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Mauern mit doppeltem Gesicht: Sie schützen und sie engen ein

Der Trauspruch aus dem Galaterbrief 5, 13 für ein Ehepaar, dass beruflich viel mit Mauern zu tun hat, handelt von Freiheit und Liebe. Bildlich gesprochen: Ein Haus sollte weder nur aus einem Zimmer bestehen, in dem sich alle Bewohner auf der Pelle hocken, noch sollte es in fensterlose Zellen aufgeteilt sein, in dem sich jeder ständig voneinander abschließt.

Die Fassade eines Hauses in Dublin mit alten verwitterten Mauern aus Ziegeln, zwei schmale Türen sind nebeneinander zu sehen und ein Fenster daneben.
Die Mauern eines Hauses als Sinnbild für die Ehe (Bild: Paolo Trabattoni auf Pixabay)
Orgelvorspiel

Ich heiße Sie alle zu diesem Traugottesdienst herzlich willkommen, besonders natürlich Sie beide, … und …, die sich ihr Ja-Wort hier in der Kirche geben wollen, im Kreis Ihrer Verwandten und Freunde und im Rahmen der öffentlichen Aufmerksamkeit und des Trubels, den eine Hochzeit auf dem Dorf so mit sich bringt. Hektik ist oft verbunden mit Hochzeitsvorbereitungen, laut und fröhlich geht es her beim Polterabend und auch beim eigentlichen Hochzeitsfest, etwas aufgeregt kommt man wohl auch in den Gottesdienst zur Trauung. Aber da wir nun erstmal hier sind, kann die ganze Hektik und Aufregung für eine Weile ruhen. Wir haben Zeit, um uns zu be-sinnen auf das, was uns bewegt. Was wir fühlen, welche Gedanken in uns sind. Wir haben Zeit, um auf Worte der Bibel zu hören und auf Worte von dichterischer Kraft. Aber dies ist nicht nur die Stunde der Worte, sondern auch der Musik, die noch unmittelbarer zu unseren Herzen spricht und in der wir, wenn wir mitsingen, gemeinsam etwas von dem nach außen dringen lassen, was in uns ist. Doch zunächst hören wir zur Einstimmung – ein Bläsersolo!

Bläsersolo

Wir feiern Traugottesdienst – im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes – im Namen des Gottes, der uns liebt wie ein Vater und wie eine Mutter – im Namen des Gottes, der uns auf den Leib gerückt ist in dem Mann Jesus von Nazareth und dem wir begegnen in allen seinen Schwestern und Brüdern auf Erden, im Namen des Gottes, der in uns lebt als heiliger Geist, wo wir glauben, hoffen und lieben!

Gott, zu dir können wir sprechen, denn du bist nicht ein unpersönliches Schicksal, nicht eine bloße Idee oder ein Prinzip. Du bist unendlich, ewig, Schöpfermacht, der Geist, der im ganzen Universum wirksam ist – und stehst uns zugleich personhaft gegenüber. Wir dürfen dich nicht verwechseln mit Wesen und Dingen aus deiner Schöpfung, aber du bist dir nicht zu schade, um dich doch mit uns einzulassen, dich uns zu zeigen in Begriffen und Bildern, Worten und Symbolen, die wir verstehen können.

Wir sprechen also zu dir, wir beten, indem wir offen vor dich bringen, was in uns ist, was uns bewegt: unsere Freude und unsere Sorgen, unsere zuversichtlichen und ernsten Gedanken, unsere Wünsche und unsere Befürchtungen, das strahlende Glück und auch die Tränen, die uns kommen. Du nimmst uns an, so wie wir sind; und wir können unseres Lebens froh werden, oder uns ändern, umkehren von manchen Wegen, auf denen wir nicht glücklich werden. Du bist der, der Liebe ausströmt, nicht eine schwache, sondern eine starke Liebe, die niemals aufgibt; alles kommt darauf an, dass wir uns von dieser Liebe ergreifen lassen, dann ist unser Leben nicht umsonst! Amen.

Lied 610, 1-4: Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer

Liebe … und lieber …! Liebe Hochzeitsgäste!

Das Lied, das wir eben gesungen haben, haben Sie sich selbst für Ihre Trauung ausgesucht, ein Lied aus Skandinavien, ein Lied, das von der Liebe, von der Freiheit handelt, aber auch von den Mauern zwischen Menschen. Nach diesem Lied trennen Mauern die Menschen voneinander, sie engen ein und halten gefangen: Mauern als ein Symbol für Unfreiheit.

