Gestaltung der ART-Bank: Ingrid Walpert

Wer herrschen will, soll dienen

Vordrängeln gilt bei Jesus nicht. Keiner soll sich über den andern stellen. Kein Jünger soll herrschen wollen. Wenn es überhaupt so etwas wie christliche Politik gibt, dann besteht sie darin, der Gerechtigkeit den Weg zu ebnen, dann dürfen nicht eigensüchtige Interessen verfolgt werden, dann darf sich eine Weltmacht, die sich christlich nennt, nicht als Oberherrscher über die ganze Welt aufspielen.

Die ART-Bank mit dem segnenden Jesus und einer Palme, auf der alles zum Abendmahl bereitet ist, vor dem Altarfenster der Pauluskirche
Die ART-Bank in der Pauluskirche als Abendmahlstisch
direkt-predigtAbendmahlsgottesdienst am Sonntag Judika, den 6. April 2003, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Wer letzte Woche nicht im Gottesdienst war, wundert sich vielleicht, was hier in der Kirche vor den Altarstufen steht. Es handelt sich um die ART-Bank der Paulusgemeinde, die von Ingrid Walpert künstlerisch gestaltet wurde und gemeinsam mit Kirchenbänken anderer Gemeinden am 17. Mai auf dem Kirchenplatz aufgestellt werden soll.

Beim Abendmahl werden wir uns heute um die Bank herum versammeln – dann haben wir den Lebensbaum des Paradieses, den Regenbogen und den segnenden Christus in unserer Mitte.

Dass Jesus für uns in die Welt gekommen ist, davon handelt auch das Wort zur kommenden Woche im Evangelium nach Matthäus 20, 28:

„Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.“

Wir singen aus dem Lied 396 die Strophen 1 bis 3 und 6:

Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu, meine Zier: ach wie lang, ach lange ist dem Herzen bange und verlangt nach dir! Gottes Lamm, mein Bräutigam, außer dir soll mir auf Erden nichts sonst Liebers werden.

Unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei. Lass den Satan wettern, lass die Welt erzittern, mir steht Jesus bei. Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünd und Hölle schrecken, Jesus will mich decken.

Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu! Tobe, Welt, und springe; ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh. Gottes Macht hält mich in acht, Erd und Abgrund muss verstummen, ob sie noch so brummen.

Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein. Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein. Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Was hat man davon, wenn man an Jesus glaubt? Rettung aus der Sünde. Trost im Leid. Ewiges Leben. Ist es das, was wir erträumen? Wenn ja, dann können wir uns in Jesus freuen!

Kommt, lasst uns ihn anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Was hat man davon, wenn man an Jesus glaubt? Hat die Welt etwas davon, dass wir an Jesus glauben? Müsste es nicht sichtbarer sein, was der Glaube bewirkt? Müssten die Christen nicht erlöster aussehen? Müssten die Taten der christlichen Nächstenliebe nicht unübersehbar sein? Wie ist es möglich, dass von christlichen Nationen Krieg ausgeht?

Wir beklagen unseren Mangel an Glauben und Liebe, unsere Unfähigkeit zur Gerechtigkeit und zum Frieden und rufen zu dir: Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Was hat man davon, wenn man an Jesus glaubt? Er gibt uns Deckung gegen Sünde und Hölle, Halt in Angst und Verzweiflung, Mut zum Aufstehen gegen Hass und Krieg.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Gott, hilf uns zu verstehen, warum dein Sohn leiden musste. Und gib uns den Mut, ihm nachzufolgen, ihm, deinem Sohn, Jesus Christus, unserem Herrn. „Amen.“

Das Evangelium zum heutigen Sonntag ist zugleich der Text zur Predigt. Wir hören aus dem Evangelium nach Markus 10, 35-45 (Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 by Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart):

35 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.

36 Er antwortete: Was soll ich für euch tun?

37 Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.

38 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?

39 Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.

40 Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.

41 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.

42 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.

43 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,

44 und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.

