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Bethlehem: Brothaus oder Aschehaufen?

In der Botschaft des Propheten Micha ist Bethlehem, zu deutsch: Haus des Brotes, der Ort, an dem der Hunger unserer Seele gestillt wird. Zunächst aber scheint es, als ob Micha uns den Weg nach Bethlehem madig machen wollte. Er nennt Bethlehem mit einem zweiten Namen Efrata – Aschehaufen, nicht besonders schmeichelhaft.

Durch die Öffnung eines Backofens sieht man Glut und Asche
Im Backofen sind Brot und Asche ganz nahe beieinander – die Namen Bethlehem und Efrata bedeuten Brothaus und Aschehaufen (Bild: julianschPixabay)
direkt-predigtAbendmahlsgottesdienst am 1. Christfesttag, den 25. Dezember 1998, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen
Begrüßung

Wir singen das Lied 45, 1-4:

1) Herbei, o ihr Gläub’gen, fröhlich triumphieret, o kommet, o kommet nach Bethlehem! Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren! O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

2) Du König der Ehren, Herrscher der Heerscharen, verschmähst nicht zu ruhn in Marien Schoß, Gott, wahrer Gott von Ewigkeit geboren. O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

3) Kommt, singet dem Herren, singt, ihr Engelchöre! Frohlocket, frohlocket, ihr Seligen: „Ehre sei Gott im Himmel und auf Erden!“ O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

4) Ja, dir, der du heute Mensch für uns geboren, Herr Jesu, sei Ehre und Preis und Ruhm, dir, fleischgewordnes Wort des ewgen Vaters! – O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten den König!

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Die Heilige Nacht liegt hinter uns. Der Heiland ist geboren. Lasst uns nun sehen, was da geschehen ist, wie es die Hirten taten, nachdem sie die Botschaft der Engel gehört hatten. Lasst uns nach Bethlehem gehen und den König anbeten, den König, der als Kind in der Krippe liegt.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Kann das ein König sein – ein Kind, das in einem Futtertrog liegt? Kann das ein Gott sein, der die Welt rettet – ein bedürftiges Kind in seinen Windeln, das nach seiner Mutter schreit? Wir zweifeln immer wieder, wünschen uns einen Gott, der mächtiger auftritt, dessen Spuren man deutlicher sieht in der Welt. Erbarme dich unseres kleinen Glaubens!

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Wer nun vor Gott seine Schuld bekennen und ihn um Vergebung bitten möchte, der sage laut oder leise oder auch still im Herzen:

Ja!

Nichts Mächtigeres weiß Gott unserem Zweifel entgegenzusetzen als das Bild des Kindes in der Krippe: Gott wird ein Kind, das Liebe braucht, und heranwächst zu einem Menschen, der Liebe schenkt! Ihn preisen wir mit Worten aus dem Psalm 96:

4 Denn der HERR ist groß und hoch zu loben, mehr zu fürchten als alle Götter.

5 Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Guter Gott, lass uns nun ganz schlicht den Weg der Hirten gehen, den Weg zur Krippe und zur Anbetung, den Weg zum Jesuskind und zum Glauben an die Botschaft des Weihnachtsfestes. Amen.

Wir hören die Lesung aus Lukas 2, 15-20:

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.

19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir singen das Lied 29, 1+4:

1) Den die Hirten lobeten sehre und die Engel noch viel mehre, fürchtet euch nun nimmermehre, euch ist geborn ein König der Ehrn. Heut sein die lieben Engelein in hellem Schein erschienen bei der Nachte den Hirten, die ihr Schäfelein bei Mondenschein im weiten Feld bewachten: „Große Freud und gute Mär wolln wir euch offenbaren, die euch und aller Welt soll widerfahren.“ Gottes Sohn ist Mensch geborn, ist Mensch geborn, hat versöhnt des Vaters Zorn, des Vaters Zorn.

4) Lobt, ihr Menschen alle gleiche, Gottes Sohn vom Himmelreiche; dem gebt jetzt und immermehre Lob und Preis und Dank und Ehr. Die Hirten sprachen: „Nun wohlan, so lasst uns gahn und diese Ding erfahren, die uns der Herr hat kundgetan: das Vieh lasst stahn, er wird’s indes bewahren.“ Da fanden sie das Kindelein in Tüchelein gehüllet, das alle Welt mit seiner Gnad erfüllet. Gottes Sohn ist Mensch geborn, ist Mensch geborn, hat versöhnt des Vaters Zorn, des Vaters Zorn.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Zur Predigt hören wir aus dem Prophetenbuch Micha 5 die Verse 1 bis 4a:

1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israel.

