Bild: Helmut Schütz

Volle Kanne! oder: Flasche leer?

Wir haben Einfluss auf das, was wir von anderen kriegen. Nicht direkt, sondern auf einem Umweg. Wenn wir anderen viel gönnen und geben, dann werden wir offenbar viel leichter zu zufriedenen Menschen, als wenn wir alles immer nur für uns behalten wollen. Wer Gottes Liebe spürt, kann aufhören, sich wie „Flasche leer“ zu fühlen und „volle Kanne“ Liebe verschenken.

Gestaltung der Mitte des Konfi-Abendmahls mit Plakaten: verkauft, verlassen, verleugnet, verurteilt.
So wurde die Mitte des Konfi-Abendmahls auf der Freizeit in Hohensolms mit Plakaten gestaltet
#predigtAbend[mahls]gottesdienst mit der Einführung des neuen Konfi-Jahrgangs am Sonntag, 5. Juli 2009, um 17.30 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Abend, liebe Gemeinde!

Im Abendgottesdienst um „halb 6 in Paulus“ mit dem Thema „Volle Kanne! oder: Flasche leer?“ heiße ich alle in der Pauluskirche herzlich willkommen!

Eine Woche nach der Konfi-Freizeit zum Thema „Abendmahl“ wird heute der neue Konfi-Jahrgang 2009/2010 in einem Abendmahlsgottesdienst offiziell eingeführt. 7 Konfirmandinnen und 12 Konfirmanden stellen sich in der Pauluskirche der Gemeinde vor. Sie haben die Lieder für diesen Gottesdienst ausgesucht und sind auch an der Predigt und den Gebeten beteiligt.

Lied 334: Danke für diesen guten Morgen
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Volle Kanne, das klingt nach prallem Leben, ungebremster Lebenslust, da hat man Energie und Kraft, um auch unangenehme Dinge zu meistern. „Volle Kanne Leben“ bekommen wir von Gott geschenkt. Darum:

Kommt, lasst uns Gott anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

„Flasche leer“, das war ein Ausdruck, den der damalige Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni am 10. März 1998 nach der Niederlag seines Vereins gegen Schalke 04 in einem Wutausbruch vor der Kamera geprägt hat:

„Ich habe gesehen auch zwei Tage die Training. Ein Trainer ist nicht ein Idiot! Ein Trainer sehen, was passieren in Platz. In diese Spiel es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer!“

Schwach wie Flasche leer, da hat man keine Power, man kriegt nichts auf die Reihe, man ist ein Loser.

Einer, der sich so fühlt, betet in der Bibel im Psalm 38:

9 Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich schreie vor Unruhe meines Herzens.

14 Ich bin wie taub und höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.

19 So bekenne ich denn meine Missetat und sorge mich wegen meiner Sünde.

20 Aber meine Feinde leben und sind mächtig; die mich zu Unrecht hassen, derer sind viele.

21 Die mir Gutes mit Bösem vergelten, feinden mich an, weil ich mich an das Gute halte.

Wir rufen zu Gott:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Wer zu Gott betet, der muss nicht bleiben wie „Flasche leer“. Er kann weiter beten und auf Hilfe von Gott hoffen:

16 Aber ich harre, HERR, auf dich; du, Herr, mein Gott, wirst erhören.

17 Denn ich denke: Dass sie sich ja nicht über mich freuen! Wenn mein Fuß wankte, würden sie sich hoch rühmen wider mich.

22 Verlass mich nicht, HERR, mein Gott, sei nicht ferne von mir!

23 Eile, mir beizustehen, HERR, du meine Hilfe!

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wollgefalln Gott an uns hat, nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.“

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Du, Gott, sprich heute zu uns durch deine Worte, die in der Bibel stehen. Du, Gott, lass uns verstehen, was dein Sohn Jesus uns sagt. Du Gott, rühre uns heute an und verändere uns durch deinen Heiligen Geist. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unsern Herrn. „Amen.“

Wir hören die Schriftlesung aus dem Evangelium nach Lukas 6 (Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 by Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart):

1 Als [Jesus] an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie.

2 Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten!

