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Wenn Gott sich als Mensch verkleidet

Gott findet Platz als Baby im Bauch einer Mutter. Wie Kinder Verkleiden spielen, so schlüpft der Ewige in unsere zeitliche Existenz. Damit macht er uns zu seinen Kindern. Wir sind drin in der Liebe Jesus Christus und sollen drin bleiben. Bleibe in seiner Liebe und staune darüber, dass du gerade dann ganz du selbst bist!

Männer, die in bunte Ganzkörperkleider verkleidet sind, wobei auch das Gesicht bedeckt ist
Wie sieht das aus, wenn Gott sich als Mensch verkleidet? (Bild: falcoPixabay)
direkt-predigtTaufgottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember 2005, 10.00 Uhr in der Pauluskirche Gießen mit der Feier des Heiligen Abendmahls

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Am 1. Weihnachtsfeiertag begrüße ich alle herzlich in der Pauluskirche zu einem festlichen Gottesdienst mit dem Thema „Wir sind Gottes geliebte Kinder“.

Wie immer an Weihnachten feiern wir die Geburt eines Kindes, das in der Fremde zur Welt kommt: Jesus wird unterwegs geboren in Bethlehem in einem Stall.

Im Namen Jesu taufen wir heute ein Kind, das in der Heimatstadt seiner Mutter, aber weit weg vom Herkunftsland seines Vaters geboren wurde: … . Wir heißen ihn gemeinsam mit seinen Eltern und Paten besonders herzlich willkommen!

Wir singen aus dem Lied 23 die Strophen 1 bis 4:

1. Gelobet seist du, Jesu Christ, dass du Mensch geboren bist von einer Jungfrau, das ist wahr; des freuet sich der Engel Schar. Kyrieleis.

2. Des ewgen Vaters einig Kind jetzt man in der Krippen find’t; in unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut. Kyrieleis.

3. Den aller Welt Kreis nie beschloss, der liegt in Marien Schoß; er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding erhält allein. Kyrieleis.

4. Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt ein‘ neuen Schein; es leucht‘ wohl mitten in der Nacht und uns des Lichtes Kinder macht. Kyrieleis.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Die Engel freuen sich, dass Gott als Mensch geboren ist. Unfassbar ist es, dass er, der das ganze Weltall umschließt, Platz findet als Baby im Bauch einer Mutter. „In unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut“, so hat es Martin Luther in dem Lied gedichtet, das wir eben gesungen haben.

Wie Kinder gerne Verkleiden spielen und sich Sachen der Erwachsenen anziehen, so schlüpft der Ewige Gott in unsere zeitliche Existenz. Er lebt seine unendliche Liebe nicht nur in menschlichem Gewand, sondern in unserem Fleisch und Blut.

Kommt, lasst uns Gott anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott verkleidet sich als Mensch. Doch für ihn ist es mehr als ein Spiel, es wird bitterer Ernst, denn er lässt sich ganz ein auf das Menschsein in Jesus Christus: Er lebt unser Leben mit allen Versuchungen und hält ihnen stand. Er lebt unser Leben mit allem, was ein Mensch braucht und fühlt und aushalten muss. Er lebt unser Leben und gerät in Konflikt mit Menschen, die ihm Böses wollen; er stirbt unseren Tod. In jeder Not dürfen wir zu ihm rufen:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Gott verkleidet sich als Mensch, und wir? Wir dürfen im Ernst seine Kinder sein! Johannes schreibt in seinem 1. Brief:

„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!“ (1. Johannes 3, 1)

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Vater im Himmel, oft ist es dunkel um uns und in uns. Wir danken dir, dass du dein ewiges Licht in die Dunkelheit hineinleuchten lässt. Lass uns als Kinder des Lichtes leben, denn wir sind in Wahrheit deine geliebten Kinder – durch Jesus Christus, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Weihnachtsgeschichte nach Lukas im 2. Kapitel, Verse 1 bis 16:

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.

2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.

3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,

5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.

9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.

10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;

11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Aus dem Lied 538 singen wir die Verse 1, 3, 6 und 8:

1. Vom Himmel hoch, o Engel kommt! Eia, eia, susani, susani, susani, kommt singt und klingt, kommt, pfeift und trombt! Halleluja, Halleluja! Von Jesu singt und Maria!

3. Lasst hören euer Stimmen viel! Eia, eia, susani, susani, susani, mit Orgel- und mit Saitenspiel. Halleluja, Halleluja! Von Jesu singt und Maria!

