Bild: Helmut Schütz

Freiheit als Balance von Einheit und Vielheit

Was mag eine determinationspluralistische Freiheitsthese sein? In den folgenden Zitaten wird angedeutet, worauf die skeptische Philosophie Odo Marquards hinausläuft. Genauer ist alles nachzulesen in seinen Vorträgen und Aufsätzen und Essys, die vor allem in kleinen Reclam-Heften gesammelt sind. Die in Klammern angegebenen Stichworte verweisen auf die ausführlichen Literaturangaben in der chronologisch nach Jahreszahlen geordneten Bibliographie mit 103 Schriften von Odo Marquard.

Gewaltenteilung als säkularisierter Polytheismus

Balance von Einheit und Vielheit

Zur Klärung des Begriffs der Freiheit

 

Gewaltenteilung als säkularisierter Polytheismus

 

Geschichtenvielfalt
Es gibt giftige Mythen… Gefährlich ist immer und mindestens der Monomythos; ungefährlich hingegen sind die Polymythen. … Den Freiheitsspielraum der Nichtidentitäten, der beim Monomythos fehlt, gewährt hingegen die polymythische Geschichtenvielfalt. Sie ist Gewaltenteilung: sie teilt die Gewalt der Geschichte in viele Geschichten; und just dadurch … erhält der Mensch die Freiheitschance, eine je eigene Vielfalt zu haben, d. h. ein Einzelner zu sein. (Polytheismus 1, 1978, S. 98)

 

Säkularisierter Polytheismus
Der moderne – profane, innerweltliche – Aggregatzustand des Polytheismus ist die politische Gewaltenteilung: sie ist aufgeklärter – säkularisierter – Polytheismus. (Polytheismus 1, 1978, S. 107)

 

Liberalitätsmittel
[Die] literarische Hermeneutik operiert – als pluralisierende – mit dem Liberalitätsmittel der Gewaltenteilung, derzufolge der Einzelne – wenn er schon nicht, mit Adorno zu reden, „ohne Angst anders sein“ kann – jedenfalls mit verminderter Angst anders sein kann schließlich – divide et fuge! – durch die Gewaltenteilung auch der Schriften und Auslegungen: durch die Teilung auch noch jener Gewalten, die die Geschichten, und auch noch jener Mächte, die die Texte sind. (Hermeneutik, 1979, S. 134)

 

Politisch aufgeklärter Polytheismus
Aber gibt es überhaupt Phänomene eines politisch aufgeklärten Polytheismus? Es gibt mindestens ein solches Phänomen: die Gewaltenteilung. Die politische Gewaltenteilung ist aufgeklärter – „säkularisierter“ – Polytheismus: seine Entzauberungsgestalt. (Polytheismus 2, 1984, S. 83)

 

Entzauberter Polytheismus
Die Gewaltenteilung beginnt nicht erst bei Montesquieu, Locke, Aristoteles, sondern schon im Polytheismus: als Gewaltenteilung im Absoluten durch Pluralismus der Götter. Der Monotheismus macht ihnen – den vielen Göttern – den Himmel streitig und wies sie dadurch aus ihm aus im Effekt auf die Erde, in die Diesseitswelt; dort – entzaubert – richten sie sich modern ein als die zu Institutionen entgöttlichten Götter Legislative, Exekutive, Jurisdiktion; als institutionalisierter Streit der Organisationen zur politischen Willensbildung; als Föderalismus; als Vielfalt der Interessenvertretungen; als Konkurrenz der wirtschaftlichen Mächte am Markt; als akademisch institutionalisierter Dissens der Theorien; als Divergenz der maßgebenden Werte. Von dieser Gewaltenteilung lebt das Individuum. Es entstand gegen den Monotheismus: Gottes Allmacht konterkariert es durch Ineffabilität; seine reale Freiheit hat es durch die Gewaltenteilung – als entzauberten Polytheismus – auch an einer einschlägig kaum untersuchten Stelle: als entzauberte Wiederkehr der monomythisch verdrängten Polymythie in spezifisch neuzeitlichen Formen der Mythologie. Die Archaisierung des Mythos ist der Kunstgriff, durch den man ihn als Gegenwartsphänomen zu übersehen vermag. Aber wenn man Mythen schlicht als Geschichten versteht, kann man sehen: es gibt eine spezifisch moderne – aufgeklärte – Polymythie, die sich ebenfalls gegen den Monomythos der einen einzigen Alleingeschichte spezifisch neuzeitlich entwickelt. Ihre Gestalten sind mindestens: die Geschichtswissenschaften (der historische Sinn der narrativen Historie) und das spezifisch moderne ästhetische Genus Roman. Beide setzen den „neutralisierenden Leser“ voraus bzw. entwickeln sich mit ihm. Sie erforschen oder erfinden, und jedenfalls erzählen sie „viele“ Geschichten. Ihre Aufgeklärtheit liegt in der Entmischung von facta und ficta. Zugleich wandern – wie C. Levi-Strauss andeutet – die Formzwänge der Altmythologie aus in die absolut werdende Musik. In dieser Weise wird die Polymythie neuzeitlich entzaubert durch ihren Schritt aus dem Kult in die Bibliothek. Dort sind die Geschichtswerke und Romane präsent als die Polymythen der modernen Welt: auch darin steckt aufgeklärter Polytheismus, auch darin steckt – mit dem Gewinn der Chance für den Menschen, ein einzelner zu sein – Gewaltenteilung: die Teilung auch noch jener Gewalten, die die Geschichten sind. (Polytheismus 2, 1984, S. 83f.)

