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Bitten – Suchen – Anklopfen

Der Trauspruch ist eine Herausforderung: Wer bittet, der sagt, was er wünscht, und nimmt in Kauf, dass der andere auch „Nein“ sagen kann. Wer sucht, der gibt zu, dass er noch nicht „fertig“ ist. Wer anklopft, der ist offen für andere Menschen – in der Hoffnung, dass sein Vertrauen nicht enttäuscht wird. Er muss niemanden nach Belieben ausnutzen oder fallenlassen.

Eine schmale weiße Hand hält einen schwarzen handförmig gestalteten Türklopfer in der Hand
Fürs Anklopfen am Herzen des Geliebten ist kein Türklopfer notwendig (Bild: Mehmet Ali Şekeroğlu auf Pixabay)
Orgelvorspiel

Herzlich willkommen zum Traugottesdienst von Herrn … und Frau …!

Wir sind hier am Beginn einer Ehe zusammen, um Gottes Segen für dieses Ehepaar zu erbitten. Wir nehmen uns Zeit, um aufzutauchen aus der Alltäglichkeit, um innezuhalten und wahrzunehmen, wovon wir leben, wofür wir leben, wie Ihre Partnerschaft auch in der Ehe tragfähig bleiben kann.

Das ist ein ernster, aber auch ein feierlicher, froher Anlass! Daher sind wir gemeinsam hier mit vielen Freunden und Verwandten, die mit Ihnen Ihre Hochzeit feiern wollen. Und der Gesangverein ist ebenfalls hier mit einem besonderen Hochzeitsgeschenk: Er gestaltet diesen Traugottesdienst mit einigen Liedern mit. Zu Beginn hören wir das Lied:

Heilig, heilig, heilig

Wir stimmen uns auf den Gottesdienst ein mit einigen Gedanken, die dem jungen Ehepaar aus dem Herzen gesprochen sein könnten:

Wir werden zusammen leben und nicht ohne Liebe auskommen.
Wir sind darauf angewiesen, einander zu vertrauen, einander gerecht zu werden.
So suchen wir, was uns hilft:
Worte, die nicht täuschen, Hoffnung, die nicht verblasst, Liebe, die glaubhaft ist.
Jesus sagt: Suchet, so werdet ihr finden!
Wir bleiben der Liebe auf der Spur, der Liebe, die tragfähig bleibt für ein ganzes Leben zu zweit.

Nun singen wir alle gemeinsam das bekannte Loblied 322, 1+5-7:

1. Nun danket all und bringet Ehr, ihr Menschen in der Welt, dem, dessen Lob der Engel Heer im Himmel stets vermeldt.

5. Er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz ins Meeres Tiefe hin.

6. Er lasse seinen Frieden ruhn auf unserm Volk und Land; er gebe Glück zu unserm Tun und Heil zu allem Stand.

7. Er lasse seine Lieb und Güt um, bei und mit uns gehn, was aber ängstet und bemüht, gar ferne von uns stehn.

Im Namen des Gottes,

  • der uns liebt wie ein Vater und wie eine Mutter,
  • der uns auf den Leib gerückt ist in dem Mann Jesus von Nazareth und dem wir begegnen in allen seinen Schwestern und Brüdern auf Erden, die uns brauchen,
  • der in uns lebt als heiliger Geist, wo wir fähig werden, zu glauben, zu hoffen und zu lieben,

im Namen dieses Gottes feiern wir Gottesdienst, auch diesen Traugottesdienst – im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Gott, zu dir können wir sprechen, denn du bist nicht ein unpersönliches Schicksal, nicht nur eine Idee oder ein Prinzip, sondern eine unendliche, ewige Schöpfermacht, die uns zugleich als personhaftes Wesen gegenübersteht. Wir dürfen dich nicht verwechseln mit Wesen und Dingen aus deiner Schöpfung, aber du bist dir nicht zu schade, um dich doch mit uns einzulassen, dich uns zu zeigen in Begriffen und Bildern, Worten und Symbolen, die wir verstehen können.

