Gestaltung: Konfirmand

Wir gehören zu Gott

Als ich euch fragte, was die Überschrift über euren Konfirmationsgottesdienst sein sollte, habt ihr spontan gesagt: „Wir gehören zu Gott!“ Ich denke: Damit habt ihr in knapper Form ausgedrückt, worum es bei der Konfirmation geht: Ihr sagt Ja dazu, dass Gott in der Taufe zuerst Ja zu uns gesagt hat, und dass jeder Mensch zu Gott gehört.

Aus Ton gestalteter Kelch
Ein Konfirmand gestaltete auf der Konfi-Freizeit auf der Jugendburg Hohensolms diesen Kelch aus Ton

#predigtKonfirmation am Palmsonntag, den 17. April 2011, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen
Orgelvorspiel zum Einzug der Konfis mit dem Kirchenvorstand

Im Namen aller Konfis begrüße ich Eltern, Verwandte, Paten und Freunde, den Kirchenvorstand und alle anderen in unserem Gottesdienst zur Konfirmation!

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden! Heute werdet ihr zum letzten Mal so angesprochen, denn ein „confirmandus“ oder eine „confirmanda“ ist man, bevor man konfirmiert wird. Sonst feiern wir die Konfirmation in der Paulusgemeinde am zweiten Sonntag nach Ostern, dieses Jahr am Palmsonntag. Ähnlich wie Jesus auf einem grünen Teppich von Palmzweigen in Jerusalem eingezogen ist, seid ihr heute feierlich in die Pauluskirche eingezogen.

Noch ein paar Ansagen: Um Unruhe zu vermeiden, schalten Sie bitte Ihr Handy aus. Und es soll im Gottesdienst nicht fotografiert werden, vor allem nicht mit Blitz. Nach dem Gottesdienst ist Gelegenheit zum Fotografieren vor der Kirche oder am Altar. Von der Empore aus kann mit Video gefilmt werden.

… weitere Ansagen und Dank für die Kollekte vom letzten Sonntag …

Über den Zweck der heutigen Kollekte haben wir in unserer Konfi-Gruppe abgestimmt. Wir bitten Sie am Ausgang um eine Spende für die Menschen in Japan, die durch Erdbeben, Tsunami und die Zerstörung von Atomkraftwerken besonders in Not geraten sind. Herzlichen Dank für alle Spenden!

Jetzt konzentrieren wir uns auf die Feier der Konfirmation. Den Leitgedanken haben die Konfis selber formuliert: „Wir gehören zu Gott“.

Wir feiern sie im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“
Lied: Danke für diesen guten Morgen

Wir beten ein Lied von König David, den Psalm 23:

1. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

2. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

3. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

4. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

5. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

6. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. Und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Amen.

Wir haben den Psalm vom Guten Hirten gehört. Unsere Konfis haben sich einmal Gedanken darüber gemacht: Was wäre, wenn dieser Psalm nicht stimmen würde? Sie sollten sich einen Anti-Psalm ausdenken, nicht weil sie selber so denken, sondern um sich klar zu machen, was es bedeuten würde, wenn Gott kein guter Hirte wäre. Einer stellte sich zum Beispiel vor, wie es wäre, wenn ein Mensch das Geld zu seinem Gott macht:

Der Herr ist mein Geld, und ich werde alles verlieren. Ich bekomme nichts umsonst, und ich weiß einfach nicht, wohin ich gehen soll. Ich fürchte mich, denn ich bin einsam in der Dunkelheit. Ich werde gegen Freunde und Feinde kämpfen, vielleicht geht es mir dann besser?! Wem macht es schon etwas aus, dass ich geizig bin, ich habe doch nichts, und wenn ich mal ein Stück Brot besitze, will ich es doch haben und nicht teilen.

