Bild: Helmut Schütz

Lutz und Gabi und die Erschreckertiere

Spielszene mit den Handpuppen Lutz und Gabi zur Dino-Ausstellung in Gießen vom 24. April bis 18. Juli 2010.

Der Dinosaurier Tanystropheus (Lange Wirbel), der einen kleinen Körper und einen außerordentlich langen Hals hat, hat vor 235-215 Millionen Jahren gelebt.Die Kinder schauen im Stuhlkreis mit Pfarrer Schütz Bilder von der Dino-Ausstellung in Gießen an und singen das Lied:

Echt dinofantastisch, einfach bombastisch!
Musik, die uns gefällt, von Gott und seiner Welt.
Oh!
Echt dinofantastisch, einfach bombastisch!
Musik, die uns gefällt, von Gott und seiner Welt.

1. Dinos sind, wie wir erkannten, größer oft als Elefanten.
Doch man muss nicht vor ihnen beben, wenn sie vegetarisch leben.
Oh!

2. Gut, dass ich nicht wirklich sehn muss den T-Rex und Tylosaurus!
Ich hätte Angst vor ihren Zähnen, würden sie nur herzhaft gähnen. Oh!

3. Doch den Tanystropheus find ich fast sogar ein bisschen niedlich.
Sieht er nicht aus wie eine taffe Dinoschlangenhalsgiraffe?

Den Tyrannosaurus Rex (abgebildet ein über mannshohes Jungtier) gab es vor 75-65 Millionen Jahren.Lutz: Huch, hab ich einen Schreck gekriegt! Was sind das denn für Viecher? Das sind ja schrecklich schreckliche Erschreckertiere!

Gabi: Stimmt, Lutz, du hast Recht.

Lutz: Wieso hab ich Recht? Ich hab doch gefragt, was das für Tiere sind.

Gabi: Na ja, du hast es doch schon gesagt: Erschreckertiere. Schreckensechsen. Diiiinoooos. Kapiert?

Lutz: Hääääh?

Gabi: Diese Tiere sind Dino-Saurier. Dino heißt schrecklich. Saurier heißt Echse. Eine Echse ist ein Tier mit einer Haut aus lauter Schuppen wie eine Schlange oder ein Krokodil.

Lutz: Ach so. Sag das doch gleich.

Gabi: Wieso weißt du das eigentlich nicht? Die Dinos stehen doch überall in der Stadt rum.

Lutz: Wie? Wo? Hier bei uns in der Nordstadt?

Gabi: Nee, hier nicht, aber mitten in Gießen, auf dem Seltersweg, am Marktplatz, im Theaterpark und sogar in der Galerie am Neustädter Tor.

Lutz: Gut, dass ich da schon lange nicht hingegangen bin.

Gabi: Mensch, Lutz, dass du Angst vor den Dinos hast, das hätte ich nicht gedacht. Die sind doch gar nicht echt!

Lutz: Ich hab doch keine Angst. Nee, nee, überhaupt nie nicht!

Gabi: Ach Lutz, es ist doch nicht schlimm, Angst zu haben.

Lutz: Stimmt schon, ein bisschen Angst habe ich schon. Können die uns wirklich überhaupt nichts tun?

Gabi: Nein, die sind nur aus Plastik. Die leben ja nicht wirklich. Wenn die echt wären, dann hätte ich auch Angst. Auf jeden Fall vor den Dinos, die Fleisch fressen.

Lutz: Aber wir doch gar nicht aus Fleisch. Wir sind Puppen aus Stoff.

Gabi: Egal, ich hätte trotzdem Angst. Dieses große Maul, diese großen Zähne, und dann noch diese großen Beine. Die könnten uns ganz leicht tot trampeln.

Lutz: Hm. Wenn die Dinos aber gar nicht echt sind, warum stehen die dann überall in Gießen rum?

Gabi: Weil es die früher mal gegeben hat. Vor vielen, vielen Millionen von Jahren. Und als es die nicht mehr gab, da kamen andere Tiere und noch später die Menschen.

Lutz: So viele Jahre gibt‛s doch gar nicht.

Gabi: Doch, das haben die rausgefunden, die großen Leute, die das Wissen machen oder so was.

Lutz: Wissenmacher?

Gabi: Ja, oder so ähnlich. Wissenschaftler. Schwieriges Wort.

Lutz: Und die haben damals schon gelebt, als es die Dinos gab?

Gabi: Nein, das nicht. So alt sind die auch noch nicht.

Lutz: Woher wollen die dann wissen, ob es die Dinos gab?

Gabi: Weil sie Knochen gefunden haben von toten Dinos. Und wenn es Knochen von toten Dinos gibt, dann müssen die irgendwann auch mal gelebt haben.

Lutz: Und woher weiß man, wie alt die Dinos sind.

Gabi: Das weiß ich auch nicht so genau. Die haben ja die Knochen unten in der Erde gefunden. Und je tiefer die in der Erde waren, desto länger haben sie da gelegen.

Lutz: Hm. Eins verstehe ich aber nicht.

Gabi: Was denn?

