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Leserbriefe zu „Marie, die reine Magd“

Die ersten Reaktionen auf meinen am 19.3.1998 erschienenen Aufsatz waren persönlicher Art – Kontakte auf der Straße in Alzey und per Telefon. Menschen, die mich als Kollegen und Seelsorger kannten, reagierten überwiegend positiv, andere mit zum Teil großer Erbitterung. Hier habe ich die Leserzuschriften bis zum Beginn des Jahres 2000 gesammelt – außer denen, die selber die Länge eines eigenen Aufsatzes erreichten.

Telefonische Anfragen von Fernseh-Redaktionen

Nach dem Erscheinen von Meldungen über meinen Aufsatz in „IDEA Spektrum“ und der „Welt am Sonntag“ (am 29. 3. 1998) erreichten mich telefonische Anfragen einer RTL-Redakteurin und der Redakteurin Maya Daehne vom NDR, die für die Sendungen „Stern TV“ bzw. „Extra-3“ einen kurzen Drei-Minuten-Spot über meine Thesen drehen wollten, und zwar an meinem „Arbeitsplatz“ in der Rheinhessen-Klinik Alzey. Nach mehreren langen Telefonaten konnte ich beide Journalistinnen davon überzeugen, dass mein Anliegen ernsthafterer Art wäre, als sie angenommen hatten, und sich nicht reißerisch in einem Kurzbeitrag im Fernsehen darstellen ließe. Auftritte im Fernsehen sind auch später unterblieben.

Reaktionen meiner Landeskirche

Allerdings rief das Interesse von Fernsehanstalten an meinem Aufsatz vorübergehend auch „meine“ Kirchenleitung auf den Plan. Kirchenpräsident Steinacker (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) ließ mir telefonisch ausrichten, dass ich mich auf Fernsehbeiträge nicht ohne Rücksprache mit dem Beauftragten für die Öffentlichkeitsarbeit der EKHN einlassen solle und bot mir ein Gespräch über meinen Aufsatz an (den er zwar noch nicht gelesen habe, dem er aber doch kritisch gegenüberstehe). Als es zu keinem weiteren öffentlichen Aufsehen gekommen war, hielt er einige Monate später ein solches Gespräch nicht mehr für dringend erforderlich, und auch ich bestand nicht darauf, es zu führen. Selbstverständlich, hörte ich wieder durch seinen persönlichen Referenten, sei ich als Pfarrer seiner Landeskirche frei, meine Meinung zu äußern.

Meine Meinungsäußerung hatte dann auch keinen negativen Einfluss auf die Übernahme einer neuen Pfarrstelle (Evangelische Paulusgemeinde Gießen) im Lauf des Jahres 1998. Bevor der Kirchenvorstand mir die Inhaberschaft der Pfarrstelle übertrug, war er von Propst Klaus Eibach über meine Veröffentlichung im Pfarrerblatt informiert worden, da die Gemeinde wissen sollte, auf wen sie sich als Seelsorger und Verkündiger des Evangeliums einlässt.

Leserbriefe

Eine Vielzahl von Reaktionen in schriftlicher Form erreichten sowohl die Redaktion des Deutschen Pfarrerblattes als auch mich selbst als den Autor des Aufsatzes „Marie, die reine Magd“. Ich gebe eine Reihe der Stellungnahmen hier wieder, allerdings ohne die Adressen-Angabe der Leserbriefschreiber, und zwar in einigermaßen chronologischer Reihenfolge. Hier geht es zu meiner Reaktion auf die Leserzuschriften – wer zwischen einzelnen Leserbriefen und meinen Antworten hin- und herspringen möchte, kann dies mit Hilfe der unten eingestreuten Links tun.

Martin Keck: Persönliche Zuschrift vom 21. 3. 1998

Sehr geehrter Herr Schütz,

mit zunehmender Verwirrung und Verblüffung habe ich Ihren schönen Aufsatz über „Marie…“ gelesen. Vielen Dank. Obschon ich der Psychologie zu misstrauen geneigt bin, kann ich mich Ihren Ausführungen nicht entziehen die ja schon in einzelnen exegetischen Details – für mich in dieser Weise – neu sind: der Hinweis auf Jephtha etwa (darf man an Agamemnon und Iphigenie erinnern, die den Mord der Klytemnestra verständlich erscheinen lässt), oder „Schatten“ u. a. m.

Was mich interessiert und in jeder Bibelarbeit neu verblüfft: die schroffe Ablehnung der Mutter in Jesu späteren Leben, erst – bei Joh. – korrigiert am Kreuz, sein Weggang von der Familie, die Verweigerung der Sohnespflicht (wenn dem so war), den „Betrieb“ zu übernehmen und für die – verwaiste – Familie zu sorgen…

Kann es sein, dass das auch an Jesu Außenseitertum liegt gegenüber den „legitimen“ andern Kindern?
Dies nur zur Fortführung; vielleicht haben Sie dazu auch ein paar Anmerkungen zu machen, die überlegenswert wären.

Viele Grüße und Dank nochmals für gute Gedanken!
Martin Keck

→ zur Antwort von Helmut Schütz

→ zur Antwort von Martin Keck auf die Antwort von Helmut Schütz

Heinrich Storchmeier: Postkarte vom 17. 4. 1998

Sehr geehrter Herr Schütz,

in der „Welt am Sonntag“ vom 29. 3. 98 kann ich Ihren Beitrag zum Thema „… zur unbefleckten Empfängnis“ als Auszug lesen. Können Sie mir bitte die Gesamtausgabe Ihres Artikels zusenden? Danke!

Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Storchmeier

Markus Brasch: Persönliche Zuschrift vom 30. 4. 1998

Sehr geehrter Herr Pfarrer Schütz,

mit Ihrer unlängst gemachten Äußerung, dass Maria möglicherweise von ihrem eigenen Vater vergewaltigt und Jesus demzufolge das Resultat eines Sexualverbrechens ist, haben Sie sich als würdiger Vertreter einer Kirche erwiesen, die schon lange den Boden von biblischer Schrift und christlichem Bekenntnis verlassen hat und daher mit dem Leib Christi nichts mehr gemein hat. Gerade darum habe ich nach über 30-jähriger und teilweise auch aktiv engagierter Zugehörigkeit zur EKHN vor einiger Zeit meinen Austritt erklärt. Fahren Sie nur fort, das Evangelium seiner Kraft zu berauben, zu einer Sozialphilosophie zu degradieren und durch solche Äußerungen wie die eingangs erwähnte das Werk Gottes und das Ansehen Jesu Christi in den Schmutz zu ziehen. Sie leisten Ihrer Kirche damit einen Bärendienst.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Brasch

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Siegfried Sunnus: Vere homo

Deutsches Pfarrerblatt 5/98, im Editorial S. 254

Selten erhielt ein Beitrag im DEUTSCHEN PFARRERBLATT ein solches Echo wie es dem Aufsatz von Helmut Schütz mit „… Marie, die reine Magd“ in Heft 3/98 widerfahren ist: Leserbriefe, IDEA-Meldung, Anfragen von TV-Redaktionen etc.

In welcher Spannweite die Kritik in den Leserbriefen geäußert wird, können Sie selber in der Rubrik „Echo und Aussprache“ beurteilen. Wenn dort aber vorwurfsvoll gefragt wird, wieso das DEUTSCHE PFARRERBLATT solchen Gedanken so viel Raum zur Verfügung stellt, dann lautet die schlichte Antwort des Schriftleiters: Damit der Freiheit des Geistes nicht gewehrt wird!

Wo sonst, wenn nicht in unserer Fachzeitschrift, können den Schwestern und Brüdern Gedanken zur Diskussion gestellt werden? Eine Diskussion, die in der BILD-Zeitung gewiss nicht geführt werden kann …

Der Privatbrief eines Ruheständlers, 87 Jahre alt, hat mir den entscheidenden Einfall zu diesem Editorial geschenkt: „Es war mutig, dass Sie den Aufsatz von Schütz über die ‚reine Magd‘ (vere homo!!) abgedruckt haben, was manchem Frommen gewiss nicht gefallen hat.“

Der Mann hat’s getroffen, dachte ich: vere homo! Wie weit dieser Satz aus dem Chalcedonense verstanden werden könnte, hat Schütz als Hypothese formuliert.

Warum erschrecken Theologen da? Ist uns denn die Jungfrauengeburt die einzige Möglichkeit, die das Neue Testament zur Verfügung stellt, um das „wahrer Mensch“ zu deuten und die Gottessohnschaft zu erklären? Dann aber hätten wir ja alles vergessen – oder verdrängt -, was wir einst im Studium historisch-kritisch gelernt haben.

Ich frage diese Kollegen ganz beklommen, wie sie denn im Konfirmandenunterricht und Religionsunterricht das Credo an dieser Stelle erklären? Wir wissen doch, dass das Neue Testament vier Möglichkeiten der Deutung aufweist und nur die eine, die Jungfrauengeburt, in das Credo gekommen ist und die Tradition bestimmt hat. Dies habe ich niemals, weder Jugendlichen noch Erwachsenen, verschwiegen: In Markus 1 bei der Taufe die Adoption („Du bist mein lieber Sohn“); Paulus in Römer 1 (Sohn Davids nach dem Fleisch, durch die Auferweckung als Sohn Gottes erwiesen); Matthäus 1 und Lukas 1 (durch den Heiligen Geist); Johannes 1 (die Präexistenz des Wortes Gottes, das Fleisch wird).

