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Ewiges Leben jenseits vom Besitzdenken

Ein reicher junger Mann will ewiges Leben. Jesus sagt ihm: „Gib deinen Reichtum auf und folge mir nach!“ Wie ist das zu verstehen? Wie kann es mein Glück sein, loszulassen, was ich erarbeitet habe, herzugeben, was ich besitze?

Ewiges Leben jenseits vom Besitzdenken: Das Bild zeigt ein Gebäude in einer düsteren Abendlandschaft mit dem Schriftzug "Eternity Now" = "Ewigkeit jetzt"
Ewiges Leben – wie können wir es jetzt bekommen? (Bild: Public CoPixabay)

#predigtGottesdienst am 15. Sonntag nach Trinitatis, 18. September 1977, um 10.00 Uhr im Kindergarten Friedberg West
Begrüßung
Lied EKG 188 (EG 289), 1-2+5:

1. Nun lob, mein Seel, den Herren, was in mir ist, den Namen sein. Sein Wohltat tut er mehren, vergiss es nicht, o Herze mein. Hat dir dein Sünd vergeben und heilt dein Schwachheit groß, errett‘ dein armes Leben, nimmt dich in seinen Schoß, mit reichem Trost beschüttet, verjüngt, dem Adler gleich; der Herr schafft Recht, behütet, die leidn in seinem Reich.

2. Er hat uns wissen lassen sein herrlich Recht und sein Gericht, dazu sein Güt ohn Maßen, es mangelt an Erbarmung nicht; sein‘ Zorn lässt er wohl fahren, straft nicht nach unsrer Schuld, die Gnad tut er nicht sparen, den Schwachen ist er hold; sein Güt ist hoch erhaben ob den‘, die fürchten ihn; so fern der Ost vom Abend, ist unsre Sünd dahin.

5. Sei Lob und Preis mit Ehren Gott Vater, Sohn und Heilgem Geist! Der wolle in uns mehren, was er aus Gnaden uns verheißt, dass wir ihm fest vertrauen, uns gründen ganz auf ihn, von Herzen auf ihn bauen, dass unser Mut und Sinn ihm allezeit anhangen. Drauf singen wir zur Stund: Amen, wir werden‘s erlangen, glaubn wir von Herzensgrund.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, dass es die Elenden hören und sich freuen. Preiset mit mir den Herrn und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! (Psalm 34, 2-4)

Der Herr sei mit euch! „Und mit deinem Geiste.“

Barmherziger Gott. Zu dir heben wir unsere Hände auf und erwarten deine Gaben. Aber unsere Hände sind nicht leer. Wir klammern uns an das, was wir besitzen, und sind beherrscht von dem, was uns vor den Menschen Ansehen und Geltung verschafft. Darum können wir deinen Reichtum nicht fassen, und unsere Gebete bleiben ohne Kraft. So bitten wir dich: Lass uns zur Einsicht kommen. Mach uns los von dem, was uns bindet. Lass uns bereit sein für dich, dass du einem jeden geben kannst, was er braucht. Amen. „Amen, Amen, Amen.“

Schriftlesung – Matthäus 6, 24-34:

24 Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

25 Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?

26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?

27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?

28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.

29 Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.

30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?

31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?

32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.

33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. „Halleluja!“

Glaubensbekenntnis
Lied EKG 236 (EG 329), 1-3:

1. Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte, bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte, bis hierher hat er mich geleit‘, bis hierher hat er mich erfreut, bis hierher mir geholfen.

2. Hab Lob und Ehr, hab Preis und Dank für die bisher‘ge Treue, die du, o Gott, mir lebenslang bewiesen täglich neue. In mein Gedächtnis schreib ich an: Der Herr hat Großes mir getan, bis hierher mir geholfen.

3. Hilf fernerweit, mein treuster Hort, hilf mir zu allen Stunden. Hilf mir an all und jedem Ort, hilf mir durch Jesu Wunden. Damit sag ich bis in den Tod: Durch Christi Blut hilft mir mein Gott; er hilft, wie er geholfen.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

Wir hören zur Predigt einen Text aus Matthäus 19, 16-22:

16 Und siehe, einer trat zu ihm und fragte: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?

17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur Einer. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.

