In den Texten der nachfolgend aufgelisteten Trauerfeiern geht es um die Spannung zwischen Gottes Gnade und Liebe einerseits und Gottes Gebot und Anspruch an uns andererseits. Da Gott die Liebe ist, ist das einzige, was er von uns Menschen erwartet, dass wir Liebe und Barmherzigkeit üben. Tun wir das nicht, gerät unser Leben unter Gottes Zorn, als Kehrseite seiner Liebe.…
Reindrängeln ins Reich Gottes
…Wir dürfen uns in Gottes Reich hineindrängeln – aber wirklich drin sind und bleiben wir nur, wenn wir uns an die Regeln halten. Und die haben sich seit Mose und den Propheten nicht geändert: Gott liebt alle Menschen, auch uns, und von uns fordert er, dass wir auch für die Menschen da sind, die uns brauchen.
Abschiedsgruß und Heiliger Kuss
…Paulus sagt: „Lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen!“ Zurechtbringen, dieses Wort kann im Griechischen auch bedeuten: „reparieren, flicken“. Lasst Gott zusammenflicken, was in euch kaputt ist. Damit meint Paulus: „Du bist zu mehr im Stande, als du denkst. Gerade wenn du ehrlich zu deiner Angst, deiner Schuld, deiner Schwachheit stehst, wird dir das bisschen Kraft geschenkt werden, das du brauchst.“
„Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“
…Silas, wie ich den Schreiber des Hebräerbriefs heute einmal nennen möchte, hatte dazu aufgerufen, Gottes Gnade nicht zu versäumen und Jesus nicht abzuweisen, wenn er zu uns redet. Und er will, dass wir dankbar leben und Gott ohne Angst, aber mit einem heiligen Respekt, dienen. Mir wird klar, dass Gott ein verzehrendes Feuer ist, eben weil er die Liebe ist.
Stammbaum des Todes und des Lebens
…Wir müssen die Zahlen im Stammbaum Sets nicht als historisch zuverlässige Angaben lesen. Lebensjahre, in denen Menschen mit Gott gehen, erscheinen ihnen als erfülltes, ewiges Leben. Im Stammbaum Kains war kein Lebensalter der Menschen angegeben; ein Leben ohne Gott ist letzten Endes leer und unerfüllt, egal wie lange es dauert.
Gnade
…Was soll das heißen: eine Zeit der Gnade? Ist Gott mit seiner Liebe nicht immer für uns da? Manchmal müssen wir warten, bis uns geholfen wird. Paulus sagt: Hier und jetzt kann jeder Gottes Liebe spüren. Jeder kann sie weitergeben, und sei es nur mit ein wenig Freundlichkeit oder einem Gebet für den, dem es schlechter geht als mir selbst.
Gnade – Flatrate für sinnvolles Leben
…Jesus, der in die Hölle hinabsteigt und in den Himmel Gefangene hinaufbringt – er wird einmal alles erfüllen. Kann es da eine ganze Ewigkeit lang Verdammte ohne jede Hoffnung geben? Wo wir uns auf diesen Jesus einlassen, da sind wir nicht verloren. Er richtet uns auf, er macht uns Mut, er zeigt uns Wege für ein sinnvolles Leben.
Gnadenpower
…Der wahre Teufel will uns einreden, unser Leben sei nichts wert und Gottes Liebe gebe es in Wirklichkeit gar nicht. Ist der Teufel für mich nur ein Sinnbild für böse Mächte? Ja, das stimmt – fast. Das „nur“ stimmt nicht. Denn böse Mächte haben uns tatsächlich im Griff, wenn wir uns nicht dem starken Gott anvertrauen, der uns Gnade schenkt.
Mit Gnade beschenkt – als Christen und Muslime
…Wir können einladen zum Glauben an Jesus, aber es mag sein, dass Menschen, die zum Beispiel als Muslime einen anderen Zugang zu Jesus haben, auf ihre Art sich ebenfalls von Gott mit Gnade beschenkt wissen und darum bei ihrem Glauben bleiben. Mein Gedankenanstoß für Sie sind ein paar Texte aus der islamischen Tradition, die christlichen Texten erstaunlich nahe sind.
Schwachmacht
…Stärke gewinnt Josua, indem Gott ihm etwas zutraut, indem er sich unablässig an die Worte Gottes hält, indem Gott ihn nicht allein lässt. Für Paulus ist Jesu zärtliche Liebe genug. Er weiß sich angenommen: „Du darfst schwach sein. Du musst nicht immer der große, immer perfekte, redegewandte Völkerapostel sein. Gerade so, wie du bist, bist du den Menschen ein Vorbild.“