Ton Veerkamp ist auf der Bibelwelt mit seiner Auslegung des Johannesevangeliums unter dem Titel „Solidarität gegen die Weltordnung“ vertreten, außerdem mit dem Beitrag „Gott – nur Stimme“.
Weiterhin habe ich hier eine Zusammenfassung seines Buches „Die Welt anders“ veröffentlicht und mich unter dem Titel „Bibelauslegung – politisch UND fromm“ unter anderem auch mit Ton Veerkamps politischer Theologie und Exegese auseinandergesetzt.
Wikipedia weiß über Ton Veerkamp zu berichten:
Antonius „Ton“ Veerkamp (* 19. November 1933 in Amsterdam, Niederlande) ist ein ursprünglich römisch-katholischer Theologe, ehemaliger Jesuit, langjähriger evangelischer Studentenpfarrer in Berlin und früherer Herausgeber der exegetischen Zeitschrift „Texte und Kontexte“. Er steht theologisch der „Amsterdamer Schule“ nahe, er hat in Amsterdam Frans Hendrik Breukelman gehört und später auch mit dem evangelischen Studentenpfarrer und Theologieprofessor Friedrich-Wilhelm Marquardt in Berlin zusammengearbeitet. Einer seiner besonderen Arbeitsschwerpunkte war stets die Betrachtung der Wurzeln des christlichen Glaubens in den alttestamentlichen Schriften und im Judentum.
Ich war Anfang der 2000er Jahre auf Ton Veerkamps Buch mit dem krassen Titel „Die Vernichtung des Baal. Auslegung der Königsbücher 1,17-2,11“, Stuttgart 1983) gestoßen. Es faszinierte mich mit seiner ungewöhnlichen, aber mir einleuchtenden politischen Exegese der Geschichten von Elia, dem gegenüber ich wegen seiner ins Grausame spielenden Glaubens-Entschiedenheit früher eine Art Hassliebe empfunden hatte.
Sein Buch „Autonomie und Egalität. Ökonomie, Politik und Ideologie in der Schrift, Berlin 1993“ überraschte mich mit neuen Einsichten über die Bücher Esra und Nehemia, Daniel und Hiob. Gerade Esra und Nehemia, die ich früher für langweilig bzw. in ihrer Abgrenzung von den Völkern für ziemlich entstirnig gehalten hatte, lernte ich als die biblischen Bücher kennen, in denen sich die Errichtung einer Tora-Republik widerspiegelt, als deren Verfassung sich die Versammlung von judäischen Männern und Frauen eben – die Tora mit ihrer Zielsetzung einer auf Dauer befreiten und gerechten Gesellschaft gibt.
Auf der Suche nach weiteren Veröffentlichungen von Veerkamp besorgte ich mir alle Exemplare der kurz nach meinem Theologiestudium von ihm mitgegründeten exegetischen Zeitschrift „Texte & Kontexte“, von denen ich mich seither in meiner Verkündigung nicht unwesentlich beeinflussen ließ.
Ich verweise nur auf einige meiner Predigten aus den Jahren 2006 bis 2015:
14. April 2006: Blut über uns
16. April 2006: Versteckte Ostererfahrungen im Markusevangelium
1. Juli 2007: Politikverdrossenheit und die Ehebrecherin
10. April 2009: „Damit die Schrift erfüllt werde“
17. Oktober 2010: „Das ist der Wille Gottes: eure Heiligung“
30. Januar 2011: Sturm und Wellen
8. Februar 2011: Lydia: Purpurfärberin und Gemeindeleiterin
2. November 2014: Gesichtskolter für Mose
20. September 2015: Lazarus, der Freund Jesu.
Helmut Schütz