„Schwerter zu Pflugscharen!“ Oder umgekehrt?

„Bereitet euch zum heiligen Krieg!“ Wie gehen wir als Christen mit einem solchen Aufruf des Propheten Joel um? „Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße!“ Wie verträgt sich dieser Satz aus Joel 4 mit der bekannten Friedensvision aus Micha 4, in der „Schwerter zu Pflugscharen“ geschmiedet werden und niemand mehr das Kriegshandwerk erlernen wird?

Jesus, der Sündenbock

Erica Chenoweth und Maria J. Stephan untersuchten den Erfolg von Aufständen und Revolutionen in den Jahren zwischen 1900 und 2006. 323 solche Fälle untersuchten sie, davon waren 105 gewaltfrei und 218 bewaffnet. Das Ergebnis der Studie war erstaunlich. Gewaltfreier Widerstand war nahezu zwei Mal so erfolgreich wie bewaffnete Aufstände. Man denke zum Beispiel an die Beendigung der Apartheid in Südafrika.

Bild: Helmut Schütz

Gottes Wort ist der Hammer

Die Mauer, die Deutschland geteilt hatte, ist auf friedliche Weise „zerschmissen“ worden, und auch die Mauer der Apartheid in Südafrika wurde weitgehend ohne Blutvergießen überwunden, weil Menschen wie Nelson Mandela sich im Geist der Bergpredigt gegen die Rassentrennung aufgelehnt hatten. Wenn unser Herz so hart ist wie ein Felsen, dann kann Gottes Wort wie ein Schmiedehammer diese Härte aufbrechen.

„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“

Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.

Richten darf der oberste Stuhlschiedsrichter

Für endgültige Urteile über andere Menschen gibt es nur einen Allerobersten Stuhlschiedsrichter, nämlich Gott allein. Wir haben kein Recht, uns gegenseitig zu verdammen. Denn nur Gott kann uns ins Herz blicken, und wo wir in einem Menschen nur die coole Fassade oder das harte Herz wahrnehmen, sucht Gott in jedem Menschen die äußerst verletzbare Seele, die sich nach Liebe sehnt.

Hoffnung für den Libanon

Wer würde nicht Frieden wünschen für den Libanon, dieses in den letzten Jahren von Bürgerkrieg und Zerstörung betroffene kleine Land im Norden von Israel? Vielleicht war es schon zu Jesajas Zeiten vom Krieg betroffen gewesen, seine Höhen kahlgeschlagen und kaum zu bewohnen. Jesaja verkündet Hoffnung: „Wohlan, es ist jetzt noch eine kleine Weile, so soll der Libanon fruchtbares Land werden“.

Neu werden durch Gottes Treue

„Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Nichts weiter verlangt Paulus im Namen Gottes von uns. Nichts weiter sollen wir von anderen Menschen verlangen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn das die Überschrift über unser Leben ist, kann nichts mehr so bleiben, wie es war, dann ist darin eingeschlossen die Nächsten- und Feindesliebe, die Nachfolge Jesu, das Aufsichnehmen seiner leichten Last.