3 Jesus erwiderte ihnen:

5 Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

6 An einem anderen Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war.

7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.

9 Jesus [sagte] zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen?

10 Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund.

11 Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.

12 In diesen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

13 Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.

14 (Es waren) Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,

15 Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,

16 Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

17 Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon

18 strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.

19 Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir haben eine Geschichte von Jesus gehört, jetzt singen wir ein Lied von Jesus, von dem die Konfis ganz begeistert sind; sie wollten es auf der Konfi-Freizeit immer wieder singen:

Man sagt, er war ein Gammler
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Konfis, liebe Gemeinde, auf unserer Konfi-Freizeit haben wir gehört, wie das Leben von Jesus zu Ende ging. Er wurde verkauft, verleugnet, verurteilt und verlassen.

Gestaltung der Mitte des Konfi-Abendmahls mit Plakaten: verkauft, verlassen, verleugnet, verurteilt.Wir haben aber auch Lieder von dem Leben Jesu gesungen, wie Jesus war, was er sagte, was er tat. Zum Beispiel das Lied vom Gammler, das wir eben noch einmal gesungen haben.

Und heute haben wir gehört, wie so ein typischer Tag im Leben Jesu abging: Er heilt an einem Sabbat, er kriegt krass Ärger mit den Bibeltheologen, die die Bibel sehr eng auslegen. Dann steigt er auf einen Berg und betet die ganze Nacht zu Gott. Das müsst ihr euch mal vorstellen: Er bleibt wach, er kann nicht schlafen, er unterhält sich die ganze Zeit mit dem Vater im Himmel. Was mag er da wohl gebetet haben?

Jesus:
Vater im Himmel, was soll ich nur tun? Die Bibelgelehrten erforschen deinen Willen, aber sie sind so engstirnig. Du hast den Menschen das Gebot gegeben: Du sollst den Feiertag heiligen. Sie machen daraus ein starres Verbot: Rührt überhaupt keinen Finger am Sabbat! Und wenn ich Gutes tue am Sabbat, wollen sie mich anklagen, mich sogar töten.

Ich stelle mir vor, dass Jesus in dieser Nacht Gott sein Leid klagt. So ähnlich, wie wir es vorhin im Psalm gehört haben.

Jesus:
Vater, höre mein Gebet! Ich habe Angst vor denen, die mir nach dem Leben trachten. Lass mich nicht so früh sterben! Hast du nicht noch viel mit mir vor? Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe!

Wir wissen nicht, ob Jesus wirklich so gebetet hat in dieser Nacht. Wir wissen auch nicht, wie Gott ihm geantwortet hat. Eigenartig: Nirgends im Neuen Testament steht, wie Gott mit Jesus spricht, das ist ganz anders als bei Mose und Elia, Jesaja und Jeremia, den großen Propheten im Alten Testament. Nur wenige Male hören wir, dass Gott mit Jesus redet, und da sagt Gott zu ihm: „Du bist mein Sohn. Ich habe dich lieb.“

Trotzdem: Ich stelle mir vor, dass Jesus von Gott auf sein Gebet auch Antwort bekommt. Vielleicht spürt er einfach in sich, was Gott von ihm will, was richtig ist, worauf es ankommt.

Jesus:
Vater im Himmel, ich kenne deinen Willen. Du meinst es gut mit den Menschen. Auch mit denen, die immer nur Stress machen. Ich weiß, du hast Geduld mit ihnen. Ich werde auch Geduld haben. Und ich werde ihnen trotzdem deutlich sagen, was du willst.