Jemand anders zieht die Konsequenz und meint: Wer nicht Gott als Guten Hirten sehen will, der bekommt es mit dem Teufel zu tun:

Der Herr ist mein Leid, mir wird alles mangeln. Er führt uns zu schlechtem Wasser. Er hat meine Seele. Er führt mich zur Hölle. Du bereitest mir einen Tisch mit meiner Qual. Du gibst uns Leid und Säure. Es gibt schlechte Sachen, und sie folgen mir, und ich werde bleiben und besuche Satan.

Das waren genug Anti-Psalmen. Viel lieber haben sich die Konfis überlegt, wie man den richtigen Psalm 23 in die heutige Zeit übertragen könnte. Auch davon hören wir Beispiele:

Der Herr ist mein Zuhause, die Tür, in die ich flüchten kann. Er gibt mir Kraft. Du bereitest vor mir einen Tisch mit meiner Familie. Du gibst uns Essen und Trinken. Es gibt gute Sachen, und sie folgen mir, und ich werde bleiben und besuche dich.

Der Herr ist mein Behüter, er wird für mich sorgen. Er bringt mich gut durchs Leben und führt mich zum Glück. Er macht mich lebendig, er führt mich auf dem richtigen Weg. Ich habe keine Angst, denn du bist bei mir, du Gangsta! Gutes und Nettes wird mir folgen für immer, ich werde immer da bleiben.

Gott ist mein Helfer. Er verarztet uns. Er macht mich gesund. Ich krieg keine Angst. Ich esse und werde satt. Ich hab‛s gut.

Er ist mein Coach. Er gibt mir Kraft. Er behütet mich und führt mich auf dem richtigen Weg. Auch wenn ich schon einmal in der Finsternis war, ich fürchte mich nicht, denn Gott ist bei mir. Du hältst mich davon ab, mit meinen Feinden zu kämpfen und beschützt mich und gibst mir Sicherheit. Ich werde bleiben, wie ich bin, gut und barmherzig, im Hause des Herrn auf ewig.

Gott, wir beten zu dir:

Wir feiern heute einen besonderen Gottesdienst. 14 Mädchen und Jungen sind mit ihren Familien und Freunden hier in der Kirche und wollen konfirmiert werden. Konfirmiert, das heißt „festgemacht“. Ich wünsche mir, dass sie es ernst meinen, wenn sie als Leitmotiv für diesen Gottesdienst ausgesucht haben: „Wir gehören zu Gott.“ Ja, sie gehören zu dir und können im Vertrauen auf dich einen Halt für ihr Leben finden. Mach sie stark und lass sie auf Schwache Rücksicht nehmen. Mach sie frei genug, dass sie im Leben Verantwortung übernehmen und im Respekt leben vor dir und den Menschen, die du geschaffen hast. Amen.

Lied: Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer
Gott gebe euch ein Herz für sein Wort und Worte für euer Herz. Amen.

Liebe Konfis, liebe Gemeinde!

Als ich euch vor zwei Wochen fragte, was die Überschrift über euren Konfirmationsgottesdienst sein sollte, habt ihr spontan gesagt: „Wir gehören zu Gott!“ Ich habe das aufgegriffen, weil ich denke: Damit habt ihr in knapper Form ausgedrückt, worum es bei der Konfirmation geht: Ihr sagt Ja dazu, was wir in der Taufe über einen Menschen sagen, nämlich dass Gott zuerst Ja zu uns gesagt hat, und dass jeder Mensch zu Gott gehört.

Aber was bedeutet das: zu Gott gehören? Erst einmal: Wir sind kein Zufallsprodukt. Wir sind von Gott gewollt und geliebt, geplant und geschaffen. Das widerspricht nicht den wissenschaftlichen Erklärungen von der Entstehung der Welt und des Lebens auf der Erde; die Wissenschaft erklärt nur, wie die Schöpfung vor sich gegangen ist; Gott selbst setzt sie in Gang, durchdringt sie, wirkt im Hintergrund der Schöpfung als ihr Ursprung und Ziel.