Wir sprechen das Credo in der Gemeinschaft der Generationen vor uns und in der weltweiten Gemeinschaft der Christen heute und wissen doch, aus welchen Zusammenhängen es – mit ‚Wachstumsringen‘ sozusagen versehen entstanden ist.

Die ‚erste‘ Naivität des einfachen Fürwahr-Haltens haben wir Theologen doch, spätestens durch unser Studium, verloren und – hoffentlich die ‚zweite‘ Naivität gewonnen, in der wir solche alten Texte wieder neu sprechen und verstehen können, ohne eben die Aufklärung zu verleugnen.

Wenn die Christenheit zu einem ökumenischen Konzil fähig wäre, könnte sie der Heilige Geist auch in die Formulierung eines – wiederum zeitgenössischen Credos leiten.

Aber die providentia dei und die confusio hominum scheinen uns zu zwingen, mit dem Vorlieb zu nehmen, was wir haben. Also so rechtschaffen und klar wie möglich mit den Einsichten zu arbeiten, die uns zur Verfügung stehen, sie der Diskussion und Kritik auszusetzen, sie im Gespräch mit den Kirchennahen und Kirchenfernen auf ihre Tragbarkeit hin zu überprüfen, um dann auch das urchristliche „Amen“ in der Form zu erleben, dass wir hören: „Ja, das leuchtet mir ein!“ Oder: „Das klingt interessant, darüber will ich nachdenken.“ Oder aber auch: „Das ist ja absurd!“ Dann müssen wir eben neu ansetzen. So werden auch wir zu „wahren Menschen“, meint

Ihr Siegfried Sunnus

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Theodor Kühnle: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 295

Betr.: Zuschrift zu „Marie, die reine Magd“

Eine empörte Antwort auf den Artikel „Marie, die reine Magd“.

1. Die Auswirkungen einer solchen „Theologie“ zerstören vollends die Glaubwürdigkeit unserer Evang. Kirche. Dem Pfarrerblatt ist der Vorwurf zu machen, dass so etwas überhaupt abgedruckt wird. Es scheint alles erlaubt zu sein. Folge: Abbestellung des Blattes.

2. Der Verfasser gibt eine „theologische Deutung eines mit Gottes Hilfe bewältigten schrecklichen Geschehens“, Gemeint ist die Geburt Jesu, die Jungfrauengeburt, unser Glaubensbekenntnis „empfangen durch den Heiligen Geist.“ Allen Ernstes wird die These vertreten, es handele sich bei dem Kind Jesus um ein Inzest-Kind! Da bleibt einem die Spucke weg. Diese These ist unsinnig und skandalös. Man erkennt die bösen Kapriolen einer irregeleiteten Psychologie und Psychotherapie. Hier wird zu allem unsachlichen Getue auch noch theologisch interpretiert und wie! Immer wieder taucht das Wörtlein „vielleicht“ auf. Diese Vielleichtschlüsse sind dann auch dementsprechend abenteuerliche Konstruktionen. In Bezug auf Maria werden dann scharfe Geschütze abgefeuert: „Missbrauchte Mädchen“, „sexuelle Gewalt“, schließlich „Inzest“.

3. Die Harmonisierung der NT-Berichte mit diesen Ungeheuerlichkeiten hätte sich verbieten müssen. Wie viele psychotherapeutische Erfahrungen und Behandlungen haben schon Unglück angerichtet, weil Schlüsse gezogen worden sind, die haarsträubend waren. Da wird irgend ein Phänomen (oder Hirngespinst) absolut gesetzt und übertragen (Transaktion). Vor solchen gefährlichen Praktiken, die auch noch im Namen der Wissenschaft daherkommen, kann nur gewarnt werden.

4. Der Konsens unserer Kirche basiert auf dem Glaubensbekenntnis (immer noch und immer mehr). Falls nun psychologisch auf Lüdemann draufgesattelt wird, ist kein gemeinsames Fundament mehr vorhanden, Man sollte geradezu katholisch werden!

Theodor Kühnle, Pfr. i. R.

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Erich Warmers: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 295

zu „Marie, die reine Magd“ von Helmut Schütz.

Die Berichte über die Geburt Jesu sollen nach H. Schütz Theologumena sein, durch die Maria eine inzestuöse Vergewaltigung verarbeitete. Es verschlägt einem den Atem, wie hier das Geheimnis der Offenbarung Gottes in Jesus Christus „platt gemacht“ wird. Die historisch-kritische Methode ist hier – das zeigt Schütz‘ Artikel -, unangemessen angewandt worden, arbeitet sie doch nach dem Gesetz der Analogie und Korrelation. Dies lässt sich jedoch nicht auf ein Ereignis anwenden, zu dem es keine Analogie gibt und das ohne Korrelation eingetreten ist. Darum bleiben H. Schütz schließlich nur Vermutungen und Verdächtigungen. Mit ihrer Hilfe disqualifiziert er die biblischen Texte.

In Wahrheit wollen diese Texte bezeugen, wer Jesus Christus war, wer er ist und wer er sein wird. Wir können sie nur ehrfurchtsvoll und dankbar annehmen (EG 42,3).

Übrigens ist es anständig, Mariens Vater derart zu verleumden?

Erich Warmers, Propst i. R.

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Analogie

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Wunder

Henning Schmidt-Brücken: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 295f.

Beschwerde und Abbestellung

Im letzten „Deutschen Pfarrerblatt“ veröffentlichten Sie einen Artikel, in dem behauptet wird, dass Jesus das Produkt einer Vergewaltigung Marias durch ihren Vater sei. Die Begründung wurde durch viel Worte ersetzt. Natürlich, wenn in der Tagespresse das Thema Kindesmissbrauch aufgebauscht wird, muss man in der Kirche auch sofort seinen Fünfer dazu geben, aber nicht, wie es Sache der Kirche wäre, die Gemeindeglieder vor Kindesmissbrauch wie vor anderen sexuellen Sünden (incl. Homosexualität) zu warnen, sondern sie dem Großvater Jesu, von dem wir überhaupt nichts wissen, anzudichten. Im bürgerlichen Leben nennt man das „üble Nachrede“ oder „Verunglimpfung des Rufes eines Verstorbenen“. Das ist ein strafbarer Tatbestand. Im Bezug auf die Heilige Schrift und die Person unseres Heilandes handelt es sich um Gotteslästerung. Dass Jesus vom Heiligen Geist empfangen wurde, wie es die Bibel bezeugt, kommt für den Verfasser nicht in Betracht.

Wenn das Deutsche Pfarrerblatt ein solches Pamphlet abdruckt, macht es sich zu Mittätern. Als 1933 Reichsleiter Kube (?) von den DC in der berüchtigten Berliner Sportpalastkundgebung in ähnlicher Weise das Alte Testament durch den Schmutz zog, gab es in ganz Deutschland einen handfesten Skandal, der den Untergang der „Deutschen Christen“ einleitete. Und heute soll man eine solche Fehlleistung mit akademischer Gelassenheit hinnehmen?

Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass ich das „Deutsche Pfarrerblatt“ bestellt hätte. | Aber jedenfalls bekomme ich es. Ich bestelle es hierdurch zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab. Die Zusendung können Sie sofort einstellen.
Der sächsischen Pfarrervertretung übersende ich einen Durchschlag dieses Schreibens.

Es ist sehr traurig zu sehen, wie die Evangelische Kirche sich selbst zugrunde richtet.

Henning Schmidt-Brücken Pfr. i.R.

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Verleumdung Josefs

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Heiliger Geist

Edgar Spir: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 296

Betrifft: Heft 3/1998 – „… Marie, die reine Magd“ (Helmut Schütz)

Mehr als sieben Seiten wurden dem Autor eingeräumt, um seine widerbiblischen Thesen auszubreiten, wobei ihm Leute wie Uta Ranke-Heinemann, Gerd Lüdemann und Eugen Drewermann zur Seite stehen. Man kann die Aussagen getrost als frivol bezeichnen – Maria, die Mutter Jesu, ein „Inzestopfer“ – „Jesus hatte einen leiblichen Vater und wurde wahrscheinlich unehelich geboren“ – „Maria wurde vergewaltigt“. Natürlich lassen sich solche Behauptungen nur dann aufstellen, wenn man Luk. 1, 26ff. und Matth. 1 als „biblische Legenden“ auslegt – „die Vorstellung von der Jungfrauengeburt als bildhaften Ausdruck von Gottes besonderer Initiative im Heilsgeschehen“. Es lohnt sich nicht, die einzelnen Äußerungen von Helmut Schütz näher zu beleuchten. Lassen wir Martin Luther zu Worte kommen: „O Glaube, Glaube, wie schwer gehest du ein, und ist doch der ein überaus seliger Mensch, der da glaubt … Wieder ist der, der da nicht glaubt, des Teufels Hütte“ – „wunderbar, dass dies jungfräuliche Herz dies Unglaubliche glauben konnte, dass sie aus sich, d. h. ohne Mann Mutter werden soll und zwar eines solchen großen Königs, der der Sohn des Allerhöchsten ist … Der Heilige Geist hat sie überschattet. ‚Siehe, ich bin des Herrn Magd.‘ … Sobald sie das gesagt hat, ist sie Mutter geworden, und es ist etwas Außergewöhnlicheres mit ihr geschehen als mit allen andern Frauen“.

