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Jesus, der schöne Lebensbaum des Paradieses

Jesus ist der Lebensbaum des Paradieses. Ein Mensch, der Liebe ausstrahlt und Leben spendet, wie ein schöner Baum, mit frischen Blättern und farbigen Blüten, der eine reiche Ernte erwarten lässt. Jesus ist unsere Chance, ewiges, von Glück und Freude erfülltes Leben zu ernten, obwohl wir Adam und Eva sind und dazu neigen, mehr das Böse als das Gute zu tun.

Ich danke dem Bärenreiter-Verlag für die ausdrückliche Genehmigung, den Text des in der Predigt dieses Gottesdienstes ausgelegten Liedes aus dem Evangelischen Gesangbuch Nr. 96 auf meiner Homepage zu verwenden:

„Du schöner Lebensbaum des Paradieses“
Text: Dieter Trautwein / Vilmos Gyöngyösi
© Bärenreiter-Verlag, Kassel

Vervielfältigungen jeglicher Art sind ausdrücklich untersagt und nur mit der Erlaubnis des Bärenreiter-Verlages, Kassel zu beziehen.

Lebensbaum mit zwei Engeln
Der von zwei Engeln bewachte Lebensbaum (Bild: PublicDomainPicturesPixabay)
#predigtTaufgottesdienst am Sonntag Lätare, den 14. März 2010, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen
Musik und Einzug der Tauffamilien

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Zum Taufgottesdienst begrüße ich alle herzlich in der Pauluskirche, ganz besonders die drei Taufkinder … mit ihren Familien und Paten.

Wir freuen uns, dass unser Gaudete-Chor unter der Leitung von Herrn Werner Boeck musikalische Beiträge zu diesem Gottesdienst beisteuert; der Chor tritt zur Zeit als Quartett auf und freut sich, wenn weitere Sängerinnen und Sänger den Chor verstärken.

Den Gemeindegesang begleitet Stefan Michels heute zum letzten Mal als nebenamtlicher Organist der Paulusgemeinde. Wir verstehen und akzeptieren seine Gründe, dass er uns verlässt, und wir sind froh, dass er in Zukunft trotzdem vertretungsweise bei uns die Orgel spielen wird, zum Beispiel bereits am Ostermontag. An dieser Stelle ein besonders herzliches Dankeschön für Ihren Dienst in unserer Gemeinde!

Jetzt singen wir gemeinsam, mit Klavier und Gitarre begleitet, aus dem Lied 515 die Strophen 1 und 6 bis 9:

Laudato si, o mi signore, laudato si, o mi signore, laudato si, o mi signore, laudato si, o mi signor.

1. Sei gepriesen, du hast die Welt geschaffen, sei gepriesen für Sonne, Mond und Sterne, sei gepriesen für Meer und Kontinente, sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!

6. Sei gepriesen, denn du, Herr, schufst den Menschen! Sei gepriesen, er ist dein Bild der Liebe! Sei gepriesen für jedes Volk der Erde! Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!

7. Sei gepriesen, du selbst bist Mensch geworden! Sei gepriesen für Jesus, unsern Bruder! Sei gepriesen, wir tragen seinen Namen! Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!

8. Sei gepriesen, er hat zu uns gesprochen! Sei gepriesen, er ist für uns gestorben! Sei gepriesen, er ist vom Tod erstanden! Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!

9. Sei gepriesen, o Herr, für Tod und Leben! Sei gepriesen, du öffnest uns die Zukunft! Sei gepriesen, in Ewigkeit gepriesen! Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!

Laudato si, o mi signore, laudato si, o mi signore, laudato si, o mi signore, laudato si, o mi signore. Amen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Wir beten mit Psalm 139:

13 [Gott,] du hast [mein Inneres] bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe.

14 Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

15 Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde.

16 Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Wunderbar sind wir geschaffen, als Bild der Liebe Gottes. Als Gedanke Gottes sind wir schon da, bevor wir im Mutterleib heranwachsen und dann das Licht der Welt erblicken. Und nun kommt alles darauf an, dass wir in unserem Leben dem Bild der Liebe entsprechen, nach dem Gott uns geschaffen hat.