Hier knüpfe ich die Frage an, ob wirklich der Polytheismus das Individuum hervorbringt oder ob es nicht die unter den Bedingungen des Monotheismus agierenden israelitischen Propheten waren, die als einzelne ihrem Volk gegenüberzutreten wagten, von einem einzelnen, dem EINEN Gott dazu beauftragt. Und die Frage, ob es nicht im Übergang vom Polytheismus z. B. der Babylonier zum Monotheismus der Juden eine Säkularisierung in der Weise gibt, dass nicht Kämpfe der Götter sich auf Erden fortsetzen und das Selbstbild der Menschen und ihrer Gesellschaft prägen müssen, wobei die Menschen nur die Chance haben, sich der Vielzahl der Götter durch Flucht zu entziehen, sondern dass der EINE menschenfreundliche Gott im Laufe der jüdisch-christlichen Geschichte den Menschen ermöglicht, die menschliche Kampfgeschichte zu einer wahrhaften Friedensgeschichte zu machen. (Siehe die Verwandlung der Planetengötter in Lichter am Himmel und des Drachengottes Erde in die gezähmten Meeresungeheuer). OK – säkularisiert-polytheistische Neuzeit wäre eine Notlösung, wenn die Friedensgeschichte zum universalen Befriedungszwang (und willst du nicht mein Bruder sein, dann kommst du in die Hölle rein) wird. (Helmut Schütz)

 

Pluralisierung
Die moderne Welt: das ist Rationalisierung plus Pluralisierung. Nur beides zusammen macht sie zustimmungsfähig. Dabei betont der Skeptiker die Pluralisierung. … Dazu gehört auch die ästhetische Gewaltenteilung: die Möglichkeit, viele und bunte Kunstgestalten zu haben. Sie schützt vor dem absoluten Alleinkunstwerk durch die Teilung auch noch jener Gewalten, die die Kunstformen, Kunststile, Kunstwerke und ihre Deutungen sind, und ermöglicht so den modernen Menschen auch ästhetische Individualität. … je moderner die moderne Welt wird, desto unvermeidlicher wird das Ästhetische. (Aesthetika, 1986, S. 20)

 

Balance von Einheit und Vielheit

 

Einheit und Vielheit
Vor gut zweieinhalb Jahren wachte ich eines Nachts – der üblichen Arbeitszeit der Philosophen – auf und wußte: das muß das Thema dieses Kongresses werden, Einheit und Vielheit, und beruhigt schlief ich wieder ein. (Vielheit, 1987, S. 30)

 

Universalisierung und Pluralisierung
Meine These ist, grob gesagt, diese: Je erfolgreicher die Universalisierung, desto nötiger die Pluralisierung. Einheit muß durch Vielheit kompensiert werden und wird durch Vielheit kompensiert: Justament darum ist gerade die moderne – die bürgerliche – Welt mehr Nichtkrise als Krise, also zustimmungsfähig. (Vielheit, 1987, S. 30)

 

Balance von Einheit und Vielheit
Insbesondere in unserer gegenwärtigen Welt zerstört weder die Vielheit die Einheit noch die Einheit die Vielheit, sondern ganz im Gegenteil; gerade der moderne Zuwachs an Universalisierung fördert und erzwingt den modernen Zuwachs an Pluralisierung und umgekehrt, so daß gilt: Die moderne – die bürgerliche – Welt ist die Balance von Einheit und Vielheit. (Vielheit, 1987, S. 33)

 

Normale Pluralität
Pluralität … ist kein Defekt, sondern Normalität; ist ist keine negative Vorläufigkeit, sondern positive Unvermeidbarkeit; sie ist keine mißlungene Progressivität und Absolutheit der Philosophie, sondern gelungene Menschlichkeit der Philosophie. (Denkformen, 1991, S. 117)

 