„Behüte uns, lieber Herr, vor Unglauben und stärke uns den Glauben“!!

Edgar Spir, Pastor i.R.

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Legendarische Berichte

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Luther zur Jungfrauengeburt

J. Hildebrandt: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 296

Betr.: Nr. 3, S. 128 „Marie, die reine Magd.“

Lieber Bruder Sunnus,

wieder einmal prostituiert sich evangelische Theologie in dem Bestreben, den Zeitgeist voll zu befriedigen. Wir erinnern uns noch an den blonden Halbarier Jesus, Sohn eines germanischen Römersoldaten, wie er uns im „Dritten Reich“ serviert wurde. Heute ist ein anderes Thema „in“: „Kindesmissbrauch“. Flugs weisen also evangelische Theologen nach, dass Jesus die Frucht eines Inzests ist. Die Tatsache, aufgrund deren man dieses Phantasiegebilde herstellt, sind genau so spärlich und dürftig wie bei all den andern Jesusbildern. „Der schlägt von einem Ei eine ganze Kirche voll Schaum“, sagt man von einem Prediger, der wenig Substanz, aber viel Phantasie und Rhetorik bietet. Im genannten Artikel wird aus den wenigen Angaben der Quellen mit dem Rührbesen der Spekulation ein Berg von Schaum geschlagen, von dem einem übel wird. Und dafür gibt das „Pfarrerblatt“ mehr als sieben Seiten her!

Mit freundlicher Begrüßung,
Ihr J. Hildebrandt

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Dieter Walter: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 296

Zu „Echo … “: Art. „… Marie, die reine Magd“, Dt. Pfarrerblatt 3/ 1998.

Im „Deutschen Pfarrerblatt“ stand schon Vieles. Dieser Artikel: „Maria vergewaltigt“, „Jesus Spross eines Vater-Kind-Inzests“ ist für mich unfassbar, nicht mehr zu begreifen, jenseits alles bisher Dagewesenen. Und skandalös.

Was so unfassbar ist in der gegenwärtigen deutschen Theologie, ist zweierlei (für mich).

1. Es sei dies eben alles wissenschaftlich, theologisch, ist gleich klar. „Es ist eben so!“, heißt es. Jesus, so sagt die Oberanwältin der hiesigen Theologie, war mit Maria Magdalena verheiratet. (Die Oberanwältin, die immer vor die Bildschirme geholt wird, heißt Ranke Heinemann.) Jesus sei nicht auferstanden, habe nie Tote auferweckt, nie Wunder getan, nicht das Abendmahl eingesetzt, sei nicht „gen Himmel aufgefahren“ usw. Wieso? Wo steht das? Wer weiß das und wer sagt das mit letzter Gültigkeit?

2. Christen, die an den Aussagen von Bibel und Credo festhalten, werden ausgelacht, verächtlich gemacht, für dumm verkauft. Warum aber muss ich mitmachen, an dieser Lust am Kaputtmachen, am Zerstören, am Untergang? Kann denn ein Geheimnis nicht ein Geheimnis bleiben? Der Artikel „. … Marie, die reine Magd“ ist für mich pervers. Ich denke, dass Gott festhält an der „Jungfrau Maria“.

Mit freundlichen Grüßen!
Dieter Walter, Pfr.

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort „Es ist eben so!“

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Jungfrau Maria

Reiner Vogels: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 5/98, S. 296f.

Betr.: Leserbrief zu Helmut Schütz „Marie, die reine Magd“, Pfarrerblatt 3/1998, S. 128ff

Sehr geehrter Herr Dr. Sunnus!

In einer Zeit, in der auch seriöse Literatur nicht ohne detailgenaue Schilderung sexueller Perversitäten auskommen zu können glaubt, überrascht es nicht, wenn im Pfarrerblatt eine wissenschaftliche Abhandlung über die inzestuöse Herkunft Jesu erscheint. Die Argumentation des Kollegen Schütz ist überzeugend. Dass Maria von ihrem Vater sexuell missbraucht worden ist, leuchtet unmittelbar ein. Schließlich ist es allgemein bekannt, dass Väter auf diese Weise mit ihren heranwachsenden Töchtern umgehen. Außerdem: Warum sonst wird der Name von Marias Vater in der Tradition totgeschwiegen, während man immerhin die Heilige Anna, Mariens Mutter, kennt? Ich möchte Schütz dazu gratulieren, dass er mit der Frage nach sexuellen Perversitäten der neutestamentlichen Wissenschaft ein ganz neues Forschungsgebiet erschlossen hat. Ich ermutige ihn, in seinen Forschungen fortzufahren. Auf den entdeckungsfreudigen Historiker warten im Neuen Testament viele ungehobene Schätze. Hier ein paar Tips:

Was ist z. B. mit männlich-homosexuellen Beziehungen? Hat nicht der Lieblingsjünger (vielleicht sogar Johannes selbst) beim letzten Abendmahl an der Brust Jesu gelegen (Joh. 13, 23-25)? Und was ist mit Paulus? Wer ist mit dem treuen Gefährten (Phil 4, 3 – gnäsie syzyge) gemeint? Klemens von Alexandrien hat hier bekanntlich einen Hinweis darauf gesehen, dass Paulus eine Ehefrau hatte. Aber Klemens konnte natürlich nicht so gut Griechisch wie wir und hat übersehen, dass „gnäsie suzyge“ kein Femininum ist. Außerdem hat er sicherlich 1. Kor. 9, 5 nicht gelesen. Seine Meinung ist daher sicherlich falsch. Aber was spricht gegen die These, dass Paulus in Philippi einen ihm offiziell angetrauten männlichen Ehepartner hatte? Dafür lässt sich sogar eine zeitgeschichtliche Parallele anführen: Nach Tacitus (Annalen XV, 37) hat sich ja auch Kaiser Nero mit dem Lustknaben Pythagoras feierlich vermählen lassen. Sollte, was Nero recht war, dem Paulus nicht billig gewesen sein? Aber auch wer nach weiblicher Homosexualität sucht, kann im Neuen Testament fündig werden. Was haben wohl Maria und Martha – zwei erwachsene Frauen, die in einem Haus zusammengelebt haben – miteinander angestellt, wenn sie nicht gerade Jesus zu Gast hatten (Lk. 10, 38-42)?

Und wie ist das mit Bisexualität? Heißt es nicht Joh. 11, 5, dass Jesus Martha lieb hatte und ihre Schwester und Lazarus!?

Zuletzt: Findet man nicht auch Hinweise auf Gruppensex, wenn man nur die Bibel aufmerksam liest? Was sonst kann denn gemeint sein, wenn von den ersten Christen berichtet wird, dass sie „alle Dinge gemeinsam“ hatten (Apg. 2, 44)?

Ich bin sicher, wenn Kollege Schutz seine kreative Forschertätigkeit fortsetzt, werden wir uns über eine Fülle weiterer neuer Erkenntnisse freuen dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Reiner Vogels, Pfr.

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Reiner Dietrich-Zender: Fax am 22. 5. 1998

Lieber Kollege! Als ich heute das neue Pfarrerblatt aufschlug, die Verteidigungsrede von Sigfried Sunnus las und dann die verständnislosen, selbstgerechten bis schlicht dummen Briefe, bekamen diese wenigstens einen Sinn: Ich habe mir Ihren Artikel rausgesucht und gelesen: Er hat mir gefallen und sehr zu denken gegeben. Erschrocken bin ich dann nochmals über diese Zuschriften, vor allem das Unverständnis und das sich darin offenbarende Verhältnis zu dem, was Menschen bewegt, ihren Verletzungen und Gefühlen, was keinen Platz im „Heiligen“ haben darf. Danke für Ihre Mühe und Arbeit – ich finde, sie hat sich gelohnt. Ich hoffe, die Pamphlete gegen Ihren Artikel richten bei Ihnen keine zu große Verletzungen an.

Mit freundlichen Grüßen unbekannter Weise
Reiner Dietrich-Zender

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Heinrich Treblin: Persönlicher Brief vom 23. 5. 1998

Lieber Bruder Schütz!

Mit großem Interesse und großer Freude habe ich Ihre gründliche und mir einleuchtende Arbeit gelesen. Müsste man sie nicht irgendwo veröffentlichen? Das wäre schon deswegen gut, um eine ernsthafte Diskussion unter Fachleuten herbeizuführen. Sie haben ja inzwischen erlebt, was oberflächliche Kenntnis Ihrer Gedanken und Argumente zur Folge hat, primitives Geschrei über angebliches Ketzertum usw. usw. Das Leserecho im neuen Pfarrerblatt spricht ja Bände! Erfreulich die Stellungnahme von Sunnus, der sich übrigens auf eine Bemerkung meinerseits in einem Brief an ihn (87jähriger Emeritus!) bezieht. Eins wird man freilich nicht vermeiden können: was auch Jesus passiert ist, dass die selbstgerechten frommen Schriftgelehrten Anstoß an Ihren Ausführungen nehmen, weil sie sich in ihrem frommen Stolz auf den Besitz der „Wahrheit“ verletzt fühlen. Sie sehen alle nicht, wie Sie aus herzlichem Erbarmen mit den Opfern der Gewalt nun auch diesen Trost, den uns Gott durch den erniedrigten Jesus und die geschändete Maria geschenkt hat, weitergeben. Sie müssten jetzt Ihnen nahestehende oder bekannte Theologen bitten, im Pfarrerblatt nun ihrerseits positiv auf Ihre Arbeit zu antworten. Auch Frauen kämen in Frage – Schottroff o. a.? Verlieren Sie den Mut nicht, in Ihrem Sinne weiterzuarbeiten!

