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Röslein

Der Spross oder das Reis, wie Luther übersetzt hatte, der neue Trieb aus dem abgehackten Baum, aus scheinbar toten Holz, wird im Weihnachtslied zum Röslein. Ganz gleich, ob Reis oder Ros, es ist die gleiche zarte Hoffnung inmitten von lauter Kälte und Todesstarre gemeint: das Röslein, das mitten im Schnee wächst, der kleine Reisigzweig, der am Baumstumpf hervorgebracht wird.

Eine aufblühende und eine geschlossene Rosenknospe
Röslein wollen blühen – bei Jesaja ist mit der Ros‘ ein Reis, Trieb oder Spross gemeint (Bild: Florence D.Pixabay)
direkt-predigtChristvesper an Heiligabend, Dienstag, 24. Dezember 1985, um 18.00 Uhr in Heuchelheim

In der Heuchelheimer Kirche begrüße ich Sie und Euch alle herzlich zum Gottesdienst am Heiligabend! Etwas ist heute anders, und Sie werden sich fragen: Wo sind denn heute die Kinder? Gibt es heute kein Krippenspiel? Doch, es gibt eins, aber Frau Höke und ich haben uns überlegt, dass diesmal die Kinder erst etwas später kommen und dass ich inzwischen ein paar Worte, so eine halbe Predigt, an die Erwachsenen hier in der Kirche richte.

Singen tun wir an Weihnachten allerdings alle gern. So beginnen wir mit dem Lied EKG 29, 1+3+6+7 (EG 39):

1. Kommt und lasst uns Christus ehren, Herz und Sinnen zu ihm kehren; singet fröhlich, lasst euch hören, wertes Volk der Christenheit.

3. Sehet, was hat Gott gegeben: seinen Sohn zum ewgen Leben. Dieser kann und will uns heben aus dem Leid ins Himmels Freud.

6. O du hochgesegnete Stunde, da wir das von Herzensgrunde glauben und mit unserm Munde danken dir, o Jesulein.

7. Schönstes Kindlein in dem Stalle, sei uns freundlich, bring uns alle dahin, da mit süßem Schalle dich der Engel Heer erhöht.

Großer Gott, wir feiern Gottesdienst in deinem Namen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

Gott, unser Vater, du bist nicht hoch oben im Himmel geblieben, du hattest sowieso nie eine feste Wohnung in den Weiten des Weltalls, wie wir Menschen uns das früher gerne vorstellten. Zwar bist du für uns unerforschlich und fremd, unsichtbar und unergründlich, und doch bleibst du nicht so fern von uns. Du kommst zu uns im Kind von Bethlehem. Gott, unser Vater, wir vermissen dich oft auf der Erde. Wir warten auf dein Eingreifen, wenn wir Leid und Unrecht sehen Aber, wenn du wirklich kommst, erkennen wir dich dann? Nehmen wir dich an: im Stall geboren, auf einem Leidensweg geführt, am Kreuz gestorben? Nehmen wir dich an im Christus, du menschgewordener, kindgewordener Gott? Gott, unser Vater, komm zu uns! Wecke in uns den Glauben durch das Kind in der Krippe. Schenk uns deinen heiligen Geist damit wir glauben können. Amen.

Als zweites Lied singen wir EKG 23, 1-3 (im EG 30 in Strophe 2 „welches uns selig macht“ statt „wohl zu der halben Nacht“):

1. Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.

2. Das Blümlein, das ich meine, davon Jesaja sagt, hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd; aus Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren, wohl zu der halben Nacht.

3. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß; mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis. Wahr’ Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod.

So, liebe Gemeinde, bis die Kinder hereinkommen zum Krippenspiel, haben wir noch Zeit. Ruhige Zeit, stille Zeit, um uns zu besinnen auf das, was die Weihnachtsbotschaft uns bringen will. Wir Erwachsenen vergessen ja manchmal, dass Weihnachten nicht nur ein Fest für Kinder ist. Wir vergessen auch manchmal, dass Weihnachten nicht nur ein stimmungsvolles Fest ist, mit Harmonie und Seelenfrieden für ein paar Tage. Nichts gegen Weihnachtsstimmung, wenn sie echt ist! Nichts gegen Harmonie und Eintracht in den Familien, wenn sie mehr sind als ein vorgetäuschter Waffenstillstand über Weihnachten! Nichts gegen den Frieden der Seele, wenn er tief gegründet ist und weit über Weihnachten hinaus vorhält!

Aber woher kommt echte Weihnachtsfreude, wirklicher Friede. Friede zwischen den Menschen und Friede für die Seele?

