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Bewahrung in der Katastrophe

Wenn Jesus sagt: Tut Buße, kehrt um – dann meint er vielleicht: denkt darüber nach, wem ihr euer Leben verdankt. Wer dankbar leben kann, führt ein verantwortliches und erfülltes Leben. Wer aber nicht viel Grund zum Danken in seinem Leben findet, der kann sich fragen, womit er sich vielleicht selbst den Zugang zu neuen Erfahrungen versperrt.

Ein Haus, das bei einem Erdbeben auseinanderbricht
Was sagt Jesus, wenn Katastrophen geschehen? (Bild: Marco SberveglieriPixabay)

direkt-predigtGottesdienst am 17. Sonntag nach Trinitatis (Michaelistag), den 29. September 1985, um 9.30 Uhr in Reichelsheim und um 10.30 Uhr in Heuchelheim

Ich begrüße Sie und euch alle herzlich in der Kirche! Heute ist ein Festtag, den wir in der evangelischen Kirche nicht so wichtig nehmen, der Michaelistag. Viele werden nicht einmal wissen, dass es diesen besonderen Festtag gibt. Er erinnert an einen der drei Erzengel, die in der Bibel namentlich erwähnt werden: Gabriel, Raphael und Michael.

Unsere Zeit tut sich schwer mit den Engeln. Wir haben keinen rechten Zugang zu dem, was die Bibel meint, wenn sie von Engeln erzählt. Aber wir sprechen von einem guten Schutzengel, wenn z. B. ein Kind noch Glück im Unglück hat. Wenn wir unverhofft Hilfe oder Bewahrung erfahren, dann erleben wir am eigenen Leibe, was die Bibel mit den Worten umschreibt: Gott hat seinen Engel geschickt, mir zu helfen.

Im Gottesdienst heute möchte ich der Frage nachgehen: Wie hilft uns Gott, wie bewahrt er uns vor dem Bösen? Und was ist, wenn uns ein Unglück trifft? Ist Gott dann fern von uns?

Lied EKG 244, 1-3 (EG 343):

1. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, ich bitt, erhör mein Klagen; verleih mir Gnad zu dieser Frist, lass mich doch nicht verzagen. Den rechten Glauben, Herr, ich mein, den wollest du mir geben, dir zu leben, meim Nächsten nütz zu sein, dein Wort zu halten eben.

2. Ich bitt noch mehr, o Herre Gott – du kannst es mir wohl geben –, dass ich nicht wieder werd zu Spott; die Hoffnung gib daneben; voraus, wenn ich muss hier davon, dass ich dir mög vertrauen und nicht bauen auf all mein eigen Tun, sonst wird’s mich ewig reuen.

3. Verleih, dass ich aus Herzensgrund den Feinden mög vergeben; verzeih mir auch zu dieser Stund, schaff mir ein neues Leben; dein Wort mein Speis lass allweg sein, damit mein Seel zu nähren, mich zu wehren, wenn Unglück schlägt herein, das mich bald möcht verkehren.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“
Psalm 34, 3.5.7-8:

3 Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen.

5 Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.

7 Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.

8 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.

Kommt, lasst uns anbeten. „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war von Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gott, wir hören, wie du Menschen geholfen hast. Aber heute, bist du heute nicht mehr da? Danken wir dir in unseren glücklichen Stunden? Rufen wir zu dir, wenn wir traurig und verzweifelt sind? Gott, du bist da, aber nicht wie ein Angestellter, den man einstellt für eine bestimmte Zeit, den man entlohnt und dann wieder entlassen kann. Gott, du bist wie ein Mensch, der uns liebt, der uns zu einem guten Ziel führen will. Du handelst nicht immer nach unserem Willen, sondern du willst uns ganz in Anspruch nehmen. Zeige uns durch dein Wort, wie du für uns da bist; lehre uns erkennen, wozu wir auf der Welt sind; führe uns so den Weg, auf dem wir finden, was wir brauchen: Zuversicht und Mut, Trost und Geborgenheit, Liebe und Glück. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus Psalm 34, 10-23:

10 Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

11 Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.

12 Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des HERRN lehren.

13 Wer möchte gern gut leben und schöne Tage sehen?

14 Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.

15 Lass ab vom Bösen und tu Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!

16 Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.

17 Das Angesicht des HERRN steht wider alle, die Böses tun, dass er ihren Namen ausrotte von der Erde.

18 Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not.

19 Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

20 Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR.

21 Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines zerbrochen wird.

22 Den Gottlosen wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld.

23 Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.

Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Lied EKG 144, 1-3 (EG 197):

1. Herr, öffne mir die Herzenstür, zieh mein Herz durch dein Wort zu dir, lass mich dein Wort bewahren rein, lass mich dein Kind und Erbe sein.