Mit herzlichem Gruß
Ihr H. Treblin

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Herzliches Erbarmen

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Thesenreihe

Dr. Wolfgang Lück: Fax am 23. 6. 1998

Sehr geehrter Herr Schütz,

können Sie sich vorstellen, bei dem Projekt „Theologische Studientage“ – „Fragen – Denken – Handeln“ mitzuwirken? Wir sind mit den Terminen flexibel. Könnten Sie am 14.11.? Die jeweiligen Streitfragen sind der Einstieg in die allgemeinen theologischen Fragen. Wenn Sie also zeitlich begrenzt wären, reichte auch der Vormittag. Unsere Studientage finden voraussichtlich in Darmstadt statt, jeweils ca. 10.00 bis 17.00 Uhr.

Freundliche Grüße
Wolfgang Lück

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P. S.: Die Arbeitsstelle für Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau lud dann auch ein zu „Theologischen Studientagen“ unter dem Motto „Omnes sumus theologici“ = „Alle sind wir Theologinnen oder Theologen (Martin Luther)“:

Martin Luther sagte es noch auf lateinisch in der ausschließlich maskulinen Form – und hat dabei wohl kaum über den Kreis der studierten und ordinierten Theologen hinausgedacht.

Theologie darf aber nicht allein eine Sache von Lateinern, Männern oder Studierten beiderlei Geschlechts sein, sondern geht alle mit ihren Fragen und Hoffnungen, Gedanken und Zweifeln an.

In einer lockeren Folge von Studientagen sollen grundlegende theologische Fragen besprochen werden. Ausgangspunkt ist jeweils eine aktuelle Streitfrage. Theologie soll erlebbar werden als ein immer auch umstrittener Bereich, der neben Zustimmung oft auch Ablehnung und harte Kritik erfährt.

Es werden vorerst drei Tage mit folgenden Titeln vorbereitet:

24.10.1998: Der Opfertod Jesu – göttlicher Heilsplan oder menschliche Projektion?

14.11.1998: Maria – die unberührte Jungfrau oder vom Vater missbraucht?

16.01.1999: Kirchen – Tempel oder leere Wohnungen Gottes?

Als Gesprächspartner werden uns Pfarrer unserer Landeskirche zur Verfügung stehen: … (u. a.) … Helmut Schütz, bis vor kurzem Krankenhauspfarrer in Alzey, der in der seelsorgerlichen Begleitung von missbrauchten Frauen auf die Frage stieß, ob nicht auch die Mutter Jesu ein Inzestopfer gewesen sein könnte und dieser Frage in einem Studienurlaub gründlich nachging.

Die Veranstaltungsreihe wurde allerdings abgesagt, weil sich nicht genügend Interessierte anmeldeten.

Christina Schatz: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 6/98, S. 353

„Marie die reine Magd“, DtPfrBl 3/98

Sehr geehrter Herr Dr. Sunnus, ich möchte Ihnen gratulieren, dass Sie den genannten Artikel veröffentlicht haben. Gerade habe ich das neue Pfarrerblatt 5/98 aus dem Briefkasten gefischt und die Reaktionen darauf gelesen. Und da dachte ich mir: Positive Stimmen sollten Sie doch auch bekommen (Nebenbei bemerkt: Gibt es eigentlich keine Rückmeldungen von Frauen zu dem Thema?) Hier also meine Meinung als theologische Laiin (Pfarrfrau), die den Artikel intensiv studiert hat: Ich habe mich bisher für die Jungfrauengeburt nie sonderlich interessiert. Ich dachte, sie ist sowieso nicht zentral für den christlichen Glauben. Es kostete mich jedoch immer Überwindung, den Satz im Glaubensbekenntnis mitzusprechen. Eigentlich fand ich, es sei doch ein viel größerer Beweis von Gottes Größe, wenn er ein uneheliches Kind zu seinem Sohn gemacht hätte.

Wie nun dieses junge Mädchen Maria auf natürlichem Weg hatte schwanger werden können, habe ich mir nie überlegt. Stellt man sich diese Frage allerdings, dann liegt es doch eigentlich auf der Hand, dass eine selbstbestimmte Liebesbeziehung, wie sie heute unter jungen, unverheirateten Menschen möglich ist, für die damaligen Verhältnisse unwahrscheinlich sein muss.

Klar, wir wissen nicht, wie es wirklich war. Klar, vieles ist Spekulation. Aber ich halte den Gedankengang, dass Jesus möglicherweise das Kind einer Vergewaltigung sein könnte, für durchaus plausibel. Komisch, dass noch niemand früher darauf gekommen ist. Wir werden es nie wissen und letztlich finde ich immer noch, dass die Jungfrauengeburt nicht zentral ist für den christlichen Glauben.

Dennoch: Jesus als Kind eines missbrauchten und erniedrigten Mädchens – diese Vorstellung macht in meinen Augen das Wunder der Gottessohnschaft nur um so größer. Was für eine Botschaft, was für ein Evangelium: Gott kommt zu den allerverachtetsten, zu denen in Schmach und Schande, die sich selber nicht mehr annehmen können, die sich schmutzig und schuldig fühlen und macht sie zu seinen Kindern!

Mit freundlichen Grüßen
Christina Schatz

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Jörg Schreiner: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 7/98, S. 426

Noch ein Leserbrief zu 3/89: H. Schütz, „… Marie, die reine Magd“

Verehrter Herr Kollege Schütz!

Auch mich hat Ihr Artikel über die Zeugung Jesu provoziert und zu dieser Reaktion angeregt. Ich möchte Ihre Ausführungen ernstnehmen und nicht gleich undifferenziert vom Tisch wischen; denn ich kann nur anerkennen und würdigen, wenn sich Leute wie Sie so sehr engagieren für misshandelte und ausgebeutete Kinder und deren lebenslanges Leid. Ich spüre aus Ihren Ausführungen eine tiefgehende Empathie für die Opfer und auch Aggression gegen die Aggressoren. Sie suchen Ursachen, Auswirkungen und Therapien in Theorie und Praxis und engagieren sich sehr für Opfer in biblischer und heutiger Zeit. Mein Respekt!

Ich habe jedoch das Gefühl, dass Sie sich in Ihrem Mitgefühl mit den Opfern in Identifikationen verstricken und in weit hergeholte Theorien und Vermutungen verirren. In meiner tiefenpsychologisch (nach C. G. Jung) orientierten Fortbildung in Pastoralpsychologie und Seelsorge musste ich z. T. leidvoll erkennen, wie ich mich mit meinen Gesprächspartnern und deren Verletzungen, Kränkungen und Leiden allzusehr identifizierte und in selektiven Wahrnehmungen verrannte und in der fehlenden Nähe-/Distanzbeziehung „blind“ wurde. In der nötigen Supervision musste dies erarbeitet und verarbeitet werden.

Könnte es sein, verehrter Herr Kollege, dass auch Ihnen in Ihrem Engagement Ähnliches passiert: fehlende Distanz, Identifikation mit dem Opfer, nicht gelungene Übertragung und Gegenübertragung, Projektion der eigenen aggressiven Gefühle und Anteile auf all die aggressiven Missbrauch-Väter samt Marias „Vergewaltiger“? Mit welchem Recht führen Sie Ihre theologisch-psychologischen Spekulationen und Mutmaßungen eng zu einer Ihnen schlüssigen Theorie über die Zeugung Jesu und das Leid der Maria? Machen Sie den leiblichen Vater Jesu zur Projektionsfläche Ihrer berechtigten Kritik an den Vergewaltigern in unserer Gesellschaft heute? Führt Ihre Verurteilung des wieder neu angestiegenen Kindesmissbrauchs zur Verurteilung des Vaters Jesu? Haben Sie sich so in theologisch verbrämte Psychologisierungen und Kombinationen verleiten lassen? Ihre Kombinationen und schier „unantastbaren“ Argumente erscheinen mir pseudowissenschaftlich. Warum wollen Sie und andere das Mysterium der Gottessohnschaft Jesu psychologisierend rational erklären?

Für mich bleibt Jesus von Nazareth der Christus und Gottessohn, gleich ob Josef oder ein anderer Mann ihn zeugte. Statt missbrauchende Männer vorschnell nur zu verurteilen, sollten wir uns alle mehr Zeit nehmen zu Seelsorge und Therapie (in Theorie und Praxis) für die Opfer und auch für die Täter, die ja auch „Opfer“ sind: Tätige Hilfe statt unnötige Erörterungen, Vermutungen, Entgegnungen – und auch Leserbriefe (so wie meiner).

Mit kollegialem Gruß
Jörg Schreiner, Pfr.

