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Jesus ist lernfähig

Jesus begegnet einer Frau, für die er sich nicht zuständig fühlt. Aber sie lässt nicht locker, lässt sich sogar beleidigen, will unbedingt Hilfe von ihm für ihre Tochter. Da ist Jesus überwältigt. Er bescheinigt ihr einen großen Glauben. Die Frau, die er als Gesprächspartnerin ernst nimmt, hat seine vorgefasste Meinung ins Wanken gebracht.

Jesus ist lernfähig: Das Bild zeigt eine vielleicht lateinamerikanisch aussehende Frau mit Kind auf dem Arm
Wir wissen nicht, wie die ausländische Mutter aussah, die von Jesus Hilfe suchte (Bild: Michael CassidyPixabay)

#predigtGottesdienst mit Taufe am 17. Sonntag nach Trinitatis, 7. Oktober 1979, um 8.30 Uhr in Dorn-Assenheim, 9.30 in Reichelsheim, 10.30 in Heuchelheim
Glockengeläut und Orgelvorspiel
Lied EKG 249 (EG 346), 1-3:

1. Such, wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden; mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christus sich zu gründen. Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar, sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.

2. Such, wer da will, Nothelfer viel, die uns doch nichts erworben; hier ist der Mann, der helfen kann, bei dem nie was verdorben. Uns wird das Heil durch ihn zuteil, uns macht gerecht der treue Knecht, der für uns ist gestorben.

3. Ach sucht doch den, lasst alles stehn, die ihr das Heil begehret; er ist der Herr, und keiner mehr, der euch das Heil gewähret. Sucht ihn all Stund von Herzensgrund, sucht ihn allein; denn wohl wird sein dem, der ihn herzlich ehret.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Denke, Herr, an dein Erbarmen und an deine Güte, denn sie sind ewig. Denke nicht an die Sünden meiner Jugend, sondern gedenke meiner in Gnade, denn du bist gütig. Ja, gütig ist der Herr, auf ihn ist Verlass. Er gewährt Gerechtigkeit den Bedrängten und zeigt den Elenden den Weg. Alle seine Wege sind Güte und Treue für die, die seinen Bund achten und auf seine Weisungen sehen.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Herr, unser Gott! Vertrauen hilft einem Menschen weiter, neue Erfahrungen zu machen. Wir aber sind ängstlich und misstrauisch. Wir legen gerne unsern Nachbarn, unsere Kinder, unsere Partner fest: so sind sie, da wird sich auch nichts ändern. Auch dir trauen wir nichts Neues zu, keine Änderung unseres Lebens, keine Änderung unserer Gemeinde, keine Änderung der Verhältnisse in unserer Gesellschaft. Du Gott unseres Glaubens, du schätzt es sehr, wenn wir dir von Herzen vertrauen. Wir bitten dich: stärke in diesem Gottesdienst unseren Glauben und befreie uns von unserer ängstlichen Bescheidenheit durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Schriftlesung – Hebräer 11, 1-3.8-10.13-16:

1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

2 Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen.

3 Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.

8 Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.

9 Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung.

10 Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.

13 Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind.

14 Wenn sie aber solches sagen, geben sie zu verstehen, dass sie ein Vaterland suchen.

15 Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren.

16 Nun aber sehnen sie sich nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja!

Lied EKG 288 (EG 398), 1-2:

1. In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ! Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist; hilfest von Schanden, rettest von Banden. Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja. Zu deiner Güte steht unser G‘müte, an dir wir kleben im Tod und Leben; nichts kann uns scheiden. Halleluja.

2. Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden Teufel, Welt, Sünd oder Tod; du hast‘s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not. Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja. Wir jubilieren und triumphieren, lieben und loben dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.

Mit uns allen sei Gottes Gnade und Friede. Amen.

Liebe Gemeinde! Wer ist eigentlich Jesus? Diese wichtigste Person in unserem Glauben, von der wir schon so viel gehört haben, die in jedem Gottesdienst vorkommt, wer ist dieser Mann?