Zu Gott gehören bedeutet auch: auf Gott hören. Jedenfalls sollten wir das. Denn er hat uns etwas zu sagen. Er will, dass unser Leben gelingt, dass wir im Einklang mit unseren Mitgeschöpfen leben und nicht ständig vor irgendwelche Wände rennen, nur weil wir unbedingt immer unseren eigenen Kopf durchsetzen wollen.

Aber wie kann Gott uns etwas sagen? Normalerweise hören wir ihn nicht zu uns reden, und wenn einer heute behauptet, er hätte Gottes Stimme gehört, dann kommt meist ein Psychiater und überprüft seinen seelischen Gesundheitszustand. Selten, sehr selten kommt es vor, dass Gott wirklich zu Menschen redet, und das tut er in der Regel so, dass diese Menschen in ihrem eigenen Denken und Empfinden einfach wissen, was Gott von ihnen will. So war es bei den Propheten der Bibel, und in ganz besonderer Weise war das so bei Jesus. Er hat ganz genau gewusst, was Gott wollte und wie er war, und wir Christen sagen sogar: in Jesus ist Gott selber auf die Welt gekommen, so sehr war Jesus mit seinem ganzen Fühlen, Denken und Handeln mit Gott eins.

Was kriegen wir von Gott durch diesen Jesus zu hören? Das beschreibt der Apostel Paulus sehr gut in seinem Brief an die Philipper 2, 3-11:

3 Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst,

4 und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.

5 Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:

6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,

7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.

8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.

9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,

10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,

11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Ein langer Text war das, ein altes Jesuslied, nicht ganz einfach zu verstehen. In Kurzfassung kann man sagen: Jesus war wie Gott, und genau deshalb hatte er es nicht nötig, seine Allmacht „raushängen“ zu lassen. Er musste niemandem etwas beweisen. Er wusste: Gott ist Liebe. Gott will, dass jeder einzelne Mensch echtes Glück erlebt: in Freundschaft und Liebe, in dem, was er selber tun kann, und in dem, was andere ihm schenken. Jesus kennt ein einfaches Rezept zum Glück: andere Menschen höher achten als sich selbst und ihnen Gutes tun, nicht aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus, sondern damit es uns gemeinsam mit ihnen gut geht. Jesus hat uns das vorgemacht. Er war wie Gott, aber er hat das Gott-Sein nicht als Beute für sich behalten. Er wurde wie wir, setzte sich für Benachteiligte ein, kämpfte mit friedlichen Mitteln gegen Korruption und Gewalt. Am Ende hat man ihn dafür getötet. Aber seine Liebe und sein Gottvertrauen konnte man nicht töten.

Das alles ist nicht leicht zu verstehen. Ich bin jetzt seit 32 Jahren Pfarrer, und was es konkret bedeutet, an Jesus zu glauben und ihm nachzufolgen, das muss ich auch immer wieder neu lernen, sozusagen nachbuchstabieren. Ich hoffe, dies war nicht die letzte Predigt, die ihr von mir oder von jemand anderem hört, und ich hoffe, ihr lernt auch als Heranwachsende und Erwachsene im Glauben immer noch dazu.

Von euch und mit euch zusammen habe ich in diesem Konfi-Jahr auch immer wieder etwas gelernt. Zum Beispiel, dass es Jugendliche gibt, die gern über Gott und die Welt diskutieren, die sich ihre eigenen Gedanken darüber machen, von denen wir gleich noch etwas hören werden. Ich fand es gut, dass ihr euch gegenseitig geholfen habt und dass in diesem Konfi-Kurs kein einziger war, der überhaupt kein Interesse am Unterricht hatte. Vor allem hatte ich das Gefühl, dass ihr alle mir und den anderen im Gottesdienst mit Respekt begegnet seid. Das heißt – ein wenig haben wir in diesem Konfi-Jahr davon gemeinsam erlebt, was wir von Paulus gehört haben: „Haltet in Demut einander in Ehren.“ Demut ist ein Mut zum Dienen, und Dienen heißt: freiwillig etwas für andere tun, was man eigentlich nicht muss. Zum Beispiel der Mut, sich zu überwinden, etwas aufzuheben, was ein anderer hingeschmissen hat, einfach, weil es gar nicht so cool ist, die ganze Welt zu vermüllen. Oder der Mut, (ehrlich und nicht ironisch) freundlich zu einem andern zu sein, der es nicht schafft, freundlich zu mir zu sein. Das hat Jesus uns vorgemacht. Er hat sogar denen vergeben, die ihn ans Kreuz genagelt haben, und gab ihnen eine neue Chance. Amen.