Freiheit ist unsere Sehnsucht, aber wir stoßen immer wieder an die Mauern zwischen Menschen. Sie sind „gebaut aus Steinen unsrer Angst“. Angst und Misstrauen, einengende Normen und zwanghafte Erwartungen aneinander lassen menschliche Beziehungen erstarren, lassen kaum noch Raum für Freiheit oder Liebe.

Bevor ich jedoch fragen möchte, wie denn diese Mauern überwunden werden können, möchte ich noch ein wenig über diese „Mauern“ nachdenken. Ich bin an diesem Bild hängengeblieben, vielleicht weil Sie beide ja beruflich viel mit Mauern zu tun haben, mit Mauern im buchstäblichen Sinn. Sie haben gelernt, Gebäude zu planen, alte Bausubstanz zu prüfen. Sie haben zu tun mit den Mauern, die Menschen zwischen sich und der Umwelt errichten, um eine Welt für sich zu haben, einen eigenen Raum des Schutzes und der Geborgenheit. Mauern können also auch einen anderen Sinn haben als nur den, gefangenzuhalten und einzuengen.

Ich habe dann einmal in der Bibel nachgesucht, was dort von Mauern geschrieben wird. Oft kommen Mauern in der Bibel vor, Stadtmauern und Tempelmauern, Mauern, die zum Schutz vor Feinden dienen, und Mauern, über die Menschen fliehen, z. B. David oder Paulus. Als die unterdrückten Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten fliehen, ziehen sie durchs Rote Meer, und das Meer ist ihnen wie eine schützende Mauer zur Rechten und zur Linken. Und von David ist ein Psalmvers überliefert (Psalm 18, 30b):

Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen!

Mauern tragen anscheinend ein doppeltes Gesicht. Sie schützen und sie engen ein. Sie geben Geborgenheit und sie halten gefangen.

Ähnlich ist es auch mit den Normen und Regeln, die zwischen Menschen gelten. Wir leben in überlieferten Zusammenhängen, die uns vertraut sind, Schutz und Halt bieten. Wir fühlen uns im Kreis der Familie oder einer dörflichen Gemeinschaft gut aufgehoben. Gerade bei einer Hochzeit in der Kirche, an der das ganze Dorf Anteil nimmt, oder schon beim Polterabend wird deutlich, wie man mit hineingehört in das Netz der örtlichen und darüber hinausgreifenden Beziehungen. Aber es gibt auch die Kehrseite: Dinge, die man nur noch tut, weil es jeder tut, die man von allen erwartet, auch gegen ihren Willen. Dann kann eine Tradition zu einem Zwang werden oder zu einer ausgehöhlten, leeren Form.

Mit der Ehe selbst ist es genauso. Sie wird im Volksmund als sicherer „Hafen“ umschrieben, in den man sich in allen Stürmen des Lebens zurückziehen kann, aber manche sehen sie auch als „Gefängnis“.

Kann man dem Widerspruch irgendwie entgehen, dass man Mauern aufrichtet, die Schutz und Halt geben sollen, die dann aber auch zu undurchdringlichen Gefängnismauern werden können? Dass man Sicherheit und Geborgenheit sucht, dabei Bindungen eingeht und sich dann gefangen fühlt?

Sind Mauern – auch altes Mauerwerk – grundsätzlich durchaus erhaltenswert, dann kommt es darauf an, wie man es für sich nutzt. Man kann auch ein altes Haus nach seinen eigenen Vorstellungen um- und ausbauen, kann die Zimmer nach eigenem Geschmack und eigenen Wertvorstellungen einrichten; und man wird im Gemäuer sicher nicht Fenster und Türen vergessen, die man abschließen, aber auch nach außen öffnen kann.

Die Ehe ist auch so ein Haus, das nach Ansicht mancher Leute zwar ins Wackeln geraten ist, das aber von immer mehr jungen Paaren wieder angestrebt und ausgebaut wird. So tun Sie es auch. Die Ehe ist eine Form von Bindung, mit der man sich selbst festlegt auf das, was gefühlsmäßig und auch vom eigenen Willen der Partner her schon klar ist: wir wollen auf Dauer zusammenleben. Die Ehe schafft einen Rahmen, in dem es leichter ist, kritischen Situationen in der Partnerschaft zu begegnen. Es ist selbstverständlicher, in der Not zusammenzustehen, der Liebe in Durststrecken noch eine Chance zu geben, wenn man verheiratet ist.