23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine.

24 Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Danke, Gott, dass ich dir von Herzen vertrauen darf:

5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist gross Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.

Der Herr sei mit euch! „Und mit deinem Geist!“

Gott, wir taufen Kinder in deinem Namen, wir begleiten sie auf ihrem Weg ins Leben, wir machen sie vertraut mit dem Glauben und reden mit ihnen über alles, was sie bewegt und was sie uns anvertrauen. Hilf uns dabei, dass wir uns genug Zeit nehmen und aufmerksam zuhören, dass wir ihnen geben, was sie brauchen. Darum bitten wir dich, Vater im Himmel, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören das Taufevangelium nach Matthäus 28, 16-20:

16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.

17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.

18 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes

20 und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Amen. „Amen“.

Zur Taufe singt der Chor aus dem Lied 211 die erste, dritte und fünfte Strophe, die Gemeinde singt dazwischen die zweite und vierte Strophe:

Gott, der du alles Leben schufst und uns durch Christus zu dir rufst

Liebe Eltern der Taufkinder, liebe Patinnen und Paten und liebe Gemeinde!

Vor zwei Wochen hatten wir hier sechs Große getauft, erwachsene Frauen, Konfis und größere Kinder. Heute taufen wir drei Kinder, von denen … mit vier Monaten das jüngste und … mit 13 ½ Monaten das älteste ist. Dazwischen liegt der kleine …, der heute genau 1 Jahr und 1 Monat alt ist.

Heutzutage ist beides normal: Erwachsene zu taufen, die bewusst Ja sagen zum Glauben, und Kinder zu taufen, deren Eltern möchten, dass ihr Kind in den Glauben hineinwächst. Im Lied haben wir gesungen: „Eh wir entscheiden Ja und Nein, gilt schon für uns: gerettet sein.“ Das heißt: das Gelingen unseres Lebens hängt nicht allein von unseren Entscheidungen ab, sondern von so vielem, was Gott uns schenkt. Unsere Entscheidung für Gott ist immer ein nachgeholtes Ja zu dem vorherigen Ja, das Gott schon lange zu uns gesagt hat.

Von dem, was Gott uns in unserem Leben schenkt, handelt der Taufspruch, den … für ihre Tochter … ausgesucht haben:

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. (Psalm 23, 6)

Wann folgt uns Gutes? Am zuverlässigsten folgt es uns dann, wenn wir es selber tun, denn ein Sprichwort sagt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Barmherzigkeit ist ein altes Wort für eine Lebenshaltung des Mitfühlens und Eintretens füreinander. Wer bereits als Kind viel Liebe und Wärme erfährt, dem wird es später leichter fallen, selber barmherzig mit sich selbst und auch mit anderen Menschen umzugehen. Das wünschen wir alles auch der kleinen … auf ihrem Weg durch ihr Leben.

… hat für ihren Sohn … einen Bibelvers ausgewählt, der von der Weite der Liebe Gottes handelt (freie Übertragung):

Fliege ich dort hin, wo die Sonne aufgeht, oder zum Ende des Meeres, wo sie versinkt: Auch dort wird deine Hand nach mir greifen, auch dort lässt du mich nicht los. (Psalm 139, 9-10)

Diesen Psalm hat ursprünglich jemand gebetet, der am Mittelmeer lebte, wo die Sonne im Westen über dem Meer unterging und scheinbar im Meer versank. In welcher Zeit und an welchem Ort auch immer wir leben, ob in den Weiten Russlands und der angrenzenden Länder oder in Europa, überall sind wir von Gottes Liebe umgeben, nirgends sind wir von Gott verlassen. Manchmal kommt es vor, dass ein Konfirmand sagt: „Das ist aber blöd, dass Gott alles sieht – kriegt der alles mit, was ich mache und sagt das dann meiner Mama?“ Ich hoffe, dass Sie Ihrem Sohn verständlich machen können, dass es nicht so schlimm ist, wenn Gottes Hand überall bereit ist, in unser Leben einzugreifen; er macht das ja nicht, um uns zu schaden, sondern damit wir auf dem richtigen Weg bleiben und uns vor dem Bösen zu bewahren.