6. Sehr süß muss sein der Orgel Klang, Eia, eia, susani, susani, susani, süß über allen Vogelsang. Halleluja, Halleluja! Von Jesu singt und Maria!

8. Singt Fried den Menschen weit und breit, Eia, eia, susani, susani, susani, Gott Preis und Ehr in Ewigkeit. Halleluja, Halleluja! Von Jesu singt und Maria!

Liebe Tauffamilie, liebe Paten, liebe Gemeinde!

Die Engel singen an Weihnachten vor Freude über die Geburt des Christkinds, und Sie, liebes Ehepaar … wünschen sich, dass diese Engel auch Ihr Kind behüten. Sie haben als Taufspruch für ihren Sohn … Psalm 91, Vers 11, ausgewählt:

Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Es ist gut, dass Engel Flügel haben, so dass sie notfalls überall sein können, wo auch immer der Mensch ist, den sie behüten sollen. Ich weiß nicht, wie die verschiedenen Engel einer Familie miteinander verbunden sind; in Ihrem Fall müssen sie weltweite Kontakte haben, denn der kleine … hat nicht nur hier in Deutschland seine Eltern, Großeltern und andere Verwandte, sondern auch jenseits des Atlantischen Ozeans in Mexiko und in den USA. Und in wenigen Tagen werden auch Sie, Herr …, für ein Jahr weit weg von hier sein, weil Sie als Soldat im Irak eingesetzt werden. Es ist gut, auf die Engel Gottes vertrauen zu können, wenn eine junge Familie für eine so lange Zeit getrennt wird, und das in einer Zeit, wo ein kleines Kind sich so rasch entwickelt. Denken Sie daran: die Engel passen nicht nur auf Kinder auf, sondern auch auf … Papa und auf seine Mama, und sie werden alles tun, damit nach einem Jahr die ganze Familie wieder vereint ist.

Wie die Engel das machen mit dem Behüten, das sieht ganz unterschiedlich aus. Im Fall von dem kleinen Jesus haben die Engel nicht für eine Hotelunterkunft gesorgt, sondern sie haben über dem Stall von Bethlehem gesungen, dass dieses arme Kind die Rettung für alle Menschen ist. Engel haben dafür gesorgt, dass Josef nicht seine Frau und das Kind verlässt, obwohl er das ursprünglich vorgehabt hatte. Engel bringen es fertig, dass das Jesuskind mit seinen Eltern rechtzeitig nach Ägypten fliehen und der böse König Herodes ihm nichts tun kann. 30 Jahre später, im Garten Gethsemane, als Jesus Gott wieder darum bittet, dem Tod zu entrinnen, da wird ihm dieser Wunsch nicht erfüllt, aber in seinem Evangelium berichtet Lukas 22, 43:

„Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.“

Manchmal sind Engel unsichtbar und trotzdem sehr aktiv damit beschäftigt, auf uns aufzupassen. Aber es gibt auch Zeiten, in denen wir Menschen den Engeln bei ihrer Aufgabe helfen müssen, denn zum Beispiel die 24-Stunden-Betreuung für ein kleines Baby würden die Engel gar nicht alleine hinkriegen, dazu braucht man schon eine Mutter und am besten den Vater mit dazu. Und wenn der Papa für längere Zeit nicht da sein kann, gibt es noch die Paten! Nicht wahr, liebe Frau … und lieber Herr …, Sie versprechen, als Patin und Pate für den … da zu sein, und so wird seine Mama auch im nächsten Jahr nicht ohne Hilfe dastehen.

Hand in Hand müssen wir Menschen mit den Engeln Gottes zusammenarbeiten, damit wir unser Leben meistern und gut für ein Kind da sein können. Denn wir haben zwar nicht alles in der Hand, was die Zukunft bringt, aber wir haben eine große Verantwortung für ein Kind, das uns anvertraut ist.

Liebe Tauffamilie, im Namen des dreieinigen Gottes taufen wir nun den kleinen … . Er soll zu Jesus gehören, der in der Krippe als Mensch geboren wurde. Unseren Glauben an Jesus, an seinen Vater im Himmel und an seinen Geist, der in uns ist, wenn wir lieben, bekennen wir gemeinsam im Apostolischen Glaubensbekenntnis, das wir stellvertretend auch für unser Taufkind sprechen:

Glaubensbekenntnis und Taufhandlung

Wir singen das Lied 42:

1. Dies ist der Tag, den Gott gemacht, sein werd in aller Welt gedacht; ihn preise, was durch Jesus Christ im Himmel und auf Erden ist.