Doch die Ehe kann nur auf Dauer dieser schützende Raum bleiben, wenn beide Partner ihre innere Freiheit bewahren. Nur dann sind sie auch füreinander frei. Im Bild gesprochen: Das Haus sollte weder nur aus einem Zimmer bestehen, in dem sich alle Bewohner immer auf der Pelle hocken, noch sollte es in fensterlose Zellen aufgeteilt sein, in dem sich jeder ständig voneinander abschließt. Beides sind im Grunde zur Kehrseiten derselben Medaille. Wenn der eine immer mit dem anderen zusammen ist, wenn immer Harmonie herrschen muss, einer immer für den andern da sein muss, dann kann man es gar nicht vermeiden, vereinnahmt oder unter Druck gesetzt zu werden. Und dann baut jeder zum eigenen Schutz sozusagen innere Mauern auf, „aus Steinen der Angst“. Freiheit verhilft dagegen zu Offenheit und Ehrlichkeit, zu einer wirklich ernstgemeinten Liebe, ohne Abhängigkeiten, in der die Entscheidung für den Partner eine bewusste und immer wieder neu gewollte ist.

In dem Buch des arabischen Dichters Khalil Gibran, das Sie mir im Traugespräch gegeben haben, drückt der Prophet die Notwendigkeit der Freiheit in der ehelichen Beziehung so aus:

„Ihr werdet auf immer zusammen sein. Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden. Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein. Aber lasst Raum zwischen euch. Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel. Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein. Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher… Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern… Und steht zusammen, doch nicht zu nah: Denn die Säulen des Tempels stehen für sich, und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.“

In der Bibel wird der Zusammenhang zwischen Freiheit und Liebe ebenfalls herausgestellt. Im Paulusbrief an die Galater, Kapitel 5, stehen im Vers 13 diese beiden Sätze kurz hintereinander:

Ihr seid zur Freiheit berufen; durch die Liebe diene einer dem andern.

Freiheit ist also keineswegs ein Freibrief für Selbstsucht und Lieblosigkeit, für die Werke des „Fleisches“, wie Paulus das nennt. Freiheit und Liebe bedingen einander. Nur wenn ich frei bin, kann ich lieben. Sonst handle ich nur aus Abhängigkeiten und Zwängen heraus. Und nur wenn ich liebe, bleibe ich frei. Sonst versuche ich, den anderen unter Druck zu setzen, bleibe aber im Grunde gefangen im Kreisen um das eigene Ich.

Dies soll also Ihr Trauspruch sein (Galater 5, 13):

Ihr seid zur Freiheit berufen; und durch die Liebe diene einer dem andern.

So ist die Spannung auszuhalten und fruchtbar zu machen, die darin besteht, dass man sich binden will und muss, um Geborgenheit zu erfahren, und dass man zugleich Freiheit braucht. Die Liebe ist die einzige Bindung, die zugleich Freiheit voraussetzt und auch wieder Freiheit schafft.

Nach christlicher Grundüberzeugung wurzelt dieser Zusammenhang von Liebe und Freiheit in Gottes Liebe zu uns. Sie überwindet die Mauern, die uns voneinander trennen. Denn auch Gott will uns nicht wie die Untertanen eines absoluten Herrschers von sich abhängig machen, sondern seine Beziehung zu uns ist wie die eines guten Vaters zu seinen Kindern, die seine Liebe erfahren, von ihm lernen, ihre eigenen Wege gehen, um erwachsen zu werden und verantwortlich zu leben. Daher kann die Liebe Gottes im Lied auch mit den Bildern von „Gras und Ufer“, „Wind und Weite“ umschrieben werden, und zugleich ist sie „wie ein Zuhaus“. So kommen dann auch wieder die Mauern in ihrer bergenden, schützenden Funktion zum Zuge.

Ich möchte an dieser Stelle eine Pause in meiner Ansprache machen und lasse Raum für weitere Musik.

Bläsersolo

Liebe Hochzeitsversammlung, liebe … und lieber …!

Ich bin noch nicht fertig gewesen mit dem, was ich Ihnen sagen wollte, denn ich möchte mit Ihnen noch ein wenig über Ihre Ehe hinausdenken. Zum Beispiel an die vielen, die mit Ihnen feiern, die mit Ihnen leben, an die Zusammenhänge, in die Sie gesellschaftlich, kirchlich, ökologisch hineingestellt sind. Überall ist es gut, einander im Sinne Ihres Trauspruchs zu begegnen – als freie Menschen, die zur Liebe fähig sind.