Wir sprechen also zu dir, wir beten, indem wir offen vor dich bringen, was in uns ist, was uns bewegt: unsere Freude und unsere Sorgen, unsere zuversichtlichen und ernsten Gedanken, unsere Wünsche und unsere Befürchtungen, das strahlende Glück und auch die Tränen, die uns kommen. Du nimmst uns an, so wie wir sind; und wir können unseres Lebens froh werden, oder uns ändern, umkehren von manchen Wegen, auf denen wir nicht glücklich werden. Du bist der, der Liebe ausströmt, nicht eine schwache, sondern eine starke Liebe, die niemals aufgibt; alles kommt darauf an, dass wir uns von dieser Liebe ergreifen lassen, dann ist unser Leben nicht umsonst! Amen.

Vor der Ansprache singt der Chor ein weiteres Lied:

Mein Heiland, Herr und Meister

Liebe Frau …, lieber Herr …, liebe Hochzeitgäste!

Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan!

Diesen Bibelvers aus dem Matthäusevangelium (7, 7) habe ich Ihnen als Trauspruch ausgewählt, der Sie durch Ihr gemeinsames Leben begleiten mag; den ich will Ihnen heute auslegen.

Bitten, Suchen, Anklopfen – das sind Aktivitäten, die heute nicht unbedingt dem herrschenden Zeitgeist entsprechen. Modern ist es, zu fordern, Ansprüche zu stellen – ein Bittender könnte ja leichter zurückgewiesen werden. Modern ist es, einen festen Standpunkt zu haben und sein Recht zu behaupten – ein Suchender könnte ja für unfertig gehalten werden und den Eindruck erwecken, er hätte immer noch nicht ausgelernt. Und auch das Anklopfen ist unmodern – man könnte ja warten müssen, und es könnte nicht geöffnet werden, dann steht man ziemlich dumm da.

Bitten, Suchen, Anklopfen – es sind sanfte Aktivitäten, leicht zu verwechseln mit Passivität. Alle drei sind auf die Reaktion eines Gegenüber ausgerichtet, und zwar auf das freiwillige Eingehen dieser Person auf meine Wünsche, meine Suche, mein Anklopfen. Da handle ich zwar nicht ganz allein und völlig unabhängig von anderen Menschen, aber ich übernehme die volle Verantwortung für das, was ich tue. Bitten, Suchen, Anklopfen – das kann ich nur bewusst tun oder gar nicht.

Wer bittet, der sagt, was er wünscht, und nimmt in Kauf, dass der andere auch „Nein“ sagen kann. Er nutzt nicht einfach den anderen gegen seinen Willen aus.

Wer sucht, der gibt zu, dass er noch nicht „fertig“ ist und dass er Ergänzung, Kritik oder Bestätigung braucht. Er ist nicht rechthaberisch und starr in seinen Ansichten.

Wer anklopft, der ist offen für andere Menschen, und wagt es, zu vertrauen – in der Hoffnung, dass dieses Vertrauen nicht enttäuscht wird. Er bleibt weder aus Angst verschlossen in sich selbst, noch hat er es nötig, andere Menschen nach Belieben zu überfahren, auszunutzen, fallenzulassen, unter Kontrolle zu halten.

Bitten, Suchen, Anklopfen – was geschieht, wenn wir das tun? Uns wird gegeben, wir finden, Türen gehen auf.

Da scheint nun der Haken bei der Geschichte zu liegen, denn: wer unter uns kann das glauben? Viele können sich einfach nicht vorstellen, dass jemand uns etwas gibt, einfach so, ohne eine Gegenleistung, nur weil man ihn darum bittet.

Und wie ist es mit dem Suchen und Finden? Wir denken: das Glück findet man nicht auf der Straße. Hat es denn Zweck, zu suchen, offen zu sein für Neues, Vertrautes in Frage zu stellen? Ist es nicht sicherer, alles beim alten zu lassen, kein Risiko einzugehen?