Gott erfülle dich mit aller Freude und mit Frieden im Glauben. Amen.
Jesuslied: Einer ist unser Leben

Jetzt möchte ich die Konfis mit ihren eigenen Vorstellungen und Gedanken zu Wort kommen lassen. Sie haben immer wieder einmal schriftlich Fragen beantwortet, und heute werden sie etwas davon vorlesen. Wichtig dabei ist: Diejenigen, die die Texte vorlesen, lesen nicht unbedingt ihre eigenen Texte vor. … und … lesen Konfi-Antworten, die sich um Fragen der Taufe und Konfirmation drehen.

Heute sagt ihr Ja zu eurer Taufe. Auf die Frage, ob ihr zu Gott, zu Jesus und zur Kirche gehören wollt, haben die meisten geantwortet:

Ich will auch weiterhin in dieser Kirche bleiben, will Mitglied in dieser Gemeinschaft sein. Das gehört für mich einfach dazu.

Auf die Frage: „Willst du konfirmiert werden?“ habt ihr natürlich alle Ja gesagt. Als Begründung schrieben einige:

Dann bin ich ein Teil der christlichen Kirche.

Weil alle aus meiner Familie auch konfirmiert wurden.

Weil meine Eltern meinten, ich soll konfirmiert werden.

Ja klar, weil ich das gerne will, weil man dann Mitglied in der Gemeinschaft ist und meine Oma sich dann freut.

Weil ich mit meinen Freunden über Gott reden möchte.

Weil ich gerne mit meinen Freunden zusammen den Unterricht besuche und wir dort etwas über Gott lernen.

Weil ich näher an meinen Glauben will und mehr über ihn erfahren will und auch ein bisschen wegen den Geschenken.

Einer schrieb ganz knapp:

Wegen dem Geld und um von Gott mehr zu lernen.

Die Erwartung von Geschenken spielte allerdings in dieser Gruppe eine viel kleinere Rolle als in früheren Jahrgängen. Die meisten wollen konfirmiert werden:

Weil es Spaß macht, mit der Familie ein großes Fest zu feiern. Manche bekommen Besuch aus ihren Heimatländern.

Eine von uns schrieb: Es ist einfach schön, mit der Familie diesen großen Moment zu feiern, wo es nur um MICH geht.

Danke, liebe … und liebe …! Und jetzt geben uns … und … eine kleine Momentaufnahme, wie der Glaube unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden zur Zeit aussieht. Ich habe sie zuerst gebeten, die Frage zu beantworten: „Wenn du an Gott denkst, was fällt dir ein?“ Dazu wurden ganz verschiedene Dinge genannt – teils in Stichworten, teils in ganzen Sätzen:

Himmel, Kirche, Wolken.

Religion. Engel.

Man braucht ihn.

Allwissenheit, Vertrauen, Schöpfung, Vergebung.

Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde. Er ist allmächtig, der Herrscher über die Welt.

Ich denke an einen netten weisen Mann, der wie ein Vater ist und immer Zeit für mich hat.

Er passt gut auf meine Freunde auf und ganz doll auf meine Familie und auf mich.

Gott ist für mich ein allmächtiges „Wesen“, das die Welt erschaffen hat und der Vater von Jesus war.

Ich denke an meine Mama, weil sie tot ist. Und an meine Verwandten.