18 Da fragte er ihn: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben;

19 ehre Vater und Mutter«; und: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.

20 Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?

21 Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib‘s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!

22 Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter.

Liebe Mitchristen!

Einer hat aufgehorcht, als es geheißen hat: Jesus kommt in die Stadt. Eine Frage treibt ihn um, die er ihm unbedingt stellen will. So läuft der reiche Mann, einer, der sonst für Botendienste seine Leute haben wird, Jesus entgegen und spricht ihn an. Er erwartet etwas von ihm.

Wir sind zur Kirche gekommen, in das Haus, wo Jesus verkündigt wird, wo Worte von ihm gehört, Geschichten von ihm erzählt werden. Was hat uns hergeführt? Vielleicht liebgewordene Gewohnheit, das Gefühl: die Kirche gehört doch zum Sonntag dazu. Vielleicht die Erwartung, Trost zu gewinnen, Stärkung mit nach Hause zu nehmen für die Aufgaben und Belastungen, für den Stress oder die Einsamkeit der kommenden Woche. Vielleicht auch Fragen, die uns bewegen, die wir überall mit uns herumtragen und auf die wir Antwort suchen; Fragen und Sehnsüchte, die wir schlecht in Worte fassen können.

Eine Mutter äußerte vor der Taufe ihrer ersten Tochter als einzigen Wunsch: Sie soll glücklich werden. Ob sie intelligent oder schön wird, ist nicht so wichtig. Ich wünsche mir nichts als Glück für mein Kind! Wie diese Mutter ihr Kind auf den Namen Jesu taufen lässt, damit es in Kontakt kommt mit seiner Kirche, und hofft, das werde zum Glück des Mädchens beitragen, so kommt der junge Mann unserer biblischen Erzählung mit großen Hoffnungen zu Jesus. Seine Frage ist: wie kann ich das ewige Leben erlangen?

Ewiges Leben – diese Vorstellung ist uns heute nicht mehr so geläufig wie sie es noch unseren alten Märchenerzählern war. Ich erinnere mich an die Märchen, in denen einer drei Wünsche frei hat, und der törichte Mann verschwendet sie an vergängliche Güter, während der kluge als höchsten Wunsch das ewige Leben wählt. Ewiges Leben ist der Inbegriff für unzerstörbares Glück, für sinnvoll ausgefüllte Lebenszeit, für einen Schatz, den keine Inflation nehmen und dem der Zahn der Zeit nichts anhaben kann.

Danach sehnt sich der Mann, der zu Jesus kommt, das war der Wunsch der Mutter für ihr Kind, diese Frage trage auch ich mit mir herum; vielleicht ist es auch Ihre Frage, die mit dazu beigetragen hat, dass Sie sich in die Kirche setzen. Wie kommt einer dazu, nach unzerstörbarem Glück zu fragen? Was mag den reichen Mann dazu bewogen haben, einen durchreisenden Wanderprediger mit seiner ungelösten Frage aufzusuchen?

Wir sind es gewohnt, ihn den „reichen Jüngling“ zu nennen, und denken vielleicht an einen Jugendlichen, der noch auf der Suche ist, der sich seinen Lebensweg noch einrichten, sein Glück noch machen muss. Wenn wir jung sind, liegt die Frage näher, was aus uns einmal werden soll, was tragfähig genug ist, um ein Leben darauf aufzubauen. Und wer alt geworden ist, wer nicht mehr „so kann“ wie früher und den Tod nahen sieht, auch ihm drängt sich die Frage nach dem Sinn des vergangenen Lebens und dem Sinn dessen, was noch geblieben ist, leichter auf.

