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Zeichen für Gottes Eingreifen

Jesus macht auf Zeichen aufmerksam, an denen wir – mit Augen des Herzens – erkennen können, dass Gott hereinkommt in unsere Welt. Dann sehen wir nicht nur unseren Körper, der jetzt lebt und irgendwann tot sein wird. Sondern hinter all dem sehen wir das Wirken Gottes, der uns durch alle Wirren des Lebens begleitet und trägt.

Ein Globus, der im Meer schwimmt
Greift Gott ein, um die Erde zu retten? (Bild: Gerd AltmannPixabay)

direkt-predigtAbendmahlsgottesdienst am Sonntag, den 1. Dezember 1996, um 9.00 Uhr in der Kapelle der Landesnervenklinik Alzey

Herzlich willkommen im Gottesdienst in unserer Klinik-Kapelle am 1. Sonntag im Advent! Ein neues Kirchenjahr beginnt heute, zufällig in diesem Jahr auch noch am 1. Dezember; in Riesenschritten werden wir nun auf Weihnachten zugehen.

Und was tun wir in diesem Gottesdienst? Wir versuchen uns einzustimmen auf den Advent, auf das, was da nun auf uns zukommt, oder auch auf den, der da kommt. Weihnachten kommt. Gott kommt, wird Mensch, wird – Kind. Langsam tastend stellen wir uns auf dieses Geheimnis ein: wir hören alte Texte der Bibel und suchen sie zu verstehen, wir antworten Gott mit unseren Gebeten und Liedern, mit vertrauten und auch einigen neuen Adventsliedern.

Als erstes Lied singen wir aus dem bekanntesten Adventslied, Nr. 1, die ersten beiden und die letzte Strophe:

1) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

2) Er ist gerecht, ein Helfer wert, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, sein Königskron ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barmherzigkeit; all unsre Not zum End er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat.

5) Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnaden ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Wir beten mit dem Psalm 80:

2 Du Hirte Israels, höre, der du Josef hütest wie Schafe! Erscheine, der du thronst über den Cherubim,

3 vor Ephraim, Benjamin und Manasse! Erwecke deine Kraft und komm uns zu Hilfe!

4 Gott, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

5 Herr, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen, während dein Volk zu dir betet?

6 Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen.

8 Gott, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott, wir feiern Advent! Wir warten auf dein Kommen! Wir sehnen uns danach, dass du in unserem Leben erscheinst, dass du heil machst, was zerrissen ist, in Ordnung bringst, was verdorben ist, zufrieden stellst, was in Unruhe ist.

Doch woran erkennen wir, dass du kommst? Woran merken wir, dass du wirklich da bist? Gibt es untrügliche Anzeichen dafür? Zeichen, die uns Hoffnung geben? Gott, lass uns im Advent auf die Zeichen deiner Ankunft achten, Zeichen der Hoffnung, Zeichen der Veränderung, Zeichen deiner Liebe! Das erbitten wir von dir im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Schriftlesung aus dem Evangelium nach Lukas 21, 25-33. Das ist auch der Predigttext für diesen Gottesdienst. Jesus spricht dort zu Menschen, die sich fragen, woran man es denn erkennt, dass Gott in die Welt kommt:

25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sterne, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres,

26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.

27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.

28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an:

30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist.

31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.

32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.

33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja.“

Wir singen das Lied 20, 1-5:
Das Volk, das noch im Finstern wandelt – bald sieht es Licht, ein großes Licht
Gnade und Friede sei mit uns allen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

Liebe Gemeinde!

Woran erkennen wir, dass Gott in unser Leben eingreifen will, dass er immer wieder neu zu uns kommen will, alle Jahre wieder, alle Tage wieder? Woran erkennen wir, dass er da ist?

Gott ist ja nicht sichtbar, und viele glauben nicht mehr an ihn. Viele haben sich damit zufriedengegeben, allein auf dieser Erde herumzuwursteln. Sie haben sich abgefunden damit, dass es so viel Liebe auf der Welt nicht gibt, dass man an all dem Unrecht sowieso nichts ändern kann, und dass man mit der eigenen Kraft auskommen muss, so lange sie eben reicht. Und wenn die Kräfte nachlassen, wenn man krank wird, wenn Katastrophen geschehen, wenn man der Bosheit mancher Menschen wehrlos ausgeliefert ist oder wenn man stirbt, dann ist eben alles aus. Dann gibt es keine Hoffnung mehr.

Wenn das wirklich so wäre, müssten wir uns natürlich um so mehr festklammern an dem, was diese Welt ohne Gott hergibt, was wir aus eigener Kraft schaffen, ohne uns um den Glauben oder die Liebe zu kümmern. Aber wenn es nun anders ist? Wenn die Hoffnung auf Gott stärker sein kann als die Hoffnung auf das, was wir Menschen allein zuwege bringen? Dann könnten wir umdenken, alles in einem anderen Licht sehen.