2. Dein Wort bewegt des Herzens Grund, dein Wort macht Leib und Seel gesund, dein Wort ist’s, das mein Herz erfreut, dein Wort gibt Trost und Seligkeit.

3. Ehr sei dem Vater und dem Sohn, dem Heilgen Geist in einem Thron; der Heiligen Dreieinigkeit sei Lob und Preis in Ewigkeit.

Taufe
Gnade und Friede sei mit uns allen von Gott, unserem Vater und Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

Wir hören den Text zur Predigt aus dem Evangelium nach Lukas 13, 1-9:

Es kamen aber zu der Zeit einige, die berichteten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen. Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen. Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang gekommen und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

Amen.

Liebe Gemeinde!

Es gibt Geschichten in der Bibel, die möchte man gar nicht glauben, weil sie zu schön klingen, um wahr zu sein. Wenn z. B. der Daniel in der Löwengrube nicht von den Löwen gefressen wird, weil ein Engel den Löwen das Maul zuhält, oder wenn Jesus todkranke Menschen auf wunderbare Weise heilt, dann zweifeln wir mit unserem modernen Verstand daran. Es gibt aber auch Stellen in der Bibel, die uns in ihrem Realismus sehr nahe sind, die wir aber vielleicht auch nicht so gerne hören, weil sie uns verunsichern und in Frage stellen.

Was ist geschehen, als einige Leute aufgeregt zu Jesus kommen und ihm unbedingt das Neueste erzählen müssen? Zwei Katastrophen haben sich ereignet, die die Menschen innerlich aufgewühlt haben. In einem Stadtteil Jerusalems, Siloah, ist ein hoher Turm eingestürzt und hat achtzehn Menschen unter sich begraben. Und im Tempel von Jerusalem haben einige Untergrundkämpfer gegen die römische Besatzungsmacht ein Opfer für Gott darbringen wollen und sind dabei von den Soldaten des Pontius Pilatus, des römischen Statthalters, blutig niedergemetzelt worden.

Schon immer haben Menschen versucht, zu ergründen, warum solche unfassbaren Dinge geschehen. Und sie sind nicht bei der bloßen Ursachenerforschung stehen geblieben. Dass die Fundamente des Turms vielleicht zu schwach gewesen sind und dass Mitglieder der anti-römischen Bewegung immer mit Gegenmaßnahmen zu rechnen gehabt haben, das reicht ihnen als Erklärung nicht aus. Sie suchen nach einem geheimen Sinn in den Ereignissen. Ob Gott nicht diese Menschen für ihre Sünden in besonderer Weise strafen wollte? So fragen sich die, die nicht selbst betroffen sind, sondern die nur als Zuschauer oder Zuhörer von den Ereignissen mitbekommen haben.

Jesus sagt Nein zu dieser Deutung. Man spürt seinen Zorn über die, die so leichtfertig die Getöteten verurteilen. Und er spricht sie hart auf ihre eigene Verantwortung an. Ist da einer, der nicht auch Gottes Strafe verdient hätte? Könnte da auch nur einer von sich sagen, er hätte immer seinen Nächsten geliebt, immer die Gebote gehalten, nie an Gott gezweifelt? Und dann erzählt er ihnen die Geschichte vom Feigenbaum, der keine Frucht trug. Jeden seiner Hörer meint er, von damals bis heute. Schaut auf euch selber, meint er, nicht auf die andern, die Gott angeblich gestraft hat. Schaut, ob ihr selber wie fruchtbare Feigenbäume seid, ob andere an euch eine Stütze haben, bei euch satt werden oder eine Stärkung finden können. Wenn nicht, dann kehrt um! Lasst euch selber stärken im Gebet, holt euch selber Hilfe von lieben Menschen – so wie ein dürrer Feigenbaum noch einmal besonders gehegt und gepflegt wird. Jesus will sagen, dass Gott viel mehr Geduld mit uns hat, als ein Weingärtner Geduld für einen unfruchtbaren Feigenbaum aufbringen würde. Und er geht viel barmherziger mit uns um, als wir es mit Menschen tun, die in unseren Augen böse und ungerecht sind.

Aber heißt es nicht im Alten Testament: Der Herr errettet die Gerechten aus ihrer Not, aber den Gottlosen wird das Unglück töten?

Tatsächlich stehen diese Sätze vielfach in der Bibel, so oder ähnlich. Es besteht kein Zweifel: viele Menschen der Bibel haben sich das ganz einfach vorgestellt: Gott straft die Bösen, und die Guten belohnt er. Dann würde man also am äußeren Schicksal eines Menschen ablesen können, wie Gott zu ihm steht und ob er ein guter oder böser Mensch ist.