Und genau so ist es mit dem Anklopfen. Wie oft haben wir schon erlebt, dass Türen verschlossen blieben, dass der Weg zu einem anderen Menschen versperrt war, dass es schwer war, Kontakte und Freundschaften neu aufzubauen.

Man ist doch fast immer allein auf sich gestellt, sagen viele, es hilft einem ja doch keiner, jeder denkt an sich selbst zuerst, es schenkt einem niemand was im Leben. Solche „Glaubenssätze“ stehen Ihrem Trautext entgegen: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan!“

Wer hat überhaupt diesen Satz ausgesprochen? Es war Jesus in seiner Bergpredigt. Damals hat er viele Dinge gesagt, die uns noch heute faszinieren und beeindrucken. Oft aber halten wir sie einfach für unrealistisch. Den Feind lieben, als Geschlagener die andere Wange hinhalten, das sind wohl die bekanntesten Beispiele.

Jesus geht von einem anderen Realismus aus als wir. Er kehrt die Maßstäbe um. Das beginnt schon bei den Vorstellungen vom Glück. Wen würden wir für glücklich halten? Doch wohl Menschen ohne Probleme und Sorgen, gesunde, erfolgreiche zufriedene Menschen, die mitten im Leben stehen und sich durchsetzen können. Aber Jesus preist ausgerechnet die Menschen selig, die am Rande stehen und es nicht leicht haben: die Armen, die Leidtragenden, die Barmherzigen, die Sanftmütigen, die Friedensstifter, die Verfolgten.

Bei Gott zählen eben andere Dinge. Reichtum, Ansehen, Durchsetzungskraft – das sind vor Gott keine besonderen Werte. Selbst wenn wir vor Gott mit unseren guten Eigenschaften und Leistungen hintreten, mit unserem Gerechtigkeitsstreben, mit unserer Religiosität, mit unserem Bemühen, ein untadeliges Leben zu führen, dann stellen wir damit immer noch nichts Besonderes dar. Denn ohne Gott, ohne das, was er uns geschenkt hat, könnten wir ja gar nichts von all dem tun.

Wahrer Realismus geht einfach davon aus: Es gibt nichts, was wir nicht von Gott haben. Leben, Gesundheit, geistige Fähigkeiten, körperliche Kraft usw. – all das ist doch nicht selbstverständlich – es sind Gaben Gottes an uns. Vielleicht erarbeiten wir uns wirklich vieles selbst, und niemand, kein Mensch hilft uns dabei. Aber wir tun es mit Mitteln und mit Fähigkeiten, die wir ohne Gott gar nicht hätten.

Jesus will uns also zum dankbaren Leben anregen. Bitten, Suchen, Anklopfen kann man eigentlich nur, wenn man auch Dankbarkeit kennt, wenn man schon einmal erfahren hat, dass auf das Bitten die Gabe gefolgt ist, eine Suche mit einem Fund geendet hat, nach dem Anklopfen sich eine Tür geöffnet hat. Wer sich für Gott öffnet, macht solche Erfahrungen. Er ist die erste und wichtigste Person, auf die sich Ihr Trauspruch bezieht. Jesus will ja zum Beten ermutigen, zu einem vertrauensvollen Reden mit der unendlichen Schöpfermacht, die unbegreiflicherweise zugleich als personhaftes, menschenfreundliches Gegenüber begegnet.

Um so beten zu können, müssen wir uns immer wieder auch mit falschen Vorstellungen über Gott auseinandersetzen, vor allem über Gottes Allmacht. Gott ist kein Tyrann, der die Menschen knechten will, sondern er will unsere Freiheit, er liebt die Menschen. Er hat seine Allmacht freiwillig eingegrenzt, indem er auf die Möglichkeit verzichtet hat, das Böse in der Welt mit Gewalt oder Zauberkraft oder einer Aufhebung der Naturgesetze zu besiegen. Seine Allmacht ist ganz und gar gleichzusetzen mit der Macht seiner Liebe.