3 Er aber wird auftreten und weiden in der Kraft des HERRN und in der Macht des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden sicher wohnen; denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist.

4 Und er wird der Friede sein.

Liebe Gemeinde! Warum gehen wir nach Bethlehem, um das Kind in der Krippe zu suchen? Genau genommen wegen diesen Worten des Propheten Micha. Denn er hat vorausgeschaut, dass Bethlehem, dieses hinterletzte und unbedeutendste aller Dörfer in Israel, der Geburtsort des Messias sein soll. Theologen und Geschichtsforscher haben sich die Köpfe heiß geredet über die Frage, ob die Weihnachtsgeschichte wirklich so geschehen und ob Jesus wirklich in Bethlehem geboren worden ist. Aber was auch immer dabei herauskommt, eigentlich spielt es gar keine Rolle, was ein Standesbeamter als Geburtsort Jesu eingetragen haben könnte. In der Botschaft des Propheten Micha ist Bethlehem gar nicht in erster Linie ein Ort auf der Landkarte, sondern ein Ort des Herzens, zu dem wir uns aufmachen, wenn wir erfahren wollen, wie es um uns selber steht. Bethlehem, zu deutsch: Haus des Brotes, ist der Ort, an dem der Hunger unserer Seele gestillt wird.

Zunächst scheint es aber wirklich so, als ob Micha uns den Weg nach Bethlehem erst einmal besonders madig machen wollte.

1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda…

Er nennt Bethlehem mit einem zweiten Namen Efrata – ein Wort, das sich von dem hebräischen Wort für Staub oder Asche herleitet. Bethlehem Asch-Haufen, Dreck-Flecken, so nennt er den Ort, nicht besonders schmeichelhaft. Und dann nennt er Bethlehem wörtlich „das kleinste Tausend“, dieser Ort konnte nicht einmal eine Tausendschaft an Soldaten für das gemeinsame Heer des Stammes Juda bereitstellen.

Trotzdem lohnt der Weg in dieses scheinbar trostlose Kaff: Denn – so sagt Micha:

… aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

Aus dem kleinen Bethlehem also soll der kommen, der das Sagen hat in Israel, und nicht nur in Israel. Der Prophet kündigt nicht einen x-beliebigen, austauschbaren Herrscher für ein kleines Land an. Kein König, und hätte er noch so viele Vorfahren und eine noch so lange Regierungszeit, könnte es mit dem Mann aufnehmen, von dem Micha hier spricht. Sein Ursprung reicht bis zum Anfang der Welt zurück und seine Macht reicht bis in die Ewigkeit: ein Mensch, der wahrhaft Gott gleich ist.

Das war lachhaft für die meisten Menschen, schon damals. Ein gott-gleicher Mann sollte ausgerechnet aus Bethlehem kommen, aus dem Asch-Haufen, aus der Einheit der versprengten Soldaten? Kaum zu glauben.

Ohnehin war es schwer, daran zu glauben, dass es besser werden sollte in Israel und in der Welt. Unrecht und Krieg war an der Tagesordnung, damals nicht anders als heutzutage.

An Menschen, die darunter leiden, richtet Micha seine Worte, ihnen kündigt er den gott-gleichen Menschen an, durch den alles gut werden soll. Aber bevor er näher ausführt, was für ein Mensch das sein wird, spricht er in geheimnisvollen Worten von dem, was vorher noch geschehen soll:

2 Indes lässt er sie plagen bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israel.

Drei Dinge erwähnt Micha: Erstens ist es Gott, der die Menschen plagen lässt. Er tut es nicht selbst, aber er lässt es zu, es geschieht in seiner Welt, und das lässt Raum für Hoffnung. Was Luther mit „plagen“ übersetzt, heißt übrigens im Hebräischen eigentlich „geben“. Gott gibt die Menschen. Er gibt sie hin. Er scheint sie preiszugeben an das Böse in der Welt. Er scheint sie alleinzulassen mit ihrem Drang, sich zu zerstören und einander wehzutun.

Zweitens sagt Micha: Das wird ein Ende haben, wenn die Gebärerin gebären wird. Etwas muss zur Welt kommen, was wir Menschen nicht selbst schaffen können, was nur geboren werden kann, was ein Geschenk ist an alle Menschen.

