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Sintflut ade!

Wenn ich von der Sintflut höre, bin ich hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination. Kann Gott es wirklich beschlossen haben, die Menschen zu vernichten – und die Tierwelt gleich mit? Und warum bereut Gott schlussendlich seinen ersten Entschluss und verschont die Menschheit trotz ihrer unveränderten Bosheit für immer?

Eine Ikone stellt die Arche dar und Noah, der die Tiere in die Arche holt
Die Sintflut und Gottes große Rettungsaktion (Bild: Dimitris VetsikasPixabay)

#predigtAbendmahlsgottesdienst am 20. Sonntag nach Trinitatis, den 17.10.99, um 10.00 Uhr in der Pauluskirche zu Gießen
Begrüßung
Lied 295, 1-3:

1) Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit, nach seinem Worte handeln und leben allezeit; die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss‘ halten, sind stets bei ihm in Gnad.

2) Von Herzensgrund ich spreche: dir sei Dank allezeit, weil du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Rechte halten, verlass mich nimmermehr.

3) Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt. Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd. Wenn du mich leitest, treuer Gott, so kann ich richtig laufen den Weg deiner Gebot.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist!

So lautet unser Wochenspruch (Micha 6, 8). Wir könnten wissen, was gut ist. Aber bringt die Menschheit das Gute auch fertig? Nein! Der Gedanke liegt nahe: Eigentlich müsste Gott kurzen Prozess machen mit den Menschen. Sie sind sowieso nicht zu retten. Warum eigentlich lässt Gott uns, eine verdorbene Menschheit, immer noch auf diesem Planeten leben?

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Ist das vorstellbar? Gott soll vor Zeiten den Entschluss gefasst haben, die gesamte Menschheit auszurotten (1. Buch Mose – Genesis 6):

5 Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,

6 da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,

7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.

Gott, wir können verstehen, dass du keine Geduld hast mit Menschen, die einander quälen und umbringen, die Natur ausbeuten und Kinder schänden.

Aber sind denn alle Menschen böse, auch die, die das Böse nur sehen und geschehen lassen?

Gott, wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Wir beklagen das Böse in der Welt. Eingeschränkt nehmen wir Böses auch in uns selbst wahr. Bestrafung wünschen wir eher für andere, für uns selbst lieber Verschonung. Wir bitten Gott: Mach uns sensibel für eigene Verantwortung. Amen.

Wollt ihr nun vor Gott eigene Schuld bekennen und Ihn um Vergebung bitten, dann sagt laut oder leise oder auch still in eurem Herzen:

Ja!

Ohne dass wir es verdienen, schenkt Gott uns seine Gnade – wie damals dem Noah (1. Buch Mose – Genesis 6 und 7):

8 Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.

1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.

2 Von allen reinen Tieren nimm zu dir je sieben, das Männchen und sein Weibchen, von den unreinen Tieren aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen.

3 Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben, das Männchen und sein Weibchen, um das Leben zu erhalten auf dem ganzen Erdboden.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Gott, wie sollen wir dich begreifen? Bist du ein Gott, der gerecht straft, der eingreift, wo Menschen Böses tun, der dazwischenfährt, wo wir uns abschlachten, quälen, demütigen? Oder lässt du Gnade vor Recht ergehen, nimmst du alles nicht so genau, ist dir alles so ziemlich egal, was Menschen auf der Erde tun? Oder bist gar nicht du der Widersprüchliche, sondern legen wir unser widersprüchliches Denken in dich hinein? Dann lass uns in uns gehen und unterscheiden zwischen unseren Gedanken und deiner Offenbarung. Amen.

Wir hören im 1. Buch Mose – Genesis 8, 18-22, das Ende der Geschichte von der Sintflut, nachdem Noah das Dach der Arche geöffnet und gesehen hat, dass der Erdboden wieder trocken ist. Diese Lesung ist zugleich der Predigttext:

18 So ging Noah heraus mit seinen Söhnen und mit seiner Frau und den Frauen seiner Söhne,

19 dazu alle wilden Tiere, alles Vieh, alle Vögel und alles Gewürm, das auf Erden kriecht; das ging aus der Arche, ein jedes mit seinesgleichen.

20 Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.

21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.