Dieser Auffassung ist aber schon an vielen Stellen der Bibel widersprochen worden. Hiob z. B. musste leiden, ein sehr glaubensstarker Mann, der sich keiner Schuld bewusst war und der noch dazu Gott um Vergebung für alle verborgene Schuld gebeten hatte. Er wandte sich gegen alle seine Freunde, die ihn zum Eingeständnis bewegen wollten, dass Gott ihn doch wegen seiner Sünden gestraft haben könnte. – Und auch in dem Psalm, den wir gehört haben, steht unter anderen der Satz (Psalm 34, 20):

Der Gerechte muss viel erleiden.

An Jesus ist das schließlich am deutlichsten offenbar geworden: er, der ohne Sünde war, ließ sich für die Sünde der anderen ans Kreuz schlagen.

Was tun nun aber wir, wenn uns Krankheit und Tod, Unglück und Not treffen? Oder wenn wir hören, dass andere dadurch getroffen wurden? Flugzeuge stürzen ab, einmal sind über 500 Menschen bei einer Flugzeugkatastrophe ums Leben gekommen. Das Erdbeben in Mexiko erschüttert Menschen in der ganzen Welt. Und mit den Menschen in Nordamerika machen wir uns Sorgen wegen des Wirbelsturms mit dem Namen „Gloria“. In der Wetterau wurden in den letzten Wochen einige junge Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Und auch in unseren Gemeinden müssen einige Familien damit fertigwerden, dass ihnen liebe Angehörige durch den Tod genommen wurden.

Im Gegensatz zu den Menschen zur Zeit Jesu haben wir uns abgewöhnt, in Not und Unglück eine Strafe Gottes zu sehen. Von Jesus können wir uns bestätigt fühlen, dass wir diese ziemlich einfache Erklärung des Leidens ablehnen.

Aber nun fällt es darüber hinaus vielen heutigen Menschen schwer, Leid und Unglück überhaupt mit Gott in Verbindung zu bringen. Ein guter Gott könnte doch nicht solche schrecklichen Dinge zulassen, denken sie, und schließen daraus: es gibt gar keinen Gott. Insgeheim ist doch der Wunsch in uns lebendig, Gott sollte nach unseren Vorstellungen gerecht sein, den Pflichtbewussten, Anständigen, den guten Menschen sollte es gut gehen, und nur wer Böses sät, sollte auch Böses ernten.

Solange wir nur Zuschauer sind bei einem Unglück, sei es dass wir am Fernsehschirm Bilder von Mexico City sehen oder in der Zeitung einen Bericht vom Motorradunfall lesen, solange sind wir in der gleichen Lage wie die Leute, die zu Jesus kommen und sich ratlos fragen: Wie konnte das nur passieren? Wie konnte Gott das zulassen? Wer hat Schuld daran gehabt? Waren sie vielleicht selber schuld? Und dann würde Jesus uns genauso fragen: meint ihr, dass ihr euch nicht zuerst an eure eigene Brust klopfen müsstet? Was wäre denn, wenn euch so ein Unglück treffen würde? Könntet ihr sagen: ja, ich habe so gelebt, dass ich alles vor Gott verantworten kann? Ja, ich lege alles in Gottes Hände?

Mich hat sehr beeindruckt und angerührt, dass einer der Flugzeuginsassen der japanischen Boeing, die mit über 500 Menschen an Bord ihrer Katastrophe entgegenflog, in seinen letzten Aufzeichnungen geschrieben hat: ich bin dankbar für mein bisheriges Leben. Wenn Jesus uns sagt: Tut Buße, kehrt um – dann meint er vielleicht: denkt darüber nach, wem ihr euer Leben verdankt, wofür ihr in eurem Leben dankbar sein könnt. Wer dankbar leben kann, führt ein zugleich verantwortliches Leben, ein erfülltes Leben, ganz gleich, wie lang oder kurz dieses Leben dauert. Wer aber nicht viel Grund zum Danken in seinem Leben findet, der kann sich fragen, womit er sich vielleicht selbst den Zugang zu neuen Erfahrungen versperrt. Vielleicht meint er, er müsse alles allein schaffen, vielleicht hat er den festen Glauben, diese Welt sei ein böser Ort, und vielleicht ist er von einen tiefsitzenden Misstrauen gegen alle Menschen geprägt und traut niemandem etwas Gutes zu. Buße tun, Umkehr zum Leben kann auch bedeuten, dass man anderen Menschen etwas Gutes zutraut, dass man Enttäuschungen nicht absolut setzt, dass man es wagt, sich jemandem mit eigenen Sorgen und quälenden Gedanken anzuvertrauen.

