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„Du hast uns tüchtig gemacht!“

Durch deine Liebe machst du uns tüchtig „zum Erbteil der Heiligen“, die im Gottvertrauen leben. Wir haben sie schon, die Erlösung – und zugleich warten wir auf sie. Wir können nicht die Hände untätig in den Schoß legen, weil wir ja erlöst sind – nein, wenn du uns in die Weite führst, führst du uns auch in die Verantwortung!

Jesusbild in den Wolken, der Schatten eines betenden Mannes hinter einer Bibel
Ein Mann betet zu Jesus, der uns tüchtig macht zum Erbteil der Heiligen im Licht (Bild: kalhhPixabay)

Ökumenische Vesper am Sonntag, 4. Februar 2001 um 17.00 Uhr in der Stephanusgemeinde Gießen
Ökumenischer Flötenkreis Albertus / Stephanus: Flötenmusik
Stephanus-Chor (Leitung – Nora Herd): „Nun jauchzt dem Herren“
Pfarrer Büttner (Stephanusgemeinde): Begrüßung
Gemeindelied EG 322, 1-5: „Nun danket all und bringet Ehr“
Gemeinde im Wechsel: Psalm 18 (EG 707)
Gemeindelied EG 181.6: „Laudate omnes gentes“
Gemeinde im Wechsel: Psalm 31 (EG 716)
Pfarrer Schütz (Paulusgemeinde): Du stellst meine Füße auf weiten Raum!

Liebe Christinnen und Christen der Albertus-, Paulus- und Stephanusgemeinde!

Viele von uns haben sich in der Bibelwoche von Bildern und Geschichten aus dem Matthäusevangelium auf einen Weg in die Weite führen lassen: Gott überwindet Grenzen, stellt unsere Füße auf weiten Raum.

Die königlichen Weisen haben wir betrachtet. Sie beobachten die Sterne, lassen sich die Schrift auslegen, kommen schließlich dort an, wo ein göttliches Kind unmittelbar ihr Herz anspricht.

Die anstößige Geschichte der Frau aus Kanaan haben wir gehört. Jesus sagt ihr: Ich bin nicht zuständig für dich! So provoziert er, dass die Frau nicht locker lässt. Er sieht ihren großen Glauben, und Jesus öffnet sein Herz auch für sie.

Und schließlich haben wir den Missionsauftrag gehört. Nicht als Befehl, sondern als Zuspruch: Jesus ist nicht nur für ein Volk der Erde da, sondern für alle. Und nicht diejenigen behalten die Macht in der Welt, die Gewalt ausüben und Druck machen. Die Allmacht Gottes liegt in Jesu Händen, der sich auf Golgatha für alle aus Liebe kreuzigen ließ.

Mit solchen und ähnlichen Gedanken sind wir an den Abenden der Bibelwoche heimgegangen. Und wenn wir am eigenen Leib und an der eigenen Seele erfahren, dass Gott unser Herz weit macht und unsere Füße auf weiten Raum stellt – dann fällt es leicht, Gott zu loben.

Wir tun dies heute mit Psalmen und Liedern. Eins davon singt nun unser Paulus-Chor.

Auf den Text gehe ich gleich in einer Besinnung ein, deshalb steht er auf dem Liedblatt mit drauf und Sie können ihn verfolgen.

Paulus-Chor (Leitung – Eva Michel): „Liebster Jesu, wir danken dir“

Liebster Jesu, du König der Ehren,
wir danken dir, daß du uns tüchtig gemacht hast
zum Erbteil der Heiligen im Licht
und hast uns errettet von der Obrigkeit der Finsternis
und versetzet in dein Reich,
darin wir haben die Erlösung durch dein Blut,
nämlich die Vergebung der Sünden.

Frau Fremuth (Paulusgemeinde):

Wir hören die Lesung aus dem Brief an die Kolosser 1, 12-14. Dieser Text lag dem Lied zugrunde, das unser Chor eben gesungen hat:

12 Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.

13 Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes,

14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.

Pfarrer Schütz (Paulusgemeinde): Tüchtig – heilig – erlöst durch Vergebung

Liebe Gemeinde, wer Christus sieht, der sieht den Vater, darum lasst uns Christus anbeten und ihm mit Freuden danken. Wir haben Grund dazu.

„Liebster Jesu, du König der Ehren, wir danken dir, danken dir!“ Wir haben Grund, dir zu danken, weil du ein König bist, der uns nicht zwingt und einengt. Wir haben Grund, dich zu ehren, weil du uns mit Liebe beschenkst und aufrichtest und aufrecht gehen lässt.

„Du hast uns tüchtig gemacht.“ Durch deine Liebe machst du uns tüchtig „zum Erbteil der Heiligen im Licht.“ Du machst uns fähig, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind, die im Gottvertrauen leben.

„Du hast uns errettet von der Obrigkeit der Finsternis.“ Hast uns herausgerissen aus den Fängen dunkler Mächte, aus der Enge unserer eingefahrenen Gewohnheiten, unserer Vorurteile, unserer Rechthaberei.

„Du hast uns versetzt in dein Reich.“ Dein Reich ist ja mitten unter uns. Es ist kein Utopia und kein Land Nirgendwo, sondern es ist hier, wo uns dein Geist bewegt. Und wir können darin wohnen.

Und wenn wir darin wohnen, dann „haben wir darin – die Erlösung, die Erlösung durch dein Blut.“ Schwer zu fassen: Wir haben sie schon, die Erlösung – und zugleich warten wir auf sie.

Wir können uns nicht beruhigt zurücklehnen und die Hände untätig in den Schoß legen, weil wir ja erlöst sind – nein, wenn du uns in die Weite führst, führst du uns auch in die Verantwortung!

Wir dürfen aber Ruhe finden für unsere Seele und dem Wort vertrauen: „Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf“. Wer auf dich sein Vertrauen setzt, wird wissen, was Gott von ihm will.

Denn nur durch dich, durch dein Blut, deine Hingabe für uns haben wir die Erlösung, „nämlich die Vergebung der Sünden“. Wir sind nicht Heilige durch und durch aus unserer Kraft – aber du lässt uns Anteil haben am Heiligsein durch Vergebung. So forderst du uns heraus, doch überforderst uns nicht. Du verurteilst uns nicht für unser Versagen – und machst uns so zu tüchtigen Christen. Amen.

Gemeindelied EG 74: „Du Morgenstern, du Licht vom Licht“
Albertus-Chor (Leitung – Ramazan Schmidt): „Magnificat“
Kaplan Dr. Weiler: Fürbitten und Gebet
Gemeinde: Vater unser
Alle drei Chöre: „Mache dich auf und werde licht“
Pfarrer Büttner (Stephanusgemeinde): Segen
Gemeindelied EG 331, 1 und 9 – 11: „Großer Gott, wir loben dich“
Ökumenischer Flötenkreis Albertus / Stephanus: Flötenmusik

Im Anschluss an die Vesper sind alle herzlich eingeladen, bei einem geselligen Beisammensein noch ein wenig im Stephanus-Gemeindezentrum zu verweilen!

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