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Gottessohn

→ zur Antwort von Helmut Schütz, Stichwort Verleumdung Josefs

Anne Becher-Hülshoff: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 7/98, S. 426

Leserbrief zu „Marie, die reine Magd“

Zuerst fand ich es nur befremdlich, dann wurde ich nachdenklich, dann erschrocken, und am Ende bin ich doch entsetzt:

Wozu sollen diese Unterstellungen und Diffamierungen gut sein? Woher kommt diese Abwertung und Häme, mit der ein Text bewusst entstellt und lächerlich gemacht wird?

Ich rede nicht von dem ausgezeichneten Aufsatz von Hehnut Schütz, sondern von den Leserbriefen, die dazu erschienen sind.

Dass die Thesen von Helmut Schütz bei manchen Angst und Widerstand herausfordern, kann ich verstehen, nicht aber dass ihm eine faire Auseinandersetzung verweigert wird. Denn auch der wütendste Kritiker könnte, wenn er die Arbeit aufmerksam gelesen hat, die Achtung spüren, mit der der Autor der biblischen Überlieferung und den Frauen, denen ihre eigene Tragik darin deutlich wird, begegnet.

Oder darf gerade das nicht sein? Sind Inzestopfer vielleicht etwas so Abscheuliches, dass sie nicht in die Nähe des Evangeliums kommen dürfen?

An welche Ängste hat der Autor da gerührt?

Ich glaube, dass wir durch fromme Geläufigkeit das Gespür für das ursprünglich Skandalöse und Anstößige der Jesusüberlieferung verloren haben. Helmut Schütz hat es uns durch seine Überlegungen wieder nahegebracht. Dafür danke ich ihm. Es geht hierbei ja nicht um historische oder biologische Fakten im Sinne eines platten „So und nicht anders“, sondern um die Botschaft, wie sie in die jeweilige Situation von Menschen hineinspricht und gehört wird. So ereignet sich, was wir die Gute Nachricht nennen.

Wenn also Menschen durch die Bilder und Geschichten der Bibel ihre Würde wiederfinden, ist das kein Grund, wütend zu werden, sondern Gott zu loben.

Mit herzlichem Gruß,
Anne Becher-Hülshoff, Pfarrerin

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Johannes Thomas: Leserbrief im Deutschen Pfarrerblatt 7/98, S. 426f.

Betr.: Helmut Schütz, „Marie, die reine Magd“, Dt. Pfarrerblatt 3/1998, und „Echo“, ebd. 5/1998

Vor vielen Jahren las ich in Adolf Schlatters „Erläuterungen zum Neuen Testament“ eine Bemerkung über den „Anteil der Legende“ an den Kindheitsgeschichten Jesu im NT. Diese Bemerkung war mir sehr hilfreich, zeigte sie doch, dass dieser exegetische Gewährsmann konservativer Theologen und „bibeltreuer“ Gemeindeglieder keine Bedenken trug, in einer allgemeinverständlichen Auslegung (für Schlatter typisch: in einer Fußnote!) ein historisches Verständnis der „Jungfrauengeburt“ in Zweifel zu ziehen. Entsprechend wendet er sich auch gegen die Interpretation von Luk. 2 und Matt. 1, die in der Ausnahme von der biologischen Regel der Abstammung als eine Kernaussage der Texte findet. Im § 1/2 „Der aus Gott Geborene“ in seiner „Geschichte des Christus“ (2./1923) schreibt Schlatter von der „Beseitigung der männlichen Funktion bei der Erzeugung Jesu“ in der Überlieferung und urteilt, dass dies gar zu leicht „das bildliche Element“ im Sohn-Gottes-Gedanken „zu einem naturartigen Vorgang entstellt“. Die Argumentation und Bewertung bei Schlatter hat mir sehr geholfen, die „narrative Theologie“ der Kindheitsgeschichten auch als Ausblendung historischer Erinnerungen zu begreifen.

Dann ist also die Frage des Historikers nach den geschichtlichen Ansatzpunkten für die Empfängnislegende legitim. Und dieser Frage ist Helmut Schütz – gewiss mit einseitigem Ansatz, aber korrekt – nachgegangen. Historie muss man einschätzen nach dem Grundsatz der überwiegenden Wahrscheinlichkeit. Mehr ist nicht zu erreichen. Aber eben mit diesem Wahrscheinlichkeitsgrad der Erinnerung und der Forschung leben wir. Ob dieser Grad erreicht ist in den Ausführungen von Schütz, ist die eine Frage. Ich meine, er hat mit den Neubewertungen der Indizien – z. B. des Schweigens über Joseph und der stereotypen Verbindung des Jesusnamens mit der Mutter – die Möglichkeiten einer Vergewaltigung bzw. eines Inzestes ins Gespräch gebracht, nicht mehr. Der hermeneutische Einsatz leidvoller Frauen-Erinnerungen zur Deutung der Textaussagen ist hilfreich. Auf wen hin sollen wir denn die Textinterpretation in heutiger Umwelt entwickeln wenn nicht auf die Erfahrungen der Leidenden, hier: der an der Männerwelt leidenden Frauen?! Allerdings mit seiner Tendenz, einen Inzest angedeutet zu sehen, schießt Schütz m. E. über die überwiegende Wahrscheinlichkeit hinaus. Ich bin noch geneigt, diese bei der Vaterschaft Josephs zu sehen. Aber Zweifel daran und Überlegungen, ob die bei den Evangelisten zutage tretende ältere Überlieferung etwas zuzudecken bzw. umzuinterpretieren hatte, hat Schütz auch bei mir geweckt. Eine zweite Frage an Schütz ist die nach der theologischen (Er-)Tragbarkeit und Relevanz seiner Thesen. Hier bin ich dankbar für die Konsequenz, mit der Schütz die Erwählung gedemütigter Frauen zum eigenen Heil und zu Werkzeugen des Heils für andere formuliert hat. Das Magnificat hat dadurch für mich neu an Bedeutung gewonnen.

Johannes Thomas

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Heinrich Treblin: Persönliche Zuschrift im Oktober 1998

Lieber Bruder Schütz!

Zu Ihrem Anfang in Ihrer neuen Gemeinde grüße ich Sie herzlich. Der treue Gott möge Ihre Arbeit segnen. Fahren Sie fort, im Geiste Ihres schönen Aufsatzes den geringsten Seiner Brüder und Schwestern Gottes Menschenfreundlichkeit zu bezeugen!

Anbei noch Gedanken zu Ihren Thesen!
Ihr H. Treblin

Heinrich Treblin: Persönliche Zuschrift vom 5. 1. 1999

Lieber Bruder Schütz!

Mit Ihrer Erwiderung auf Ihre Kontrahenten und Freunde haben Sie mir eine ganz große Freude gemacht! Sie haben auch den rechten „freundlichen“ Ton getroffen, der dem Evangelium angemessen ist. Vielleicht interessieren Sie die beiden Beilagen („Antisemitismus und Holokaust“ und „Umkehr zum wahren Leben“) – all der Verwirrung ist nur zu wehren, wenn wir – sei es als Juden, sei es als Heidenchristen oder Heiden – uns über unsere Identität klar werden.

Herzlich!
Ihr H. Treblin

Achim Frick: Fax am 20. 2. 1999

Betr.: Ihre Veröffentlichung im Deutschen Pfarrerblatt „Marie, die reine Magd…“

Sehr geehrter, lieber Kollege Helmut Schütz, ich habe in der letzten Ausgabe des deutschen Pfarrerblattes unter der Rubrik „Echo und Aussprache“ Ihre Antwort auf die diversen Schreiben in Verbindung mit Ihrem o. a. Artikel mit sehr großem Interesse gelesen. Leider habe ich die Lektüre besagten Artikels irgendwie verpasst. Ich möchte auf diesem Wege mein starkes Interesse bekunden, vielleicht aus Ihrer Hand den Artikel nachgereicht zu bekommen, damit ich mich entsprechend informieren kann. Die von Ihnen in diesem Artikel angesprochene – sicherlich spekulative – Idee interessiert mich ganz besonders. Ich selbst arbeite in der psychologischen Beratung bei der Diakonie mit Missbrauchsopfern. Und die Anzahl der immer wieder neu aufzuarbeitenden Fälle ist nicht gering. Von daher begründet sich auch meine Neugierde auf Ihre ja wohl auch aus der pastoralpsychologischen Praxisarbeit mit Opfern resultierende Inspiration in Verknüpfung mit dieser biblischen Frauenfigur. Übrigens: Die krass parteiliche Konfrontation mit „emanzipierten“ Frauen-Therapeutinnen habe ich auch „erlitten“ und bedaure bei allem Verständnis für deren aus Betroffenheit resultierenden Radikalität der Konnotation des Männlichen die wohl unzureichende psychologische Aufarbeitung in Form von gründlich absolutierter Eigentherapie, was ja Voraussetzung jeder psychotherapeutischen SchulAusbildung ist. Dass in Verbindung mit dieser Thematik unsere Kollegenschaft über sie hergefallen ist, sollte mich nicht wundern; ist uns doch sehr wohl bekannt irn Umgang mit diesem sehr problematischen sexuellen Dilemma, dass gerade auch in unserem Berufs/Familien-Feld leider diese Thematik ihren „Sitz im Leben“ hat. Ich erinnere nur an das Buch von Lena Merz „Die verborgene Wirklichkeit“, wo aus der Sicht und Betroffenheit des Opfers diese schicksalhafte Inzest-Problernatik aus dem Milieu eines Pfarrhauses niedergeschrieben ist, natürlich kein Einzelfall! Ich wäre sehr dankbar, von Ihnen eine Kopie des o. a. Artikels zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Achim Frick

 

Klaus-Dieter Tempel: Persönliche Zuschrift vom 20. 2. 1999

Lieber Herr Schütz!