Von der Bewahrung durch Gott handelt auch der Taufspruch, den … für ihren Sohn … ausgesucht haben:

Behüte mich wie einen Augapfel im Auge, beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel. (Psalm 17, 8)

Vom Augapfel reden wir, wenn wir etwas besonders Kostbares und zugleich sehr Verletzbares meinen, denn es gibt kaum ein Organ in unserem Körper, das so empfindlich ist wie das Auge. Ein kleines Kind ist zuerst genauso verletzbar, und es braucht die Geborgenheit der Liebe bei Mama und Papa, so wie der Augapfel in der Augenhöhle geschützt ist, bei Bedarf sogar rundum, wenn das Augenlid geschlossen ist.

Das Bild von den Flügeln erinnert an die Art, wie Vögel ihre Küken vor Gefahren oder vor der heißen Sonne schützen, indem sie ihre Flügel über sie breiten. Auch die Engel Gottes stellen wir uns oft mit Flügeln vor, so wie sie hier auf unserem Altarfenster dargestellt sind, und wir wünschen uns für unsere Kinder, dass sie immer genug Schutzengel um sich haben, weil wir Eltern sie nicht auf allen Wegen werden begleiten können.

Lasst uns nun gemeinsam unser Vertrauen zu Gott ausdrücken, indem wir das Apostolische Glaubensbekenntnis miteinander sprechen, stellvertretend auch für die drei Taufkinder:

Glaubensbekenntnis und Taufen

Wir singen das Lied 631, in dem unter anderem der Augapfel aus dem Taufspruch von … vorkommt, und da es sehr kurz ist, singen wir es drei Mal:

In Gottes Namen wolln wir finden, was verloren ist
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, diese Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern ist in der Kirche für etwas Besonderes reserviert: Für die Erinnerung an das Leiden von Jesus. Passionszeit nennen wir diese Wochen; für die Kirche gehören sie zu den wichtigsten im Kirchenjahr. Warum die Passionszeit so wichtig ist, möchte ich in dieser Predigt erklären. Dabei hilft mir heute ein ungarisches Lied zur Passionszeit aus dem Evangelischen Gesangbuch 96 (Copyright-Angaben siehe oben), das ich Strophe für Strophe auslege. Wir hören die erste Strophe:

1. Du schöner Lebensbaum des Paradieses,
gütiger Jesus, Gotteslamm auf Erden.
Du bist der wahre Retter unsres Lebens,
unser Befreier.

Hier wird Jesus angeredet, auf fünf verschiedene Arten. Am merkwürdigsten ist die erste: Lebensbaum des Paradieses. In der Erzählung von der Erschaffung der Menschen im 2. Kapitel der Bibel heißt es, mitten im Paradiesgarten neben dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen stand auch der Baum des Lebens. Er stand dort als Symbol dafür, dass Gott den Menschen alles gönnt und gibt, was sie zum Leben brauchen. Als Adam und Eva jedoch anfingen, die Früchte vom einzigen verbotenen Baum zu essen, wurden sie aus dem Paradies verbannt, denn es wäre ein Unglück, wenn Menschen, die Böses tun, ewig leben dürften (Genesis 3, 22):

22 Gott, der Herr, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!

Und nun ist Jesus unser Lebensbaum. Ein Mensch, der Liebe ausstrahlt und Leben spendet, wie ein schöner Baum, mit frischen Blättern und farbigen Blüten, der eine reiche Ernte erwarten lässt. Jesus ist unsere Chance, ewiges, von Glück und Freude erfülltes Leben zu ernten, obwohl wir Adam und Eva sind, obwohl wir zu einer Menschheit gehören, die immer wieder dazu neigt, mehr das Böse als das Gute zu tun.

