…Das hebräische Wort „tow“ = „gut“ meint alles, was von Gott her gut ist – für Leib und Seele. Mit der Frage nach dem, was mir gut ist, was mich glücklich macht, was also wirkliches Glück ist und Grund zu anhaltender Freude sein kann, betrachte ich mit Ihnen den Psalm 73, dem die Jahreslosung entnommen ist.
„Auf der Spur des Hirten“
…Ich finde es tröstlich, dass in diesem Lied das Ziel nur angedeutet wird. Erst indem wir unterwegs sind, schält es sich aus dem Dunkel heraus. Der Hirte geht uns nicht nur voran, er begleitet uns auch, und manchmal trägt er uns sogar. Er beauftragt Engel, die uns umgeben, behüten, bewahren und manchmal ins Gewissen reden, keine dummen Dinge zu tun.
Osterei und Herz aus Stein
…Es ist, als ob wir mit unserer ganzen Welt in einer riesengroßen Eierschale drinstecken. Und wenn wir sterben, erwachen wir mit neuen Augen in einer für uns neuen Welt – so wie es ein Küken empfinden muss, das aus der Eierschale schlüpft. So stelle ich mir Auferstehung vor, Auferstehung in die Welt Gottes hinein, die unsere irdische Welt unsichtbar umgibt.
„Hör in den Klang der Stille!“
…Das Lied spricht alle Sinne an. Nach dem Hören der Stille, dem Sehen des Lichtes im Dunkeln, dem Spüren der Wärme werden zum Schluss Gesichtsmuskeln und Hände in Bewegung gesetzt: „Lächle nimmermüde, fasse meine Hand!“ So wird es in uns Feiertag und es entsteht „Segen über‛m Land“.
Der wachsende Bau
…Wir bauen unter der Pauluskirche Räume für ein Familienzentrum, wo Menschen einander begegnen können, die sich sonst wenig begegnen. Auch Menschen, die nicht unserer Religion angehören. Gottes Wohnung ist nicht nur hier oben, sondern überall, wo sich Menschen im Geist des Friedens begegnen.
Keine Macht den Sorgen!
…Die Konfirmandinnen achten schon darauf, dass ihre Kleidung gut aussieht. Aber wichtiger finden sie es, ob man sich auf die Freundin verlassen kann und ob der Freund treu bleibt. So etwas meint Jesus mit dem Reich Gottes. Das ist da, wo Menschen innen reich sind, wo sie Liebe spüren, wo sie sich wichtig fühlen, ohne sich wichtig machen zu müssen.
Sorglos leben?
…Wenn Kinder Vertrauen zu den Eltern haben, wächst ihre Kraft, mit Sorgen umzugehen; sie wächst von einer bewältigten Sorge zur nächsten. Es werden also nicht unbedingt die Kinder die glücklichsten Erwachsenen, die eine völlig sorglose Kindheit verbringen, sondern diejenigen, die nicht allein gelassen werden, wenn sie sich mit Sorgen und Problemen, mit Angst und Trauer, Schuld und Tod auseinandersetzen müssen.
Werden wir klug aus Gottes Wort?
…Das Wort Gottes ist etwas zum Anfassen, es begleitet uns, wenn wir lieben und leiden. Es hat mit unserem Denken, aber viel mehr noch mit unserem Fühlen zu tun. Und mit unserem Tun, mit dem, was wir machen oder nicht machen, was wir tun oder lassen. Wenn wir richtig hören auf Gottes Wort, dann tun wir auch das Wort.
Demut ist Vertrauen zu Gott
…Leider gibt es Menschen, die schon ihren kleinen Kindern das Lebensgesetz vermitteln: Entweder du nimmst, was du kriegen kannst, oder du gehst leer aus. Eine teuflische Lebenshaltung – Fressen oder Gefressenwerden! Bei Gott ist es anders: ich darf essen, ich darf wünschen, ich darf etwas brauchen – ja, ich habe ein Recht dazu, und ich muss dabei niemandem etwas wegnehmen.
Osterei und Sorgenstein
…Der Sorgen-Stein auf unserer Seele wird weggewälzt, das Herz aus Stein in unserer Brust, das nicht richtig fühlen kann, wird wieder ein Herz aus Fleisch. Angst und Entsetzen, mit denen die Frauen vom Grab weglaufen, sind Vorboten der Freude, die später zu ihnen kommt, wenn sie offen werden für das Neue, das ihnen geschenkt werden soll.