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Gelassenheit und Verlässlichkeit

Gelassenheit geht vom Gleichnis Jesu aus – ein Aufatmen – die Erlaubnis, auszuruhen, sich zurückzulehnen, wenn das Menschenmögliche getan ist. Der Bauer muss keine schlaflosen Nächte verbringen, um sich Gedanken darüber zu machen, ob seine Saat auch wirklich aufgehen wird. Er muss sich nicht aus lauter Sorge um die Zukunft den ganzen Tag im Bett verkriechen.

Ein Mann liegt ausgestreckt ganz entspannt auf einer Wiese mit Gänseblümchen und Löwenzahn - ein Bild für Gelassenheit?
Entspannt auf einer Wiese liegen – ein Bild für Gelassenheit? (Bild: Hans BraxmeierPixabay)

#predigtGottesdienst am Sonntag Sexagesimae, den 27. Februar 2011, um 10 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Am 2. Sonntag vor der Passionszeit begrüße ich alle herzlich in der Pauluskirche mit dem Wort zur Woche aus dem Brief an die Hebräer 3, 15:

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.

Im Gottesdienst heute geht es um die Frage: Wie kann unser Glaube wachsen? Es geht um Verlässlichkeit und um Gelassenheit.

Lied 161:

1) Liebster Jesu, wir sind hier, dich und dein Wort anzuhören; lenke Sinnen und Begier auf die süßen Himmelslehren, dass die Herzen von der Erden ganz zu dir gezogen werden.

2) Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis verhüllet, wo nicht deines Geistes Hand uns mit hellem Licht erfüllet; Gutes denken, tun und dichten musst du selbst in uns verrichten.

3) O du Glanz der Herrlichkeit, Licht vom Licht, aus Gott geboren: mach uns allesamt bereit, öffne Herzen, Mund und Ohren; unser Bitten, Flehn und Singen lass, Herr Jesu, wohl gelingen.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Wann kommen wir zum Glauben? Wenn wir jemandem begegnen, auf den wir uns verlassen können. Wenn wir spüren: Diese Welt ist kein gott-verlassener Ort. Wenn in uns Vertrauen wächst.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Was ist, wenn jemand unter uns Schwierigkeiten mit dem Glauben hat? Vielleicht hat er zu wenig erfahren, dass man sich auf jemand verlassen kann. Vielleicht ist Liebe für ihn nur ein Wort. Vielleicht hat er Angst, enttäuscht zu werden, wenn er sich jemandem anvertraut. Gott, mach uns Mut zum Glauben!

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Der Apostel Paulus spricht uns Mut zu mit seinem Wort (2. Korinther 9, 10):

Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Gott, schenke uns Worte, die ein Keim sind für Vertrauen. Schenke uns Taten, die ein Motor sind für Liebe. Schenke uns Gelassenheit, die eine Quelle ist für Hoffnung. Amen.

Wir hören die Lesung aus dem Evangelium nach Lukas 8, 4-8:

4 Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis:

5 Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen’s auf.

6 Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

7 Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten’s.

8 Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Herr, Dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir singen das Lied 196, das die Schriftlesung aufnimmt, die wir gehört haben:

1. Herr, für dein Wort sei hoch gepreist; lass uns dabei verbleiben und gib uns deinen Heilgen Geist, dass wir dem Worte glauben, dasselb annehmen jederzeit mit Sanftmut, Ehre, Lieb und Freud als Gottes, nicht der Menschen.

2. Öffn uns die Ohren und das Herz, dass wir das Wort recht fassen, in Lieb und Leid, in Freud und Schmerz es aus der Acht nicht lassen; dass wir nicht Hörer nur allein des Wortes, sondern Täter sein, Frucht hundertfältig bringen.

3. Am Weg der Same wird sofort vom Teufel hingenommen; in Fels und Steinen kann das Wort die Wurzel nicht bekommen; der Same, der in Dornen fällt, von Sorg und Lüsten dieser Welt verdirbet und ersticket.

4. Ach hilf, Herr, dass wir werden gleich dem guten, fruchtbarn Lande und sein an guten Werken reich in unserm Amt und Stande, viel Früchte bringen in Geduld, bewahren deine Lehr und Huld in feinem, gutem Herzen.

5. Dein Wort, o Herr, lass allweg sein die Leuchte unsern Füßen; erhalt es bei uns klar und rein; hilf, dass wir draus genießen Kraft, Rat und Trost in aller Not, dass wir im Leben und im Tod beständig darauf trauen.

6. Gott Vater, lass zu deiner Ehr dein Wort sich weit ausbreiten. Hilf, Jesu, dass uns deine Lehr erleuchten mög und leiten. O Heilger Geist, dein göttlich Wort lass in uns wirken fort und fort Glaub, Lieb, Geduld und Hoffnung.