Aber der hier nach seinem Lebensglück fragt, ist ein Mann in den besten Jahren, in der Vollkraft seines Schaffens, wie man sagt, ein Mann zwischen 25 und 40 Jahren, einer, der es schon zu etwas gebracht hat und der noch viel vor sich hat. Womit in seinem Leben, das er bislang geführt hat, ist er unzufrieden? Er hat nicht über materielle Not zu klagen. Er plagt sich auch nicht mit einem schlechtem Gewissen herum, sondern versucht bewusst, nach den Geboten der Nächstenliebe zu leben. Er hat mehr, als er zum Leben braucht, lässt sich nichts zuschulden kommen, und trotzdem spürt er, dass er nicht glücklich dabei ist. Etwas fehlt ihm.

Er vermutet, dass Jesus ihm darüber Gewissheit verschaffen kann, was das ist, was noch zu seinem Glück fehlt, und so fragt er ihn: „Was muss ich Gutes tun?“ – Mit der Auskunft: „Halte die Gebote!“ gibt er sich nicht zufrieden. Das hätte er sich selbst sagen können; er bemüht sich nach Kräften, im Einklang mit seinen Mitmenschen zu leben. Er versucht, seinen Besitz und seine Fähigkeiten zu ihrem Wohl, nicht zu ihrem Schaden einzusetzen. „Aber habe ich etwas vergessen?“, lässt er nicht locker. Was ist entscheidend, was fehlt mir noch?

Die Antwort Jesu klingt freundlich, aber bestimmt: „Wenn du deinem Ziel gerecht werden willst, dann geh nach Hause, verkaufe alle deine Güter und gib den Erlös an Arme weiter, so wirst du bei Gott einen wunderbaren Reichtum gewinnen, und dann komm und geh mit mir.“

Mich erschreckt die Härte dessen, was Jesus sagt. Wie der reiche Mann möchte ich am liebsten traurig weggehen – denn was erwartet Jesus von mir, der ich Sehnsucht nach dem Glück habe? Was mutet er dem Reichen zu, der ewiges Leben erlangen will? Er soll alles, was ihm bisher von Bedeutung war, weggeben, sein Geld den Armen verteilen, so dass er nicht mehr zum Leben hat als sie, seine Karriere aufgeben. Nicht einmal seine Anständigkeit, sein Streben danach, ein guter Mensch zu sein, lässt Jesus als etwas Besonderes gelten, denn, so sagt er: es gibt nur einen, von dem man sagen kann, er sei gut.

Der Mann hat womöglich einen Ratschlag erwartet, wie er das bisher Erreichte sichern und erweitern, der Vergänglichkeit entreißen kann. Wenn wir über unser Glück nachdenken, verstehen wir ihn sicher gut. Aber der Weg, den Jesus zeigt, geht in die entgegengesetzte Richtung: Kehr um, löse dich von deinen Streben nach Besitz, klammere dich nicht an Dinge und Verdienste. Dein Besitz selbst, das, was du schon erreicht hast, könnte es sein, was dich an deinem Glück hindert.

Wie ist das zu verstehen? Wie kann es mein Glück sein, loszulassen, was man erarbeitet hat, herzugeben, was man besitzt? Macht Besitz denn nicht frei? Kann ich mir mit Geld nicht Wünsche erfüllen, sorgenfrei leben, Ansehen erwerben? Ja, kann ich nicht, wenn ich viel habe, anderen Menschen helfen, ohne gleich alles wegzugeben?

Was Jesus dem reichen Mann antwortet, kann nachdenklich stimmen, uns auf die Kehrseite des Besitzstrebens aufmerksam machen. Verschaffen uns Geld und erbrachte Leistungen wirklich Glück, das nicht verloren gehen kann, Geborgenheit und Sicherheit? Besitz kann uns auch gefangennehmen, statt uns Freiheit zu bescheren.

Mir fallen die Eheleute ein, die sich lange Zeit für ein eigenes Häuschen einschränken, damit sie und ihre Kinder ein Heim haben. Doch die Kinder gehen eigene Wege, als sie erwachsen sind, und das Haus steht fast leer und wird, wenn die Eltern alt sind und sterben, in fremde Hände übergehen. War nun alle Anstrengung des Ehepaars umsonst?