Der Evangelist Lukas berichtet im 21. Kapitel, dass Jesus einmal zusammen mit anderen vor dem großartigen Bauwerk des Tempels in Jerusalem stand.

5 Und da sagten einige von dem Tempel, dass er mit schönen Steinen und Kleinoden geschmückt sei.

Sie machten also eine ganz beiläufige, bewundernde Bemerkung über die Baukunst der Handwerker, die den Tempel so schön zum Lobe Gottes aufgebaut hätten.

Aber statt nun zu sagen, dass der Tempel ja wirklich schön anzusehen sei, blickt Jesus tiefer und wird dessen gewahr, dass alles, was Menschenhand aufbaut, vergänglich ist. Er sagt:

6 Es wird die Zeit kommen, in der von allem, was ihr seht, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde.

Auch auf einen Tempel, der von Menschen zu religiösen Zwecken aufgebaut wurde, kann man sich also nicht für alle Ewigkeit verlassen. Jesu Voraussage ist vierzig Jahre später bitter wahr geworden. Aber auf die genaue Vorhersage dieses Ereignisses kommt es nicht an, sondern darauf, dass alles, was wir Menschen tun, nur begrenzt sein kann. Und wenn Menschen das vergessen, dann vergessen sie auch, dass nur Gott ewig ist.

Gerade wir als religiöse Menschen müssen uns immer fragen, ob wir noch offen sind für den wahren, lebendigen Gott, oder ob wir ihn in unsere menschlichen Konfessionen und Gotteshäuser und dogmatischen Systeme sozusagen einfangen wollen. Der Tempel in Jerusalem war für Jesus so ein Haus, wo man zwar tausend Opfer für Gott darbrachte, aber kaum noch daran dachte, wie Gott wirklich mit den Menschen verbunden sein wollte – in barmherziger Liebe, die alle Menschen mit Gott und miteinander verbindet.

Als Jesus die bewundernden Ausrufe seiner Begleiter über den Tempel so hart an die Vergänglichkeit auch eines so schönen Tempels erinnert, bekommen sie Angst. Und sie fragen ihn, um ihre Angst wieder in den Griff zu bekommen:

7 Meister, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn das geschehen wird?

Für die Juden damals war der Untergang des Tempels gleichbedeutend mit dem Untergang der Welt. Wenn das geschehen würde, dann würde der Messias kommen und die Herrschaft über die Welt übernehmen. Wenn die Begleiter Jesu nun fragen, wann wird das geschehen, dann wollen sie eigentlich damit die Zukunft kontrollieren, also genau wissen, wann die Welt untergeht. Bis dahin können sie ja noch machen, was sie wollen. Aber Jesus nennt ihnen keinen genauen Zeitpunkt. Er sagt vielmehr einen geheimnisvollen Satz, den schon Generationen von Theologen nicht verstanden haben:

32 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.

Viele Theologen haben diesen Satz nur als Beweis dafür gesehen, dass Jesus eben wirklich ein Mensch war und sich irren konnte. Die Welt ist schließlich nicht schon im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt untergegangen, und das damalige Geschlecht der Menschen, die damalige Generation war zum großen Teil auch schon tot, als vierzig Jahre später der Tempel in Jerusalem zerstört wurde.

Aber könnte Jesus diesen Satz nicht auch ganz anders meinen? Könnte es nicht sein, dass er sich ganz bewusst weigert, eine Zeit des Weltuntergangs anzugeben? So überliefert es doch auch das Markusevangelium (Markus 13):

32 Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.

Wenn Jesus also trotzdem sagt, dass dieses Geschlecht von Menschen nicht vergehen wird, bis alles geschieht, dann muss er das anders meinen. Es geht ihm gar nicht um eine geschichtliche Vorhersage, die man wie eine Wettervorhersage benutzen könnte. Nein, er will auf die Zeichen aufmerksam machen, an denen Menschen zu jeder Zeit, gerade zu ihrer Zeit, in der sie leben, erkennen können, dass Gott hereinkommt in unsere Welt, ja dass er längst da ist und sich uns zu erkennen geben will. Es kommt nur darauf an, dass wir die Zeichen auch wahrnehmen und dafür offen werden, wie Gott für uns da ist. Es kommt darauf an, mit den Augen des Herzens zu sehen. Dann sehen wir nicht nur den Tempel, der jetzt schön ist und bald ein Haufen Trümmer sein wird. Wir sehen nicht nur unseren Körper, der jetzt lebt und irgendwann tot sein wird. Sondern hinter all dem sehen wir das Wirken Gottes, der ewig ist und der uns durch alle Wirren des Lebens begleitet und trägt, auch wenn wir ihn oft nicht wahrnehmen.

