…Wir haben keine Ausrede. Selig sind die Friedensstifter, nicht die, die das Thema Frieden kalt lässt. Wenn wir etwas ändern wollen, können wir – bei uns selbst anfangen. Uns mehr Information verschaffen, offener auf Andersdenkende zugehen, prüfen, ob der eigene Standpunkt wirklich haltbar ist, nicht mit zweierlei Maß messen, wenn es um die Bewertung von Waffen in verschiedenen Händen geht.
Gott erleben mitten in der Hölle
…Die Klagelieder der Bibel und ein Roman von Edgar Hilsenrath lehren uns Menschlichkeit. Wer im zerstörten Jerusalem oder im Prokower Ghetto von der Güte und Barmherzigkeit Gottes reden oder Gott erleben kann, der kann am Leben der Menschen festhalten und das Leben wollen nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere.
Sündenfall: Menschliches Handeln hat Folgen
…Sünde ist nicht eine einzelne Tat, für die ich büßen muss. Sondern Sünde ist ein Verhalten mit schlimmen Folgen – für das Zusammenleben mit anderen Menschen, für die Lebensmöglichkeiten und das Glück anderer oder für das Überleben auf der Erde überhaupt. Auch wenn wir in Sünde verstrickt sind, sind wir verantwortlich für das, was wir tun oder eben nicht tun.
Zur politischen Verantwortung der Christen
…Wenn wir den Propheten Jesaja in unsere Zeit korrekt übersetzen wollten, müssten wir sagen: Stillhalten heißt – es zu wagen, ohne Rüstung zu leben. Stillesein ist auch hilfreich im Bereich der persönlichsten Beziehungen. Manchmal bereiten wir, schon während ein anderer redet, unsere eigene Entgegnung vor. So hören wir nur uns selbst und merken nicht einmal, dass wir nicht zuhören können.
Streiten um des Friedens willen
…Friede heißt für Jesus nicht: über ungelöste Konflikte eine Friedenssoße zu gießen, heißt nicht, ungerecht behandelte Menschen zu beschwichtigen, be-schwich-tigen, also schwach zu machen, der Stärke ihrer Gegenwehr zu berauben. Friede heißt, Konflikte aufzudecken und zu überlegen, wie man sie entweder überwinden oder mit ihnen leben kann.
Abstand gewinnen von bösen politischen Wegen
…Gott ist auch ein Gott „aus der Ferne“: nicht eingeschränkt auf das Innere des Menschen und auf seine persönlichen Beziehungen. Wir sind durch Gott auch in die Verantwortung im ferneren Bereich der Gesellschaft und Politik gestellt. Gott hat Abstand und verhilft zum Abstandnehmen gegenüber ungerechten gesellschaftlichen Verhältnissen und gegenüber unserer oft irrenden Handlungsweise oder auch Tatenlosigkeit.