Sie treten heute Ihrer Familie, Ihrer Verwandtschaft, Ihren Freunden als Ehepaar gegenüber, das sein eigenes Leben führt, das eigene Vorstellungen verwirklichen möchte, und zugleich werden Sie einander auch brauchen, voneinander lernen, in vielfältigen Zusammenhängen miteinander leben. Institutionen wie Kirche, Vereine, Parteien usw. brauchen Sie als Menschen, die tragend und erneuernd mitarbeiten. Und darüberhinaus kann man davon reden, dass heute die Zukunft der ganzen Menschenwelt auf der Erde davon abhängt, wie sehr sich die einzelnen Menschen, Menschenpaare, Menschengruppen als Teil des Ganzen verstehen. Wir müssen lernen, wie es Franz von Assisi gesagt hat, Gott, unseren Vater, „durch unsere Mutter, die Erde, zu loben“, an der wir Anteil haben, die uns „ernährt und trägt“, und an der wir nicht weiter solchen Raubbau treiben dürfen wie bisher.

In diesem Zusammenhang möchte ich nun noch ein letztes Mal auf das Bild der „Mauern“ zu sprechen kommen. Es gibt auch Mauern zwischen Menschen, die nichts mehr zu tun haben mit dem vernünftigen Wunsch nach Selbstabgrenzung und Schutz. Die Mauer zwischen Ost und West ist ein solches Beispiel, aber auch der Beton, mit dem wir immer mehr von unserer Mutter Erde zudecken.

Mit Gewalt solche Mauern zum Einsturz zu bringen, haben manche versucht. Sie sind gescheitert; die „mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Methode“ gefährdet meist vor allem den eigenen Kopf. Das merken wir schon dann, wenn wir nur versuchen, die Meinung eines Andersdenkenden zu ändern. Und selbst wenn einmal eine Mauer gewaltsam fällt, z. B. an irgendeinem umstrittenen Baugelände, dann ist für die gute Sache, die man anstrebt, noch längst nichts gewonnen. Denn man erreicht friedliche Verhältnisse nicht mit Gewalt.

Es hilft auch nicht viel weiter, die Mauern zwischen den Menschen einfach zu ignorieren und sich in eine eigene Welt mit wenigen Gleichgesinnten, vielleicht auch in die einsame Zweisamkeit der Ehe, zurückzuziehen. Das wäre nur eine Flucht aus Beziehungen, ein illusorischer Ohne-mich-Standpunkt, ein Aussteigertum, das im Grunde der Resignation gleichkommt.

Aber es gibt auch die sanfte Weise, von Mauern freizuwerden. „Das weiche Wasser bricht den Stein“, hat die Musikgruppe „bots“ einmal gesungen, und sie meinten damit den gewaltfreien Protest gegen die Aufrüstung. Wenn viele Menschen sich zusammentun für einen anderen Umgang mit der Schöpfung, für ein anderes Denken, ein anderes Handeln, dann sind auch Mauern der Angst und der Feindseligkeit, dann ist auch die Betonkultur überwindbar.

Überall gibt es wirkliche Freiheit nur, wenn sie sich in der Liebe verwirklicht – Liebe zum Partner, zu Freunden, aber auch zu Feinden, und schließlich Liebe zur Schöpfung und zu dem, der sie uns anvertraut hat. Die Ellbogenmentalität ist überholt, denn sie ist selbstzerstörerisch. Es wird höchste Zeit, dass wir aufhören, nur immer den sogenannten männlichen Werten nachzulaufen, Rambo zeigt sie in Reinkultur, z. B. Durchsetzungskraft, kühle verstandesmäßige Analyse, technische Machbarkeit. Ohne die Werte, die traditionell mehr den Frauen zugeschrieben wurden, haben wir keine Zukunftschancen, als da sind: die Fähigkeit, zu bewahren, zu vermitteln, zu teilen. Eine heutige Ehe kann eigentlich ein Übungsfeld sein für selbstbewusste Frauen und Männer, die sich nicht nach starren Rollenschemata verhalten, sondern aufeinander eingehen und neue Verhaltensweisen erproben. Wie gesagt:

Ihr seid zur Freiheit berufen; und in der Liebe diene einer dem andern.

Amen.

Lied: Das eine Brot wächst auf vielen Halmen, aus vielen Trauben wird der Wein

Nun bitte ich Sie beide, aufzustehen, und die Trauzeugen kommen bitte nach vorn und stellen sich dazu.