Gott ist eine Kraft, die man nur fühlen kann.

Eine zweite Frage war: „Was siehst du vor dir, wenn du an Gott denkst?“

Einen durchsichtigen Mann auf einer Wolke.

Dass es ihn nicht gibt – dass er in mir ist.

Gar nichts, ich weiß nur, dass er da ist.

Eine Kraft, die allmächtig ist.

Den Himmel.

Dass er mich sieht und bei meinen Gebeten mich erhört.

Einen großen Mann mit einem weißen Mantel, der einen großen weißen Bart hat.

Eine Treppe aus Wolken, am Ende ist ein Tor, und da ist Gott.

Eine mächtige unsichtbare Kraft.

Nichts… aber ich weiß, dass er da ist…!

Die dritte Frage war: „Was für ein Gefühl hast du, wenn du an Gott denkst?“

Ein gutes.

Ich fühle Liebe, aber auch Ungewissheit.

Sicherheit und dass ich ihm alles anvertrauen kann.

Trauer und Freude, beides immer unterschiedlich.

Ich fühle, dass er mir hilft und bei mir ist.

Ein wohlfühlendes und sicheres Gefühl

Eigentlich normal, nicht so verändert.

Ein gutes Gefühl. Selbstbewusstsein und Mut.

Vielen Dank, liebe … und liebe … fürs Vorlesen! Vielen Dank an alle Konfis für eure Gedanken!

Und nun singen wir ein Lied, das ihr unbedingt singen wolltet, obwohl es ein Weihnachtslied ist.

Ich habe es aber umformuliert, passend zur Konfirmation und zum Palmsonntag.

In Johannes 12, 12-13, wird erzählt: Eine große Menschenmenge hört, dass Jesus zu einem Fest nach Jerusalem kommt, und sie nehmen Palmzweige und gehen hinaus ihm entgegen und rufen: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“ Ihr merkt, das passt zu dem Lied, denn das, was ihr am meisten an dem Lied mögt, ist ja eben dieses „Hosianna“.

1. Die Leute in Jerusalem, sie jubeln Jesus zu. Mit Palmenzweigen winken sie: „Sei unser König, du!“ „Hosianna“ rufen sie, aus voller Kehle brüllen sie. Als er dann verhaftet wird, sind sie von ihm abgeirrt. „Kreuzigt ihn!“, so schreien sie. Das tun hoffentlich wir nie! Hosianna! Hosianna! Hosianna in der Höh!

2. Wir werden heute konfirmiert, zu Gott gehören wir. Es war ein langer Weg zu gehn, doch heute sind wir hier. Gott, wir sagen zu dir Ja, denn du bist immer für uns da. Bleibe bei uns jederzeit, in der Freude und im Leid. Lass uns gute Wege gehn und dem Bösem widerstehn. Hosianna! Hosianna! Hosianna in der Höh!

Liebe Konfirmandinnen und liebe Konfirmanden!

Wie stark euer Gefühl ist, zu Gott zu gehören und wie intensiv sich das in eurem Leben auswirken wird, das wird sich zeigen. Heute werdet ihr, bevor ihr eingesegnet werdet, noch einmal gefragt, ob ihr das grundsätzlich wollt: zur evangelischen Kirche dazugehören und von Gott gesegnet werden. Ihr lasst euch auf einen Glauben ein, in den die meisten von euch als Kinder hineingetauft wurden. Einen von euch haben wir im März getauft. Wer damals nicht selber gefragt worden ist, ob er getauft werden will, der sagt heute nachträglich Ja zu seiner Taufe, indem er sich konfirmieren lässt.