Wenn wir das Lied anschauen, das wir eben gesungen haben, können wir eine Antwort auf diese Frage finden. Eine Antwort nicht nur für unseren Verstand, sondern auch für unser Gefühl. Dieses alte und sehr beliebte Weihnachtslied malt uns ein Bild vor Augen, das Bild der Christrose, die mitten im kalten Winter blüht.

Zweimal wird betont: es war „zu der halben Nacht“, als die Nacht am dunkelsten war. Wir sehen dies Blümlein nur, wenn wir genau hinschauen, auf seine zarten Wurzeln achten, es nicht zertreten. Dann aber rührt es alle unsere Sinne an, es „duftet uns so süß“, es macht die Finsternis hell, es lässt uns hören auf das, was „die Alten gesungen“ haben. Aber was haben die Alten gesungen? Von einem ganz Alten spricht das Lied, von Jesaja, dem Propheten. Was hatte der vorhergesagt?

Jesaja war kein Prophet, der den Leuten nach dem Mund geredet hätte. Zu seiner Zeit wurde das jüdische Land von großen Katastrophen heimgesucht, aber Jesaja kündigte noch mehr Unheil an. Denn das Volk habe Gott den Rücken gekehrt; selbstherrlich würde es dem eigenen Untergang entgegengehen. Weil Unglaube und Unrechte im Land herrschten, würde das Volk werden wie ein abgeholzter Wald, nichts als ein Baumstumpf würde von Israel übrig bleiben.

Doch dann spricht Jesaja auch ganz andere Worte. Ganz leise und zart deutet er eine Hoffnung an. Im Buch Jesaja 11, 1 (GNB) ist es aufgeschrieben:

„Ein Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus den Wurzeln.“

Dieser Spross oder dieses Reis, wie Luther übersetzt hatte, dieser neue Trieb aus dem abgehackten Baum, aus dem scheinbar toten Holz, ist in unserem Weihnachtslied zu dem Röslein geworden. Ganz gleich, ob Reis oder Ros, es ist die gleiche zarte Hoffnung inmitten von lauter Kälte und Todesstarre gemeint: das Röslein, das mitten im Schnee wächst, der kleine Reisigzweig, der am Baumstumpf hervorgebracht wird.

Mit diesem Bild meint Jesaja den Menschen, den Gott schicken wird, um seinem Volk Gerechtigkeit und Frieden zu bringen (Jesaja 11, 2-5.10 – GNB):

„Ihn wird der Herr mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Klugheit und Einsicht gibt, der sich in weiser Planung und Stärke zeigt, in Erkenntnis und Ehrfurcht vor dem Herrn. Gott zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und verlässt sich nicht auf das Hörensagen. Den Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein. Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die Schuldigen. Wie ein Gürtel, den man ständig trägt, so umgeben ihn Gerechtigkeit und Treue. Wenn jene Zeit gekommen ist, wird der Nachkomme Isais als Zeichen dastehen, weithin sichtbar für alle Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus in alle Welt.“

Seit den Tagen Davids, des großen Königs Israels, des Sohnes Isais, und seit den Tagen der Propheten, wartet das jüdische Volk auf den, von dem die Propheten so sprechen. Wir Christen sagen: diese Hoffnung ist schon erfüllt worden. Das Röslein, von dem Jesaja spricht, ist schon gewachsen auf unserer Erde. Es hat geblüht und geduftet und einen hellen Schein verbreitet, es hat Hoffnung auf Liebe und Frieden und Gerechtigkeit in alle Herzen gesät. Es hat wirklich die Hoffnung, die ursprünglich auf das Volk Israel beschränkt gewesen war, zu allen Völkern gebracht, auch hierher zu uns. Und obwohl diese Rose gebrochen wurde, obwohl sie verwelkt ist und zertreten wurde, hat sie doch den endgültigen Sieg gebracht über das Böse, über die Zerstörung und den Tod.

Ich spreche in diesen Bildern von Jesus Christus.

Er bringt uns Weihnachtsfrieden, nicht indem er äußerlich stark und mächtig auftritt, nicht indem er den Bösen das Handwerk legt, nicht indem er auf übernatürliche Weise in den Lauf der Dinge eingreift.

Er bringt den Frieden auch nicht in dem Sinne, dass wir das Dunkle und Schwere in unserem Leben erst vergessen müssten, um friedliche Weihnachten zu verbringen. Er bringt Freude und Frieden gerade für Mühselige und Beladene, für Sorgenvolle und Abgehetzte, für Trauernde und Schuldiggewordene, und auch für die, die sich Sorgen machen um die Zukunft unserer Erde.

