gott in Ewigkeit, den Tod für uns zerbrochen, den Himmel aufgeschlossen, das Leben wiederbracht:

3. lass uns in deiner Liebe und Kenntnis nehmen zu, dass wir am Glauben bleiben, dir dienen im Geist so, dass wir hier mögen schmecken dein Süßigkeit im Herzen und dürsten stets nach dir.

4. Du Schöpfer aller Dinge, du väterliche Kraft, regierst von End zu Ende kräftig aus eigner Macht. Das Herz uns zu dir wende und kehr ab unsre Sinne, dass sie nicht irrn von dir.

Jesus ist Gottes Sohn, weil Gottes Geist sein menschliches Wesen durchdringt und verändert. Aber nun könnte man denken, dass dadurch Jesus doch irgendwie unmenschlich wird, oder übermenschlich, sozusagen abgehoben. Diesem Verdacht wirkt Lukas entgegen, so denke ich, indem er genau an dieser Stelle einen einzigen langen Satz einfügt, der fast nur aus Namen besteht. Die Monotonie dieser Generationenfolge lässt uns Lukas nicht ohne Grund hören. Sie stellt Jesus mitten hinein in die Geschichte Adams, das heißt der gesamten Menschheit:

23 Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt
und wurde gehalten für einen Sohn Josefs,
der war ein Sohn Elis,
24 der war ein Sohn Mattats,
der war ein Sohn Levis,
der war ein Sohn Melchis,
der war ein Sohn Jannais,
der war ein Sohn Josefs,
25 der war ein Sohn Mattitjas,
der war ein Sohn des Amos,
der war ein Sohn Nahums,
der war ein Sohn Heslis,
der war ein Sohn Naggais,
26 der war ein Sohn Mahats,
der war ein Sohn Mattitjas,
der war ein Sohn Schimis,
der war ein Sohn Josechs,
der war ein Sohn Jodas,
27 der war ein Sohn Johanans,
der war ein Sohn Resas,
der war ein Sohn Serubbabels,
der war ein Sohn Schealtïls,
der war ein Sohn Neris,
28 der war ein Sohn Melchis,
der war ein Sohn Addis,
der war ein Sohn Kosams,
der war ein Sohn Elmadams,
der war ein Sohn Ers,
29 der war ein Sohn Joschuas,
der war ein Sohn Elïsers,
der war ein Sohn Jorims,
der war ein Sohn Mattats,
der war ein Sohn Levis,
30 der war ein Sohn Simeons,
der war ein Sohn Judas,
der war ein Sohn Josefs,
der war ein Sohn Jonams,
der war ein Sohn Eljakims,
31 der war ein Sohn Meleas,
der war ein Sohn Mennas,
der war ein Sohn Mattatas,
der war ein Sohn Nathans,
der war ein Sohn Davids,
32 der war ein Sohn Isais,
der war ein Sohn Obeds,
der war ein Sohn des Boas,
der war ein Sohn Salmas,
der war ein Sohn Nachschons,
33 der war ein Sohn Amminadabs,
der war ein Sohn Admins,
der war ein Sohn Arnis,
der war ein Sohn Hezrons,
der war ein Sohn des Perez,
der war ein Sohn Judas,
34 der war ein Sohn Jakobs,
der war ein Sohn Isaaks,
der war ein Sohn Abrahams,
der war ein Sohn Terachs,
der war ein Sohn Nahors,
35 der war ein Sohn Serugs,
der war ein Sohn Regus,
der war ein Sohn Pelegs,
der war ein Sohn Ebers,
der war ein Sohn Schelachs,
36 der war ein Sohn Kenans,
der war ein Sohn Arpachschads,
der war ein Sohn Sems,
der war ein Sohn Noahs,
der war ein Sohn Lamechs,
37 der war ein Sohn Metuschelachs,
der war ein Sohn Henochs,
der war ein Sohn Jereds,
der war ein Sohn Mahalalels,
der war ein Sohn Kenans,
38 der war ein Sohn des Enosch,
der war ein Sohn Sets,
der war ein Sohn Adams,
der war Gottes.

Sind Ihnen Namen bekannt vorgekommen? Der wichtigste ist vielleicht König David, weil Jesus nach Lukas ja in der Geburtsstadt Davids, in Bethlehem, geboren wird. Auch die Stammväter Israels, Abraham, Isaak und Jakob, werden erwähnt. Manche Namen kennen wir in etwas anderer Aussprache: Methusalem zum Beispiel. Ich vermute, dass es Lukas nicht unbedingt um die Auflistung eines präzisen Stammbaums Jesu ging. Dagegen spricht schon der merkwürdige Anfang: Er bezeichnet Jesus nicht als Josefs leiblichen Sohn, sondern wörtlich als „Sohn, wie angenommen wurde, Josefs“. Dann folgt der Stammbaum des Josef, den der Evangelist Matthäus aber anders überliefert. Für Lukas sind nicht die einzelnen Namen entscheidend; er will betonen: Jesus mag zwar nicht der leibliche Sohn Josefs sein, aber er ist ein wirklicher Mensch aus Fleisch und Blut unter den wirklichen Menschen seines Volkes und der gesamten Menschheit. Er lässt sich taufen mit allem Volk, er ist geboren als Nachkomme Adams.