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, ein Gleichnis Jesu haben wir gehört, von einem Sämann, der die Saat auf dem Feld aussät. Im Lied haben wir eine Auslegung des Gleichnisses gesungen: Der Sämann ist Jesus selbst, der Gottes Wort aussät, aber dieses Wort fällt oft genug nicht auf guten Boden, sondern auf den Weg, auf Felsen oder unter die Dornen, und so kann es keine guten Früchte tragen. Wenn es aber auf guten Boden fällt, trägt es Frucht.

Von diesem Wort, das unter günstigen Bedingungen von den Menschen gut aufgenommen wird, hat Jesus noch ein anderes Gleichnis erzählt. Es ist unser Predigttext für heute und steht im Evangelium nach Markus 4, 26-29:

26 Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft

27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht, wie.

28 Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre.

29 Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.

Liebe Gemeinde, als ich diesen Text unseren Konfis zeigte, verstanden einige erst gar nicht, was hier mit dem Samen gemeint ist, der auf das Land geworfen wird. Sie dachten gleich an etwas Unanständiges. Samen, das kommt in Krimis vor, als männliche Körperflüssigkeit. Von dem Samen, um den es hier geht: Saatgut, Getreidekörner, die ein Landwirt auf seinem Acker aussät, damit neues Getreide wachsen kann, davon haben viele Jungen und Mädchen heute keine Vorstellung mehr. Den Sämann, der auf dem berühmten Bild von Jean-François Millet (1814-1875) über das Feld schreitet und die Saatkörner gleichmäßig über das Feld ausstreut, gibt es heute in unserem Land nicht mehr. Der Landwirt hat ja Maschinen, mit denen er das Saatgut aufs Feld bringt.

Durch die moderne Technik hat sich die Landwirtschaft sehr verändert. Maschinen tun das, was früher Menschen mit der Hand getan haben; in den Dörfern, ja sogar in Städten wie Gießen, gab es genug Landwirte, die vom Säen bis zum Ernten alles in Handarbeit bewältigen mussten, gemeinsam mit Landarbeiterinnen und Landarbeitern, Mägden und Knechten.

Jesus will ja keinen Vortrag über erfolgreiche Landwirtschaft halten. Er meint: Wie der Sämann sein Korn aussät, so haben auch Arbeiter im Reich Gottes eine Art Samen auszusäen, und dieses Saatgut besteht aus dem Wort Gottes. Hat sich dieses Aussäen in der modernen Welt auch verändert? Hört man noch Predigten an, um sein Leben zu verändern, um mit dem gehörten Wort etwas im Alltag anzufangen? Kann das Wort einer Predigt, egal wie lang oder kurz sie ist, konkurrieren mit dem gedruckten Wort und Bild in Zeitschriften, mit Ton und Bild im Fernsehen, mit Foren und Facebook im Internet?

Die Konkurrenz ist groß, aber trotzdem kommen jeden Sonntag viele in die Kirche, unter anderem auch um in der Predigt ein Wort von Gott ausgelegt und gedeutet zu bekommen. Der Vorteil der vom Pfarrer gehörten Predigt ist, dass sie nicht so anonym herüberkommt wie etwas, was man im Fernsehen sieht oder im Internet liest. Nach dem Gottesdienst kann man dem Pfarrer sogar sagen, was einem gefallen hat und was nicht, und man kann, wenn man mutig genug ist, seine Fragen direkt an ihn loswerden.

Um Gottes Wort wie gutes Saatgut unter die Menschen zu bringen, muss man nicht mal auf der Kanzel stehen. Man kann in einem x-beliebigen Gespräch Farbe bekennen, zum Beispiel einem Mitschüler den Rücken stärken, der immer gemobbt wird, einem Freund ins Gewissen reden, der es für normal hält, zu betrügen, wenn man nicht erwischt wird.

Gott überfordert uns nicht. Er lässt uns sein Wort aussäen wie einen Sämann der alten Schule.

Gelassenheit geht vom Gleichnis Jesu aus – ein Aufatmen – die Erlaubnis, auszuruhen, sich zurückzulehnen, wenn das Menschenmögliche getan ist. Schlafen und aufstehen, in dieser Reihenfolge werden die Tätigkeiten des Menschen beschrieben, der seine Schuldigkeit getan hat. Er kann in Ruhe schlafen. Er muss keine schlaflosen Nächte verbringen, um sich Gedanken darüber zu machen, ob seine Saat auch wirklich aufgehen wird. Er kann auch getrost wieder aufstehen. Er muss sich nicht aus lauter Sorge um die Zukunft den ganzen Tag im Bett verkriechen.