Pluralistisches Manifest
Jetzt erwartet man, fürchte ich, von mir das pluralistische Manifest. Aber … ich eigne mich nicht zum Missionar, auch nicht zum Missionar des Pluralismus. Darum finde ich es auch gut, daß es nicht nur Pluralisten gibt; man sieht ja, daß gerade auch Nicht-Pluralisten wie zum Beispiel Marx und Engels zu wichtigen Einsichten in der Lage waren: etwa, daß der Kommunismus zu den Gespenstern gehört, wobei zu beachten ist, daß es der Job von Gespenstern ist, nicht zu leben, sondern zu spuken (erst wenn sie zu leben versuchen, werden sie schlimm). (Manifest, 1994, S. 115)

 

Mannigfaltigkeit der Gespenster und Nicht-Gespenster
„Ein Gespenst geht um in Europa“: aber warum, zum Teufel, nur ‚ein‘ Gespenst? Ich plädiere für Mannigfaltigkeit: Es muß mehrere Gespenster geben dürfen; und es muß nicht nur Gespenster geben dürfen, sondern vor allem auch Nicht-Gespenster, aber auch da eben mehrere. (Manifest, 1994, S. 115)

 

Mißbrauch der Pluralismuslosung
Schlecht war die Pluralismuslosung in folgender bestimmten Situation: Um 1970 herum war „Pluralismus“ der Kampfruf, mit dem in der Bundesrepublik der Marxismus in die Wissenschaftsinstitutionen drängte. Wo er sich etabliert hatte, wurde „Pluralismus“ sofort zum Schimpfwort umfunktioniert, mit dem man allen anderen – die man zu diesem Zweck als pluralistische Wahrheitsabstinenzler denunzierte – den Weg in die Wissenschaftsinstitutionen versperren wollte. Diesen Trick – die Pluralismuslosung nach ihrem positiven Gebrauch zum Instrument der Gleichschaltung umzufunktionieren – beherrschen übrigens nicht nur Marxisten. … Man sollte resistent sein gegen diesen Mißbrauch der Pluralismuslosung. (Manifest, 1994, S. 117)

 

Wettbewerbspluralismus
Werner Becker hat zwischen „Wettbewerbspluralismus“ und „Eigentümlichkeitspluralismus“ unterschieden. Beim „Wettbewerbspluralismus“ wird eine Position unter mehreren konkurrierenden Positionen auf Zeit als die akzeptiert, die irgend etwas am besten macht. Auch das ist eine sanfte und keine absolute Verbindlichkeit. Hier ist die Forderung nach Positionseinzigkeit etwa so sinnvoll wie beim Wettlauf die berühmte Frage: Wenn nur einer gewinnen kann, warum laufen dann die anderen? (Manifest, 1994, S. 120f.)

 

Eigentümlichkeitspluralismus
Der „Eigentümlichkeitspluralismus“ liefert nicht nur das Positionenreservoir für den „Wettbewerbspluralismus“, sondern folgt auch einer anderen auf sanfte Weise verbindlichen Intention: mehr zu sehen, indem man mehr lebt. Unser Leben ist kurz und nur eines. Aber es gibt die Mitmenschen, die ja viele sind und an deren Leben wir teilnehmen können, so daß wir – in gewisser Hinsicht – auch ihre Leben leben. Die Kommunikation mit den anderen ist für uns Menschen die einzige Chance, trotz unserer Lebenseinzigkeit viele Leben zu leben. Dabei ist gerade die Vielheit – die bunte Verschiedenartigkeit – dieser Mitmenschen wichtig: Sie darf durch die Kommunikation mit ihnen nicht getilgt, sondern sie muß kultiviert werden. … Auf sanfte Weise verbindlich ist nicht, daß man sich einigt, sondern, daß man sich bewegt: Wichtiger als der Konsens ist die Lebenspluralisierung. (Manifest, 1994, S. 121)

 

Kultur des Universellen
Nur eine der menschlichen Kulturen ist die Kultur des Universellen; es wäre nicht gut, wenn sie die einzige wäre. Denn der Mensch muß viele Kulturen – viele Geschichten – haben, um menschlich zu bleiben. Darum ist das Universelle vor allem als Bedingung von Pluralisierungen gerechtfertigt: z. B. die – universellen – Menschenrechte sind institutionelle Garantien für die Pluralität der Menschen; Gleichheit ist angstloses Andersseindürfen für alle. … Kompensationen sind – vielgestaltige – Fortschritte im Plural. (Stattdessen, 1999, S. 43)

 

Kittelträger und Geschichtenbetroffene
Es braucht mehrere, also mindestens zwei Wissenschaftskulturen, schon um jene Problemverluste zu kompensieren, die … zum Fortschritt zu den harten Wissenschaften und in den harten Wissenschaften gehören. Dafür braucht es – zum Beispiel (aber keineswegs ausschließlich nur) – die Geisteswissenschaften: ich halte mich hier aus Zeitnot an dieses Beispiel. … Gegen die Reduktionskultur der exakten Wissenschaften retten sie die Kontinuitätskultur…, indem sie jene Geschichten – Sensibilisierungsgeschichten, Bewahrungsgeschichten, Orientierungsgeschichten – erzählen, ohne die die Menschen austauschbare Erfahrungsobjekte statt ganze Menschen sind: Kittelträger in der Laborwelt statt Geschichtenbetroffene in der Lebenswelt. (Wissenschaftspluralismus, 2000, S. 131)