Dann ist diese Nacht vorbei. Und er ruft die Jünger zu sich. Die müssen die ganze Nacht in der Nähe gewesen sein. Vielleicht haben sie da oben gezeltet, geschlafen. Jedenfalls sind sie jetzt wieder da. Und Jesus beschließt, aus dem Kreis seiner Schülerinnen und Schüler zwölf auszuwählen, die er Apostel nennt, das heißt: Ausgesandte. Es sind zwölf, weil das Volk Israel aus zwölf Stämmen besteht, und die zwölf Jünger sind so etwas wie ein Kirchenvorstand, der das ganze Volk Gottes repräsentiert und leitet. Und Apostel heißen sie, weil diese Zwölf auch ausgesandt werden, um die Botschaft von Jesus den anderen Menschen in der ganzen Welt weiterzusagen. Schon an diesem Morgen, als Jesus mit seinen Jüngern vom Berg heruntergestiegen ist, trifft er nicht nur auf Juden aus Jerusalem und Judäa, sondern auch auf Menschen anderer Religionen, die aus den großen Städten an der Mittelmeerküste, Tyros und Sidon, stammen.

Warum hat er sich gerade in diesen Tagen, nach dieser Nacht, zwölf Nachfolger ausgesucht? Vielleicht weil er spürt, dass er selber nicht mehr viel Zeit hat, auf dieser Erde zu arbeiten, zu heilen, zu reden. Darum gibt er anderen den Auftrag, in seinem Sinne weiterzuarbeiten.

Die Menschen drängen sich um Jesus, sie wollen ihn hören, geheilt werden, ihn einfach zur berühren, seine Kraft spüren. Aber wir schalten uns in ein Gespräch der Jüngerinnen und Jünger Jesu ein, da sind nicht nur die Zwölf dabei, auch jeden Fall auch ein paar Frauen.

Thomas:
Das ist ja ekelhaft, alle wollen Jesus anfassen, auch die Frauen.

Maria:
Bist du eifersüchtig?

Thomas:
Nein, ich doch nicht. Aber das gehört sich doch nicht.

Maria:
Aber sie wollen doch bloß Hilfe bekommen.

Thomas:
Also ich finde das ziemlich abergläubisch. Jesus anfassen, und man wird gesund. Jesus ist doch kein hergelaufener Zauberer.

Jesus:
Das habe ich gehört, Thomas. Lass mich die Leute ruhig anfassen. Sie haben einfach Vertrauen zu mir, und ich lasse sie spüren, dass sie auch auf den Vater im Himmel vertrauen können.

Maria:
Du hast mich auch liebevoll angefasst, als wir uns kennenlernten. Alle haben gedacht: Das ist eine Sünderin, die verkauft sich den Männern. Du hast mich an der Schulter berührt und mich angeschaut und mir das Gefühl gegeben: Ich bin ein wertvoller Mensch.

Johannes:
OK, unsere Maria Magdalena hier, die hat ihr Leben ja auch geändert. Aber ich verstehe immer noch nicht, dass du dich auch mit diesen Zöllnern abgibst. Das sind doch Römerfreunde, Halsabschneider, Betrüger!

Jakobus:
He, Bruderherz, so kannst du nicht über unseren Levi Matthäus herziehen, der ist schließlich auch Zöllner gewesen!

Johannes:
Eben: Gewesen. Er ist es nicht mehr. Und überhaupt: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Jesus:
Müsst ihr schon wieder streiten, meine lieben Donnersöhne Johannes und Jakobus? Ihr vergesst, was ich euch oft gesagt habe (Lukas 6):

36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt.

Matthäus:
Danke, Jesus, dass du das noch einmal betonst. Ja, ich, Levi Matthäus, war ein Zöllner, ich war ein Betrüger, und ich habe meine Chance genutzt, auszusteigen aus dem Kreislauf des Bösen, als du mich gerufen hast: Folge mir nach. Ich bin ein anderer Mensch geworden. Aber wenn Jesus mit dem Finger auf mich gezeigt hätte: Fasst den ja nicht an, das ist ein Drecksack, dann hätte ich mich in meiner Villa verkrochen, voller Hass auf die Welt.