Genau genommen geht es hier um die Unterscheidung zwischen dem, was wir ändern können, und dem, was wir nicht ändern können. Sobald wir diese Unterscheidung richtig treffen, können wir uns auf das konzentrieren, was uns möglich ist, und wir ersparen uns viel Kraft und zermürbendes Nachgrübeln über Dinge, die sowieso nicht in unserer Macht liegen.

Ich habe mich gefragt: Bin ich als Prediger von Gottes Wort so ein Sämann wie auf dem Bild, das auch Vincent van Gogh als Motiv aufgenommen hat? Tu ich diese Arbeit und kann dann gelassen darauf warten, dass die Saat aufgeht? Was ist überhaupt mit dieser Gelassenheit gemeint? Bestimmt keine Faulheit, denn so wie der Landwirt auf seinem Feld auch Unkraut bekämpfen muss und noch viele andere Tätigkeiten zu bewältigen hat, so habe auch ich eine Menge anderer Dinge zu tun. Und genau diese Vielfalt der Dinge kann zur Belastung werden und mir die Gelassenheit nehmen, wenn ich denke, alles auf einmal tun zu müssen, wenn ich bei der Vorbereitung des Gottesdienstes bereits daran denke, was in den Gemeindebrief hinein muss, oder wenn mir die Zeit für Seelsorgegespräche und Besuche fehlt, weil es zu viele Ausschusssitzungen und Baubesprechungen gibt.

Wenn alles zu viel wird, wenn die Zeit nicht reicht, um genug zu schlafen und auszuruhen, auch einmal abzuschalten und und zur Besinnung zu kommen, dann muss ich überlegen, ob ich die Arbeit richtig organisiert habe und ob zum Beispiel manche Dinge auch von anderen getan werden können. Für mich war es eine große Entlastung, dass wir seit anderthalb Jahren den Gemeindebrief gemeinsam mit der Thomasgemeinde herausgeben; gerade habe ich den siebten Gemeindebrief gemeinsam mit dem Pfarrerehepaar Görich-Reinel gestaltet, mit weniger Druck und mehr Gelassenheit und Freude als früher.

26 Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft

27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht, wie.

Bevor die Predigt weitergeht, möchte ich mit Ihnen und euch gemeinsam ein Lied singen:

Mitten unter uns, schau nur herein, wächst Gottes Reich

Liebe Gemeinde, gelassen etwas aussäen und wachsen lassen, so stelle ich mir eigentlich auch den Konfirmandenunterricht vor. Aber auch nach inzwischen 32 Dienstjahren will mir das nur selten gelingen. Immer wieder denke ich in den Stunden vor dem Konfirmandenunterricht, ob ich nicht besser vorbereitet sein müsste, um mehr auf die Mädchen und Jungen eingehen zu können. Vor den Unterrichtsstunden bin ich oft innerlich unruhig, weil ich mir nie sicher bin: Werde ich diesen Jugendlichen gerecht?

Wahrscheinlich ist das ja normal; Eltern pubertierender Kinder werden mir nachfühlen können. Zu denken gegeben hat mir ein Artikel im Pfarrerblatt, in dem ein Kollege auf etwas eigentlich Selbstverständliches hingewiesen hat, was aber immer wieder vergessen wird. Kinder und Jugendliche brauchen uns Erwachsene als Gegenüber, auch als Leute, die sagen, wie manches einfach ist. Wir müssen nicht alles perfekt vorleben, aber uns darf auch nicht einfach alles egal sein. Und wenn sich Jugendliche manchmal von uns genervt fühlen und wir uns von ihnen, ist das normal. Normaler jedenfalls als die Vorstellung, wir könnten mit ihnen wie gute Kumpel umgehen. Kinder und Jugendliche brauchen uns Erwachsene als Gegenüber, um Regeln zu lernen, auch um zu erfahren und zu spüren, wer sie sind. Selbst wenn sie gegen diese Regeln und gegen uns rebellieren, ist das besser, als wenn sie alleingelassen werden ohne Orientierung und ohne gute Grenzen. Jugendliche brauchen Erwachsene, die sie ernst und wichtig genug nehmen, um ihnen auch mal zu sagen, wo es lang geht. Mit solchen Gedanken im Kopf lasse ich ein wenig mehr Gelassenheit in Herz und Bauch rutschen. Ich gebe mich mit dem zufrieden, was ich vorbereiten kann, nehme mich auch im Unterricht so, wie ich bin, nicht immer der hart Durchgreifende, nicht immer derjenige, der die Ruhe bewahrt, sondern auch mal genervt reagiert. Aber immer wieder freue ich mich auch über kleine Erlebnisse im Unterricht. Dass Konfis ihre Lernstücke auswendig lernen, obwohl sie erst Angst hatten: Das schaffe ich nie! Dass wir ins Gespräch kommen über Themen, die die Konfis interessieren. Dass wir gemeinsam Lieder singen, und ich merke, einige haben eine sehr gute Stimme. Immer wieder erfahre ich: da wächst etwas, ohne dass ich genau sagen könnte, was das wächst und wie es wächst.