 

Eindeutigkeit und Vieldeutigkeit
So braucht es nicht nur die messenden und experimentierenden Laborwissenschaften, für die die Eindeutigkeit lebensnotwendig ist, sondern auch die Lebensweltwissenschaften, für die Vieldeutigkeit ein Gewinn ist. Die Menschen brauchen also eine Pluralität der Wissenschaften, die ihre Defizite wechselseitig kompensieren. … Dadurch entsteht das Problem der Kooperationsfähigkeit einer Mehrzahl oder Vielzahl von Wissenschaften, verschärft durch die heutige Situation der vielen Spezialisierungen, die zur modernen Wissenschaft gehören. Aber die Antwort auf dieses Problem ist nicht die Einheitswissenschaft, sondern die Interdisziplinarität. (Wissenschaftspluralismus, 2000, S. 133)

 

Zur Klärung des Begriffs der Freiheit

 

Felix culpa
[Nach Kant ist] der Sündenfall … der Schritt des Menschen zu sich selbst. Als Gewinn der Freiheit durch die erste Freiheitstat ist der Sündenfall eine felix culpa, die kaum noch culpa, sondern nur noch felix ist. (Felix culpa?, 1978, S. 58)

 

Sündenfall als Freiheit
[W]enn die Menschen – leichtsinnig – schon auf das Bestehende, das das Paradies war, keine Rücksicht genommen haben: um wievieles weniger werden sie Rücksicht nehmen auf bestehende Verhältnisse, die nicht das Paradies sind. Schon am Anfang hatte der Schritt in die Freiheit mit Rücksichtslosigkeit und wirklich mit dem Bösen zu tun: der Sündenfall war der Anfang der menschlichen Freiheit, jawohl, aber die menschliche Freiheit, indem sie in den Schrecken umschlug, scheiterte; und so war der Sündenfall vor allem: der Anfang des Scheiterns der menschlichen Freiheit, so daß man sagen muß: dieser Sündenfall war die Geburt der Freiheit, aber vor allem war er wirklich der Sündenfall. (Felix culpa?, 1978, S. 62)

 

Umerzählen
[D]as ist bei dem, was uns widerfährt, zuweilen die einzige Freiheit, die uns bleibt: das an den Geschichten, was wir nicht ändern können, wenigstens zu erzählen und umzuerzählen. (Polytheismus 1, 1978, S. 93)

 

Determinantengedrängel
[D]ie Menschen sind nicht dadurch frei, daß sie Gott kopieren: als quasi-allmächtige Chefs der Weltregie oder durch unbedingtes Vermögen, sondern sie sind frei durch Freiheiten im Plural, die ihnen zufallen, indem die Determinanten, die determinierend auf sie einstürmen, durch Determinierungsgedrängel einander wechselseitig beim Determinieren behindern: einzig dadurch, daß jede weitere Determinante den Determinationsdruck jeder anderen einschränkt, anhält, mildert, sind und haben Menschen ihre – bescheidene, durchaus endliche, begrenzte – je eigene (individuelle) Freiheit gegenüber dem Alleinzugriff einer jeden. (Zufällig, 1984, S. 134)

 

Buntheit
Ich behaupte hier also … den Freiheitseffekt der allgemeinen Buntheit der natürlichen und geschichtlichen Menschenwirklichkeit. Der Umstand, daß das Zufällige, das den Menschen zustößt, nicht ein einziger – ungeteilter – Zufall ist, sondern aus Zufällen im Plural besteht: dieser – selber schicksalszufällige – Umstand macht es, daß – in der Form von Freiheiten im Plural – den Menschen ihr Zufall Freiheit zufällt. (Zufällig, 1984, S. 134)

 

Toleranz und Mitleid
Lachbereitschaft und Weinbereitschaft – also Humor und Melancholie – [sind] Konkretionen von Toleranz und Mitleid: nicht nur menschlich, sondern auch allzumenschlich leistbare Respektierungen von Freiheit und Würde des Menschen. Frei … ist, wer lachen und weinen kann; und Würde hat der, der lacht und weint, und – unter den Menschen – insbesondere der, der viel gelacht und geweint hat. (Zufällig, 1984, S. 134f.)