In Ihrer ausführlichen Leserbriefantwort auf alle Zuschriften zu „Marie, die reine Magd“, meinen Sie, dass Ihnen „mindestens 90% aller Amtskollegen auch natürlich Unglauben vorwerfen!“

Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich mich den 10% anderen zurechne, die Ihren wichtigen und durch und durch spannenden Beitrag im „Deutschen Pfarrerblatt“ vor einem Jahr mit großem persönlichen Gewinn gelesen haben. Es ist für mich nur die Bestätigung dessen gewesen, was Paulus mit Recht in 1. Kor. 1, 26-29 schreibt. „…das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt…“. Was immer auch der Geburt Jesu vorausging, Maria und Josef bleiben herausragende Gestalten der biblischen Geschichte, an denen unser eigener Glaube nur wachsen kann, je mehr wir uns mit ihnen auseinandersetzen.

Ich danke Ihnen für Ihren Beitrag, auch für den ausführlichen Leserbrief im neuen Pfarrerblatt, und Herrn Sunnus ist dafür zu danken, dass er den Beitrag ins Pfarrerblatt aufnahm. Vielleicht hat er viele zum Nachdenken darüber angeregt, was die Grundlagen ihres Glaubens sind.

Mit guten Wünschen und herzlichen Grüßen
Ihr Klaus-Dieter Tempel

Winkelried Gähler: Persönliche Zuschrift vom 22. 2. 1999

Betr.: Ihren Aufsatz „Marie, die reine Magd…“, Deutsches Pfarrerblatt 3/98, und Ihr Schlusswort hierzu, DP 2/99

Verehrter, lieber Bruder Schütz!

Als Wunsch für 1999 hoffen Sie, dass das Gespräch mit Ihnen, Ihren Aufsatz betreffend, doch weitergehen möge. Ich für meine Person habe Ihren Wunsch vernommen und möchte ihn mit Schillers Schlusswort in den Räubern „Dem Manne kann geholfen werden!“ in Erfüllung gehen lassen.

So erlaube ich mir, meinen Gesprächsbeitrag zu o. a. Aufsatz diesem Schreiben beizulegen.

Ich hatte im Frühjahr 1998 Ihr Opus gelesen und die Reaktionen im Pfarrerblatt mit Schrecken und zuweilen Zorn, selten mit freudigem Herzen vernommen. Ich fragte mich, ob hier nicht ein Gespräch darüber im Pfarrerblatt angebracht, ja nötig sei. Ich fragte Bruder Sunnus an, ob hierfür Interesse bestehe, was er – im gebotenen Umfang! – bejahte. Dann erarbeitete ich beiliegenden Versuch und ließ ihn Bruder Sunnus zugehen. Er war zuerst willens, den Beitrag in 12/98 Dtsch. Pfarrerblatt zu bringen, etwa als „Schlusswort“ der erregten Diskussion. Der Beirat indes entschied sich für Ihr o. a. Schlusswort, was ich voll akzeptiere. Bruder Sunnus aber bat mich, dass ich ihm den Aufsatz überlasse, um ihn anderweitig zu verwenden.

Nun las ich Ihren Neujahrswunsch und entschied mich, Ihnen das Manuskript zugehen zu lassen. Vielleicht kann es ein wenig dazu beitragen, Ihre ‚traumatische Situation‘, die durch so manches böse Wort in ‚Echo und Aussprache‘ entstanden sein wird, zu bewältigen, um es mit Ihren Worten zu sagen.

Ich habe mich besonders gefreut, dass Sie die wichtige Rolle des Josef zum Weihnachtsfest neu ‚entdeckt‘ haben; ich habe mich bemüht, sie in meinem Beitrag an Stelle der Maria in den Vordergrund zu rücken, nicht aus Männerarroganz, sondern aus biblischen Sachgründen.

In der Hoffnung, Ihrem Wunsch ein wenig entgegengekommen zu sein, grüße ich Sie herzlich als
Ihr Winkelried Gähler, Pfarrer i. R.

→ zur Antwort von Helmut Schütz

Günter Bußmann: Persönliche Zuschrift vom 23. 2. 1999

„Marie, die reine Magd“ – Deutsches Pfarrerblatt 2/99

Sehr geehrter Herr Kollege,

auch bei mir hat ein Wechsel, in den Ruhestand nämlich, seinerzeit verhindert, dass ich gleich auf Ihren aufregenden und gerade darum zum Nachdenken anregenden Artikel im Pfarrerblatt reagiert habe. Das hole ich nun nach und erfülle damit zugleich Ihren Wunsch am Schluss des detaillierten „halboffenen Briefes“ im DPfBl. 2/99.

Zunächst schäme ich mich als Zunftgenosse für die „rabies theologorum“, die mit solcher Wucht über Sie hereingebrochen ist und bewundere die seelsorgerlich noble Art, mit der Sie geantwortet haben. Diesen „Knigge für Theologen“ mögen sich alle Betroffenen hinter den Spiegel stecken und nicht nur sie! Ähnliches widerfuhr ja auch zuvor Herrn Lüdemann.

Sodann möchte ich Sie wissen lassen, dass ich Ihren Artikel eindeutig als das verstanden habe, was er sein wollte, als Hypothese. Darum gerade konnte ich Ihre schockierenden und erschütternden, in theologischer Verantwortung und gerade darum vorsichtig vorgetragenen, Überlegungen zur sog. Jungfrauengeburt „sine ira et studio“ verkraften und zu den Ernüchterungen hinzurechnen, zu denen mir der respektvolle Umgang mit der historisch-kritischen Forschung in 40 Dienstjahren immer wieder verholfen hat. Gerade die Denkvoraussetzungen, mit denen Sie an die biblischen Texte herangehen – und die ich teile – haben mir immer aufs Neue in Verkündigung und Seelsorge überraschende, helfende Zugänge zu Menschen in Not eröffnet. Wenn es wahr ist, daß der Bibel nichts Menschliches fremd ist, wieso sollten dann Maria und Josef samt ihren Herkunftsfamilien auf einer Insel der Seligen gelebt haben? Die sog. „Heilige Familie“ ist eine idealistische Verklärung ähnlich wie der ganze Marienkult.

Ihre Überlegungen haben schließlich meine „Christologie“ nicht beschädigt, sondern vertieft. Jesus Christus ist das leibhaftige Beispiel für das, was Karl Barth gern den „Triumph der Gnade“ genannt hat. Überdies könnte es ja sein, dass er sich auch und gerade deshalb aller Verlorenen ohne Ausnahme vorbehaltlos angenommen und Gottes Heil zugesprochen hat, weil der uneheliche Sohn der Maria am eigenen Leibe erfahren hat, „wie tief sich der Höchste hier beuget“ (EG 41,3)

Vielleicht machen Sie sich doch einmal daran, von der vorgetragenen und nicht widerlegten Hypothese aus – und durch alle Sperrfeuer kollegialer Kritik hindurchgegangen, das Verhältnis Jesu zu seiner Mutter (und umgekehrt) anhand der einschlägigen Texte des NT zu untersuchen.

Im Übrigen wünscht Ihnen viel Segen und Mut für den Dienst an den durch männliche Gewalt Verletzten

mit freundlichen Grüßen
Günter Bußmann

Johannes Thomas: Postkarte vom 3. 3. 1999

Lieber Herr Amtsbruder Schütz!

Das finde ich sehr anerkennens- und dankenswert, wie Sie die Leserbriefe zu Ihrem Maria-Artikel aufgenommen und jede und jeden in Ihre Zusammenfassung der Diskussion einbezogen und Ihr Resumé beigefügt haben. Inzwischen hat ja nun die Schriftleitung Ihrem Wunsch entsprochen und Ihren Brief veröffentlicht – sicher, weil sie sich über solche Entwicklungen hin zum Dialog nur freuen kann. Zu einer speziellen nochmaligen Rückmeldung bin ich zur Zeit durch anderes zu sehr in Anspruch genommen (wie auch meine späte Antwort zeigt). Gute Wünsche!
Ihr J. Thomas

Gerhard Leiser: Persönliche Zuschrift vom 10. 3. 1999

Betr. DPFBlatt 2/99

Lieber Bruder Schütz,

noch nie las ich eine so gute Antwort auf die Reaktionen auf einen Meinungsunterschiede auslösenden Artikel. Statt viele Leserbriefe abzudrucken, eine Aussprache. Und in so freundlichem Ton! Freute mich sehr.

Das könnte ich mir auch für die Zukunft wünschen: Leserbriefe verarbeitet veröffentlichen….

Dass Ihre „Hypothese“ aus seelsorgerlichen Erfahrungen kommt, machte sie erst einsichtig.

Ich bin Vorsitzender eines Heimes für Mädchen und junge Mütter, von denen etliche nur deshalb im Heim sind, weil Familienmitglieder sie mitunter lange missbrauchten.