Judas:
Sag mal, was hast du eigentlich mit deinem ganzen Geld gemacht, als du ausgestiegen bist?

Matthäus:
Das geht dich zwar nichts an, aber ich sag es dir trotzdem: Ich habe meine krummen Touren gerade gebogen.

Petrus:
Wie soll das denn gehen?

Matthäus:
Ich hab alles zurückgezahlt, was ich zu viel eingenommen habe. Und den Armen habe ich auch noch was gegeben.

Judas:
Und damit soll dann alles wieder in Butter sein?

Matthäus:
Ich weiß, dass ich damit nicht alles wieder gut machen kann. Darum habe ich auch Gott um Vergebung für meine Schuld gebeten.

Judas:
Ich weiß nicht, ob wir dir wirklich vertrauen können.

Jesus:
Lieber Judas, da muss ich mich einmischen. Vergiss nicht, was ich immer sage:

37 Vergebt, so wird euch vergeben.

Judas:
Wieso meine Schuld? Habe ich schon einmal etwas aus der Kasse genommen?

Jesus:
Nein. Trotzdem kommst du mir so vor wie der Mann in einem Gleichnis.

39 Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?

Petrus:
Aber jetzt tust du Judas Unrecht. Er ist doch nicht blind!

Jesus:
Ich sag es noch einmal anders, auch dir, lieber Petrus, und auch allen anderen.

41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?

Judas:
Immer redest du in Rätseln. Das gefällt mir nicht. Splitter, Balken, das ist doch alles Quatsch.

Petrus:
In meinem Auge ist auch kein Balken.

Susanna:
Meinst du das so? Judas und Petrus sehen nicht, dass sie selber auch Fehler machen können? Sie sind nicht barmherzig wie unser Vater im Himmel?

Johanna:
Stimmt! Ihr regt euch über die kleinen Fehler von anderen immer tierisch auf. Aber wenn ihr selber mal Mist baut, dann ist es richtig großer Mist, und ihr merkt es nicht einmal!

Jesus:
Genau das meine ich.

42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, laß mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Matthäus:
Na ja, in meinem Auge war schon ein riesiger Balken, wenn ich anschaue, was für ein Drecksack ich gewesen bin. Aber von dir, Jesus, habe ich mir den gern aus dem Auge ziehen lassen.

Jesus:
Und Gott hat dir vergeben. Das sieht man daran, dass du wirklich ein anderer Mensch geworden bist.

Petrus:
Vergeben, anderer Mensch, das ist ja schön und gut. Aber wo bleiben wir? Bist du denn nur noch für die Loser da?

Susanna:
Hast du das immer noch nicht kapiert, Petrus? Es gibt keine Loser, weil Gott die Verlierer zu Gewinnern macht.

Andreas:
Aber manchmal übertreibt es Jesus wirklich. Er ist immer für andere da, lässt sich von allen anfassen und ausnutzen.

Petrus:
Genau. Und dann lässt er uns eine ganze Nacht allein auf dem Berg zelten, statt auch einmal nur mit uns zusammen zu sein.

Jesus:
Du meinst also, du kommst zu kurz? Du fühlst dich bei Gott wie eine „Flasche leer“. Da weiß ich ein gutes Rezept:

38 Gebt, so wird euch gegeben.

Andreas:
Aber wie soll das denn wieder gehen? Wenn man nix hat, kann man doch auch nix geben.

Jesus:
Aber ihr habt doch nicht nix! Gott schenkt euch doch alles. Euer Leben. Eure Hände, Füße, Arme, Beine, euren ganzen Körper. Euren Verstand, eure Gefühle. Er schenkt euch sogar Liebe. Und die könnt ihr weitergeben!

Susanna:
Du meinst also, unsere Flasche ist gar nicht leer? Nicht einmal halb leer?