Liebe …, lieber …! Gott nimmt Sie unendlich wichtig und hat Sie lieb! Im Vertrauen darauf können Sie Ihre Ehe wagen und sich gegenseitig mit Ihrer Liebe und Treue tragen, so lange Sie leben. Vor diesem Gott und vor den Menschen, die heute als seine Gemeinde hier im Gottesdienst zusammengekommen sind, frage ich Sie nun:

…, wollen Sie diesen … als Ihren Ehemann, den Gott Ihnen anvertraut hat, für alle Zeit achten und lieben, in guten und in schweren Tagen ihn nicht verlassen und im Vertrauen auf die Liebe Gottes mit ihm die Ehe führen, bis der Tod Sie scheidet, so antworten Sie: »Ja!«

…, wollen Sie diese … als Ihre Ehefrau, die Gott Ihnen anvertraut hat, für alle Zeit achten und lieben, in guten und in schweren Tagen sie nicht verlassen und im Vertrauen auf die Liebe Gottes mit ihr die Ehe führen, bis der Tod Sie scheidet, so antworten Sie: »Ja!«

Nun stecken Sie einander Ihre Ringe an. Tragen Sie Ihren Ring als Zeichen Ihrer Treue! Der Ring hat kein Ende, so soll auch Ihre Liebe ohne Ende sein.

Geben Sie einander Ihre rechte Hand. Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

Gott begleite Sie auf Ihrem Lebensweg, als guter Vater, als gute Mutter, als Ihr Bruder in Christus, als der heilige Geist, der in Ihnen lebt, der Ihnen Freiheit und Liebe schenkt. Gott segne Ihr gemeinsames Leben. Amen.

Ihre Ehe wurzelt in der Liebe, von der Sie leben, gründet im Ja, das Sie zueinander sprechen findet ein Symbol in den Ringen, die Sie tragen, und lebt auch von jeder Geste der Liebe, die Sie einander zuwenden. So mögen Sie nun, wenn Sie wollen, einander küssen!

Als kleines Geschenk Ihrer Kirchengemeinde bekommen Sie nun Ihre Traubibel überreicht, zum Drinlesen und Durcharbeiten und Immer-wieder-nach-Gott-Fragen! Und ich habe noch ein Büchlein über das Hohelied der Liebe dazugelegt, von Helmut Gollwitzer. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Trauung!

Bläsermusik nach der Einsegnung

Gott, guter Vater, Bruder Jesus, Geist der Liebe!

Wir bitten dich heute für den gemeinsamen Lebensweg von … und … . Geh du mit ihnen auf ihrem Weg. Lass sie finden, was sie sich voneinander wünschen. Hilf ihnen, einander zu stützen und immer zusammenzuhalten. Hilf ihnen, Problemen nicht auszuweichen, sondern sie zu bewältigen, und sich dazu auch Hilfe zu suchen.

Wir danken dir, Gott, für die Menschen, die den Lebensweg der beiden bisher mitgegangen sind; für all die Menschen, zu denen sie Vertrauen haben können. Solche Menschen brauchen sie auch weiterhin, in deren Gemeinschaft sie täglich erfahren können, was das heißt: Zur Freiheit berufen sein und diese Freiheit in der Liebe zueinander bewähren. Und lass dieses Ehepaar auch wissen und spüren, dass sie in der Gemeinschaft der Christen einen Rückhalt finden können.

Du bist da, Gott, in jedem guten Wort, das Liebe und Ehrlichkeit ausspricht, das tröstet und aufrichtet. Du bist die Hand auf der Schulter, die Mut macht oder liebevoll zurechtweist, wenn wir dunkle Wege gehen. Du bist die Wärme des Herzens, die wir spüren, wenn wir uns im Arm halten oder wenn unser Mund mit Liebe küsst. Du verlässt uns nicht; hilf uns, unser Leben auf Liebe, Hoffnung und Glauben aufzubauen. Amen.

Gemeinsam beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser

Zum guten Schluss singen wir noch ein wohl allen bekanntes Danklied zum Lob des liebenden und befreienden Gottes (322, 5-7):

5. Er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz ins Meeres Tiefe hin.

6. Er lasse seinen Frieden ruhn auf unserm Volk und Land; er gebe Glück zu unserm Tun und Heil zu allem Stand.

7. Er lasse seine Lieb und Güt um, bei und mit uns gehn, was aber ängstet und bemüht, gar ferne von uns stehn.

Bevor Sie mit dem Segen die Kirche verlassen und sich dem Genuss der Hochzeitsfeier im Familien- und Freundeskreis hingeben, möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass die Kollekte, die bei diesem Traugottesdienst eingesammelt wird, auf Wunsch des jungen Ehepaares für die Aktion „Brot für die Welt“ bestimmt ist – auch das ist ein kleines Zeichen der liebenden Verbundenheit über Grenzen hinweg!

Und nun geht hin mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

Orgelnachspiel und Auszug aus der Kirche

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