Mit freundlichem Gruss
Ihr Gerhard Leiser

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Nachricht hiervon an Dr. Siegfried Sunnus:

Ich freue mich über den frischen Wind im Pfarrerblatt! Diese Art Diskussion (vieler) Leserreaktionen könnte ein tolles Stilmittel sein, viele Reaktionen aufzunehmen!

Mit freundlichem Gruss
Gerhard Leiser

Martin Keck

Lieber Herr Schütz,

ehrlich, ich hatte durchaus auf eine Antwort gewartet und gehofft; dass sie nun derart ausfallen würde, allerdings nicht. An sich hat man sich denken können, dass Sie derartige Repliken erhalten würden; wenn Ungewöhnliches gesagt oder gedacht wird, ist angeblich der Glaube leicht in Gefahr. Ich frage mich dann, welche Systematik da herrscht, als ob Exegese das Dogma falsifizieren könnte und oder umgekehrt das Dogma die historische Wahrheit. Jedenfalls scheint da, wie Sie sagen, manches aufgebrochen zu sein, und allein dieser Vorgang bringt voran. Zur Sache selber: ich kann mich neben dem Amt leider nicht ausgiebig mit Forschung beschäftigen, die diesen Namen auch nur annähernd verdiente, um so mehr freue ich mich über Kollegen, die Nerven und Konzentration (und die Literatur) haben oder auftreiben können. Dass vieles sich verändert an theologischen Auffassungen, merke ich immer mehr, empfinde es als historisch betrüblich, aber doch sehr aufregend: was ich seinerzeit in Tübingen oder Marburg und Mainz bei den Bultmannianern gelernt habe, ist (fast) alles Makulatur, denkt man etwa an die Datierung des Johannesevangeliums (in einem Buch der nächsten Monate wird behauptet, Joh. habe aus Mk. abgeschrieben), die Papyrologie, die Archäologie, der immer stärker werdende Konnex zwischen AT und NT, dass also fast nichts aus dem „Hellenismus“ zu deuten wäre, dann die Frage der Ehegeschichten bei Paulus u. v. a. mehr. Wie gesagt, für mich älteren Knochen ein hartes Brot, aber schwarz. (Aber auch muss man erfahren, wie wenig solcherlei viele interessiert, kaum einer, mit dem man sich unterhalten könnte). Nun aber doch, wenn ich Ihnen die Zeit nicht stehle, noch ein paar Bemerkungen, von denen ich annehme, das Sie evtl. auch schon Ähnliches gedacht haben – in reiner Assoziation, ohne Anspruch auf wissenschaftliche Qualität:

1) JESUS war ein Allerweltsname (stimmt das?). Pinchas Lapide, über den man streiten kann (muss), schrieb freilich mal, die andern Namen, die der Geschwister, seien alles Namen von prominenten Gestalten der Makkabäerkriege! Namen sind Programm. Kann es sein, dass aus besagtem Grunde die Maria diese Namen wählte, weil sie genau wusste, was Unfreiheit, erst recht die einer Frau, bedeutet?

2) Hängt damit zusammen, was ihr zugeschrieben wird (oder sie gesagt hat) im Magnifikat? Ein extrem kämpferisches Lied – es würde doch wohl bei uns den Verfassungsschutz auf den Plan rufen. Dass es inhaltlich problematisch ist, selbst wenn man Befreiung akzeptiert, ist eine andre Sache. denn die „unten“ nach oben zu hieven und die andern nach unten, schafft keine neuen Verhältnisse, sondern zementiert die alten.

3) Die Mutter! Der 12Jährige – ja, ja, ich weiß, worum es sich handelt, trotzdem: immer fällt auf, dass es ganz unmöglich ist für eine Mutter, so lange nicht zu wissen, wo das Kind ist, ja, ob es überhaupt dabei ist! An sich doch unglaublich, finde ich. Dazu eine schöne Geschichte über Wittgenstein, in: Hans Blumenberg, Matthäuspassion, Wittgensteins Mutter, S. 75. Was ist da gewesen zwischen denen…??

4) Die Familie: mich hat immer berührt, dass Jakobus der Nachfolger Petri (oder so ähnlich) werden könnte. Was ist mit den andern Geschwistern? Was muss sich da innerhalb der Familie, nicht bloß den Kindern, sondern später erst recht den Erwachsenen, abgespielt haben? Welche Polarisierungen!

5) Dann aber doch: die Mutter unterm Kreuz, sie allein, von Geschwistern ist nicht die Rede. Alte Liebe, die gegenüber den – selbständigen? – anderen ihre Bedeutung besaß über die schreckliche Hinrichtung hinaus?

6) Wiederum Lapide: er meint, JOSEPH sei in der Familie der erste Gekreuzigte gewesen, deswegen erscheine er nicht mehr in den Evangelien. Aber dies sei der eigentliche Skandal des Christentums gewesen und – wie denn anders – natürlich unterdrückt worden. Aber der Joseph sei schon so was wie ein Zelot gewesen, umgekommen bei einem der zahlreichen Aufstände in Galiläa. Also insgesamt ein politisiertes, hochsensibles Klima in der Familie, dass eine Kreuzigung eines der Kinder kein Wunder war.

7) Jesus,der Deserteur, der seine Familie hätte ernähren müssen, wenn der Vater nicht mehr da ist – daher der Groll der Geschwister? Einfach weggehen, selbst wenn es der Täufer war, der rief, das war schon ein Skandal – wenn es denn so war. Sie sehen, vieles durcheinander, die Kontinuität der Verhaltensweisen ist spekulativ. Auch nötig? Ich denke schon, nicht nur, weil die Wahrheit frei macht, sondern weil man Nachsinnen nicht verbieten kann und es quasi menschliches Pathos ist.

Zuletzt: ich habe keinen Computer und als Fossil in technicis lehne ich den auch ab. Daher müssen Sie die schlechte Qualität eines 2-4-Finger-Tippers entschuldigen.

Vielleicht werde ich wieder von Ihnen im Pfarrerblatt oder an andrer Stelle etwas lesen, ich würde mich freuen. Ihnen weiterhin, vor allem in Ihrer neuen Aufgabe, den Segen und die Kraft, die nicht von uns kommen!

Mit freundlichem Gruß!
Martin Keck

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Heinrich Treblin: Persönliche Zuschrift vom Karsamstag, 3. 4. 1999

Lieber Bruder Schütz!

Die Kinder der Welt merken offenbar besser, um was es uns geht, nämlich darum, in einer erstarrten heidnisch überfremdeten Kirche die Stimme Jesu wieder zu Gehör zu bringen, als die lieben Kollegen. Immerhin haben unsere bescheidenen Anmerkungen im Pfarrerblatt ziemlich Furore gemacht und manche zum Nachdenken gebracht. Was will man mehr!

Ich schrieb Sunnus, ich freue mich, dass es jetzt im Pfarrblatt zugehe „wie in der Judenschule“, d. h. wie in der judenchristlichen Gemeinde Jesu, da nicht einer sprach (Monologpredigt des Pfarrherrn), sondern alle lebhaft um den rechten Glauben stritten. Übrigens hätte ich anno 34, als wir illegalen Pastoren der BK trutzig den Nazis das altkirchllche Credo zuriefen, auch so argumentiert wie jene konservativen (oder evangelikalen) Kollegen und Tempelwächter. Aber schon damals sagte uns Bonhoeffer, dass das nicht ausreiche. Inzwischen haben wir ja auch gelernt, dass theological correctness nicht andere zum Glauben bringt, sondern dass man seelsorgerlich die Ängste und Erwartungen der Hörer mit berücksichtigen, durchs Evangelium korrigieren und erfüllen muss. So war mein Credo gemeint: Gottes Liebe zum Sünder als das wahre Wunder, nicht aber den infantilen Glauben an ein gynäkologisches Mirakel verkündigen!

Viel habe ich jetzt von Mayer („Zeit ist’s“) gelernt. Die heidnische Metapher von der Jungfrauengeburt (Augustus, Alexander), die Lukas seinen Hörern, da sie ihnen vertraut war, anbot, um das Wunder der Kondeszendenz Gottes zu beschreiben, haben spätere Theologen zum Mirakel umgemünzt und mit kaiserlicher Gewalt der Kirche aufgezwungen (Nicäa). Wie sie auch aus der mit Israel zusammen von den Heiden verfolgten erwählten Gemeinde Jesu (Röm. 9ff. „eingepfropft“) eine Juden verfolgende Kirche gemacht haben. Dieser Skandal führte zum Holokaust. Hier gilt es zur Umkehr zu rufen! Nicht Untertanen betreuende Anstalt, sondern mündige Gemeinde Jesu!

Ein gesegnetes Osterfest

wünscht Ihnen ihr
H. Treblin

Albrecht Strebel: Persönliche Zuschrift vom 15. 4. 1999

Betr. „Marie, die reine Magd“

Sehr geehrter, lieber Helmut Schütz,

als Amtsbruder i. R. möchte ich Ihnen meine Anerkennung, ja Hochachtung für Ihre Arbeit aussprechen. Ich gehöre zu denen, die erst durch die wütenden Leserbriefe aufmerksam wurden, und dachte: Da muss doch was Interessantes sein!

Und es ist mehr als interessant! Das betrifft schon den Stil: Ich spüre die Erfahrung, die Solidarität mit den Opfern des Missbrauchs, die Behutsamkeit, mit der Sie Ihre Erkenntnisse auf die diffizile Materie des Dogmas übertragen… Ich glaube sogar ein eigenes Erschrecken zu spüren, es könnte so gewesen sein, und zugleich das Staunen über die „Unerforschlichkeit Seiner Wege“.