 

Bürger vieler Welten
[J]eder Mensch ist nicht nur Bürger zweier Welten, sondern Bürger vieler Welten. Denn jeder hat viele Wirklichkeitsverhältnisse, deren jedes – gewaltenteilig – die Gewalt eines jeden anderen einschränkt und dadurch jeden Menschen vor dem Alleinzugriff eines einzigen Wirklichkeitsverhältnisses schützt; und jeder Mensch ist um so freier, je mehr das so ist. … die Philosophie – die Liebe zur Weisheit – wird unweise durch das „sola philosophia“. (Weisheit, 1988, S. 108)

 

Freiheitsbegriff
Das Freiheitsproblem erhält seine besondere Direktion durch den Freiheitsbegriff, der jeweils zugrunde liegt. Freiheit kann sein: die Fähigkeit zum Allgemeinen, indem man sich der Besonderheit zu entziehen vermag; oder: das Vermögen zum Guten und Bösen; usf. Hier – in meinen Betrachtungen – wird Freiheit themaeinschlägig verstanden als die Möglichkeit, anders zu sein als alle anderen, d. h. als die Möglichkeit, ein Individuum zu sein. Diese Freiheit des Menschen, ein Individuum zu sein, lebt – das war hier durchweg die These – von der Gewaltenteilung. (Gewaltenteilung, 1988, 87)

 

Ach!
Es ist also – als Freiheitswirkung – zuträglich für den Menschen, viele (mehrere) Überzeugungen zu haben: nicht gar keine und nicht nur eine, sondern viele; und zuträglich für ihn, viele (mehrere) Traditionen und Geschichten zu haben und auch viele (mehrere) Seelen – ach! – in der eigenen Brust: nicht gar keine und nicht nur eine, sondern viele; und vielleicht ist es auch zuträglich für ihn, viele (mehrere) Götter und Orientierungspunkte zu haben: nicht gar keinen und nicht nur einen, sondern mehrere oder sogar viele. (Gewaltenteilung, 1988, 88)

 

Freiheit durch Division
Denn die Menschen sind nicht dadurch frei, daß sie Gott kopieren: als quasi-allmächtige Chefs der Weltregie oder durch unbedingte Vermögen; sondern die Menschen sind frei und Individuum, indem die Zufälle, die ihnen zufallen und als Determinanten determinierend auf sie einstürzen, durch Determinantengedrängel einander wechselseitig beim Determinieren behindern: einzig dadurch, daß jede weitere Determinante den Determinationsdruck jeder anderen einschränkt, anhält, mildert, sind und haben Menschen ihre – bescheidene, durchaus endliche, begrenzte – je eigene individuelle Freiheit gegenüber dem Alleinzugriff einer jeden. Nicht die Nulldetermination – das Fehlen aller Determinanten – und nicht die Übermacht einer einzigen (ggf. besonders erhabenen) Determinante macht den Menschen frei, sondern die Überfülle an Determinanten tut es (also nicht seine Divination, sondern die Division). (Gewaltenteilung, 1988, 88f.)

 

Pragmatisierungseffekt
Warum ist der Pluralismus der Denkformen gut und aktuell? … So gibt es – beispielsweise – den Pragmatisierungseffekt des Pluralismus der Philosophien. Eine unfehlbarkeitspflichtige Alleinphilosophie wittert überall Häresien: sie leidet an Verfolgungswahn, der in Verfolgerwahn umschlägt. Ein pluralistisches Philosophenensemble hingegen kann liberal sein: es weiß, daß die Philosophie, die sich seit 2500 Jahren in Grundsatzfragen nicht geeinigt hat, dies in den nächsten drei Monaten wahrscheinlicherweise auch nicht tun wird; darum fällt es ihr leichter, ihre kurz- und mittelfristigen Probleme nicht grundsätzlich, sondern pragmatisch zu regeln. (Denkformen, 1991, S. 121)

 

Zustimmungen
Wir müssen … viele und bunte und verschiedenartige Zustimmungen leben und pflegen, damit uns jede davon – durch Gewaltenteilung der Zustimmungen – vor dem Alleinregiment einer einzigen totalitären Diesseitszustimmung rettet und uns gerade dadurch individuelle Freiheit ermöglicht. So ist die Skepsis zugleich der Sinn für Gewaltenteilung: bis hin zur Teilung auch noch jener Gewalten, die die Zustimmungen sind. Sie ist das Nein zum großen Nein zugunsten der kleinen Jas. So zerstört die Skepsis gegenmenschliche Zustimmungen, so ermöglicht sie menschliche Zustimmungen, etwa: … die Zustimmung zur Welt. … (Zustimmung, 1992, S. 11) … die Zustimmung gerade zur modernen, zur bürgerlichen Welt. … (Zustimmung, 1992, S. 12) … die Zustimmung zu den lebens- und sterbensweltlichen Nahverhältnissen. Denn es gibt das Recht der nächsten Dinge gegenüber den letzten. (Zustimmung, 1992, S. 13)

 