45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir singen das Lied 586:

Herr, der du einst gekommen bist, in Knechtsgestalt zu gehen, des Weise nie gewesen ist, sich selber zu erhöhn:

Komm, führe unsre stolze Art in deine Demut ein! Nur wo sich Demut offenbart, kann Gottes Gnade sein.

Der du noch in der letzten Nacht, eh dich der Feind gefasst, den Deinen von der Liebe Macht so treu gezeuget hast:

Erinnre deine kleine Schar, die sich so leicht entzweit, dass deine letzte Sorge war der Glieder Einigkeit.

Drum leit auf deiner Leidensbahn uns selber an der Hand, weil dort nur mit regieren kann, wer hier mit überwand.

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde!

Was hat man davon, wenn man Jesus nachfolgt? Diese Frage stellen sich auch zwei Jünger Jesu, wie wir vorhin in der Lesung gehört haben.

Die beiden Brüder Johannes und Jakobus machen sich an Jesus heran. Gemeinsam fühlen sie sich stark genug, um eine heikle Bitte an ihn zu richten. Sie haben für Jesus ihren Beruf aufgegeben, Fischer sind sie gewesen wie ihr Vater Zebedäus, folgen nun Jesus von Dorf zu Dorf, und nun melden sie selbstbewusst ihre Ansprüche an: „Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.“ Als Jesus nachfragt: „Was soll ich für euch tun?“ äußern sie ohne Umschweife ihre Bitte: „Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.“

Warum wollen sie das? Warum will man unbedingt den Platz neben einem anderen Menschen? Wenn ich im Kindergarten mit den Kindern im Stuhlkreis sitze, fragen auch immer ein paar: „Darf ich neben dir sitzen?“ Sie suchen die Nähe zu dem, der ihnen eine Geschichte erzählt. Direkt neben dem Erwachsenen fühlen sie sich vielleicht auch besonders beschützt. Da es nur zwei Plätze neben mir gibt, fühlt sich, wer da sitzen darf, oft auch bevorzugt und verteidigt den Platz gegen andere. Wer als Erwachsener den Platz neben einem mächtigen Menschen innehat, der hat eine besondere Stellung und darf mitbestimmen.

Worum geht es Johannes und Jakobus? Sie sind Jesus schon in besonderer Weise nahe. Sie gehören mit Petrus zu seinen engsten Vertrauten, sind zum Beispiel als einzige dabei gewesen, als Jesus die Tochter des Jairus vom Tod errettet hat. Ich glaube, jetzt wollen die beiden ihren gerechten Anteil an der Macht im Reich Gottes. Sie stellen sich wohl vor, dass Jesus nach dem Marsch auf Jerusalem als Messias auf dem alten Thron des David sitzen würde. Wäre es dann nicht normal, dass Jesus seine engsten Vertrauten als Stellvertreter und Minister einsetzt?

Die anderen zehn Jünger ärgern sich über die Sonderwünsche der beiden. Ein Machtkampf bahnt sich an, wie es ihn oft unter den Schülern einer neuen Lehre gibt und wie es ihn später immer wieder auch in der Kirche gegeben hat. Im Jahre 50 gelang es noch, auf einem Apostelkonzil in Jerusalem den Streit zwischen Paulus und Petrus zu schlichten: Heidenchristen und Judenchristen blieben in einer Kirche beieinander. Aber andere Machtkämpfe endeten mit Kirchenspaltungen, die bis heute andauern: die orthodoxe und die katholische Kirche gehen schon seit tausend Jahre verschiedene Wege, und zwischen evangelischen und katholischen Christen gab es jahrhundertelang blutige Kriege und erbitterte Feindschaft, bis man nach dem Zweiten Weltkrieg langsam wieder aufeinander zu gegangen ist.

Beginnt nicht genau hier, mit der Bitte des Johannes und des Jakobus, die Machtgeschichte des Christentums? Die beiden wollen Stellvertreter von Jesus werden, wenn er das Reich Gottes aufrichtet. Wenn Jesus als König über die Welt herrscht, wollen sie die wichtigsten Minister sein.