Er ist Gottes Sohn, haben wir gelernt, an ihm sehen wir, wie Gott ist. Er ist der Versöhner der Menschen; nur durch seine Vergebung haben wir ein Recht, zu leben, glücklich zu sein. Er ist der selbstlose Mensch, der sein Leben hingab für andere, der zeigte, wie man wahre Liebe lebt.

An ihm wurde deutlich, dass Gott nicht den Weg der Gewalt, der Überrumpelung, der Zauberei, der Missachtung der menschlichen Freiheit gehen wollte, um die Menschen vom Bösen zu befreien. Sondern er ging den unscheinbaren Weg eines Menschen wie wir, der so wenig oder so viel wie wir gegen das Böse ausrichten konnte, er ging diesen Weg der Liebe, des Friedens, des unerschütterlichen Vertrauens und Glaubens. So viel haben wir über Jesus schon gehört, viele große Worte.

Wir geraten in eine Gefahr: ihn gar nicht mehr richtig als Menschen zu sehen, der gelebt hat wie wir, gelernt hat wie andere Menschen auch, Erfahrungen gesammelt hat und reifer geworden ist. Die Gefahr ist, dass wir ihn als Übermenschen sehen, fast nur noch göttlich, kaum noch menschlich – und ihn gleichzeitig in die Scheinwelt verbannen, in der wir solche unwirklichen Figuren ansiedeln, in der Nachbarschaft von Engeln, Geistern und Dämenen, von Nikolaus und Weihnachtsmann, von Supermännern und Feen. Wir lassen uns von solchen märchenhaften Gestalten gern erzählen, wissen aber zugleich: die spiegeln nur menschliche Erfahrungen oder Träume wider, die sind nicht wirklich, nicht ernstzunehmen.

Jesus gehört nicht in die Reihe dieser unwirklichen Figuren. Jesus war ein Mensch, der wirklich unter den Menschen lebte. Und ich glaube nicht, dass er einem modernen Beobachter, hätten wir ihn damals miterleben können, vor allem durch irgendwelche übernatürliche Eigenschaften aufgefallen wäre. Vielmehr wohl durch die Ausstrahlung seiner Fähigkeit zu lieben, jedem die Wahrheit zu sagen, und seines starken Vertrauens zu Gott, den er Vater nannte.

Dass er Dinge im voraus gewusst habe, dass er Naturgesetze auf den Kopf gestellt habe, dass er magische Kräfte gehabt habe, auch so etwas wird erzählt. Aber es unterstreicht nur die Bedeutung des viel Wichtigeren: dass an seinem Verhalten die Liebe Gottes deutlich wurde und dass es die Liebe ist, die sich schließlich doch durchsetzen wird. Nicht die Erzählungen von Übernatürlichem an sich sind wichtig, da hat sicher mancher Erzähler einfach ausgeschmückt und eine Vorstellung übernommen, die ihm damals geläufig war.

Die Geschichte, die wir heute als Predigttext hören, zeigt ganz besonders klar, dass Jesus ein Mensch war und nicht ein übernatürlicher Superheld. Es ist die Geschichte vom Glauben einer Ausländerin im Evangelium nach Matthäus 15, 21-28:

21 Und Jesus ging weg von dort und zog sich zurück in die Gegend von Tyrus und Sidon.

22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.

23 Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach.

24 Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

25 Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!

26 Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde.

27 Sie sprach: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.

Ganz am Rande, fast beiläufig, wird auch in dieser Geschichte eine Wunderheilung erwähnt. Ein Mädchen hat einen bösen Geist, so sagte man, es ist nicht Herr seiner Sinne, seines Verstandes. Man wusste ja nichts über die Ursachen der Krankheiten, kaum von körperlichen, schon gar nicht von seelischen. Vielleicht half vielen dieser Kranken die bedingungslose Annahme und Zuwendung, die Jesus ihnen entgegenbrachte. Wir können nicht mehr genau sagen, wie solche Heilungen geschehen sind. Aber darum geht es in unserer Geschichte auch gar nicht. Es geht um ein Gespräch Jesu mit einer Frau, einer Ausländerin, die nicht dem jüdischen Glauben angehört. Und es geht darum, dass Jesus in diesem Gespräch seine Meinung ändert. Er macht einen Lernprozess mit.