Und drittens spricht Micha von einem Rest aus den Bruderstämmen des Volkes Israel, der zurückkommen wird. Das Wort Rest ist in Israel immer ein Wort der Hoffnung gewesen, nicht wie bei uns, wenn wir sagen: Jetzt gibt er ihm den Rest! – sondern: auch wenn es Tod und Vernichtung gibt, dann nicht total, ein Rest bleibt, ein Rest an Menschen, ein Rest an Hoffnung. Es gibt Vertreibung, aber es gibt auch neue Heimat. Es gibt Vereinzelung, aber es gibt auch neue Gemeinschaft. Es gibt Unrecht, Bosheit und Krieg, aber es gibt auch den, der Gerechtigkeit und Frieden schafft und das Böse überwindet. Und eben dieser Mensch, der das bewerkstelligt, soll in Bethlehem zur Welt kommen.

Von ihm sagt der Prophet:

3 Er aber wird auftreten und weiden…

Der, den wir in Bethlehem finden, wird zweierlei tun. Nach dem hebräischen Text sind es zwei Urworte: Stehen und weiden. Luther übersetzt: Auftreten und weiden. Da kommt einer, der einen festen Stand hat. Er hat einen Halt in dieser Welt, in der so vieles im Fluss ist, in der so viele ins Schwimmen geraten, in der so viele keinen festen Boden unter den Füßen haben. Und weil er fest steht, kann er auch das andere tun: weiden. Wie die Hirten, die als erste das Kind in der Krippe besuchen, ihre Schafe weiden, sie dorthin führen, wo sie satt werden, so zeigt das Kind in der Krippe uns den Weg, wie wir den Hunger unserer Seele stillen können. Beides – fest stehen und weiden – wird Jesus tun, nicht weil er ein Supermann mit übernatürlichen Kräften ist, sondern er tut es als ganz normaler einfacher Mensch, allerdings, wie Micha sagt:

… in der Kraft des HERRN und in der Macht des Namens des HERRN, seines Gottes.

Das heißt: seinen festen Stand, seinen Halt bekommt Jesus nicht durch Zauberei oder äußere Macht. Die Kraft Gottes ist die Kraft der Liebe. Sein Name ist nicht nach menschlichen Maßstäben bedeutend, sondern einfach deshalb, weil es keinen anderen neben ihm gibt, der ebenso viel Macht hat. Und dieser Gott gibt seinem Sohn den Halt, den er braucht, ganz einfach so, wie jeder Mensch ihn bekommen kann: indem er andere Menschen finden, die bereit sind, ihm ihre Liebe zu geben. Wir brauchen auch nichts anderes als der kleine Jesus, als er in der Krippe lag – Nahrung und Schutz, Zuwendung und Geborgenheit, das Gefühl, in dieser Welt willkommen zu sein. Mit diesem Urvertrauen gehen wir anders durch die Welt, gehen wir anders mit uns selber um und gehen wir auch anders auf die anderen Menschen zu.

So einen finden wir also in der Krippe zu Bethlehem, den Menschen, der selber fest steht und für andere sorgt, gerade weil er auch die andere Erfahrung kennt: urmenschliche Bedürfnisse zu haben, auf Hilfe angewiesen zu sein, in Gottes Welt von Liebe getragen zu sein, als Gottes Kind sein Leben als Geschenk anzunehmen.

Nur ein einziges Wort braucht der Prophet Micha, um auszudrücken, was das für uns Menschen bedeutet: w:jaschabu. Im Deutschen brauchte Luther dafür fünf Wörter:

Und sie werden sicher wohnen…

Wohnen umschreibt hier die Erfahrung des Willkommenseins in der Welt, so wie der Vogel ein Nest hat, so dürfen Menschen ihr Zuhause haben, sich heimisch fühlen auf dieser Erde, wenn auch immer nur vorläufig. Dass gerade nicht äußere Sicherheit gemeint ist, zeigt die Beispielgeschichte vom Stall und von der Krippe: Jesus wurde gerade nicht in einem festen Haus mit einer schönen Einrichtung geboren, sondern sein Bettchen war ein Futtertrog und seine Zudecke bestand aus Heu und Stroh. Dennoch darf er sicher wohnen, weil Gott ihm Menschen schenkt, die für ihn da sind, und weil selbst dann, wenn Menschen ihn im Stich lassen werden, er nicht aufhören wird, sich als geliebtes Kind Gottes zu begreifen. So wird er aus der Kraft Gottes heraus selbst das Schlimmste aushalten, was Menschen einander antun können.

