Bild: Helmut Schütz

Gabi und Lutz feiern Pfingsten

Spielszene mit den Handpuppen Lutz und Gabi beim Pfingstfest der Paulus-Kita in der Pauluskirche im Mai 2008

Die Kinder singen im Stuhlkreis mit Pfarrer Schütz:

Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas geschehn (EG 556, Strophe 1)
Zu Pfingsten in Jerusalem, da ist etwas geschehn (EG 556, Strophe 2)

Lutz: Was singen die Kinder da?

Gabi: Sie singen von Ostern und Pfingsten und Jerusalem. Und erst kann nicht jeder verstehen, was da passiert ist. Und dann kann es doch jeder verstehen.

Lutz: Jerusalem? Ostern? Pfingsten? Ich versteh auch nix.

Gabi: Ehrlich gesagt: Genau verstehe ich das auch nicht. Sollen wir mal Fischli fragen?

Teufelchen Lutz und Engelchen Gabi mit Pinguin Fischli und Schildkröte Zappi
Lutz und Gabi mit Fischli und Zappi

Lutz: Ja, das machen wir. Wo ist er denn?

Gabi: Wir rufen ihn mal. Kinder, helft uns beim rufen!

Gabi und Lutz und Kinder: Fischli!!! Fischli!!!

Fischli: He, was stört ihr uns? Ich spiele gerade mit Zappi.

Gabi: Oh, Zappi, du bist auch da. Wir wollten Fischli was fragen. Über Ostern und Pfingsten und Jerusalem.

Fischli: Dann fragt doch gleich uns beide. Zappi kennt sich da auch aus. Zappi ist schon sehr, sehr alt und war damals bei all den Geschichten dabei.

Lutz: Super! Was war denn nun mit Ostern und Pfingsten in Jesusalem.

Zappi: Jerusalem, nicht Jesusalem. Das ist eine Stadt in Israel. Die Hauptstadt. Und da ist vor 2000 Jahren viel passiert.

Fischli: Aber alles kannst du jetzt nicht erzählen. Nur von Ostern ein bisschen und dann von Pfingsten.

Zappi: Stimmt. Ihr wisst doch sicher, dass damals Jesus tot gemacht wurde. Sie haben ihn ans Kreuz geschlagen. Das war an einem Freitag. Aber am dritten Tag danach, an einem Sonntag, da war er wieder da. Er lebte wieder. Er war auferstanden.

Gabi: Ja, das hat Pfarrer Schütz uns alles schon erzählt.

Lutz: Ich hab‘s vergessen. Und verstehen tu ich das überhaupt nicht. Wie kann der Jesus wieder leben, wenn er doch tot ist?

Fischli: Hier auf der Erde hat Jesus ja auch nicht wieder gelebt, nicht so wie vorher. Er ist in den Himmel gegangen und lebt bei Gott.

Lutz: Aber woher weiß man das dann? Wir können doch nicht in den Himmel reinkucken, wo der Jesus sein soll.

Zappi: Das war so: Zuerst war Jesus noch ein paar Mal auf der Erde zu sehen. Seine beste Freundin Maria hat ihn gesehen, und sein bester Freund Petrus. Und auch noch andere. Denen hat er gesagt, dass er jetzt im Himmel lebt.

Lutz: Aber wenn er im Himmel ist, da hat doch keiner was davon. Er ist trotzdem weg.

Zappi: Das haben die Freundinnen und Freunde von dem Jesus damals auch gedacht. Jesus ist nicht mehr da. Er kann uns nicht mehr helfen. Wir sind so allein. Versteht ihr, die hatten alle Angst!

Lutz: Das waren aber Angsthasen!

Fischli: Jesus war doch tot gemacht worden, von bösen Menschen. Jetzt dachten seine Freunde: Vielleicht kommen die bösen Menschen wieder und tun uns auch was.

Lutz: Da hätte ich wohl auch Angst gehabt. Ich hätte mich zu Hause versteckt und wäre gar nicht mehr rausgegangen!