2. Die Völker haben dein geharrt, bis dass die Zeit erfüllet ward; da sandte Gott von seinem Thron das Heil der Welt, dich, seinen Sohn.

3. Wenn ich dies Wunder fassen will, so steht mein Geist vor Ehrfurcht still; er betet an und er ermisst, dass Gottes Lieb unendlich ist.

4. Damit der Sünder Gnad erhält, erniedrigst du dich, Herr der Welt, nimmst selbst an unsrer Menschheit teil, erscheinst im Fleisch und wirst uns Heil.

5. Herr, der du Mensch geboren wirst, Immanuel und Friedefürst, auf den die Väter hoffend sahn, dich, Gott, Messias, bet ich an.

6. Du unser Heil und höchstes Gut, vereinest dich mit Fleisch und Blut, wirst unser Freund und Bruder hier, und Gottes Kinder werden wir.

Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, wir haben schon vorhin einen Vers aus unserem Predigttext im 1. Johannesbrief gehört. Da hat Johannes eine kühne Behauptung aufgestellt:

1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!

Wir sind Gottes Kinder. Für Johannes muss das etwas Gutes, etwas Großartiges sein, denn er wird geradezu überschwenglich in seinem Tonfall, wenn er ausruft: „Und wir sind es auch!“

Aber ist es wirklich nur gut, wenn wir Gottes Kinder sind? Heranwachsende Kinder wollen nicht ewig Kinder bleiben, denn als Kind darf man vieles noch nicht, und man wird häufig von Erwachsenen nicht als eigenständige Persönlichkeit anerkannt. Und wenn wirklich ein Kind nicht erwachsen werden will, dann hat es ein Problem: Wurde es überbehütet? Durfte es nie richtig Kind sein? Musste es zu früh zu große Verantwortung tragen?

Wir missverstehen den Johannes, wenn wir uns unter den Kindern Gottes entmündigte, gegängelte Geschöpfe oder kleine Kinder vorstellen. Wenn wir noch zwei Verse vor dem schon gehörten Satz hinzunehmen, wird klar, dass das jedenfalls nicht gemeint ist (1. Johannes 2, 28 – 3, 1):

28 Und nun, Kinder, bleibt in ihm [in Jesus Christus], damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm, wenn er kommt.

29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt ihr auch, dass, wer recht tut, der ist von ihm geboren.

1 Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!

„Wer recht tut, der ist von Gott geboren“, so erklärt Johannes das Kind-Gottes-Sein. Er schreibt uns definitiv nicht in einer Kleinkindrolle fest, sondern nimmt an einem Kind Gottes sehr erwachsenes Verhalten wahr: Rechttun, verantwortliches Handeln nach Gottes Geboten, Leben in einer Haltung der Liebe. Wenn Kinder in einer Familie gut erzogen werden, in Geborgenheit aufwachsen und ihre guten Grenzen kennen, dann werden sie auch als Erwachsene ihren Eltern keine Schande machen. Sie wissen von sich aus, was Recht und Unrecht ist, ohne dass die Eltern ihnen noch Vorschriften machen müssen. So verstehe ich das Wort des Johannes: Gottes Kinder sind wir, wenn wir uns freiwillig nach seinem Willen richten, ohne dass er uns ständig Vorschriften machen, mit Belohnungen locken und mit Strafen bedrohen müsste.

Wichtig ist, dass wir diesen Zusammenhang nicht umdrehen. Es ist unmöglich, den Zustand des Von-Gott-geboren-Seins durch eigene Anstrengung zu erreichen. Das geht weder durch gute Taten noch durch einen starken Glauben. Nein, wir sind schon Gottes Kinder! Gott hat uns schon geliebt, bevor wir ihn überhaupt kannten. Wir sind schon drin in der Liebe dieses Jesus Christus. Das ist gemeint mit dem mystischen Satz: „Und nun, Kinder, bleibt in ihm!“ Bleibe in seiner Liebe, nimm wahr, dass Gott in Jesus auch auf dich zukommt, dein Halt, deine Orientierung sein kann, und staune darüber, dass du trotzdem und gerade dann ganz du selbst bist!