Zugriffsgedrängel
Individuelle Freiheit gibt es für Menschen nur dort, wo das Individuum nicht dem Alleinzugriff einer einzigen Alleinmacht unterworfen ist, sondern wo mehrere – voneinander unabhängige – Wirklichkeitsmächte existieren, die – beim Zugriff auf den einzelnen – durch Zugriffsgedrängel einander wechselseitig beim Zugreifen behindern und begrenzen. (Manifest, 1994, S. 119)

 

Freiheit und Gewaltenteilung
Menschliche Freiheit … lebt von der Gewaltenteilung. Freiheit ist kein Minus, sondern ein Plus an Determiniertheit. Diese Freiheitsthese versucht, jenen Freiheitsgedanken, der aus der politischen Gewaltenteilungslehre kommt, mit jenem Freiheitsgedanken zu kreuzen und zu legieren, der – wenn im Effekt auch schichtenfrei – aus der philosophischen Schichtenlehre kommt. Es resultiert – hoffe ich – eine determinationspluralistische Freiheitsthese. (Freiheit, 2006, S. 109)

 

Nulldetermination
Die berühmte dritte Antinomie aus Kants Kritik der reinen Vernunft scheint die klassische Formulierung des Freiheitsproblems zu sein. Dort nennt Kant … „Freiheit […] das Vermögen eine Begebenheit von selbst anzufangen“, also sie „spontan“ zu beginnen: Freiheit ist durch Indeterminismus als Nulldetermination bestimmt. Dagegen steht die These vom durchgängigen Determinismus der Natur, die heute meist „Naturalismus“ genannt wird. Es kommt also zum Widerstreit. In der Kurzfassung der Prolegomena besagt diese Antinomie: „Satz: Es gibt in der Welt Ursachen durch Freiheit. Gegensatz: Es ist keine Freiheit, sondern alles ist Natur.“ Das also ist – in Kurzfassung – die berühmte dritte, die Freiheits-Antinomie der Kritik der reinen Vernunft. (Freiheit, 2006, S. 109)

 

Verwechslungsmetaphysik
Indes: Kant formuliert diese „dritte Antinomie“ gerade, um zu zeigen, wie das Freiheitsproblem nicht diskutiert werden kann. Sie steht im Kontext von Kants Metaphysikkritik… Wo die lebensweltlich metaphysische These von der Vorausbestimmung und Voraussicht Gottes – nach dem pantheistischen Zwischenspiel „Deus sive natura“ (Spinoza) – verlassen ist, tritt an ihrer Stelle die „naturalistische“ These von der naturgesetzlichen Determination auf, bei der das Freiheitsproblem verlorengeht, indem es zum Determinismus-Indeterminismus-Streit wird. Darum … ist die berühmte „dritte Antinomie“ von Kants erster Kritik gerade nicht die klassische Formulierung des Freiheitsproblems: sie ist vielmehr die Konkursbilanz des kontrollmetaphysischen Versuchs, Freiheit auf dem Boden der Laborwissenschaft zu diskutieren. Sie begreift entweder (Determinationsthese) die Freiheit nicht oder (Indeterminationsthese) nicht die Freiheit, sondern verwechselt „Erscheinungen“ mit „Dingen an sich“. Aber – schreibt Kant – „sind Erscheinungen Dinge an sich selbst, so ist Freiheit nicht zu retten“. Die Verwechslungsmetaphysik – der wildgewordene Reduktionismus – rettet die Freiheit nicht: sie gibt das Freiheitsproblem verloren. (Freiheit, 2006, S. 110)

 

Fragebogenwissenschaft mit Fingerübungen
So wird die Freiheitsdiskussion unterfordert. Ich will nicht mäkeln, daß die – inzwischen teilweise neurobiologisch orientierte – Psychologie weithin zur Fragebogenwissenschaft geworden ist. Am Anfang ihrer experimentellen Form stand die Kritik der Introspektion; aber sie hat nur – mit Hilfe der Statistik – die Solitärintrospektion durch die Kollektivintrospektion abgelöst. Der Fragebogen ist die Rache der Introspektion für ihre Vertreibung: durch den Fragebogen ist die Introspektion tausendfach zurückgekehrt. Wichtiger ist, scheint mir, daß die Frage nach der Freiheit unzureichend gestellt wird. Im Namen laborwissenschaftlicher Übersichtlichkeit wird – kontrollhinsichtlich allerdings optimal – die Versuchsanordnung auf die einfachstmögliche Form gebracht. So prüft Benjamin Libet die Freiheitsfrage durch eine Fingerbewegung. Aber wo bleibt, daß Freiheit gelernt werden kann und muß, daß es Traditionen und Institutionen der Freiheit gibt und die gewaltenteilige Wirksamkeit von Zusatzdeterminanten? Der Kontext der Freiheit wird dort abgeblendet, wo die Freiheit zur Nulldetermination verkommt: dort bleibt die Freiheit null. Wer Freiheit durch Fingerübungen prüft, prüft nicht die Freiheit: ob er sie verneint oder bejaht. … Indeterminismus – die Nulldetermination – ist nicht die Freiheit, ob man nun ‚gegen‘ sie oder ‚für‘ sie spricht. Ich meine also: Die Freiheitsprüfung kann – gerade weil sie zugunsten der laborwissenschaftlichen Kontrolle wirkt – ‚zu klein‘ sein. (Freiheit, 2006, S. 110f.)