Er bringt Frieden, indem er ein einfaches, armes Menschenkind wurde, geboren von „Marie, der reinen Magd, wohl zu der halben Nacht“, ein verletzliches Kind, angewiesen auf Pflege und Schutz, das uns auffordert, umzudenken, anders über Gott zu denken, anders auch darüber zu denken, worauf es zwischen Menschen ankommt.

Wenn gleich die Kinder ihr Spiel aufführen, dann kommt es nur darauf an: dass wir das Kind in der Krippe ernst nehmen.

So kommt Gott zu uns, so ganz anders, als wir uns sein Eingreifen wünschen und vorstellen: wie ein kleines Blümlein, „das duftet uns so süß, mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis“.

Lassen wir davon unser Herz anrühren?

Dann wächst bei uns der Glaube.

Dann bleibt Weihnachtsfreude bei uns, weit ins neue Jahr hinein.

Dann gewinnen wir wirklichen Frieden für die Seele.

Dann haben wir einen Ausgangspunkt für neue Anfänge, für Trost, für Vergebung, für Liebe, für Schritte zum Frieden.

Wenn wir Weihnachten feiern, meinen wir auch dieses Röslein, diesen Jesus?

Er ist „wahrer Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod“. Amen.

Nun rufen wir die Kinder herein und singen aus dem Lied EKG 6 (EG 1) die Strophen 1 und 4:

1. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

4. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, eu’r Herz zum Tempel zubereit’. Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud; so kommt der König auch zu euch, ja, Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

Krippenspiel des Heuchelheimer Kindergottesdienstes unter der Leitung von Frau Höke:

„Lasst uns zur Krippe gehen“

mit den Liedern:

Weiten Weg nach Bethlehem
Zu Bethlehem geboren
Kommet, ihr Hirten

Nach dem Krippenspiel der Kinder, denen wir herzlich für ihr Spiel danken, singen wir gemeinsam das Lied EG 43:

1. Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all, zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall und seht, was in dieser hochheiligen Nacht der Vater im Himmel für Freude uns macht.

2. O seht in der Krippe im nächtlichen Stall, seht hier bei des Lichtleins hell glänzendem Strahl in reinlichen Windeln das himmlische Kind, viel schöner und holder, als Engel es sind.

3. Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh, Maria und Joseph betrachten es froh, die redlichen Hirten knien betend davor, hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

Liebe Kinder, ich danke euch, dass ihr mit eurem Krippenspiel uns allen die Weihnachtsgeschichte wieder nahegebracht habt! Die Geschichte beginnt traurig, weil Maria und Josef weggeschickt werden und Jesus in einem armseligen Stall geboren wird. Aber es wird doch eine fröhliche Geschichte, weil Hirten kommen, die das kleine Jesuskind liebhaben, und die von den Engeln gehört haben, dass Jesus der wichtigste Mensch ist, der je auf der Erde gelebt hat. Warum ist Jesus so wichtig? Dazu will ich euch noch eine kleine Begebenheit erzählen.

Zwei Kinder hörten heimlich zu, wie sich ihre Mütter über den lieben Gott unterhielten.

Die Mutter des einen Kindes meinte: „Ich finde es nicht gut, dass man den Kindern immer sagt, dass Gott wie ein alter Mann mit einem langen Bart ist.“

„Ja,“ sagte die Mutter des anderen Kindes, „das finde ich auch nicht gut, denn Gott sieht ja nicht so aus wie ein Mensch. Aber in der Bibel steht doch, dass Gott für uns wie ein Vater ist.“

Und die erste Mutter sagte wieder: „Stimmt. Gott ist wie ein Vater. Aber er kann auch wie eine Mutter sein. Das steht auch in der Bibel. Auf jeden Fall ist er nicht immer ein strenger Vater. Er hat die Menschen lieb und kann trösten, wie eine Mutter tröstet.“

Wie gesagt, das hörten die beiden Kinder dieser Mütter.

„Also, das ist doch komisch“, sagte die Fünfjährige. „Wie kann denn einer Mann und Frau zugleich sein? Was ist denn nun der liebe Gott wirklich?“

„Vielleicht ist das so“, versuchte die Größere eine Antwort: „Manchmal ist Gott ein Mann, und manchmal ist er eine Frau.“

So recht zufrieden war die Kleine aber immer noch nicht. Sie dachte angestrengt nach.