Zappi: Stimmt, das haben die Freundinnen und Freunde von dem Jesus damals auch gemacht. Maria und Petrus und die anderen. Im Haus versteckt und zugeschlossen.

Gabi: Es war also Ostern gewesen, Jesus war auferstanden, und trotzdem freute sich keiner? Alle hatten Angst?

Fischli: Ja, keiner traute sich nach draußen. Keiner wusste, wie es weitergehen sollte.

Zappi: Aber als Jesus weggegangen war, in den Himmel, da hatte er noch was gesagt. Das hatten sie nicht verstanden. Wartet nur, ich werde euch helfen. Ich schicke euch den Heiligen Geist.

Lutz: Heiligen Geist? Ist das so was wie Gabi? Gabi ist auch ein Geist.

Gabi: Ach du. Immer musst du mich ärgern.

Fischli: Nein, Lutz, der Heilige Geist ist nicht so ein Geist wie Gabi. Der Heilige Geist ist – hm, das kann ich auch nicht so gut erklären. Den kann man nämlich nicht sehen.

Zappi: Wartet, ich erzähle einfach weiter. Vielleicht versteht ihr es dann.

Lutz: Immer warten, warten, warten. Das ist langweilig. Sooo laaangweilig.

Zappi: Das dachten die Freundinnen und Freunde von dem Jesus damals auch. Die warteten auch schon so lange in dem Haus, wo sie waren. Da war ihnen auch langweilig. Aber vor allem hatten sie Angst. Sie wussten ja nicht, was die Leute draußen mit ihnen machen würden.

Gabi: Und was war dann mit Pfingsten?

Zappi: 50 Tage nach Ostern wurde in Jerusalem ein Fest gefeiert, das hieß Pfingsten. Alle Leute gingen raus und hatten Spaß zusammen, nur die Jesusfreunde nicht. Die trauten sich immer noch nicht raus.

Lutz: Das ist aber schade, wenn alle feiern und man kann nicht mitmachen.

Zappi: Ja. Aber da passierte plötzlich etwas Eigenartiges. Es war wie ein Sturmwind mitten im Haus. Als ob die Fenster aufgerissen werden und der Wind durchs Zimmer weht. Und die Jesusfreunde sahen sich an und wussten plötzlich: Wenn Jesus im Himmel ist, dann ist er doch überall bei uns. Den Sturmwind sieht man auch nicht, und er bewegt trotzdem die Bäume und reißt die Fenster auf. Wir sehen Jesus nicht, aber er kann trotzdem bei uns sein.

Fischli: Das meinte Jesus mit dem Geist, versteht ihr? Der Heilige Geist ist Jesus selber, der unsichtbar bei uns ist.

Zappi: Auf einmal strahlten die Jesusfreunde vor Freude. Sie hatten keine Angst mehr, sie liefen nach draußen und erzählten allen Leuten von Jesus.

Lutz: Und was haben sie denen erzählt?

Zappi: Sie haben erzählt, wie traurig sie waren, weil Jesus tot war, aber jetzt waren sie getröstet, weil sie wussten, Jesus war im Himmel.

Fischli: Sie haben auch von ihrer Angst erzählt. Aber weil sie wussten, Jesus ist bei ihnen, unsichtbar, hatten sie keine Angst mehr. Sie wollten mit allen Menschen zusammen feiern und ihnen sagen: Alle sollen Freunde sein und sich gut verstehen. Keiner soll einen anderen totmachen.

Gabi: Und keiner soll einen anderen ärgern, lieber Lutz.

Lutz: Dann können wir ja auch zusammen Pfingsten feiern: Ein Fest, wo sich alle verstehen.

Fischli: Dann singen wir noch einmal eine Strophe aus dem Lied von vorhin:

Zu jeder Zeit in jedem Land kann plötzlich was geschehn (EG 556, Strophe 3)

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