Zum Inhalt kann ich nur sagen, dass für mich das Wunder des sarx egeneto nur um so größer geworden ist.

Ihren Kritikern haben Sie in der Februarausgabe des Dt.Pfbl. das Nötige gesagt – als Theologe und als Psychologe – auch wieder im noblen Stil. Mir ist nur nicht nachvollziehbar, wie die gleichen Theologen (?), die sich am Karfreitag nicht genug tun können, den „Allerverachtetsten und Unwertesten“ herauszustellen, hier ein crimen laesae maiestatis konstatieren können.

Ich darf Ihnen auch im Namen meiner Frau danken – übrigens eine überzeugte Nicht-Kirchgängerin! Sie war als Therapeutin mit dem Tatbestand des Missbrauchs konfrontiert. Sie ist nicht nur berührt von der Einfühlsamkeit, mit der ein Mann an das delikate Thema herangeht, sondern spürt auch eine ganz neue Solidarität mit Maria, der reinen Magd.

Herzlich
Ihr Albrecht Strebel

P. S. Ich schreibe grundsätzlich keinen Leserbrief an das Dt.Pfbl., weil eh schon zwei Drittel der Zuschriften – auch zu Ihrer Arbeit! – von „i. R.“ kommen. Die Bitte am Schluss Ihrer Entgegnung hat mich ermutigt, Ihnen zu sagen, dass es auch Emeriti gibt, die Sie verstehen und sich von Ihnen anregen lassen.

Friedemann Klöber: Persönliche Zuschrift vom Frühjahr 1999

Lieber Bruder Schütz!

Als betroffener Seelsorger, der um die ungeheuerliche Not missbrauchter Menschen weiß, danke ich Ihnen für Ihren Artikel und die ausführlichen Stellungnahmen zu den Leserbriefen im Deutschen Pfarrerblatt.

Dadurch bin ich nun auf Ihre Arbeit „Missbrauchtes Vertrauen“ aufmerksam geworden. Würden Sie mir bitte ein Exemplar zuschicken? …

Danke, dass Sie Ihren Mund für die Stummen auftun!

Gott befohlen
Ihr Friedemann Klöber

Friedemann Klöber: Persönliche Zuschrift vom 1. 5. 1999

Lieber Herr Schütz,

den freien Tag für uns Pfarrer will ich endlich dazu nützen, um Ihnen für Ihre Arbeit und den Ertrag Ihres Studienurlaubes zu danken. Vieles ist mir in Ihren Ausführungen wiederbegegnet aus der früheren Seelsorgeausbildung und der täglichen Seelsorgearbeit in meiner Gemeinde. Anderes war mir neu, fordert mich heraus, manches kann ich sofort hilfreich umsetzen.

Bis vor wenigen Jahren war mir der ganze Bereich des sexuellen Missbrauchs völlig unbekannt und verschlossen, bis sich mir eine betroffene Frau anvertraut hat. Seitdem sind meine Augen offen und ich bin hellwach geworden vor allem für Kinder, denen ich in der Schule begegne und bei denen ein solcher Hintergrund des Missbrauchs naheliegt oder zu ahnen ist. Ein Abgrund des Schreckens hat sich hier für mich aufgetan und ich bin ständig gefordert, zu reagieren und aktiv zu werden, bei all den Schwierigkeiten, die hier durch die Gesetzeslage und mögliche falsche Verdächtigungen entstehen können. Aber ich will betroffenen Kindern wenigstens so ein Schicksal ersparen oder es beenden, wie ich es dann bei erwachsenen Frauen erlebe, die so einen Weg hinter sich haben.

Es kostet unendlich viel Geduld, Zeit und Kraft, da in der Begleitung nicht mutlos zu werden. Und wenn Menschen erst einmal gespürt haben, hier versteht mich jemand oder weiß wenigstens ein wenig, wovon ich als Betroffene spreche, dann sammeln sich mehr und mehr solcher Seelsorgefälle an. Auch wenn in diesen Menschen ganz viel kaputt gemacht wurde und kaputt gegangen ist, eines konnte ich feststellen: Ein „Seelenmord“ ist nicht erfolgt, sondern gerade in der Seele ist eine tiefe Lebenssehnsucht geblieben, die sich nach vielen Jahren durch allen Schlamm hindurch ihren Weg nach außen / nach oben sucht.

Aber der Weg ist lang und mühsam, einen Menschen dabei zu begleiten. Und doch auch etwas wertvolles, denn schließlich bin ich auch dazu Pfarrer geworden und bin es gerne für die anderen und mit den anderen.

Nochmals herzlichen Dank für Ihre hilfreichen und weiterführenden Gedanken.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Friedemann Klöber

Sieglinde Noll: Persönliche Zuschrift vom 5. 3. 2000

Betr.: Vater Jesu
Bezug: Artikel in „Welt am Sonntag“ S. 13, 29.3.1998
Titel: „Wurde Jungfrau Maria vergewaltigt?”

Sehr geehrter Herr Pfarrer Schütz,

eine Bekannte, mit der ich bereits über das Thema sprach, gab mir den Zeitungsausschnitt, weshalb ich jetzt darauf eingehen kann.

Da das Neue Testament keine eindeutige Antwort auf die Frage nach dem Vater Jesu gibt, sind notgedrungen -oder zum Glück – Spekulationen Tür und Tor geöffnet. So bleibt das Thema frisch und aktuell, da es mit unseren derzeitigen Beweisen nicht wird eindeutig belegt werden können.

Ich selbst widmete mich der Frage, probierte mich in früheren Jahren mangels anderer Möglichkeiten in der Theorie von der Jungfrauengeburt“, jedoch immer mit mulmigen Gefühl.

Nach heutigem exegetischen Forschungsstand sind viele in der katholischen Kirche von dieser Interpretation des Lukastextes abgerückt, woraus sich dann die Frage ergibt, wer denn dann der biologische Vater Jesu war. Und darauf – schließt man die Jungfrauengeburt aus – gibt es dann nur eine einzige richtige Antwort, die wir mit letzter Sicherheit nicht kennen.

Ihre Variante hat mich nun total überrascht, weil ich diesen Gedanken noch nicht hatte. Im Sinne kriminalistischen Nachspürens hat jede Variante als Denkansatz ihre Berechtigung, muss sorgfältig auf Triftigkeit ihrer Gründe überprüft werden, was jedoch in dem Zeitungsartikel zu kurz kommt.

Deshalb kann ich mich Ihrer These (noch) nicht anschließen, finde meine Variante für mich überzeugender. Als der Krieg in Jugoslawien wütete und immer wieder von Vergewaltigungen der Frauen berichtet wurde, kam mir die Idee, ob nicht Maria entsprechend unter der Besatzungsmacht der Römer zu leiden hatte, deren erklärtes Ziel es war, den Erdkreis römisch zu machen.

Wenn ein Römer das „ius primae noctis” für sich in Anspruch nimmt, hat ein Jude schlechte Karten und kann froh sein, wenn er überhaupt zum Zuge kommt. So musste Joseph wohl oder übel, wollte er überhaupt eine Frau haben, in Kauf nehmen, dass „sie empfangen hatte, noch ehe sie zusammengekommen waren.“

Interessanterweise kamen meinen eigenen Überlegungen mehrere Hinweise anderer Personen entgegen. So berichtete meine Tochter, dass sie im Geschichtsunterricht die Frage nach dem Vater Jesu behandelt hatten, wobei der Lehrer ebenfalls Jesus für einen Römersohn hält. Zu NS-Zeiten sollen die Nazis ebenfalls diese Theorie vertreten haben.

Und es gibt noch ältere Quellen: Der Kirchenvater Origenes nahm Stellung gegen die Thesen eines Celsus / Kelsos. Sein Werk lässt sich nur aus der Widerlegung des Origenes rekonstruieren. Und da gibt es sogar einen Namen, wenn auch Spitznamen für diesen Römer: Panthera oder Pandera.

Ich konnte mich total gut in die Situation hineindenken:

Da schleicht ein römischer Soldat wie ein Tiger, der seine Beute sucht, umher und schaut, wen er verschlingen könne; er fletscht die Zähne, heißt grinst: „Na, schönes Fräulein, wie wär’s mit uns beiden?“

Aber es ist nur eine rhetorische Frage, denn die dahinterliegende Einstellung lautet: Und bist du nicht willig, dann brauch‘ ich Gewalt!.

Da hat ein junges Judenmädchen keine Chance, solchem Liebeswerben zu entkommen, auch kein junger Jude, der seine Verlobte beschützen möchte.

Dem Vater Marias würde ich mehr Sittenstrenge zubilligen wollen und mehr Chancen bei seiner Frau…

Und Jesu Leben: Ich glaube wirklich, viele Anhaltspunkte im NT finden zu können, die die These, dass Jesus ein Halbjude, bzw. Halbrömer gewesen sein kann, zu stützen scheinen.

Aber das würde jetzt den Rahmen sprengen, da es ja auch sein kann, dass Sie die Panthera Version sowieso kennen.

Was halten Sie von dieser???

Mit freundlichen Grüßen
Sieglinde Noll

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