26 Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft

27 und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht, wie.

Noch einmal singen wir gemeinsam das kleine Lied vom Wachsen:

Mitten unter uns, schau nur herein, wächst Gottes Reich

Liebe Gemeinde, eine Frage stelle ich mir aus aktuellem Anlass. Wie verträgt sich Gelassenheit mit Ehrgeiz? Ist einem ehrgeizigen Menschen alles erlaubt, jedenfalls so lange er nicht erwischt wird? Letzte Woche im Bundestag hat ja ein Bundesminister den Eindruck zu erwecken versucht, man müsse es mit der Wahrheit gegenüber einer wissenschaftlichen Prüfungskommission, mit dem Urheberrecht und letzten Endes mit den Zehn Geboten nicht so genau nehmen, wenn man privat, beruflich und im Ehrenamt überlastet ist und sich nicht anders zu helfen weiß. Verstehen kann ich den Druck, unter den man mit Doppel- und Dreifachbelastungen geraten kann; viele Studenten, die nebenbei jobben müssen und eine Familie haben, kennen diese Situation; auch Alleinerziehende, die gleichzeitig einen anstrengenden Berufsalltag stemmen müssen, oder gering bezahlte Arbeitnehmer, die nur mit mehreren Jobs ihre Familie ernähren können, sind in einer vergleichbaren Lage. Aber man darf den Verstoß gegen Gesetze und Gebote nicht mit Überlastung entschuldigen.

Darauf hinzuweisen, dass jemand, der derart dreist gelogen und betrogen hat, sein politisches Amt nicht mehr mit der notwendigen Glaubwürdigkeit führen kann, hat jedenfalls nichts mit einer Hexenjagd zu tun, wie das viele zur Zeit unterstellen. Wer nur daran interessiert ist, vor Fernsehkameras und vor den Lesern der Bildzeitung gut dazustehen, dem mag es egal sein, was für ein Vorbild er für die Bürger in unserem Land und vor allem für die Jugend abgibt.

Schlimm wäre es, wenn wir auf Grund solcher Erfahrungen mit Politikern sagen würden: „Die lügen und betrügen doch alle, ich geh gar nicht mehr wählen!“ Damit täte man den vielen Unrecht, die sich ehrlich für das Gemeinwohl engagieren. In der Politik zu arbeiten, ist sicher keine einfache Sache, man braucht oft ein dickes Fell, und es wäre gut, wenn wir diejenigen bei der Wahl unterstützen, denen wir zutrauen, dass sie ihre Sache gut machen.

Gute Frucht bringt nur, wer gute Saat aussät. Der kann gelassen auf die Ernte warten, muss nicht versuchen, die Hälmchen aus der Erde zu ziehen und die Ernte nicht einmal selber einbringen.

28 Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre.

29 Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.
Lied 256, 2+5:

2. Nicht wir haben dich erwählet, du selbst hast unsre Zahl gezählet nach deinem ewgen Gnadenrat; unsre Kraft ist schwach und nichtig, und keiner ist zum Werke tüchtig, der nicht von dir die Stärke hat. Drum brich den eignen Sinn, denn Armut ist Gewinn für den Himmel; wer in sich schwach, folgt, Herr, dir nach und trägt mit Ehren deine Schmach.

5. Heiland, deine größten Dinge beginnest du still und geringe. Was sind wir Armen, Herr, vor dir? Aber du wirst für uns streiten und uns mit deinen Augen leiten; auf deine Kraft vertrauen wir. Dein Senfkorn, arm und klein, wächst ohne großen Schein doch zum Baume, weil du, Herr Christ, sein Hüter bist, dem es von Gott vertrauet ist.

Fürbitten

Gott, gib uns den Mut, zu ändern, was wir ändern können.

Gib uns die Gelassenheit, zu ertragen, was wir nicht ändern können.

Und gib uns die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

Gebetsstille und Vater unser

Noch einmal singen wir zum Schluss das kleine Lied:

Mitten unter uns, schau nur herein, wächst Gottes Reich
Abkündigungen

Geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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