Lutz: Der Pfarrer Schütz, der hat doch mal erzählt, dass Gott die Tiere und die Menschen und alles gemacht hat. In sieben Tagen oder so.

Gabi: Ja, und?

Lutz: Wenn erst die Dinos da waren, vor sooo vielen Millionen Jahren, und später andere Tiere und noch später die Menschen, hat Gott eigentlich auch die Dinos gemacht? Das ging doch gar nicht in sieben Tagen?

Gabi: Das weiß ich auch nicht. Frag ihn doch mal selber!

Lutz: Kinder – ruft ihr mal Pfarrer Schütz? Ich will ihn was fragen.

Kinder: Pfarrer Schüüühütz!

Pfarrer: He, ich bin doch da, ich höre doch schon lange zu.

Pfarrer Schütz mit den Handpuppen Lutz und Gabi
Pfarrer Schütz mit den Handpuppen Lutz und Gabi

Lutz: Hast du auch gehört, was ich gefragt habe?

Pfarrer: Ja, du willst wissen, ob Gott auch die Dinos geschaffen hat.

Lutz: Ja, und ob er das in sieben Tagen schaffen konnte.

Pfarrer: Ich sag dir mal was: Gott hat auch die Dinos geschaffen. Aber er hat sich dafür viel Zeit genommen. Weil er ganz besonders viele Dinos schaffen wollte.

Gabi: Warum das denn?

Pfarrer: In der Bibel steht (Psalm 104, 26): Gott hat den Leviathan gemacht, um mit ihm zu spielen.

Lutz: Levi Attan? Wer ist das denn?

Pfarrer: Levia-Than, das ist ein großes Tier, das im Meer gelebt hat, wie eine Schlange, nur viel größer, so ähnlich wie ein Dino im Meer.

Gabi: Auf dem Seltersweg ist ein Lio-Pleuro-Don. Der hat im Meer gelebt. Viel größer als ein Hai. Der hat Zähne! Und im Botanischen Garten ist ein Tylosaurus mit seinem Baby. Sogar das Baby ist schon viel größer als ich.

Der Tylosaurus oder die Kopfschnauzenechse lebte vor 89 bis 65 Millionen Jahren.Pfarrer: Ich denke, Gott ist so groß, der hat Spaß daran gehabt, mit den ganzen Sauriern zu spielen, viele Millionen Jahre lang. Für die Menschen war das nicht gefährlich, denn die gab es ja noch gar nicht.

Lutz: Und was war mit den sieben Tagen?

Pfarrer: Früher dachte man, dass Gott nur eine Woche gebraucht hat, um die ganze Welt zu machen und alle Tiere.

Gabi: Stimmt das denn gar nicht?

Pfarrer: Für Gott ist ein Tag wie tausend Jahre oder sogar wie Millionen Jahre. Wir Menschen brauchen nach sechs Arbeitstagen mal einen Sonntag zum Ausruhen. Gott ist ja viel viel größer, größer als die ganze Welt. Er hat Tausende Millionen Jahre immer wieder neue Tiere geschaffen.

Gabi: Hat er die alle aus Lehm geknetet?

Pfarrer: Nein, er lässt die Eier im Bauch von Mama-Dinos wachsen. Die legen die Eier in ihr Dino-Nest. Da kommen dann die Dino-Babies raus. Gott ist ewig, er hat Zeit zu warten, viele, viele Millionen Jahre lang. Und immer, wenn wieder einmal ein ganz neuer Dino aus einem Ei geschlüpft ist, da hat Gott sich sehr gefreut!

Lutz: Und wenn Gott sich mal ausruhen will, dann spielt er mit den Dinos und freut sich, wie viele es von ihnen gibt!

Pfarrer Schütz mit seiner Metallresonator-Gitarre
Pfarrer Schütz mit seiner Metallresonator-Gitarre

Pfarrer: Wollt ihr noch ein Lied singen? Dann singen wir:

1. Sag mir, wo die Dinos sind, wo sind sie geblieben? Ach, das weiß doch jedes Kind. Sie gibt‛s nicht mehr. Überreste von Gebein als Fossilien im Gestein, so viel ist noch zu sehn, genug, um zu verstehn.

2. Dinos, gab‛s die wirklich mal? Hat Gott sie erschaffen? Glaube mir, in großer Zahl schuf Gott auch sie. Millionen Jahre lang war der Tag, als es gelang: Auf Erden weit und breit war Dinosaurierzeit!

3. Als Gott schuf den Leviathan, um mit ihm zu spielen, freute er sich sehr daran: freu dich mit ihm! Triceratops, Troodon und auch Liopleurodon: Zum Staunen ist all dies, was Gott entstehen ließ.

4. Sag mir, wo die Dinos sind, wo sind sie geblieben? Als sie ausgestorben sind, fing Gott neu an. Alle Vögel sind schon da, Neuzeitdinos sind sie ja! Mit ihnen leben wir als Säugetiere hier.

Das Troodon ist ein kleiner, aber gefährlicher Dinosaurier, dessen Name "Wunden reißender Zahn" bedeutet und der vor 75-70 Millionen Jahren gelebt hat.

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