 

Überforderung
Darum versuche ich hier – um das Freiheitsproblem nicht ‚zu klein‘ zu stellen – es zunächst einmal als Gegengift ‚zu groß‘ zu stellen: durch einen ‚zu großen‘ Freiheitsversuch mit extrem ‚zu ausgeweiteter‘ Versuchsanordnung, eine, die die ganze Welt betrifft, wie man sie in der metaphysischen Tradition findet. Auch dieser Versuch – meine ich – scheitert: nun nicht mehr aus Unterforderungsgründen, sondern nun aus Überforderungsgründen. (Freiheit, 2006, S. 112)

 

Alibi Gottes
Das Freiheitsproblem ist metaphysisch traditionell eine Grundfrage der Theodizee: Freiheit … ist als Freiheit des Menschen zum Bösen angesichts der Macht Gottes zum Guten und als deren Einschränkung das Alibi Gottes. (Freiheit, 2006, S. 112)

 

Griechischer Untergrundpessimismus
Es ist auffällig, daß der Begriff der Freiheit … in der antiken Ethik keinen wesentlichen Platz hat. … Jacob Burckhardt hat … die … These vom griechischen Untergrundpessimismus vertreten. Angesichts der Übel und des Leidens in der Welt haben die Griechen gleichzeitig erfunden: die „Tragödie“, durch die sie das Lebensleiden in die Distanz des Schauspiels rückten, und die „Philosophie“, durch die sie die Lebensübel vergessen konnten, weil sie sie durch Schauen – durch „Theorie“ – besiegten. Sie blickten auf das Wesentliche der Welt – das Unvergängliche, das Immerseiende, das Eine, das Wahre, das Gute und ihren Glanz – und relativierten die Welt der Übel als das Unwahre und Unwesentliche. … In der griechischen Philosophie wird das Übel und das Leiden ‚veruneigentlicht‘ zu einer Welt, in der es unwesentlich – nicht – wird. Es kommt zu den Übeln, weil es eine Grenze der Macht des Guten und des Wesentlichen gibt, nämlich die Materie: sie wird zum Alibi des Wesentlichen und Guten. (Freiheit, 2006, S. 112f.)

 

Krise des Optimismus
Philosophie der Neuzeit: Gegen diese „gnostische“ Tradition wehrt sich die Philosophie der Neuzeit, die weltbewahrender – konservativer – Natur ist. … das zwingt philosophisch zum „Optimismus“. … Leibniz … vertritt der Sache nach ein „System des Optimismus“ mit dem Argument: diese Welt ist die „bestmögliche Welt“, bei der Gott durch eine Optimierungskalkulation jene Übel – metaphysische, moralische, physische Übel – in Kauf nehmen und „zulassen“ muß als conditiones sine quibus non nicht der schattenfrei guten, sondern eben nur der „bestmöglichen Welt“. So wird erneut die entscheidende Frage – Kann der Mensch dem allmächtigen Gott gegenüber frei genug sein, um für die Übel verantwortlich zu sein? – die Frage nach einem Alibi Gottes. Mit diesem „System des Optimismus“ geraten Leibniz und seine Anhänger … in eine philosophische Krise: die Krise des Optimismus, die … zur Geburt der modernen Geschichtsphilosophie führt. Diese moderne Geschichtsphilosophie … führt zu einem Über-Optimismus. Die Schöpfung Gottes ist gerade nicht gut, sondern schlecht: so springt der Mensch als Schöpfer und Erlöser ein, der – statt Gottes – durch das Menschenwerk Geschichte und ihren Fortschritt alles endgültig gut macht. Aus dem modernen Optimismus wird der absolute Über-Optimismus; und aus der Freiheit zum Bösen – dem Alibi Gottes – wird die utopische Freiheit des Menschen zum Guten und Heil, die nun Gott ersetzt. Das aber macht den Menschen – solange es noch schlecht steht mit der Geschichte – zum Nachfolger Gottes als Angeklagten der Theodizee. Jetzt gerät der Mensch unter Anklagedruck, der zu folgender Verfeindungsfigur führt: daß zwar die Menschen angesichts einer immer noch unguten geschichtlichen Schöpfung angeklagt werden, aber immer nur „die anderen Menschen“. Kritisiert werden die nicht fortschrittlichen durch die fortschrittlichen Menschen. … Die Avantgardisten richten die Reaktionäre und bestrafen sie durch Verachtung und Vernichtung. … was als Philosophie der Freiheit begann, endet in einer Philosophie der Unterdrückung. Das ist – scheint mir – die antimoderne Utopisierung des Freiheitsgedankens, die schließlich nicht zur Neuzeit, sondern nur zur Negation Gottes wird, die schließlich zur Negation auch des Menschen führt. Auch dabei also scheitert das Freiheitsproblem. (Freiheit, 2006, S. 116ff.)

