…Gott ist nicht selber ein Herrscher der Finsternis, sondern er will, dass wir nicht aufhören, uns nach dem Licht zu sehnen. Dieses Licht ist Liebe, die uns frei macht: von Ängsten, von falschem Stolz, von Zerrissenheiten. Wir dürfen aufatmen, das wenige tun, das in unseren Kräften liegt, und darauf von Herzen stolz sein. Wir dürfen unsere leeren Hände füllen lassen.
Demut und Stolz
…Demut ist ein anderes Wort für das Vertrauen zu Gott. Demütig sind wir, wenn wir das für uns annehmen können: Gott hat mich lieb! Und hochmütig wären wir, wenn wir sagen würden: Ich brauche Gottes Liebe nicht, ich bin alleine immer stark genug. Ich kann stolz auf eine Leistung sein, aber ich bin nicht nur durch meine Leistungen etwas wert.
Danken, Brotbrechen, Teilen
…Gott in seinem Sohn stirbt, damit wir leben. Muss Gottes Zorn durch ein blutiges Opfer versöhnt werden? Der Kern des Geheimnisses besteht darin: Gott ist ein Gott, der unser Leid mitleidet und uns so tröstet. Gott ist ein Gott, der unsere Schuld mitträgt und sie uns vergibt. Gott ist ein Gott, der unseren Lebenshunger mitspürt und ihn durch Liebe stillt.
Selbstbewusster Gehorsam
…Die Zunge ist dazu da, „damit ich Rede stehen kann dem Müden mit liebem Wort.“ Mit dem Ohr kann ich der sanften Stimme Gottes lauschen, um liebevoll mit mir umzugehen. Ein Gesicht, hart wie ein Kieselstein, mag Selbstvertrauen ausdrücken, Gelassenheit, den Stolz darauf, keine Gewalt nötig zu haben – auch wenn ich verletzbar bin.
Kapitalvermehrung für Gott?
…Das Problem des dritten Mannes war, dass er die falsche Furcht vor Gott hatte. Er nahm nicht wahr, wie groß das Talent war, mit dem Gott auch ihn begabt hatte. Was ihm fehlte, war Ehrfurcht vor Gott. Gott ist zwar mächtig, aber gerecht. Er beschenkt uns zuerst, dann erst fordert er uns heraus.
Jakob bewährt sich als Gottesstreiter Israel
…Jakob muss seine Angst und seinen Stolz überwinden, um Gott direkt gegenüberzutreten und einzugestehen: Ich brauche deinen Segen und nur du kannst ihn mir geben, freiwillig, weil du mich liebst. Jakob überwindet mutig seine Angst und seinen Stolz, er kämpft endlich offen, lässt nicht locker. Und da wird er beim Namen gerufen, er bekommt sogar einen neuen Namen: Israel, Gottesstreiter!
Leben und Sterben in Würde
…Trauerfeier für eine Frau, die ihre schwere Krankheit mit klarem Kopf getragen und ihrem Tod mit Stolz und Würde entgegengesehen hat.
Der Missbrauch des Gesetzes und der Schrei nach Liebe
…Wie kann durch Gottes Gebot die Sünde „überaus sündig“ werden? Vielleicht wenn einer meint, dass er Gott sozusagen in der Tasche hat. Oder einer will lieber auf Liebe verzichten. Dann kann ihn auch keiner enttäuschen oder verletzen, aber er lässt sich auch von niemandem etwas sagen, auch nicht vom Gesetz Gottes.
Abwertung – nein danke!
…Ich kenne eine Reihe von Alkoholikern, die nicht zur Kirche gehen, weil sie beim Abendmahl nicht bloßgestellt werden möchten, wenn sie den Wein nicht mittrinken. Wäre es nicht schön, wenn jeder Mensch mit seelischen Problemen in der Kirche eine Art Zuflucht finden könnte? Wenn er wüsste: da sind Menschen, die mich akzeptieren, auch mit meiner seelischen Krankheit?
Loslassen
…Manchmal muss man trauern um Menschen, die einem nur Böses angetan haben. Man kann von ihnen nicht loslassen, weil man immer noch die Vorstellung hat: Irgendwann müssen sie mir doch geben, was sie mir schulden. Wie schwer fällt es, sich einzugestehen: Ich werde nie von dir bekommen, was ich mir immer gewünscht habe, und trotzdem habe ich dich immer liebgehabt.