Wie geht das vor sich?

Die Frau kommt zu Jesus. Sie wagt etwas, das sonst Frauen damals nicht taten, öffentlich einen Mann anzusprechen. Aber sie hat ja einen wichtigen Grund – ihre Tochter ist krank, sie weiß sich nicht zu helfen, und sie hat gehört, dass Jesus schon vielen geholfen hat.

Jesus sagt nichts auf ihr Bitten. Will er nicht mit einer Frau reden? Steckt in ihm das Vorurteil der damaligen Männer, dass man auf das Geschwätz der Frauen nicht hören solle? Das ist sicher nicht der abwegigste Gedanke, da ja auch Jesus von seinen Eltern, seiner Umwelt beeinflusst und geprägt war.

Den Jüngern wird diese Situation schließlich unerträglich. Die Frau bittet und bettelt, und Jesus hört gar nicht zu. Auch sie halten nicht viel von der Frau; auch sie nehmen ihre Worte nicht ernst. „Sie schreit hinter uns her!“, sagen sie. Tu doch etwas, dann sind wir sie endlich los!

Das ist allerdings nicht in Jesu Sinn gedacht. Wenn er etwas tut, dann nicht bloß, um jemanden loszuwerden. Aber er erklärt den Jüngern, warum er sich nicht kümmert: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen aus dem Volk Israel gesandt worden!“ Hat Jesus einen Vorbehalt gegen Ausländer, gegen alle, die nicht Juden sind? Hält er sich nicht für zuständig für die Nichtjuden, meint er, schon genug Arbeit mit dem eigenen Volk zu haben? Die Erzählung erinnert daran: auch Jesus war zunächst von den Vorurteilen seiner Zeit geprägt. Das war damals noch weniger verwunderlich als heute, wo wir stolz darauf sind, keine Vorurteile zu haben, aber doch oft uns von falschen Meinungen über Menschen leiten lassen, die wir nicht gut genug kennen.

Die Frau aber gibt nicht auf. Sie weiß ja, dass es ungewöhnlich ist, wenn sie Jesus anspricht, gerade sie. Sie bittet einfach: „Hilf mir doch, Herr.“

Und Jesus – muss er sich überwinden, als er nun doch mit ihr spricht? Ist das ein völlig neuer Schritt für ihn? Er spricht mit ihr. Er rechtfertigt vor ihr sein Verhalten. Was er sagt, ist ein hartes Wort: „Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.“

Das würde man Jesus nicht zutrauen, so etwas zu sagen. Macht auch er Unterschiede – zwischen dem eigenen Volk, den Kindern Gottes, und den anderen, den Hunden, fern von Gott? Und für die ist kein Platz am Tisch Gottes? Wenn in Israel alles in Ordnung ist, so sagten die Juden, dann kommen auch die anderen Völker dran, dann geht von Israel aus auch ein Segen für die anderen Menschen aus. So muss es auch Jesus wohl gelernt und bisher für richtig gehalten haben.