Euer Ja zu Gott und zur Taufe im Namen Jesu drückt ihr als Gemeinschaft der Konfirmanden mit dem Glaubensbekenntnis aus. Nicht jeder kann alle Sätze in diesem Bekenntnis ganz wörtlich glauben, aber das geht allen Christen so. Und so sprecht nun als Konfirmandengruppe das Glaubensbekenntnis, die Gemeinde betet es still mit. Wir schließen alle gemeinsam mit „Amen.“

Glaubensbekenntnis

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, nun spreche ich euch für euer Leben als Christen Gottes Segen zu. Segen ist das persönliche Geschenk von Gott an euch. Gott schenkt nicht immer, was man sich wünscht. Er gibt das, was aus eurem Leben ein ewig sinnvolles Leben macht. Den Konfirmationsspruch sage ich euch als persönliches Segenswort für euer Leben.

Einsegnung von 6 Konfirmandinnen und 8 Konfirmanden

Gott ist für euch da wie ein guter Freund, wie eine gute Freundin. Jesus macht euch frei zum Leben und sein Heiliger Geist lässt in euch Glauben, Hoffnung und Liebe wachsen. Gott segne euch. + Amen.

Gott, begleite die Neukonfirmierten auf ihrem Weg durchs Leben. Lass sie spüren, dass sie wertvolle Menschen sind. Hilf ihnen, verantwortungsvoll ihren eigenen Weg zu gehen, und schenke ihnen Aufmerksamkeit für das, was andere brauchen. Amen.

Jetzt möchte ich noch unserem Konfi-Teamer Matthias Meurer herzlich danken, der bis Anfang dieses Jahres bei der Konfi-Freizeit und im Unterricht mit im Einsatz war. Diese ehrenamtliche Arbeit für die Kirche ist ein großes Opfer an Freizeit, und ich wäre froh, wenn wir in Zukunft wieder neue Mitarbeitende im Konfi-Team finden könnten!

Worte an die Neukonfirmierten vom Kirchenvorstand

Zur Hinführung zum Abendmahl singen wir nun das Lied „Kommt mit Gaben und Lobgesang!“

Kommt mit Gaben und Lobgesang

Hört nun die Worte zur Einsetzung des Heiligen Abendmahls durch Jesus in gesungener Form (nach Peter Janssens). Die Stellen, wo über dem Text Noten stehen, bitte ich Sie und euch mitzusingen. Direkt im Anschluss singen wir das Vater unser, und zwar so, dass ich jede Bitte vorsinge und die Gemeinde dann diese Bitte wiederholt.

Er nahm am Abend, bevor er zum Leiden ging, Brot in seine Hände…
Vater unser im Himmel…

Wir feiern miteinander das heilige Abendmahl. Die Konfirmierten empfangen es zuerst gemeinsam hier vorn. Danach teilen sie es der Gemeinde aus. Sie kommen zu Ihnen in die Bank- und Stuhlreihen und reichen Ihnen Brot in Körben und Saft in Bechern. Bitte geben Sie Brot und Saft weiter. Niemand muss am Abendmahl teilnehmen. Aber bitte bleiben Sie während der Feier mit uns zusammen. Reichen Sie den Korb oder den Becher einfach weiter.

Gott, du machst uns frei vom Bösen und von der Gleichgültigkeit, frei zum Guten und zur Liebe. In Jesus warst du auf der Erde – die Liebe in Person. Wie man Brot bricht und wie man Weintrauben presst, so setzt er sein Leben für uns ein.

Nehmt hin und esst. So spricht Jesus: Ich bin der Gute Hirte. Ich gebe euch Halt und Orientierung. Ich gebe euch, was ihr zum Leben braucht, damit ihr euch bewähren könnt im Leben.

Austeilung Brot

Nehmt hin und trinkt. So spricht Jesus: Wer vertrauen und lieben kann, dessen Durst nach Leben wird gestillt. Wer helfen und Hilfe annehmen kann, der wird ein erfülltes Leben haben.

Austeilen Einzelkelche

Zur Freiheit hat euch Christus befreit. Lasst euch nicht versklaven durch die Macht des Bösen. Geht hin im Frieden Gottes. Amen.

Austeilung des Abendmahls durch die Konfirmierten

Lasst uns beten.