Dann sagte sie: „Wenn der liebe Gott einmal ein Mann ist und einmal eine Frau, dann ist der liebe Gott vielleicht auch manchmal ein Kind.“

„Ja, sicher“, bestätigte die Ältere, „sicher ist Gott auch manchmal ein Kind.“

Dass Gott selbst ein Kind sein kann, dieser Gedanke machte das kleine Mädchen richtig fröhlich. Geschwind lief sie ins Wohnzimmer zu den beiden Frauen: „Wisst ihr was, der liebe Gott ist ein Kind!“ Voller Freude hüpfte sie dabei und sang den Satz sicher noch zwanzigmal an diesem Tage.

So müssen sich auch die Hirten auf Bethlehems Feldern gefreut haben, als sie sahen, wie Gott zu ihnen gekommen war: Er wurde ein Kind, ein Baby, ganz auf unsere Wärme und Hilfe angewiesen. In unsere Hände begibt sich Gott, das Kind. Unsere Hände können ihn beschützen, ihn pflegen, ihm zu essen geben; Hände von uns Menschen können ihn aber auch am Leben hindern, ihn quälen und sogar töten.

Wenn Gott ein Kind wurde und manchmal auch heute noch wie ein Kind ist, dann sind Kinder sehr wichtig für Gott. Wir Erwachsenen sollen deshalb Kinder ernstnehmen und genau darauf achten, was sie brauchen und was sie für Fragen und Ansichten haben. Wir sollen ihnen auch zeigen, was wir für richtig halten, und ihnen auch klarmachen, dass es uns nicht egal ist, wenn sie etwas falsch machen.

Und wenn Gott ein Kind wurde, bedeutet das umgekehrt auch, dass er euch Kindern schon eine Menge zutraut. Ihr könnt anderen Kindern helfen, ihr könnt auch für Erwachsene etwas tun, ihr könnt euch bemühen, mit weniger Zank und. Streit untereinander auszukommen. Einige von euch haben in der letzten Woche wieder für die alten Leute über 80 Jahre gesungen. Ihr habt auch wieder Geld bekommen, und das habt ihr dem Verein „Lebenshilfe für Behinderte“ gespendet. Mit dem Geld können zwei für behinderte Kinder ganz wichtige Dinge angeschafft werden: ein großer Ball, auf den spastisch gelähmte Kinder gelegt werden können, damit sie lernen, ihre verkrampften Glieder zu lockern. Und ein Rollbrett für kleine Kinder, die von allein nicht Krabbeln lernen können. Das sind ein paar Beispiele dafür, was es bedeutet, dass Gott für uns manchmal wie ein Kind ist. So wie die Hirten das Jesuskind liebhatten und ihm halfen, so wird es unter uns anders, wenn wir zu Menschen gehen und füreinander da sind. Auch mit eurem Krippenspiel wart ihr Kinder heute Abend für uns da, und ihr habt uns eine große Freude gemacht!

So, nun singen wir zusammen das Lied EG 46:

1. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.

2. Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da, Christ, der Retter, ist da!

3. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.

Gott, du bist wie ein Vater und wie eine Mutter! Wir können Vertrauen zu dir haben und dir alles sagen, was wir auf dem Herzen haben. Wir bekommen aber auch von dir gesagt, was gut und was böse ist. Deshalb haben wir manchmal Angst vor dir, weil wir meinen, du wirst uns strafen. Denn wir sind nicht immer so gut und so lieb, wie wir sein sollten.

Aber Gott, du bist auch ein Kind geworden! Du bist als das Baby Jesus geboren und aufgewachsen wie wir alle, nur in ärmeren Verhältnissen, im Stall zu Bethlehem, auf der Flucht nach Ägypten, und dann erst im Haus des Zimmermanns zu Nazareth. Und als du erwachsen wurdest, hast du auch alles mitgemacht und durchgemacht, was die Armen und Verachteten auf unserer Erde erleiden müssen. Du hast uns genau kennengelernt und du hast uns lieb gewonnen, trotz unserer Schwächen und unserer großen Schuld. Und deshalb brauchen wir auch vor dir als Vater keine Angst zu haben. Denn du vergibst uns unsere Schuld. Dir sind wir recht und lieb, so wie wir sind. Du zeigst uns auch, wie es viel schöner bei uns wird, wenn wir uns gegenseitig das Leben nicht so schwer machen. Danke, Gott, dass du ein Kind geworden bist! Amen.

Vater unser
Abkündigungen und Segen
EKG 456, 1-3 (EG 44):

1. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

2. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

3. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

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