22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis
Lied 432: Gott gab uns Atem, damit wir leben
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde! Wenn ich die Geschichte von der Sintflut höre, bin ich hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination. Hier das Entsetzen über das Sterben der ganzen Menschen- und Tierwelt in einer gewaltigen Weltkatastrophe aufgrund der Bosheit der Menschen – dort die unwiderstehliche Anziehungskraft des Bildes der Arche, die Mensch und Natur trotz allem überleben lässt.

Zwei Fragen bewegen mich vor allem, erstens: Kann Gott es wirklich beschlossen haben, die Menschen zu vernichten – und die Tierwelt gleich mit? Und zweitens: Warum bereut Gott am Schluss seinen ersten Entschluss und entschließt sich, die Menschheit trotz ihrer unveränderten Bosheit für immer zu verschonen?

Ich gehe aus von einer Urerfahrung: das Leben von Mensch und Natur auf dieser Erde ist bedroht. Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche hat es schon immer gegeben. In der Neuzeit hat man zwar gedacht, der Mensch könne die Naturgewalten irgendwann vollkommen beherrschen, aber inzwischen hat der Mensch durch sein eigenes Eingreifen in das Gleichgewicht der Naturkräfte sogar noch zusätzliche unabsehbare Gefahren geschaffen – zum Beispiel durch die Kernspaltung und die Gentechnologie. Und sind wir nicht auch hilflos einem Zusammenstoß eines Asteroiden mit der Erde ausgeliefert? Durch eine solche weltweite Katastrophe sollen ja die Dinosaurier, die über hundert Millionen Jahre die Erde beherrschten, vernichtet worden sein.

Seitdem der Mensch auf dieser Erde erschienen ist, und das ist verglichen mit der Zeit der Dinosaurier noch gar nicht so lange her, gerade mal eine Million Jahre, hat der Mensch sich entwickelt zu dem einzigen Wesen, das über seine Bedrohtheit nachdenken kann. Tiere können Angst vor unmittelbarer Bedrohung haben, aber wenn die Gefahr vorüber ist, leben sie wieder unbeeindruckt weiter – gemäß ihren Instinkten. Menschen aber besitzen ein Erinnerungsvermögen und die Fähigkeit zum Nachdenken. Wir wissen: in der Natur sind wir ständig Gefahren ausgesetzt. Wir wissen: zwischen Geburt und Tod ist uns nur ein kleiner Zeitraum des Lebens geschenkt. Die Menschen des Altertums wussten: Auf der Erdscheibe zwischen den bedrohlichen Wassern des Urmeers sorgt nur Gottes Gnade dafür, dass wir weder von den Brunnen der Tiefe noch von den Schleusen des Himmels überschwemmt werden. Und wir modernen Menschen wissen: Unser kleiner Planet Erde zieht wie ein winziges Raumschiff durchs Weltall, mit einem begrenzten Sauerstoff-, Wasser- und Lebensmittelvorrat, der sich immer wieder erneuern muss. Nur ein äußerst kompliziertes Gleichgewicht unterschiedlichster Vorgänge sorgt dafür, dass unsere Reise durch das Sonnensystem und mit der Sonne durchs Weltall so reibungslos funktioniert.

Wie geht man als Mensch nun mit dem Gefühl der Bedrohung um, das in der Menschheitsgeschichte immer schon da war? Man kann es aus dem Bewusstsein verdrängen. Aber dann bleiben die Ängste unbewusst wirksam, so dass noch mehr Unheil angerichtet wird. Zum Beispiel indem man große Vernichtungsängste auf menschliche Feinde überträgt und Vernichtungsgeräte entwickelt, mit denen man weniger sich selber schützen, wohl aber die Menschheit ausrotten kann.

Die alte Mythologie deutete Weltkatastrophen so: Die Götter treiben ein böses Spiel mit den Menschen. Zum Beispiel: Himmelsgötter und Erddrache kämpfen miteinander – und die Leidtragenden sind die Menschen.

Das Volk Israel verwirft den Glauben an viele Götter und beginnt an einen einzigen Gott zu glauben. Aber dieser Glaube muss sich erst noch entfalten. Was ist das für ein Gott? Kann man sich ihm anvertrauen? Menschen, die nicht im Einklang mit Gott leben, die – bildlich gesprochen – von Adam und Kain abstammen, können sich keinen anderen Gott mehr vorstellen als einen, der die Geduld mit den Menschen verliert, wenn es mit der Bosheit und dem Unrecht kein Ende nimmt. Das ist der Ausgangspunkt der Sintflutgeschichte: Weil „die Bosheit der Menschen groß ist auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse immerdar“, darum muss Gott einfach die Menschheit vernichtend strafen.