Liebe ist aber eine sanfte Macht. Eine unscheinbare Macht. Gott selbst scheint oft machtlos zu sein. Er suchte uns zu helfen, indem er uns so nahe kam, wie uns nur ein anderer Mensch nahekommen kann. Er wurde selber Mensch, wurde als Baby geboren, wuchs unter uns auf und erlebte Menschenfreude und Menschenleid am eigenen Leibe. Scheinbar scheiterte er, indem er verfolgt und getötet wurde. Aber in seinem Tod am Kreuz siegte seine Liebe endgültig über das Böse und den Tod. Da machte er deutlich, dass Menschen wohl den Leib töten können, aber nicht die Liebe.

Überall da, wo die Kirche später Menschen unterdrückt hat, mit Zwang versucht hat, Glauben durchzusetzen, ist sie dem Gott der Liebe untreu geworden. Gott ist die Liebe und wartet auf unsere Gegenliebe. Wir haben die Freiheit, uns von ihm abzuwenden, unsere eigenen Wege zu gehen, gedankenlos und egoistisch zu leben. Aber Gott hört nicht auf, Geduld mit uns zu haben, unsere Umkehr zu erwarten und zu ersehnen. Im Grunde ist ER der, der uns bittet: „Habt Vertrauen zu mir!“ der uns sucht und nicht verlorengehen lässt, der bei uns anklopft: „Lasst doch meinen Geist, meine Kraft, meine Liebe in euch wohnen!“

Was hat jetzt diese Predigt über Ihren Trautext mit Ihrer Ehe zu tun? Erstens ist die Beziehung von Mann und Frau ein Abbild Gottes.

Zum Bilde Gottes schuf er den Menschen, und schuf sie als Mann und Frau,

heißt es im Schöpfungsbericht (1. Mose 1, 27). Wir sind zur Liebe geschaffen, und so wie Gott mit uns umgeht, so wie wir zu ihm Vertrauen fassen können, so soll auch die Partnerschaft unserer Ehe von Offenheit und Vertrauen geprägt sein. Leider herrschen ja auch in vielen Ehen ganz andere Gesetze: Rechthaberei, Unterdrückungsversuche, starre Rollenverteilungen, man versucht den Partner auszunutzen, ihn dem eigenen Bild anzupassen, das man von ihm hat. Das klingt wohl sehr krass, aber es entspricht einem Bild von der Ehe, das man sich vor Augen halten sollte, gerade, wenn man es vermeiden will. Eine Ehe muss ja wirklich nicht darauf hinauslaufen, und wenn Sie Ihrem Trauspruch gemäß leben, dann sind Sie auf dem besten Wege, eine ganz andere Ehe zu führen. Wenn Sie einander als Bittende begegnen, als Suchende, als Anklopfende, dann wird die Liebe zwischen Ihnen nicht kleiner werden, sondern wachsen. Dann werden Sie einander nicht überdrüssig werden, sondern immer wieder neue, faszinierende Seiten aneinander entdecken. Auch die Schattenseiten im eigenen Charakter und in der Person des Partners werden dann kein Anlass sein, einander wieder zu verlassen. Sie gehören zu jeder Person dazu, und es gehört viel Verständnis und Fingerspitzengefühl dazu, mit diesen Dingen umzugehen, einander akzeptieren zu können, einander vergeben zu können, und einander Wege zu eröffnen, auf denen man sich ändern kann.

