Bild: Helmut Schütz

Das Goldene Kalb: Vom Tanz zum Bürgerkrieg

Wir können es nicht aus der Bibel wegdeuteln: Ein ehrwürdiger Mann wie Mose ruft dazu auf, „den Bruder, Freund und Nächsten“ zu erschlagen, weil im Volk keinerlei Respekt vor Gottes Geboten existiert. Mit dem, was wir von der Barmherzigkeit Gottes an anderen Stellen der Bibel erfahren, hat dieses Strafverfahren nichts zu tun. Die Bibel ist nicht immer einfach zu lesen.

In Gedanken, Worten, Taten „sauber“ bleiben

Unzucht heißt, einen anderen Menschen nur wie einen Gegenstand zu benutzen, seine Würde mit Füßen zu treten. Unreinheit ist die Beschmutzung der eigenen Seele durch Unehrlichkeit und Hintergedanken und durch die Beleidigung anderer. Das Thema Habsucht ist aktuell, weil unser ganzes Wirtschaftssystem darauf aufbaut, dass jeder möglichst viel verdienen will und soll.

„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“

Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.

Kein Himmelszauberer und kein Super-Rambo

In der Schule fragt mich ein zwölfjähriges Mädchen: „Warum tut Gott nichts gegen den Krieg? Warum greift er nicht ein, wenn Kinder geschlagen werden? Wahrscheinlich gibt es ihn gar nicht.“ Ich frage zurück: „Wie soll Gott denn eingreifen?“ „Vielleicht zaubern“, sagt das Mädchen. Die Jungen in der Klasse meinen: „Gott müsste den bösen Menschen das Handwerk legen, so wie Rambo“.