Wenn jemand nicht nur Zuschauer eines Unglücks ist, sondern an sich selbst oder an nahestehenden Menschen erfährt, was Schmerzen und Not und Tod bedeuten, der ist viel unmittelbarer und quälender von der Frage nach dem Sinn des Ganzen betroffen. Warum? Warum gerade ich? Warum auf diese Art? Warum so früh? Solche Fragen lassen sich zwar nicht beantworten, aber auch kaum vertreiben. Wir können nur eins sicher sagen: Gott kann Menschen vor dem Unglück bewahren, er kann aber auch Menschen im Unglück bewahren. Wenn wir hören, dass mitten aus zerstörten Häusern in Mexico noch nach Tagen überlebende Säuglinge gerettet wurden, dann möchten wir sagen: die haben aber wirklich einen guten Schutzengel gehabt. Aber auch wenn ein Mensch nicht vor dem Tod gerettet wurde, können wir ihn im Glauben Gott anvertrauen und bei ihm geborgen wissen. Dann kann Bewahrung darin bestehen, dass wir Schmerzen und Trauer aushalten können und dass wir unsern Glauben nicht verlieren.

Und auch wenn wir manchmal am Sinn unseres Lebens zweifeln, wenn uns alte Sicherheiten zerstört wurden und neue Gewissheiten noch nicht in Sicht sind, dann kann der einzige Sinn unseres Lebens für eine gewisse Zeit darin bestehen, dass wir die Sinnlosigkeit aushalten können. Vorbild ist uns darin nicht zuletzt Jesus selbst, der am Kreuz geschrien hat: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“, der aber diesen tiefsten Abgrund der Sinnlosigkeit ertragen und im Augenblick seines Todes erfahren hat: „Ich bin doch nicht von Gott verlassen, es ist vollbracht, was ich für die Menschen tun durfte. Wer auf diesen Gott Jesu Christi vertraut, der kann Bewahrung erfahren vor manchem Unglück, aber auch in Leid und Not und sogar im Sterben. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und. Sinne in Jesus Christus. Amen.
Lied EKG 331, 1-4 (EG 530):

1. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende! Hin geht die Zeit, her kommt der Tod; ach wie geschwinde und behände kann kommen meine Todesnot. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: Mach’s nur mit meinem Ende gut.

2. Es kann vor Nacht leicht anders werden, als es am frühen Morgen war; solang ich leb auf dieser Erden, leb ich in steter Todsgefahr. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: Mach’s nur mit meinem Ende gut.

3. Herr, lehr mich stets mein End bedenken und, wenn ich einstens sterben muss, die Seel in Jesu Wunden senken und ja nicht sparen meine Buß. Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: Mach’s nur mit meinem Ende gut.

4. Lass mich beizeit’ mein Haus bestellen, dass ich bereit sei für und für und sage frisch in allen Fällen: Herr, wie du willst, so schick’s mit mir! Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christi Blut: Mach’s nur mit meinem Ende gut.

Gott, unser Vater im Himmel, uns erschüttern die Nachrichten aus Mexico und Nordamerika, auch die Meldungen von verunglückten Jugendlichen machen uns betroffen. An andere Nachrichten haben wir uns schon gewöhnt: an Kriegsberichte, Nachrichten aus den Hungergebieten, Meldungen über Opfer des Rassismus in Südafrika. Und wer denkt an verfolgte Christen in Ost und West oder an Folteropfer in vielen Staaten der Erde? Gott, lass uns vor allem die Schicksale der Menschen zu Herzen gehen, an deren Los wir womöglich etwas ändern könnten – durch unseren Einsatz, durch unser Umdenken, durch unsere Geldspende, durch unsere Fürbitte. Vor allem, Gott, bitten wir dich um deine Nähe. Lass uns spüren, dass du da bist, auch wenn du uns äußerlich nicht zu helfen scheinst. Lass uns dich ernst nehmen, wie einen Menschen, den wir lieb haben. Lass uns wissen, dass du so für uns da bist, wie der Gärtner, der sein vertrocknetes Feigenbäumchen nicht verloren gibt. Insbesondere bitten wir dich heute für alle, die um ihre Angehörigen Leid tragen. In unserer Gemeinde schließen wir in unsere Fürbitte ein: … . Gott, sei uns nahe wie eine Mutter, die uns tröstet, wie ein Vater, der uns nicht allein lässt. Amen.

Vater unser
Lied EKG 244, 4 (EG 343):

4. Lass mich kein Lust noch Furcht von dir in dieser Welt abwenden; beständig sein ans End gib mir, du hast’s allein in Händen; und wem du’s gibst, der hat’s umsonst, es mag niemand erwerben noch ererben
durch Werke deine Gunst, die uns errett’ vom Sterben.

Abkündigungen und Segen

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