Ich denke auch an die alte Frau, die sich noch im hohen Alter mit neuen Möbeln schön eingerichtet hat. Ein Jahr darauf bricht sie sich das Bein, wird pflegebedürftig, muss in ein Heim – und die Möbel werden verramscht. Wird sie verbittert zurückblicken? Oder wird sie mit dem wenigen, das ihr geblieben ist, sich selbst und anderen Freude zu machen versuchen?

Ja, vielleicht wird sie den Mut fassen, auf andere zuzugehen statt sich bitter vor ihnen zu verschließen. Vielleicht wird sie den Verlust verschmerzen, wie sie von so vielem hat Abschied nehmen müssen. Vielleicht macht ihr jemand, der sie gern hat, klar, dass ihr mehr bleibt als Sachen, die man kaufen und verlieren kann: dass sie ein Mensch ist, zu dem Gott Ja gesagt hat. Sie wird geliebt und kann Liebe verschenken.

Aber es ist wirklich schwer, sich nicht vom Besitz gefangennehmen zu lassen. In einer Tarifverhandlung wurde gefordert, die niedrigen Gehälter um den gleichen Betrag zu erhöhen wie die oberen. Prozentual wäre das für die kleinen Gehaltsempfänger eine stärkere Anhebung gewesen: und schon erhob sich Widerstand gegen Gleichmacherei von seiten der Besserverdienenden. Wir kennen das Motto: „Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Klagen still.“ Können wir uns mehr leisten, wachsen beinahe selbstverständlich auch unsere Bedürfnisse; wir können uns schon gar nicht mehr vorstellen, mit weniger Geld auszukommen. Es gibt aber auch andere Beispiele; so hörte ich jetzt von Berliner Hochschullehrern, die auf einen Teil ihres Gehaltszuwachses verzichten wollen, damit mehr Professoren eingestellt werden können.

Ich möchte noch einige Beispiele nennen, Beispiele dafür, wie wir uns durch das Besitzdenken Möglichkeiten verbauen können, und Beispiele für den Weg, auf den uns Jesus aufmerksam macht.

Man kann Menschen so behandeln, als wären sie unser Eigentum. Ich denke an eine Mutter, die mit ihrer einzigen Tochter, 15 Jahre, allein zusammenlebt. Sie möchte sie nicht verlieren, ist besorgt um sie; das ist verständlich, führt aber dazu, dass sie sie nie zu Freunden oder zu Tanzveranstaltungen gehen lässt, dass sie sie an sich ketten will. Warnungen ihrer Nachbarin, sie werde durch dieses Verhalten ihre Tochter gerade aus dem Haus treiben, sobald sie 18 sein wird, schlägt sie in den Wind.

Aber sehen wir uns einmal den Weg an, den diese Nachbarsfrau gegangen ist, selbst Mutter von sieben Kindern. Sie hat ihre Kinder zur Selbständigkeit erzogen; sie sind nun alle aus dem Haus, leben ihr eigenes Leben, lassen sich aber gern bei der Mutter sehen und sind ihr herzlich verbunden.

Ein junger Mensch fällt mir noch ein, ein Schulfreund. Der Sohn reicher Eltern bereitete sich auf eine Karriere als Zahnarzt vor, er hätte mit dem Geld seines Vaters die Wartezeit zum Studium überbrücken können. Als er während seiner Militärzeit den Kriegsdienst verweigerte, kam er in eine Zivildienststelle nach Bethel, wo er geistig Behinderte und epileptisch Kranke betreute. Dieser Dienst beeindruckte ihn so, dass er seine Berufspläne über den Haufen warf. Der Zahnarztberuf würde ihm zwar Geld und Ansehen, aber keine innere Befriedigung verschaffen. Seit seinem Plan, in der Sozialarbeit sein Berufsziel zu suchen, wurde er ausgeglichener. Früher hatte er von dem gelebt, was sein Vater durch seine Beziehungen für ihn erreichen konnte. Jetzt war er erfüllt vom Ziel, helfen zu können und Freude zu verbreiten.