Drinbleiben in der Liebe dessen, der an Weihnachten zur Welt kam, wie macht man das? Die Augen aufmachen, mit Augen des Herzens sehen, wahrnehmen, dass das Kind in der Krippe größer und mächtiger ist als die Herren dieser Welt. Und dann so stark werden, dass ich loslassen kann, was mich gefangenhält, nervige Gewohnheiten und gefährliche Süchte, zynische Gedanken und gedankenloses Handeln. So frei werden, dass ich mit dem Kirchenvater Augustin sagen kann: „Liebe – und tu, was du willst!“ Ich darf tun, was ich will, wenn ich nur – liebe.

Wir sind also nicht einfach nur Kinder Gottes, die sich entweder zu klein und unmündig oder zu groß und überfordert fühlen müssen. Wir sind geliebte Kinder Gottes, die befreit aufatmen können: Gott sei Dank, dass wir für den Sinn unseres Lebens nicht selber zuständig sind! Danke, Gott, dass wir nicht deine Sklaven sind, danke, Gott, dass wir in dieser Welt nicht einsam und allein dastehen, sondern als deine geliebten Kinder in Freiheit und Verantwortung leben dürfen. Egal wo wir sind, in Deutschland oder Mexiko, in den USA oder im Irak, wir sind und bleiben Gottes geliebte Kinder. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 32:

1. Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein, das hab ich auserkoren, sein eigen will ich sein, eia, eia, sein eigen will ich sein.

2. In seine Lieb versenken will ich mich ganz hinab; mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab, eia, eia, und alles, was ich hab.

3. O Kindelein, von Herzen will ich dich lieben sehr in Freuden und in Schmerzen, je länger mehr und mehr, eia, eia, je länger mehr und mehr.

4. Dazu dein Gnad mir gebe, bitt ich aus Herzensgrund, dass dir allein ich lebe, jetzt und zu aller Stund, eia, eia, jetzt und zu aller Stund.

Im Abendmahl ist Gott für uns da – Mensch geworden im Kind in der Krippe, um uns zu begegnen – nicht als Herr von untertänigen Sklaven, sondern als Bruder unter vielen Gotteskindern. Im Brot schenkt er uns den Leib seiner Liebe. Im Kelch besiegelt er seine Treue zu uns mit seinem Blut.

Gott, lass uns alles auf dich werfen, was unsere Seele belastet: unsere Sorgen, unsere Schuld, unsere Unzufriedenheit, unsere Verzagtheit. In der Stille bringen wir vor dich, wofür wir dich um Vergebung bitten möchten:

Beichtstille

Nehmt Ihr Gottes Liebe und Vergebung an, so sagt laut oder leise oder auch still im Herzen: Ja!

Auf euer aufrichtiges Bekenntnis spreche ich euch die Vergebung eurer Sünden zu – im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Der Herr sei mit euch. „Und mit deinem Geiste.“

Erhebet eure Herzen! „Wir erheben sie zum Herren.“

Lasset uns Dank sagen dem Herrn, unserem Gott. „Das ist würdig und recht.“

Würdig und recht ist es, dich, großer Gott, in deinem Sohn Jesus Christus zu erkennen und ihn als Herrn anzunehmen. Würdig und recht ist es, ihm zu folgen auf seinem Weg des Friedens, der Liebe und der Vergebung. Zu dir rufen wir und preisen dich, Heiliger Gott:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Vater unser und Abendmahl

Gott, wir bitten dich für das Kind, das wir getauft haben, und für alle Kinder, die uns anvertraut sind: Hilf uns dabei, sie liebevoll und mit guten Grenzen zu erziehen, so dass sie selbstbewusst und doch behütet aufwachsen und dazu fähig werden, Verantwortung zu übernehmen.

Gott, wir bitten dich für den Vater des Kindes und für alle, die in Kriegs- und Krisengebieten eingesetzt sind – dass ihr Einsatz dem Frieden dient und dass sie wohlbehütet wieder in ihr ziviles Leben zurückkehren.

Gott, wir bitten dich für die Menschen, die morgen vor einem Jahr in Südostasien von der Flutkatastrophe überrascht und überrollt wurden, dass sie nicht vergessen werden, dass sie nicht ohne Hilfe dastehen, dass durch Trost und Hoffnung in ihnen neuer Lebensmut wächst.

Gott, wir bitten dich um frohe Weihnachten. Schenke uns ein Herz, das offen ist für echte Freude, zum Beispiel für das Glück, mit einem Kind unter dem Weihnachtsbaum spielen zu können. Amen.

Abkündigungen

Wir singen das Lied 44:

1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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