Bevor ich nun in meiner Predigt weitergehe, möchte ich mit Ihnen das bekannte Adventslied Nr. 10 singen:

Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt, bald wird das Heil der Sünder, der wunderstarke Held, den Gott aus Gnad allein der Welt zum Licht und Leben vesprochen hat zu geben, bei allen kehren ein.

Bereitet doch fein tüchtig den Weg dem großen Gast; macht seine Steige richtig, lasst alles, was er hasst; macht alle Bahnen recht, die Tal lasst sein erhöhet, macht niedrig, was hoch stehet, was krumm ist, gleich und schlicht.

Ein Herz, das Demut liebet, bei Gott am höchsten steht; ein Herz, das Hochmut übet, mit Angst zugrunde geht; ein Herz, das richtig ist und folget Gottes Leiten, das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ.

Ach, mache du mich Armen zu dieser heilgen Zeit aus Güte und Erbarmen, Herr Jesu, selbst bereit. Zieh in mein Herz hinein vom Stall und von der Krippen, so werden Herz und Lippen dir allzeit dankbar sein.

Ja, liebe Gemeinde, an welchen Zeichen erkennen wir nun, dass Gott zu uns kommt? Jesus nennt als Zeichen einige Dinge, die gar nicht sehr tröstlich klingen:

25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres,

26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.

Jesus spricht von Zeichen, die den Menschen Angst machen. Viele verschiedene Worte gebraucht er für die Angst: Bange sein, verzagen, vor Furcht vergehen. Was sind das für Zeichen, die alle diese Wirkung haben, uns in Angst zu versetzen?

Es sind Zeichen am Himmel. Wenn wir uns wehrlos der Hitze der Sonne, den Einflüssen des Vollmondes und den Mächten der Sterne ausgeliefert fühlen, bekommen wir Angst. Wir fürchten uns auch davor, dass die Kräfte der Himmel ins Wanken geraten, weil wir Menschen das Gleichgewicht der Naturkräfte auf der Erde zum Umkippen gebracht haben; zum Beispiel fürchten wir uns vor Klimakatastrophen, die zu Überschwemmungen führen, zu einem Brausen und Wogen des Meeres, wo jetzt noch Land ist. Und schließlich sind da noch die schrecklichen Kriege, die von uns Menschen zwischen den Völkern immer wieder angezettelt werden.

Eigentümlich: Alle diese ängstigenden Dinge würden wir doch normalerweise nicht als Zeichen dafür sehen, dass Gott kommt. Eher würden sie uns zum Zweifel veranlassen. Jesus scheint aber zu meinen: Je größer die Angst, um so größer kann auch die Hoffnung sein! Je größer die Not, um so größer die Hilfe! Je größer die Finsternis, um so heller das Licht einer einzigen Kerze! Je größer das Leid, um so größer der kleinste Trost, den wir erfahren.

Und worin besteht die Hoffnung, die Hilfe, das Licht, der Trost? Darin, dass wir mit dem inneren Auge unserer Seele mehr sehen als nur die schreckliche Wirklichkeit, der wir uns ausgeliefert fühlen. Gerade, wenn die Welt für uns am unerträglichsten ist, dürfen wir das Bild Jesu vor Augen haben, wie er alle Ängste dieser Welt schon längst überwunden hat und wie die Macht seiner Liebe sich am Ende als kräftiger und herrlicher erweisen wird als alles andere auf der Welt:

27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.

Ich weiß, dass viele diesen Satz nur auf eine einzige Situation beziehen: auf den endgültigen Untergang der Welt, den manche dann auch noch konkret zu berechnen versuchen. Jesus aber sagt, dass dies geschehen wird, bevor noch seine eigene Generation vergeht. Das heißt aber doch: es geschieht zu jeder Zeit, in jeder Menschengeneration neu, immer dann, wenn Menschen wieder in Angst leben, zu verzweifeln anfangen und dann doch erfahren dürfen: Jesus kommt mit seiner Kraft und Herrlichkeit gerade auch zu uns! Und dann brauchen wir nicht mehr den Kopf hängen zu lassen, denn Jesus sagt:

28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Mit erhobenem Kopf, mit aufrechtem Gang dürfen wir zu Gott aufschauen, zu dem Gott, der das menschliche Gesicht Jesu trägt, zu dem Gott, der im Kind Jesus zur Welt gekommen ist.

Ich unterbreche noch einmal die Predigt, und wir singen das Lied Nr. 8:

Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein‘ höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort.

Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last; das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft‘ auf Erden, da ist das Schiff am Land. Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.

Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein, gibt sich für uns verloren; gelobet muss es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will, muss vorher mit ihm leiden groß Pein und Marter viel.

Danach mit ihm auch sterben und geistlich auferstehn, das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehn.

Liebe Gemeinde, es ist gar nicht so schwer, Zeichen zu deuten. Wenn Sie z. B. ein Schild an einer Gartentür sehen, wo so ein Bild (Hund) drauf zu sehen ist, womit rechnen Sie dann?

Und wenn Ihnen jemand zeigen will, wo z. B. hier in der Kapelle das Zimmer vom Diakon Peter Schreiber ist, und er zeigt es Ihnen so (zeigender Mann), wohin gehen Sie?

Und was ist mit einem Mann, der einer Frau solch eine Karte schickt (Herz mit Pfeil)?

Und was für ein Wetter soll es geben, wenn auf der Wetterkarte dieses Bild erscheint (Tropfen)?

Ganz ähnlich Jesus macht seine Zuhörer darauf aufmerksam, dass sie doch auch genau wissen, wann zum Beispiel der Sommer kommen wird:

29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an:

30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist.

31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.

Für uns im Norden Europas passt dieser Vergleich von Jesus jetzt in der trüben Jahreszeit nicht so sehr zu unserer Stimmung. Deshalb haben wir uns andere Bilder ausgewählt, um uns auf das Kommen Gottes in die Welt einzustimmen, zum Beispiel dieses (Kerze): Ein kleines Licht, das in der Dunkelheit strahlt und Wärme gibt.

Am Adventskranz haben wir auch solche Lichter, und jeden Sonntag wird in den nächsten Wochen eine Kerze mehr angezündet. Und was kommt dann?

Mit einem ganzen Baum voller Lichter (Weihnachtsbaum) feiern wir die Geburt Christi. Auch dieser Baum ist ein Zeichen dafür, dass gerade dann, wenn sonst draußen nichts wächst, die Liebe Gottes zur Welt kommt, dass gerade in der dunkelsten Winternacht das Licht des Sohnes Gottes zu strahlen beginnt.

Dieses Licht ist die Liebe Gottes, die im Jesuskind zur Welt kam. Niemand muss mehr ohne Liebe leben, niemand muss auf Gottes Trost verzichten. Auch wenn alles in der Welt vergeht, wir dürfen doch auf den ewigen Gott hoffen, der uns zuliebe als Kind in Bethlehem geboren wurde. Ewiges Leben schenkt uns Gott, in dessen Namen Jesus spricht:

33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.

Wir singen nun ein Lied, das nicht im Gesangbuch steht, das wir aber wohl alle auswendig kennen: Alle Jahre wieder!

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind,

kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen mit uns ein und aus,

ist auch mir zur Seite, still und unerkannt, dass es treu mich leite an der lieben Hand.

Und nun feiern wir das heilige Abendmahl miteinander, wie immer mit Brot und Traubensaft. Alle, die es möchten, kommen nach vorn, wenn es so weit ist, wer das nicht will, bleibt auf seinem Platz und nimmt so auch an der Feier teil. Nach den Einsetzungsworten singen wir das Lied 190.2.

Gott, hörst du uns? Kannst du uns helfen? Kommst du wirklich hinein in unser Leben? Wir dürfen darauf vertrauen. Wir dürfen uns auf dich einlassen. Denn du bist schon da, du stehst vor unserer Tür, vor der Tür unseres Herzens.

Wir dürfen dich einlassen, deine Liebe und das Vertrauen zu dir, dürfen loslassen, was uns fesselt, was uns mit falschem Stolz erfüllt, womit wir uns selbst und andere quälen.

Herr, erbarme dich unser und komm uns nahe, jetzt, wenn wir gemeinsam dein heiliges Mahl in uns aufnehmen!

Einsetzungsworte und Abendmahl

Gott, hab Dank für deine Gaben, für Worte und Lieder, für Brot und Kelch! Gott hab Dank für Trost im Leiden, für neuen Mut im Verzagtsein, für Durchhaltekraft in schweren Zeiten. Schenke uns immer wieder ein Licht, wenn in und um uns alles dunkel ist! Lass uns darauf bauen, dass du gerade dann da bist, wenn wir nicht mehr weiterwissen, wenn wir schwach sind und uns elend fühlen. Lass Hoffnung in uns wachsen im Advent! Amen.

Wir beten gemeinsam:

Vater unser

Wir singen das Lied 13, 1-3:

Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir, ja er kommt, der Friedefürst. Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!

Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk! Gründe nun dein ewig Reich, Hosianna in der Höh! Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!

Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild! Ewig steht dein Friedensthron, du, des ewgen Vaters Kind. Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild!

Abkündigungen

Gott, der Herr, segne euch, und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.

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