Jesus hört die Bitte der beiden Brüder. Aber er erfüllt sie nicht. Als erstes will er, dass sie sich klarmachen, was sie überhaupt wollen. „Ihr wisst nicht, um was ihr bittet“, meint er.

Ehrenplätze neben Jesus? Als Jesus erhöht wird, wird er ans Kreuz gehängt. Die Plätze neben ihm, das sind die beiden Kreuze neben dem Kreuz Jesu auf Golgatha. Die Kreuzigungsszene wirkt wie eine makabre Karikatur des Wunsches der beiden Jünger: Da hängt Jesus, verspottet als König der Juden am mittleren Kreuz, und neben ihm stehen die Kreuze zur Rechten und zur Linken. Die Ehrenplätze neben Jesus werden von den beiden Mördern eingenommen, die mit ihm gekreuzigt werden.

Sie kann gefährlich sein, die Nähe zu Jesus. Schon bald wird Jesus verhaftet werden, und Petrus wird beteuern: „Ich kenne diesen Menschen nicht!“ Auch die anderen Jünger, einschließlich Johannes und Jakobus, halten nicht an der Seite Jesu stand. Ihr Versprechen, das sie Jesus vollmundig geben: „Ja, das können wir!“ – brechen sie schon bald. Vielen Männern fällt es leicht, im Kampf ihr Leben zu opfern, aber an der Seite eines Verlierers, eines Scheiternden auszuhalten, das gelingt ihnen nicht, das geht über ihre Kräfte.

Später werden Johannes und Jakobus wirklich das gleiche Schicksal erleiden wie Jesus, auch sie werden verfolgt und getötet werden wie Jesus. Das sagt ihnen Jesus voraus. Und trotzdem kann er ihnen nichts versprechen. Er ist nicht Gottvater persönlich. Er hat als Sohn Gottes Anteil an der Macht Gottes; Gottes Geist lebt in ihm, Gottes Liebe ist in ihm lebendig. Aber trotzdem bleibt er ganz Mensch; als Mensch bleibt Jesus endlich; und so weiß er auch nicht, wer im Himmel einen Ehrenplatz ergattern wird, ja vielleicht gibt es ja solche Ehrenplätze dort überhaupt nicht.

Dann merkt Jesus, wie sich die zehn anderen Jünger über die beiden Bittsteller ärgern. Das kennen wir auch – da wird hintenrum geschwätzt, da gibt es böse Worte, das kann dazu führen, dass einer wegbleibt aus der Gemeinde, weil er sich das nicht bieten lassen will.

Jesus ruft alle zu sich und spricht die Sache offen an. Er steht von Anfang an gegen eine Gewaltgeschichte des Christentums. Niemand, der im Namen Jesu Gewalt anwendet, kann sich mit Recht auf ihn berufen. „Ihr wisst“, sagt er, „dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.“

Vordrängeln gilt also nicht. Keiner soll sich über den andern stellen. Keiner von den Jüngern soll herrschen wollen. Wenn es überhaupt so etwas wie christliche Politik gibt, dann muss sie darin bestehen, der Gerechtigkeit den Weg zu ebnen, dann dürfen nicht eigensüchtige Interessen verfolgt werden, dann darf sich eine Weltmacht, die sich christlich nennt, nicht als Oberherrscher über die ganze Welt aufspielen. Wer groß sein will, soll sich zum Sklaven aller anderen machen. Das ist viel verlangt. Aber genau das ist der Weg Jesu.

Was hält die Jünger und uns Christen bei Jesus? Wenn er uns nichts Besseres verspricht als das Dienen und vielleicht sogar den Tod, warum sollten wir ihm dann nachfolgen?

Weil Jesus nur das vorschlägt, was er selbst für uns tut. „Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse“, sagt Jesus, „sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“ Jesus wird groß sein, indem er an der Liebe zu allen Menschen festhält, koste es, was es wolle. Jesus wird der Höchste sein, indem er sich verspotten lässt und sein Leben für die Sünder opfert. Jesus wird der Erste sein, indem er sich wie der letzte Dreck behandeln lässt.