Bitten, Suchen, Anklopfen – Sie können mit Gott so umgehen, miteinander in der Partnerschaft, und darüber hinaus auch mit den Menschen in Ihrer Verwandtschaft und Freundschaft. Sie brauchen nicht alles allein zu machen; die, die jetzt mit Ihnen feiern, stehen Ihnen hoffentlich auch morgen zur Seite, wenn Sie Hilfe brauchen – und umgekehrt. Weil Sie alle einander brauchen, ist die Hochzeit nicht nur für das Ehepaar selbst von Bedeutung, sondern auch für die Menschen drum herum. Beziehungen zu Eltern, Freunden, Verwandten verändern sich. Am schwersten fällt es manchmal den Eltern, zu akzeptieren, dass Sohn oder Tochter nun erwachsen sind, dass man sie nun nicht mehr weiter erziehen kann und dass sie auch nicht dazu da sind, nun ein Leben lang den Dank für das abzutragen, was man alles für sie getan hat. Die Eheschließung ist auch ein Stück Abschied, ein Stück Loslösung vom Elternhaus. Wenn dieser Abschied gelingt, verliert man nicht das eigene Kind, sondern man gewinnt eine gute Beziehung – eine Beziehung unter Erwachsenen – zum Schwiegersohn oder zur Schwiegertochter hinzu.

Dass wir Hochzeit in der Kirche feiern, kann uns übrigens daran erinnern, dass auch die christliche Gemeinde einem Ehepaar Rückhalt geben kann. Bitten, Suchen, Anklopfen – Sie können es auch hier wagen. Dann verliert die Kirche etwas von der Unpersönlichkeit, von ihrem Charakter als Kirchenbehörde. Die Gemeinde soll ein Ort sein, wo einer für den anderen da ist, das ist hier erlebbar, z. B. in einem Gemeindekreis oder auch wenn man sich zum Gottesdienst trifft; man muss nur manches Vorurteil überwinden, auf die Menschen zugehen und sich von Schwierigkeiten nicht abschrecken lassen.

Bevor ich Ihnen Ihr Trauversprechen abnehme, rufe ich uns noch einmal einige Worte der Bibel in Erinnerung, Worte aus dem Hohenlied der Liebe, die von Paulus im 1. Korintherbrief, Kapitel 13 (4-8 und 13), überliefert sind. Paulus beschreibt dort die Liebe, mit der Gott uns trägt, die Liebe, die er im Leben und Sterben Jesu von Nazareth vorgezeichnet fand, die Liebe, der wir nacheifern können, wenn wir versuchen, miteinander bittend, suchend und anklopfend umzugehen:

Wer liebt, ist geduldig und gütig. Wer liebt, der ereifert sich nicht, er prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Wer liebt, der verhält sich nicht taktlos, er sucht nicht den eigenen Vorteil und lässt sich nicht zum Zorn erregen. Wer liebt, der trägt keinem etwas nach; es freut ihn nicht, wenn einer Fehler macht, sondern wenn er das Rechte tut. Wer liebt, der gibt niemals jemand auf, in allem vertraut er und hofft er für ihn; alles erträgt er mit großer Geduld. Niemals wird die Liebe vergehen. Auch wenn alles einmal aufhört – Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben; doch am höchsten steht die Liebe.

Amen.

Wir singen das Lied 393, 6-8:

6. Kommt, Kinder, lasst uns gehen, der Vater gehet mit; er selbst will bei uns stehen bei jedem sauren Tritt; er will uns machen Mut, mit süßen Sonnenblicken uns locken und erquicken; ach ja, wir habens gut.

7. Kommt, Kinder, lasst uns wandern, wir gehen Hand in Hand; eins freuet sich am andern in diesem wilden Land. Kommt, lasst uns kindlich sein, uns auf dem Weg nicht streiten, die Engel selbst begleiten als Brüder unsre Reihn.

8. Sollt wo ein Schwacher fallen, so greif der Stärkre zu; man trag, man helfe allen, man pflanze Lieb und Ruh. Kommt, bindet fester an; ein jeder sei der Kleinste, doch auch wohl gern der Reinste auf unsrer Liebesbahn.