Der 77. und letzte Name in der Generationenfolge nach rückwärts lässt mich stutzen. Lukas hört nicht bei Adam auf, sondern fügt wörtlich an: „des Gottes“. Als ob Adam ein leiblich von Gott gezeugter Sohn wäre. Aber das meint Lukas auf keinen Fall. Als Jude weiß er: Adam ist von Gott geschaffen, nicht gezeugt. Geschaffen allerdings als Ebenbild Gottes. Vielleicht will Lukas auf diese Weise andeuten: Stellt euch auch unter Jesus, dem Sohn Gottes, auf keinen Fall so etwas wie Herkules oder einen anderen griechischen Halbgott vor! Nein, stellt ihn euch so vor wie Adam, bevor er die erste Sünde beging. Was Adam nicht geschafft hat und auch keiner seiner Nachkommen, nämlich wirklich Ebenbild der Liebe Gottes zu sein, das schafft jetzt Jesus. So ist er nicht nur wahrer Mensch, nicht nur Menschensohn, sondern auch Gottes Sohn. Und das schafft er, weil bei seiner Taufe sich der Himmel öffnet und Gottes Geist in ihm zu wohnen beginnt.

Hören wir in diesem Zusammenhang noch einmal auf das Wort zur Woche aus dem Brief des Paulus an die Römer 8, 14:

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Was Gott mit Jesus anfängt, das hat er auch mit uns vor. Auch wir sollen uns treiben, bewegen, durchdringen, verändern lassen durch Gottes Geist. Wer getauft ist, lässt sich auf diesen Geist ein und wird ein Kind Gottes genannt. Wo wir auf Gott vertrauen, wo wir von ihm her Hoffnung gewinnen und Taten der Liebe tun, da ist Gottes Geist auch in uns am Werk. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 360, in dem es darum geht, wie wir in unserer Welt als Kinder Gottes leben können. Auch dieses Lied hat mit Glaube, Hoffnung und Liebe zu tun. Wir singen das Lied nach der zweiten Melodie, die auf der nächsten Seite steht:

Die ganze Welt hast du uns überlassen

Lasst uns beten und jede unserer Bitten so beschließen: Wir rufen zu dir: „Guter Gott, erhöre uns!“

Wir bitten Gott, dass er den Himmel öffnet über uns und allen Menschenkindern, dass er unsere Augen öffnet für seine Liebe in Jesus Christus, dass er unsere Ohren öffnet für die Botschaft, die uns aufrichtet, tröstet und leben lässt. Wir rufen zu dir: „Guter Gott, erhöre uns!“

Wir bitten für Frau …, die wir heute getauft haben, dass ihr Leben erfüllt wird von Glauben, Hoffnung und Liebe und sie Begleitung erfährt auf ihrem Weg in der christlichen Gemeinde. Wir rufen zu dir: „Guter Gott, erhöre uns!“

Wir bitten für die Menschen, die unter dem Krieg in Gaza leiden. Wir bitten für die Verantwortlichen in Israel und Palästina, dass sie nicht weiter an der Spirale der Gewalt drehen. Wir bitten für alle Politiker, die sich unermüdlich für Versöhnung einsetzen, wir bitten, dass trotz der verhärteten Fronten Waffenstillstände und Schritte zum Frieden möglich werden. Wir rufen zu dir: „Guter Gott, erhöre uns!“

Wir bitten für Menschen, die verzweifelt sind über den Tod ihrer Angehörigen, die keinen Trost finden, die nach einem neuen Sinn suchen in ihrem Leben, die Begleitung brauchen auf dem Weg der Trauer – ein offenes Ohr für ihre Klagen, eine Schulter zum Ausweinen oder einfach jemand, der da ist, auch wenn man keine Worte findet, die man sagen könnte. Wir rufen zu dir: „Guter Gott, erhöre uns!“

In der Stille bringen wir vor Gott, was wir außerdem auf dem Herzen haben:

Gebetsstille und Vater unser

Wir singen noch ein Lied vom Glauben, Lieben und Hoffen, Nr. 614:

Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun
Abkündigungen

Und nun geht mit Gottes Segen. Vielleicht bleiben Sie auch noch ein wenig zusammen im Gemeindesaal bei Kaffee oder Tee.

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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