Aber ist Gott wirklich so? Wäre das nicht eher ein allzu menschliches Verhalten? Wenn ein Mensch sich anschaut, wozu andere Menschen imstande sind, erscheint der Gedanke an Rache und Vernichtung durchaus logisch. Aber wenn man weiter logisch denkt, dann müssen bei einer Weltkatastrophe wie der Sintflut doch auch Millionen unschuldiger Menschen mitsterben, zum Beispiel Kinder und Geistesschwache, die man für nichts verantwortlich machen kann, und die Tierwelt kann man mit Maßstäben von Gut und Böse doch überhaupt nicht beurteilen. Kann das Gottes Wille sein, dass er, um böse Menschen zu strafen, unschuldige Opfer in Kauf nimmt?

Nein. Und darum lese ich die Sintflutgeschichte nicht als Untergangsgeschichte, sondern umgekehrt als Geschichte des Überlebens. Sie ist keine Dokumentation der Vernichtung der Menschheit. Der Erzähler ist gar nicht daran interessiert, in allen Einzelheiten den Untergang von Mensch und Tier zu schildern, wie es heutige Sensationsberichterstattung tun würde. Nein, im Vordergrund steht Noah und sein Haus – die Rettung einer Menschenfamilie und vieler Tierfamilien. Noahs Weg ist unser Weg, um die anderen geht es gar nicht. Wir alle sind Noah, wir sind Kinder von Überlebenden. Im wunderbaren Überleben der Noahfamilie und der Tierfamilien in der Arche spiegelt sich ein anderes Wunder wider, nämlich dass die Menschheit gemeinsam mit der Natur auf der Erde immer noch überleben kann, Tag für Tag, trotz aller Bedrohungen.

18 So ging Noah heraus mit seinen Söhnen und mit seiner Frau und den Frauen seiner Söhne,

19 dazu alle wilden Tiere, alles Vieh, alle Vögel und alles Gewürm, das auf Erden kriecht; das ging aus der Arche, ein jedes mit seinesgleichen.

Erstaunlich finde ich, wie hellsichtig die Bibel schon vor dreitausend Jahren die enge Verknüpfung des Schicksals von Menschen und Tieren auf der Erde gesehen hat. Ohne die Rettung der Tiere keine Rettung der Menschen auf der Erde. Und wo wir Menschen anfangen zu sortieren: hier Nutztiere, da Schädlinge, hier reine Tiere, da unreine Tiere, da spricht Gott ein liebevolles Machtwort: Alle sollen überleben, jede Art, die reinen und die unreinen, die nützlichen wie die den Menschen lästigen und scheinbar schädlichen Tiere. Die Noahgeschichte legt uns ökologisches Denken und Handeln ans Herz – es kann nicht gut sein für das Überleben einer wachsenden Menschheit, wenn es uns vollkommen egal ist, wie viele Tier- und Pflanzenarten in jedem Jahr aussterben.

Aber die Noahgeschichte endet nicht mit einem moralischen Appell an die Noahmenschheit: Beutet die Natur nicht aus! Nein, sie endet damit, dass eine neue Geschichte anfängt, ein Bündnis Gottes mit den Menschen. Als nämlich Noah einen Altar für Gott baut und ihm als Dank für die Rettung ein Opfer darbringt, da sagt Gott:

21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.

Als ob Gott sich von einem wohlriechenden köstlichen Essen umstimmen ließe, so beginnt hier eine Freundschaft zwischen Gott und den Menschen. Noch eigenartiger ist der Grund für die Begnadigung der Menschheit: „…denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Das war doch gerade der Grund für die Sintflut gewesen. Hat sich Gott in seinem Wesen oder in seiner Haltung gegenüber den Menschen so schnell gewandelt? Ich denke, dass es Zeit braucht, bis der Mensch merkt, wie Gott eigentlich ist. Es ist eine sehr kindlich anmutende Vorstellung von Gott, wenn man ihm eins der Tiere opfert, die Gott doch gerade vor der Vernichtung gerettet hat, und dann meint, dass er sich über den lieblichen Geruch dieses Opfers freut. Aber durch diese unbeholfene Art, zu Gott Kontakt aufzunehmen, entsteht etwas Neues – eine Offenheit für ein anderes Bild von Gott – für einen Gott, der nicht den Zwiespältigkeiten menschlicher Bosheits- und Rachegelüste unterworfen ist, sondern dem man sich einfach kindlich anvertrauen kann. Dieser Gott spricht die mir seit Kindheitstagen vertrauten Worte:

22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Dass diese Welt ihre uns vertraute Struktur hat und behält, ist ein Geschenk von Gott. Das machen wir nicht, das verdanken wir Gott – ohne dass wir es verdient hätten. Wir können als Menschen zwar versuchen, Fruchtbarkeit und Wetter zu beeinflussen, wir machen die Nacht zum Tage und beeinflussen den jahreszeitlichen Rhythmus. Ob dadurch etwas besser wird, ist die Frage. Keine Frage ist es nach diesem Text, dass von Gott her für die grundlegende Struktur des Lebens auf unserer Erde keine Gefahr droht. Über uns schwebt nicht das Damoklesschwert der Vernichtung – Gott schwingt es jedenfalls nicht. Er macht uns Mut, getrost in der Welt zu leben und das kleine Stück Verantwortung für uns und unsere Umwelt zu übernehmen, das wir tragen können. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit Freude und mit Frieden im Glauben. Amen.
Fürbittenstille

Wir singen das Lied 512, 3 und 5 und 6:

3) Du gedenkst in deiner Treue an dein Wort zu Noahs Zeit, dass dich nimmermehr gereue deine Huld und Freundlichkeit; und solang die Erde stehet, über der dein Auge wacht, soll nicht enden Saat und Ernte, Frost und Hitze, Tag und Nacht.

5) Herr, wir haben solche Güte nicht verdient, die du getan; unser Wissen und Gemüte klagt uns vieler Sünden an. Herr, verleih, dass deine Gnade jetzt an unsre Seelen rührt, dass der Reichtum deiner Milde unser Herz zur Buße führt.

6) Hilf, dass wir dies Gut der Erden treu verwalten immerfort. Alles soll geheiligt werden durch Gebet und Gottes Wort. Alles, was wir Gutes wirken, ist gesät in deinen Schoß, und du wirst die Ernte senden unaussprechlich reich und groß.

Lasset uns danksagen dem Herrn, unserm Gott. „Das ist würdig und recht.“

Gott, dein Bund mit Noah steht dafür, dass du Ja zur Menschheit sagst trotz aller menschlichen Bosheit. Du bist deinen Weg gegangen mit deinem Volk Israel und mit deiner Kirche. Auch wenn dein Volk und deine Kirche vom Wege abgekommen sind, du bist uns treu geblieben. Denn du hast uns so sehr geliebt, dass du in deinem Sohn Jesus Christus sogar dein Blut für uns vergossen hast. Zu dir rufen wir und preisen dich, Heiliger Gott:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Vater unser und Abendmahl

Gott, du willst unsere Erde erhalten, doch wie können wir damit aufhören, der Erde Schaden zuzufügen? Wir denken in der Fürbitte an gequälte Tiere in Massentierhaltung und Todestransporten, aussterbende Pflanzenarten und fruchtbares Land, das durch Raubbau zur Wüste wird. Wir beten auch für Menschen, die im anderen Menschen nicht mehr dein Ebenbild sehen, sondern ihn demütigen und niedermachen. Wir bringen vor dich unsere Resignation, wenn wir meinen, nichts ändern zu können. Lass deinen Segen auf uns ruhen, lass uns behütet leben wie in einer Arche, lass uns die Herausforderungen annehmen, die uns gestellt sind.

Insbesondere beten wir heute für zwei Verstorbene: …, die in der vergangenen Woche bestattet wurden. Wer zu dir kommt, den stößt du nicht hinaus, darum sind wir gewiss, dass du sie annimmst in deinem ewigen Reich. Du legst uns Lasten auf, aber du hilfst uns auch; bewahre uns in dieser Zuversicht in Gesundheit und Krankheit, im Leben und im Sterben. Amen.

Lied 427: Solang es Menschen gibt auf Erden, solang die Erde Früchte trägt

Geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. ‚Amen, Amen, Amen!‘

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