Wenn der Prophet ihm voraussagt:

… denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, so weit die Welt ist

– dann mag das wieder etwas sein, was man kaum glauben kann. Wörtlich steht da: Er wird groß werden. Der, der in dem Asch-Haufen Bethlehem geboren wurde, der in der Krippe lag, der soll so groß werden, dass er in der ganzen Welt berühmt wird. Nun ja, mittlerweile kennt man ihn in der ganzen Welt. Aber nimmt man ihn auch ernst? Wurde er nicht von Anfang an auch ausgelacht? Seine Vaterstadt wurde ja Nazareth, wo er aufwuchs, auch so ein Ort, aus dem nichts Gutes kommen konnte. Seine Macht beweisen konnte er nur denjenigen, die sowieso auf ihn vertrauten. Und die ihm wehtaten, denen hielt er die andere Wange hin, statt sich durchzusetzen. Hau mich nochmal auf die Backe, wenn dir das gut tut. Sieht so ein Machthaber aus, einer der groß ist in der Welt?

Der Prophet meint: Ja. Genau so ein Mensch ist groß. Genau so ein Mensch spiegelt die Größe Gottes wider. Sein Schlusswort über diesen Menschen lautet:

4 Und er wird der Friede sein.

Das Kind in der Krippe schenkt uns Frieden, wenn wir in seiner Bedürftigkeit auch uns selbst wiedererkennen mit unserem Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit. Es schenkt uns Frieden, wenn wir vom erwachsenen Jesus zu lernen bereit sind – Mensch zu sein, wie Gott in der Welt Mensch war. Ohne den Zwang, sich gegeneinander zu behaupten. Sondern mit dem Urvertrauen, dass wir in dieser Welt willkommene Geschöpfe eines Gottes sind, der uns liebhat und der viel mit uns vorhat. Amen.

Und der Friede Gottes, der viel größer ist, als unser Denken und Fühlen erfassen kann, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.
Fürbittenstille

Wir singen zur Melodie „Vom Himmel hoch“ aus dem Lied 42 die Strophen 1 bis 6:

1) Dies ist der Tag den Gott gemacht, sein werd in aller Welt gedacht; ihn preise, was durch Jesus Christ im Himmel und auf Erden ist.

2) Die Völker haben dein geharrt, bis dass die Zeit erfüllet ward; da sandte Gott von seinem Thron das Heil der Welt, dich, seinen Sohn.

3) Wenn ich dies Wunder fassen will, so steht mein Geist vor Ehrfurcht still; er betet an und er ermisst, dass Gottes Lieb unendlich ist.

4) Damit der Sünder Gnad erhält, erniedrigst du dich, Herr der Welt, nimmst selbst an unsrer Menschheit teil, erscheinst im Fleisch und wirst uns Heil.

5) Herr, der du Mensch geboren wirst, Immanuel und Friedefürst, auf den die Väter hoffend sahn, dich, Gott, Messias, bet ich an.

6) Du unser Heil und höchstes Gut, vereinest dich mit Fleisch und Blut, wirst unser Freund und Bruder hier, und Gottes Kinder werden wir.

Lasset uns danksagen dem Herrn, unserm Gott. „Das ist würdig und recht.“

Barmherziger Gott, Vater des Kindes in der Krippe, du lässt uns willkommen sein in deiner Welt, du schenkst uns deine Liebe, du lässt uns sattwerden an dem, was unsere Seele braucht. Gemeinsam feiern wir das, was du uns schenkst, indem wir essen und trinken, indem wir spüren, was unseren Hunger nach Liebe stillt. Zu dir rufen wir und preisen dich, Heiliger Gott:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Vater unser und Abendmahl

Gott, wir danken herzlich für Dein Weihnachtsgeschenk an uns, für das Kind in der Krippe, für Jesus Christus, Deinen Sohn. Wir danken Dir, dass Du in ihm Dich uns selber schenkst, Deine Liebe, Deine Kraft, die Erfüllung unserer Hoffnung und Sehnsucht. Wir bitten Dich an diesen Weihnachtstagen: Lass uns Deine Nähe spüren, auch wenn wir allein sind. Hilf uns, in der Familie füreinander dazusein und miteinander zu reden, gerade auch wenn wir Probleme miteinander haben. Zeige uns Wege, Kontakt zu Menschen zu finden, die sich von anderen zurückziehen; hilf uns selbst, wieder auf andere zuzugehen, wenn wir von den Menschen enttäuscht waren.

Insbesondere beten wir heute für Herrn …, der im Alter von … Jahren gestorben ist. Begleite die Angehörigen und Freunde mit Deinem Trost. Amen.

Zum Schluss singen wir das Lied 44:

1) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

2) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

3) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Und nun geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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