 

Freiheit als Plus an Determination
Es kommt darauf an, die Situation, in der man Freiheit finden kann, nicht zu klein und nicht zu groß zu machen: nicht als Fingerübung und nicht als Entlastung Gottes. Ich versuche, hier einen Ansatz wiederzubeleben, den man in der Philosophie vergessen hat, nämlich einen Freiheitsnachweis, der aus der Schichtenlehre kommt und dort am stringentesten durchgeführt worden ist von Nicolai Hartmann. Ich gebe zu, daß ich ursprünglich – in Überheblichkeit solide ausgebildet durch die Freiburger Heideggerschule – Nicolai Hartmann (der als Lehrer viel an die Tafel schrieb) statt für einen Philosophen für einen begabten Tafelmaler gehalten habe. Inzwischen aber habe ich aus der Ethik und aus dem Aufbau der realen Welt immerhin Folgendes entnommen: Die Freiheit muß nicht als Minus an Determination, sondern als Plus an Determination gesehen werden; nicht weniger Determination gibt Freiheit, sondern ein mehr an Determination. Dabei halte ich es – im Unterschied zu Hartmanns Schichtenlehre – für angebracht, nicht nur Determinanten übergeordneter Schichten, sondern überhaupt ‚andere‘ Determinanten für jenes Plus an Determination anzusetzen, das als Freiheit wirksam wird: … jedes Mehr an Determination ist freiheitswirksam. (Freiheit, 2006, S. 118f.)

 

Individuum
Die Gewaltenteilungslehre favorisiert einen Freiheitsbegriff, der den einzelnen Menschen als den begreift, der anders ist als alle anderen: d. h. der ein Individuum ist. Diese Freiheit des Menschen, ein Individuum zu sein, lebt von der Gewaltenteilung. (Freiheit, 2006, S. 119)

 

Überdetermination
Denn die Menschen sind nicht dadurch frei, daß sie Gott – den Anfänger aller Determination – kopieren, sondern sie sind frei durch Freiheiten im Plural, indem die Determinanten, die determinierend auf sie einstürmen, durch Determinantengedrängel einander wechselseitig beim Determinieren behindern: einzig dadurch, daß jede weitere Determinante den Determinationsdruck jeder anderen einschränkt, haben sie ihre individuelle Freiheit gegenüber dem Alleinzugriff einer jeden. Nicht die Nulldetermination – das Fehlen aller Determinanten – macht die Menschen frei, sondern die Überfülle an Determinanten macht es. Ich behaupte hier also – als skeptisch-moralistisch generalisierte Gewaltenteilungsthese – die Freiheitswirkung der Überdetermination. (Freiheit, 2006, S. 120)

 

Enthierarchisierung
Die schichtentheoretische Freiheitslehre bleibt hierarchisch, die gewaltenteilungstheoretische Freiheitslehre ist gerade nichthierarchisch. Die hier versuchte Kreuzung beider hat zur Folge: die Enthierarchisierung der schichtentheoretischen Lösung und die ontologische Ausweitung der gewaltenteilungstheoretischen Lösung.(Freiheit, 2006, S. 121)

 

Determinationspluralistische Freiheitsthese
Ich resümiere: Der heutige – naturalistische oder antinaturalistische – Freiheitsstreit um den Indeterminismus reduziert das Determinationsplus, also die gewaltenteilige Weise, Freiheit zu denken, und ist darum vom Ansatz her freiheitsirrelevant. Der metaphysisch traditionelle Freiheitsstreit um eine Theodizeeformel des Freiheitsproblems überlastet das Freiheitsproblem: Freiheit, als Alibi Gottes gedacht, zerstört den Gottesgedanken und die Menschlichkeit der Freiheit. Die determinationspluralistische Freiheitsthese vermeidet – scheint es – beide Irrgänge und führt – vielleicht – zu einem endlichkeitsbedacht-skeptischen Freiheitsgedanken. Ich sage: vielleicht, und womöglich nimmt auch das die Freiheitsthese zu wenig ernst. Ich allerdings meine: Die Philosophie ist eine viel zu ernste Sache, um sie allein dem Ernst zu überlassen. (Freiheit, 2006, S. 122)

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