Die Frau aber schätzt Jesus so ein, dass dies nicht sein letztes Wort sein kann. Dass er nicht an einmal erworbene Vorurteile gebunden ist. Dass einer, der von Gottes Liebe redet, nicht konsequent ist, wenn er die Liebe Gottes, des Vaters, nur einem Volk vorbehält. Sie nimmt Jesus beim Wort: „Gewiss, Herr“, sagt sie, „dein Bild von den Kindern und Hunden mag stimmen. Dein Volk weiß mehr von Gott, dein Volk hat Gott sich auserwählt; und wir, wir wissen eigentlich nichts von Gott und was er von uns will oder für uns tut. Wir sitzen nicht mit am Tisch Gottes, sondern eher fern davon oder darunter. Aber die Hunde bekommen doch wenigstens die Brotkrumen, die vom Tisch herunterfallen.“

Da ist Jesus überwältigt. Er bemerkt wohl, dass er im Begriff steht, dieser Frau Unrecht anzutun, wenn er weiter dem folgte, was er bisher für richtig gehalten hat. Er bescheinigt ihr, was er nicht einmal von seinen eigenen Jüngern sagen kann, dass sie einen großen Glauben hat. Und er hilft ihr, er wendet sich ihr und ihren Sorgen so zu, wie er es bei jedem Angehörigen seines Volkes auch tut.

Was ist mit Jesus geschehen in dieser Geschichte? Er hat eine Frau als Gesprächspartnerin ernstgenommen und mit ihr eine Erfahrung gemacht, auf die er nicht gefasst war. Er hat sich auf ein Gespräch eingelassen, das vorgefasste Meinungen ins Wanken gebracht hat. Er hat sich von einer Frau, einer Ausländerin anderer Glaubensrichtung, umstimmen lassen.

Wer von uns wäre bereit, seine Vorurteile zu vergessen und sich so begeistert einem Menschen zuzuwenden, der bisher nicht zu uns gehörte und unser Misstrauen zu verdienen schien? Jesus ließ sich von einer solchen Frau weiterbringen auf seinem Wege, die Nähe und Liebe Gottes zu verkünden und Zeichen für den Beginn seiner Herrschaft zu setzen.

So sehe ich heute diese Geschichte. Ich habe viel zwischen den Zeilen gelesen. Ich habe Vermutungen angestellt über Dinge, die wir nicht zweifelsfrei klären können. Unzweideutig ist aber das Ende der Geschichte: Jesus freut sich über die, die großes Vertrauen zu ihm haben, gleich wer es ist, und er ist einer, der dieses Vertrauen nicht enttäuscht. Das gilt nicht nur für die Frau damals, das gilt auch für uns, wenn wir uns mit unseren frohen Erlebnissen und unseren Sorgen an Gott wenden und auch in Enttäuschungen und im Schmerz unser Vertrauen nicht verlieren. Amen.

Der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.
Lied EKG 274 (EG 391), 1-4:

1. Jesu, geh voran auf der Lebensbahn! Und wir wollen nicht verweilen, dir getreulich nachzueilen; führ uns an der Hand bis ins Vaterland.

2. Soll‘s uns hart ergehn, lass uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen niemals über Lasten klagen; denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir.

3. Rühret eigner Schmerz irgend unser Herz, kümmert uns ein fremdes Leiden, o so gib Geduld zu beiden; richte unsern Sinn auf das Ende hin.

4. Ordne unsern Gang, Jesu, lebenslang. Führst du uns durch raue Wege, gib uns auch die nöt‘ge Pflege; tu uns nach dem Lauf deine Türe auf.

Liebe Gemeinde! Wieder einmal tritt nun ein kleines Kind in den Mittelpunkt des Gottesdienstgeschehens. …, vier Monate alt, soll heute getauft werden. Auch sie soll einmal erfahren, dass es gut ist, auf den Wegen Jesu nachzufolgen. Auch sie soll später Vertrauen zu dem Gott fassen können, der sie bewahrt und begleitet, noch ehe sie ihn kennt. Wir taufen … und antworten damit auf den Auftrag Jesu (Matthäus 28, 18-20):

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Taufe und Glaube gehören zusammen. Bei diesem Kind wird der Glaube wachsen, und wir werden ihn hemmen oder fördern. … wächst in eine Gemeinde hinein, in der nicht alle glaubensstark sind und nicht alle die gleichen Glaubensvorstellungen haben; doch wir haben ein Glaubensbekenntnis aus alter Zeit, mit dem wir alle gemeinsam auf Gottes Zuwendung zu uns reagieren können. Wir sprechen es nun zusammen, auch stellvertretend für die kleine …:

Glaubensbekenntnis

Liebe Eltern und Paten! Sie haben sich auf Ihr Kind gefreut, und wir freuen uns mit Ihnen. Kinder brauchen unsere Liebe. Wir möchten unsere Erfahrungen und unser Wissen weitergeben. Aber wir erkennen unsere Grenzen: auf liebgewordene Vorstellungen und Erwartungen müssen wir verzichten, damit die Kinder sich frei entwickeln zu selbständigen, urteilsfähigen Menschen. Werden wir die Liebe und Geduld aufbringen, Freiheit zu gewähren – oder Widerstand zu leisten, wo es nötig ist?

Unsere Fehler und Schwächen können wir vor den Kindern nicht verbergen. Wir werden uns in ihnen wiedererkennen, im Guten und im Bösen. Andere Menschen werden auf sie Einfluss nehmen; wir möchten, dass zwischen den Kindern und uns Vertrauen bleibt. Wir brauchen Liebe, um zueinander zu finden; um beieinander zu bleiben, brauchen wir Vergebung. Darum denken wir an den Glauben, mit dem Jesus Verwirrungen und Ängstem begegnet ist, an die Hoffnung, die alle Enttäuschung überwindet. Wir sollen daran Anteil haben: an Glaube, an Hoffnung und an Liebe.

Als Taufspruch für … habe ich daher den Vers ausgewählt (Johannes 15, 12). Jesus sagt:

Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.

So taufen wir nun dieses Kind und hoffen, dass unser Glaube sich bewährt.

Liebe …! Sie haben gewünscht, dass Ihr Kind und Ihr Patenkind auf den Namen Jesu getauft werden soll. Wenn Sie bereit sind, … auf ihrem Weg in der christlichen Gemeinde zu begleiten und sie im Geist der Liebe Jesu zu erziehen, so antworten Sie: Ja.

…, wir taufen dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Johannes 4, 16)

Liebe Eltern und Paten: Denken Sie daran, dass Ihr Kind getauft ist – in allem, was Ihnen gelingt oder fehlschlägt, wenn Sie ja sagen wollen oder nein sagen müssen. Das wird gut sein für Sie und Ihr Kind. Gott segne Sie!

Lied EKG 152 (EG 200), 1:

1. Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist; ich bin gezählt zu deinem Samen, zum Volk, das dir geheiligt heißt. Ich bin in Christus eingesenkt, ich bin mit seinem Geist beschenkt.

Abkündigungen: Bis Mittwoch können noch Erntegaben abgegeben werden, bis zum Freitag noch Sachen für die Altkleidersammlung. Kommenden Dienstag um 19.00 Uhr Filmabend für Jugendliche und Erwachsene mit dem Film „Das erste Evangelium Matthäus“ – der Versuch eines italienischen Regisseurs, das Leben Jesu nach den Texten des Matthäusevangeliums im Film darzustellen.

Herr, barmherziger Gott, nimm uns beim Wort, wenn wir darum bitten: dass wir zu Tröstern werden wollen denen, die Leid tragen; dass wir zu Helfern werden wollen denen, die uns brauchen; dass wir zu einer Gemeinde werden wollen für die, die Geborgenheit suchen; dass wir selber zu Menschen werden wollen, die glücklich sind, in deiner Wahrheit zvu leben, dankbar für deine Liebe. Amen.

Vaterunser

Der Herr behüte uns, dann wenn wir kommen und dann wenn wir gehen, bei allem, was böse ist, bewahre er uns, die Vernunft und alle Sinne lasse er uns. Gott segne unsere Zeit!

Lied EKG 140 (EG 157), 1:

Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr, von dir lass mich nichts treiben, halt mich bei deiner Lehr. Herr, lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit; dafür will ich dir danken in alle Ewigkeit.

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