Solche Erfahrungen zu machen, hat Jesus damals den jungen reichen Mann eingeladen, lädt er auch uns ein. Wer nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein muss, um sein Eigentum zu erhalten oder zu vergrößern, ist freier, z. B. freier dazu, die Sorgen und Freuden anderer Menschen zu sehen, zu genießen, was das Leben bereithält, ohne anderen etwas wegnehmen.

Glück dürfen wir als Geschenk erwarten, von denen, die uns lieben, von Gott, der uns bejaht. Wir können es wagen, auf die Menschen zuzugehen und anderen zuliebe Verzichte zu üben. Bitten wir Gott um den Mut, diesen Weg zu gehen, dass wir uns nicht in die Sorge um uns selbst verkriechen und nicht traurig weggehen wie der reiche Mann, der zu Jesus kam. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Lied EKG 214 (EG 250), 1+3-4:

1. Ich lobe dich von ganzer Seelen, dass du auf diesem Erdenkreis dir wollen eine Kirch erwählen zu deines Namens Lob und Preis, darinnen sich viel Menschen finden in einer heiligen Gemein, die da von allen ihren Sünden durch Christi Blut gewaschen sein.

3. Du, Gott, hast dir aus vielen Zungen der Völker eine Kirch gemacht, darin dein Lob dir wird gesungen in einer wunderschönen Pracht, die sämtlich unter Christus stehen als ihrem königlichen Haupt und in Gemeinschaft dies begehen, was jeder Christ von Herzen glaubt.

4. Wir wolln uns nicht auf Werke gründen, weil doch kein Mensch vor Gott gerecht; und will sich etwas Gutes finden, so sind wir dennoch böse Knecht. Mit Glauben müssen wir empfangen, was Christi Leiden uns bereit‘; im Glauben müssen wir erlangen der Seelen Heil und Seligkeit.

Herr Gott, himmlischer Vater. Du sagst uns allen durch Jesus Christus das Wort, an das wir uns halten können in guten und in bösen Tagen. Du stehst über allen Sorgen, die wir uns um unser eigenes Leben, um die Zukunft unseres Landes und der Welt machen. Befreie uns von falschem Planen, das sich selber sichern will, und von der Angst, die dir nichts zutraut. Mach uns bereit zum Opfer. Lass uns mit dem, was du uns gibst, denen beistehen, die unserer Hilfe bedürfen. Lass uns in der Angst vor Terroristen, die unser Land bedrohen, nicht zu Rachegedanken Zuflucht nehmen, sondern hilf uns, die Verantwortlichen zu Handlungen der Vernunft zu drängen, die Verbrechen verhindern können. Erwecke deine Christenheit in aller Welt zum Vertrauen auf dich und zum rechten Dienst an den Menschen. Segne die Verkündigung des Wortes. Sammle und erhalte dir in allen Völkern deine Gemeinde. Gib uns den freien Mut, Unrecht beim Namen zu nennen und zeige Wege zu einer guten Ordnung. Erbarme dich derer, denen Ungerechtigkeit widerfährt, und stärke alle, die sich gegen Unterdrückung und Gewalttat wenden. Gib den Hungernden Brot. Mach überall Menschen bereit zu barmherziger Tat. Führe den Tag herauf, wo keiner mehr nur auf seinen eigenen Vorteil sieht und den Nächsten übersieht, sondern deine Liebe alles erfüllt! Amen.

Vaterunser
Abkündigungen
Lied EKG 214 (EG 250), 5:

5. Erhalt uns, Herr, im rechten Glauben noch fernerhin bis an das End; ach lass uns nicht die Schätze rauben: dein heilig Wort und Sakrament. Erfüll die Herzen deiner Christen mit Gnade, Segen, Fried und Freud, durch Liebesfeu‘r sie auszurüsten zur ungefärbten Einigkeit.

Segen

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