Gott, ich danke dir für dieses Konfirmandenjahr, in dem wir viel Gutes miteinander erlebt haben. Ich danke dir, diese wunderbaren jungen Menschen kennengelernt zu haben, und ich freue mich darauf, sie in der Zukunft wiederzusehen. Ich danke dir für alle Begegnungen zwischen dir und den Konfis, die möglich waren, und vor allem dafür, dass du sie auf ihrem weiten Weg ins Leben niemals allein lassen wirst.

In der Fürbitte bringen wir Anliegen vor Gott, die in unserer Konfi-Gruppe einmal formuliert worden sind. Die Mädchen und Jungen haben aufgeschrieben, was sie sich von Gott wünschen, das man nicht für Geld kaufen kann. Sie tragen Gebetswünsche aus der Gruppe vor, aber nicht jeder das, was er selber geschrieben hat:

Ich wünsche mir Liebe, aber nicht mit Gott, sondern von Gott.

Gott, ich bitte um Gesundheit für meine Familie. Lass die, die krank waren, wieder ganz gesund werden.

Ich möchte kein Geschenk von Gott, denn ich bin so glücklich, wie ich bin.

Natürlich wünsche ich mir auch, dass alle in der Familie glücklich sind!

Mein Wunsch an Gott ist, dass es genug Essen und Trinken für jeden Menschen gibt.

Ich wünsche mir von Gott Frieden auf der Welt.

Gott soll mir Unsterblichkeit schenken; so wie ich das weiß, geht das, es heißt: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn man stirbt.

Wenn es ginge, würde ich mir wünschen, dass meine Uromas und meine Uropas wiederkommen!

Es wäre schön, wenn ich mein Leben noch einmal von Anfang leben könnte. Damit ich nicht mehr so viele Fehler mache wie davor.

Es gibt erfüllbare und unerfüllbare Wünsche, aber Gott nimmt sie alle ernst.

Und es gibt Wünsche, die Gott an uns richtet. Auch was die Konfis dazu überlegt haben, nehmen wir in unser Gebet zu Gott mit hinein. Wir bitten Gott um Kraft, dass er uns dabei hilft, seine Wünsche an uns zu erfüllen.

Gott, du könntest von uns erwarten, dass wir dich anbeten. Das tun wir jetzt. Wir sprechen zu dir. Du siehst uns und erhörst uns.

Was du dir am meisten von uns wünschst, ist Nächstenliebe. Ich versuche, freundlich und ehrlich zu sein. Unterstütze mich bitte dabei!

Du möchtest, dass ich an dich glaube und dich ehre; das ist manchmal schwer, wir können dich ja nicht sehen.

Du erwartest von mir, dass ich nicht sündige und mich an die Zehn Gebote halte. Auch wenn das nicht einfach ist, hilf mir dabei.

Du willst, dass ich nichts Schlechtes mache. Hilf mir, keinen Streit anzufangen und nicht zickig zu sein.

Ich könnte Leute, die nicht an dich denken, von dem Glauben überzeugen, dass du sie hörst und für sie da bist. Gib mir Kraft dazu!

Du findest es gut, wenn ich meinen Mitmenschen helfe und auf meine Familie höre.

Du erwartest von mir, dass ich in der Schule aufpasse. Schenk mir Aufmerksamkeit.

Gott, was könnte ich freiwillig für dich tun? Ich will freundlich sein, aufrichtig sein, ich selber sein und niemand anderen spielen!

Wir kommen zum Schluss unseres Gebetes und bitten dich auch, dass dieser Tag der Konfirmation insgesamt ein schöner Tag wird und dass wir uns später gern daran erinnern. Amen.

Lied: Von guten Mächten treu und still umgeben
Ein Kreuz als Geschenk von der Kirche

Der Herr segne Euch und Er behüte Euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über Euch uns sei Euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf Euch und gebe Euch Frieden. „Amen, Amen, Amen.“

Auszug aus der Kirche und Orgelnachspiel

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