Außerdem wird Jesus gütig genannt, Retter und Befreier und Gotteslamm. Es gibt gütige Menschen, die einfach nett sind, aber uns nicht helfen. Jesus hat eine Güte drauf, die uns wirklich hilft. Er rettet unser Leben, weil er das Böse besiegt, durch das wir selber unser Leben zerstören. Er zeigt den Weg, auf dem Menschen frei werden können von dem Leid, das sie einander antun.

All dies tut er als das Lamm Gottes: das heißt, Jesus lässt sich behandeln wie ein Opferlamm im Tempel. Er lässt es zu, dass man ihm Leid antut, ihn geradezu schlachtet.

2. Nur unsretwegen hattest du zu leiden,
gingst an das Kreuz und trugst die Dornenkrone.
Für unsre Sünden musstest du bezahlen
mit deinem Leben.

Kreuz und Dornenkrone sind zwei der Folterinstrumente, mit denen man Jesus einen qualvollen Tod bereitete. Menschen sind sehr erfinderisch, wenn es darum geht, andere Menschen zu quälen. Jesus ist kein Masochist, er wünscht sich nicht, so gequält zu werden. Trotzdem erträgt er es.

Ein Mensch, der sich ungerecht behandelt fühlt, sagt manchmal voller Hass: „Dafür wirst du bezahlen!“ So kündigt er seine Rache an. Jesus sagt nicht: „Dafür wirst du bezahlen.“ Er sagt: „Ich bezahle für dich. Ich bezahle für die Sünden aller Menschen.“ Jesus konnte das, weil in ihm Gottes Geist lebendig war. Jesu menschlicher Geist war vollkommen von Gott durchdrungen, von Gottes unendlich großer Liebe. So konnte Jesus den Teufelskreis von Rache und Vergeltung überwinden, damit Böses nicht länger mit Bösem vergolten wird.

Jetzt singt der Chor die erste Strophe von Lied 96 und die Gemeinde antwortet mit der zweiten Strophe:
Du schöner Lebensbaum des Paradieses

Liebe Gemeinde, die dritte Strophe des Liedes zieht eine Konsequenz aus den beiden ersten:

3. Lieber Herr Jesus, wandle uns von Grund auf,
dass allen denen wir auch gern vergeben,
die uns beleidigt, die uns Unrecht taten,
selbst sich verfehlten.

Das ist ein Gebet zu Jesus mit einer ungewöhnlichen Bitte. Normalerweise bitten wir um Geschenke oder um etwas, das ein anderer machen soll. Hier bitten wir Jesus: Hilf, dass wir etwas machen können, dass wir uns ändern. Hilf uns, dass wir auch auf Rache verzichten, dass wir Beleidigungen nicht zurückgeben, dass wir Unrecht nicht mit noch mehr Bösem heimzahlen.

4. Für diese alle wollen wir dich bitten,
nach deinem Vorbild laut zum Vater flehen,
dass wir mit allen Heilgen zu dir kommen
in deinen Frieden.

Das Gebet zu Jesus wird fortgesetzt als Fürbitte für die Menschen, die beleidigen, Unrecht tun, Schuld auf sich laden. Das Böse wird nicht gutgeheißen, es ist nicht harmlos. Für jemand beten, der schlimme Dinge tut, wünscht diesem Menschen, dass er sich ändern kann, dass er das Böse bereut. Dann können er und wir tatsächlich zur Gemeinschaft der Heiligen gehören, denn wer vom Bösen umkehrt und Gottes Vergebung annimmt, gehört zu Gott und kommt in den Frieden Gottes.

Vom Frieden Gottes reden wir oft im Zusammenhang mit Beerdigungen, aber wir sind schon dann im Frieden Gottes, wenn wir hier auf Erden mit Gott und mit uns und mit unseren Mitmenschen im Reinen sind und im Frieden leben, soweit es an uns liegt.

Der Chor singt die Strophe 3 und wir alle die Strophe 4 von dem Lied 96:
Lieber Herr Jesus, wandle uns von Grund auf

In der vorletzten Strophe wird unser Lied zum Gebet für die Zeit, wenn wir sterben müssen:

5. Wenn sich die Tage unsres Lebens neigen,
nimm unsren Geist, Herr, auf in deine Hände,
dass wir zuletzt von hier getröstet scheiden,
Lob auf den Lippen.