Bei Jesus werden die Maßstäbe umgekehrt. Wer unten ist, wer am Ende ist, ist von Gott nicht vergessen. Bei Gott gelten nicht die am meisten, die das größte Mundwerk haben, sondern die, die ausgelacht werden. Bei Gott sind nicht die am wichtigsten, die sich in den Vordergrund drängen, sondern die, die übersehen und vergessen werden.

Es gibt Menschen, die sind stark und gesund, aber sie sind mit ihrem Leben unzufrieden. Sie machen sich selbst und andern das Leben zur Hölle. Andere Menschen haben ein schweres Schicksal zu tragen, freuen sich aber trotzdem über lieben Besuch, tröstende Worte, über die Sonne, die ins Fenster scheint, und über die Bäume, die im Frühjahr wieder grün werden. Und weil sie dankbar sind, ist es schön, mit ihnen zusammenzukommen; sie strahlen Liebe aus; sie können – mit einem Blick, einem Wort, mit ganz einfachen Mitteln – einem anderen etwas Gutes tun.

Dienen ist also keine demütigende Sache, nichts Ehrenrühriges. Jeder kann es, und es bringt mehr Freude als das krampfhafte Herrschenwollen. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 223:

Das Wort geht von dem Vater aus und bleibt doch ewiglich zu Haus, geht zu der Welten Abendzeit, das Werk zu tun, das uns befreit.

Da von dem eignen Jünger gar der Herr zum Tod verraten war, gab er als neues Testament den Seinen sich im Sakrament,

gab zwiefach sich in Wein und Brot; sein Fleisch und Blut, getrennt im Tod, macht durch des Mahles doppelt Teil den ganzen Menschen satt und heil.

Der sich als Bruder zu uns stellt, gibt sich als Brot zum Heil der Welt, bezahlt im Tod das Lösegeld, geht heim zum Thron als Siegesheld.

Der du am Kreuz das Heil vollbracht, des Himmels Tür uns aufgemacht: gib deiner Schar im Kampf und Krieg Mut, Kraft und Hilf aus deinem Sieg.

Dir, Herr, der drei in Einigkeit, sei ewig alle Herrlichkeit. Führ uns nach Haus mit starker Hand zum Leben in das Vaterland.

Abendmahl
ART-Bank in der Pauluskirche
ART-Bank, gedeckt zum Abendmahl in der Pauluskirche

Gott, wir danken dir für die Gaben, die wir empfangen – Brot, Kelch, Gemeinschaft deiner Liebe. Gott, wir danken dir, dass dein Sohn Jesus Christus sein Leben für uns hingibt. Gott, wir danken dir, dass du uns von Sünde erlöst und zur Liebe befreist.

Oh Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, dass ich verbinde, da, wo Streit ist, dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht, dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt, dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert, dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass du mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich andere tröste, nicht dass ich verstanden werde, sondern dass ich andere verstehe, nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich andere liebe.

Denn wer da hingibt, der empfängt, wer sich selbst vergisst, der findet, wer verzeiht, dem wird verziehen, und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

Wir singen aus dem Lied 248 die Strophen 1, 6 und 7:

Treuer Wächter Israel‘, des sich freuet meine Seel, der du weißt um alles Leid deiner armen Christenheit, o du Wächter, der du nicht schläfst noch schlummerst, zu uns richt dein hilfreiches Angesicht.

Du bist ja der Held und Mann, der den Kriegen steuern kann, der da Spieß und Schwert zerbricht, der die Bogen macht zunicht, der die Wagen gar verbrennt und der Menschen Herzen wend’t, dass der Krieg gewinnt ein End.

Jesu, wahrer Friedefürst, der du Frieden bringen wirst, weil du hast durch deinen Tod wiederbracht den Fried bei Gott: gib uns Frieden gnädiglich! So wird dein Volk freuen sich, dafür ewig preisen dich.

Und nun lasst uns mit Gottes Segen in den Sonntag gehen – wer möchte, ist im Anschluss noch herzlich zum Beisammensein mit Kaffee oder Tee im Gemeindesaal eingeladen.

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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