Jesus:
Genau so ist es.

38 Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.

Johanna:
Das ist ja super! Wir kriegen volle Kanne Leben von Gott! Und volle Kanne Liebe! So macht das Leben Freude!

Danke, liebe Konfis, für die Spielszene von Jesus und seinen Jüngerinnen und Jüngern!

Das war für heute schon das meiste von der Predigt. Nur über einen Satz von Jesus will ich noch etwas sagen. Jesus sagt: „In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken.“ Interessant ist: Jesus sagt nicht: Gott wird euch beschenken, sondern „man“. Gott hat uns längst beschenkt, mit Leben, mit Liebe. Und es wird außerdem auch Menschen geben, von denen wir Gutes zu erwarten haben, und zwar viel Gutes. Nicht unendlich viel. Aber genug. Sogar etwas mehr als genug. Das Maß an Gutem ist gehäuft voll, unsere volle Kanne Leben läuft über. Das heißt, wir kriegen im Leben nicht alles, aber so viel, dass es auf jeden Fall reicht.

Höre ich da jemanden denken: Das ist schön gesagt, aber stimmt das auch? Es gibt doch auch Menschen, die einem nichts Gutes, sondern sogar Böses tun. Und manche Menschen haben immer Pech, gehören immer zu den Losern.

Da wird der zweite Teil von dem Satz wichtig, den Jesus sagt: „denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.“ Das heißt doch: wir haben Einfluss auf das, was wir von anderen kriegen. Nicht direkt, sondern auf einem Umweg. Wenn wir anderen viel gönnen und geben, dann werden wir offenbar viel leichter zu zufriedenen Menschen, als wenn wir alles immer nur für uns behalten wollen. Wenn wir großzügig sind, werden wir auch offen sein für die Großzügigkeit von anderen. Wenn wir Freundlichkeit ausstrahlen, werden wir die freundlichen Signale auch von anderen eher wahrnehmen. Wer Gottes Liebe spürt, kann aufhören, sich wie „Flasche leer“ zu fühlen und „volle Kanne“ Liebe verschenken. Amen.

Lied 552: Einer ist unser Leben

Liebe Gemeinde! Ich habe mich sehr über die Konfi-Freizeit letzte Woche gefreut und dass ich in der Gruppe Interesse für den Unterricht spüre. Wie gern ihr manche Lieder singt, haben wir auch heute gemerkt. Ich freue mich auch, dass ich den Unterricht gemeinsam mit einem Konfi-Team gestalte…

Konfi-Teamer sind Gottes Mitarbeiter, und Gott lässt euch nicht allein bei dieser Aufgabe. Lasst euch segnen für eure Mitarbeit im Konfi-Team, damit ihr für die Konfis ein Segen seid: Es segne und behüte euch Gott, der Allmächtige und der Barmherzige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Amen.

Und nun machen wir etwas Neues beim Einführungsgottesdienst der neuen Konfis. Ich bitte die ganze Gemeinde darum, die Konfirmandinnen und Konfirmanden zu segnen. Die Segensworte sind auf dem Liedblatt abgedruckt; wer sie gleich mitsprechen will, soll das laut und deutlich tun.

Wir, die Menschen eurer Paulusgemeinde, freuen uns darüber, dass ihr euch entschlossen habt, ein Jahr lang intensiv mit der Gemeinde zu leben. Wir freuen uns auf das, was ihr mitbringt – eure Fragen und Anregungen. Wir heißen euch willkommen und sind bereit, euch in unsere Mitte aufzunehmen. Als Zeichen dafür, dass dieses Miteinander im Konfi-Jahr gelingen möge, wollen wir euch segnen.

Euch Konfirmandinnen und Konfirmanden bitte ich, nach vorn zu kommen und euch der Gemeinde zuzuwenden, ich stelle sie alle mit Namen vor…

Gemeinsam segnen wir euch:

Gott segne eure Zeit in unserer Paulusgemeinde.