Dass Jesus unser Lebensbaum ist, hat Gott, der Vater, selbst an Ostern bestätigt. Er hat Jesus zu einem neuen, ewigen, unvergänglichen Leben auferweckt. Und in dem unsichtbaren Himmel, wo Jesus jetzt vereint mit Gott lebt, erwartet er uns, wenn wir einmal sterben werden. Er nimmt uns auf in seine Hände, so dass wir getröstet von dieser Erde Abschied nehmen können, vielleicht sogar indem wir ein Loblied singen.

6. Dank sei dem Vater, unsrem Gott im Himmel,
er ist der Retter der verlornen Menschheit,
hat uns erworben Frieden ohne Ende,
ewige Freude.

Die letzte Strophe ist ein Danklied an Gott, den Vater, der Jesus auferweckt und durch Jesus auch die verlorene Menschheit errettet. Wir bekommen von ihm einen Frieden geschenkt, den er erworben hat, der ihn viel gekostet hat. Er selber ergriff die Initiative, um das aus dem Weg zu räumen, was uns daran hindert, im Frieden zu leben: alle Todesmächte, Hass, Bosheit, Unrecht, Gleichgültigkeit, Rachsucht und vieles mehr. In Jesus nahm Gott selber auf sich, was Menschen einander antun, damit wir sehen: Es gibt eine Alternative zur Spirale des Bösen, den Kreislauf der Liebe, der Überwindung des Bösen durch Gutes.

Der Chor singt die Strophe 5 und wir alle die Strophe 6 aus dem Lied 96:
Wenn sich die Tage unsres Lebens neigen

Das Leiden Jesu ist Leid, das ihm von Menschen angetan wird, die nicht wissen, was sie tun und denen Jesus vergibt: Sie sollen aufhören, Böses zu tun, und anfangen, im Frieden zu leben. Wir tun gut daran, bei diesen Menschen, die Jesus Böses antun, nicht nur an andere Menschen zu denken, sondern auch an uns selbst. Wir alle können umkehren von Wegen, die böse sind, und Wege des Friedens gehen, die ungewohnt für uns sind. Auf diese Weise wächst der Friede in der Welt, und mitten im Leid kann eine Freude wachsen, die niemals aufhören wird. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 334:

Danke für diesen guten Morgen

Lasst uns beten.

Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass das Paradies kein Ort im Nirgendwo oder im Land Utopia ist, wo niemand hinkommen kann, sondern dass der Lebensbaum des Paradieses da ist, wo du mit deiner Liebe bist. Wir dürfen leben, Glück und Ermutigung und Trost erfahren, im Vertrauen auf dich und den Vater im Himmel.

Vater im Himmel, wir beten für die Kinder, die wir getauft haben, und ihre Familien. Lass sie deine Liebe erfahren, lass ihr Vertrauen zu dir wachsen, lass sie behütet auf deinen guten Wegen gehen. Hilf den Eltern, dass sie gut für sich sorgen, damit sie voller Energie und Freude zu ihren Kindern Ja sagen und immer für sie da sein können. Gib Eltern und Paten die Kraft, Nein zu sagen, wo es nötig ist, damit die Kinder genug Halt und gute Grenzen erfahren.

Vater im Himmel, wir beten heute auch für ein verstorbenes Mitglied unserer Gemeinde: für … . Nimm sie gnädig auf in dein himmlisches Reich und lass sie dort gut aufgehoben sein in Frieden und Freude. Sei auch bei den Angehörigen, die traurig sind über ihren Tod. Lehre uns bedenken, dass wir alle sterben müssen, damit wir klug werden und einsehen, wie kostbar das Leben ist, das du uns schenkst. Amen.

Was wir außerdem auf dem Herzen haben, bringen wir in der Stille vor Gott:

Gebetsstille und Vater unser

Der Chor singt zum Abschluss das Lied 98:

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt
Abkündigungen

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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