Gott nimmt Sie unendlich wichtig und hat Sie lieb! Im Vertrauen darauf können Sie Ihre Ehe wagen und sich gegenseitig mit Ihrer Liebe und Treue tragen, so lange Sie leben. Vor diesem Gott und vor den Menschen, die heute als seine Gemeinde hier im Gottesdienst zusammengekommen sind, frage ich Sie nun:

…, wollen Sie diese …, als Ihre Ehefrau, die Gott Ihnen anvertraut hat, für alle Zeit achten und lieben, in guten und in schweren Tagen sie nicht verlassen und im Vertrauen auf die Liebe Gottes mit ihr die Ehe führen, bis der Tod Sie scheidet, so antworten Sie: »Ja, mit Gottes Hilfe!«

…, wollen Sie diesen … als Ihren Ehemann, den Gott Ihnen anvertraut hat, für alle Zeit achten und lieben, in guten und in schweren Tagen ihn nicht verlassen und im Vertrauen auf die Liebe Gottes mit ihm die Ehe führen, bis der Tod Sie scheidet, so antworten Sie: »Ja, mit Gottes Hilfe!«

Nun stecken Sie einander Ihre Ringe an: »Trag diesen Ring als Zeichen Deiner Treue!« Der Ring hat kein Ende, so soll auch Ihre Liebe ohne Ende sein.

Geben Sie einander Ihre rechte Hand. Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

Gott begleite Sie auf Ihrem Lebensweg, als guter Vater, als gute Mutter, als Ihr Bruder in Christus, als der heilige Geist, der in Ihnen lebt, der Ihnen Glauben, Hoffnung und Liebe schenkt. Gott segne Ihr gemeinsames Leben. Amen.

Ihre Ehe wurzelt in der Liebe, von der Sie leben, gründet im Ja, das Sie zueinander sprechen, findet ein Symbol in den Ringen, die Sie tragen, und lebt auch von jeder Geste der Liebe, die Sie einander zuwenden. So mögen Sie nun, wenn Sie wollen, einander küssen!

Als kleines Geschenk Ihrer Kirchengemeinde bekommen Sie nun ein Buch von Jörg Zink überreicht, ein Buch mit Lesungen aus der Bibel für jeden Tag des Jahres – zum Drinlesen und Durcharbeiten und Immer-wieder-nach-Gott-Fragen! Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Trauung!

Und nun noch einmal der Gesangverein mit dem letzten Lied:

Herr, deine Güte

Gott, guter Vater, Jesus, unser Bruder, Geist der Liebe! Wir bitten dich heute für den gemeinsamen Lebensweg von … und … . Geh du mit ihnen auf ihrem Weg. Lass sie finden, was sie sich voneinander wünschen. Hilf ihnen, einander zu stützen und immer zusammenzuhalten. Hilf ihnen, Problemen nicht auszuweichen, sondern sie zu bewältigen, und sich dazu auch Hilfe zu suchen.

Wir danken dir, Gott, für die Menschen, die den Lebensweg der beiden bisher mitgegangen sind; für all die Menschen, zu denen sie Vertrauen haben können. Solche Menschen brauchen sie auch weiterhin, in deren Gemeinschaft sie täglich erfahren können, was das heißt: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan!“ Und lass dieses Ehepaar auch wissen und spüren, dass sie in der Gemeinschaft der Christen einen Rückhalt finden können.

Du bist da, Gott, in jedem guten Wort, das Liebe und Ehrlichkeit ausspricht, das tröstet und aufrichtet. Du bist die Hand auf der Schulter, die Mut macht oder liebevoll zurechtweist, wenn wir dunkle Wege gehen. Du bist die Wärme des Herzens, die wir spüren, wenn wir uns im Arm halten oder wenn unser Mund mit Liebe küsst. Du verlässt uns nicht; hilf uns, unser Leben auf Liebe, Hoffnung und Glauben aufzubauen. Amen.

Gemeinsam beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen.“

Orgelnachspiel und Auszug aus der Kirche

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