Gott schenke euch, dass ihr viel Gutes erfahrt und Neues entdeckt für euren Glauben.

Gott begleite und behüte euch auf eurem Weg.

Lied 584: Meine engen Grenzen

Wir feiern miteinander das heilige Abendmahl. Die Konfirmanden sind mit dabei, wenn sie das wollen. Auf der Konfi-Freizeit haben wir darüber gesprochen, wie das war, als Jesus von Judas verkauft, von Petrus verleugnet, von Pilatus verurteilt und von seinen eigenen Freunden verlassen wurde. Jesus verwandelt das Böse in Gutes, er teilt das Brot mit dem Verräter, er vergibt die Schuld, er steht zu denen, die ihn enttäuschen, er will uns selbst verwandeln.

Vor dem Abendmahl hören wir, wie Jesus diese Feier eingesetzt hat:

Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmt, esst; das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis.

Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Das tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.

Wir beten als Tischgebet zum Abendmahl mit Jesu Worten:

Vater unser
Lied 225: Komm, sag es allen weiter

Wir essen das Brot und trinken den Saft der Trauben. Wir teilen, was uns satt macht, und geben weiter, was uns leben lässt. Kommt, wer kommen will, denn es ist alles bereit. Schmeckt und seht, wie freundlich Gott ist!

Wir teilen Brot miteinander, wir teilen den Leib Jesu. Es ist heute ganz normales Brot, nicht dünne Scheiben mit dem aufgeprägten Kreuz Jesu, Jesus-Chips hat ein Konfirmand dazu gesagt. Auch ganz normales Brot, das wir gemeinsam essen, ist ein Geschenk von Gott an uns. So wie Brot unseren Leib satt macht, so macht die Liebe von Jesus unsere Seele satt. Nehmt und gebt weiter, was ihr empfangen habt, den Leib der Liebe Gottes.

Austeilung Brot

Wir teilen den Kelch miteinander. Jesus sagt: Wer vertrauen und lieben kann, dessen Durst nach Leben wird gestillt. Wer gemeinsam feiern kann, der kann auch den anderen in der Gemeinschaft helfen.

Austeilen Einzelkelche
Wir haben zusammen gegessen und getrunken. Wir gehören zusammen als Tischgemeinschaft von Jesus: Konfis und ihre Eltern und alle in der Gemeinde. Geht hin im Frieden Gottes. Amen.

Du, Gott, wir beten für die Konfis, die auf ihre Art nach Orientierung und nach Gott fragen. Hilf uns im Konfi-Team, hilf uns Eltern und mir als Pfarrer, dass wir Antworten geben, die ihnen helfen, ihren eigenen Glauben zu finden.

Du, Gott, sei bei uns im Konfi-Jahr. Hilf uns, dass wir verstehen, was du uns sagen willst.

Du, Gott, sei bei uns im Konfi-Jahr. Hilf uns, dass wir Respekt haben vor den anderen Konfis, vor den Teamern und vor den Menschen im Gottesdienst.

Du, Gott, sei bei uns im Konfi-Jahr. Lass uns viel Spaß haben und auch ernsthaft nachdenken und diskutieren.

Du, Gott, hilf auch den Konfi-Teamern, dass sie uns fair behandeln und die Geduld mit uns nicht verlieren.

Du, Gott, lass uns spüren, dass du bei uns bist, an jedem Tag unseres Lebens.

Du, Gott, gib uns Kraft, gib uns Mut, damit wir uns nicht wie eine leere Flasche fühlen. Gib uns Lebensfreude und lass uns für andere eintreten.

Du, Gott, lass uns eine Gemeinde aus alten und jungen Menschen sein, die zueinandersteht. Denn wir vertrauen auf deine barmherzige Liebe. Amen.

Lied 632, 1-2: Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
Abkündigungen

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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