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Gottes sanfte Behutsamkeit

Was von Gott zu erwarten ist, beschreibt er selbst mit dem Wort „Recht“, nicht mit dem Wort „Liebe“. Menschen sollen nicht von oben herab gnädig mit ein bisschen Nettigkeit abgespeist werden. In Freiheit leben, unter menschen­würdigen Bedingungen arbeiten, satt werden, die Chance haben, liebevolle Beziehungen zu pflegen und Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen, das will Gott für alle Menschen.

Kirchenfenster: Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße
Als Knecht Gottes ist Jesus sich nicht zu schade, seinen Jüngern die Füße zu waschen (Bild: falcoPixabay)

#predigtTaufgottesdienst am 1. Sonntag nach Epiphanias, den 12. Januar 2014, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Am Sonntag nach dem Fest der Erscheinung des Sterns von Bethlehem begrüße ich Sie und Euch herzlich mit dem Wort zur Woche aus dem Brief des Paulus an die Römer 8, 14:

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Noch ein letztes Mal sehen wir heute unseren Weihnachtsbaum in der Kirche, er erinnert uns noch einmal an das Licht der Liebe, das mit Jesu Geburt in unsere Welt und in unser Leben hineingekommen ist. Gott ist allmächtig, aber nicht auf eine äußerlich starke, gewaltsame Art, sondern indem er behutsam mit uns, seinen Menschenkindern, umgeht. Der Geist Gottes treibt uns auf sanfte Weise.

Dass Menschen Gottes Kinder sind, wenn sie vom Geist seiner Liebe erfüllt sind, das bezeugen wir, indem wir sie taufen. In diesem Gottesdienst heute taufen wir eine ganze Familie, fünf Geschwister und den Sohn der einen Schwester; wir begrüßen herzlich die große Familie …! Außerdem sind zwei Kinder bei uns, die bereits getauft sind; ein Mädchen bekommt eine zusätzliche Patin, ein Junge einen zusätzlichen Paten; herzlich willkommen heißen wir auch Ihre Familien und die neuen Paten. In diesem Zusammenhang wird es auch noch etwas ganz Besonderes geben, nämlich eine Erwachsenenkonfirmation.

Wir singen eins der wenigen Lieder im Gesangbuch, die dazu passen, dass wir heute nicht Kinder, sondern Erwachsene taufen. Es ist das Lied 210:

Du hast mich, Herr, zu dir gerufen, und in der Taufe bekenn ich dich
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Als Jesus getauft wurde, hat Johannes ihn im Fluss Jordan untergetaucht. Als ob er ihn ertrinken lassen, über den Jordan schicken wollte. Jesus war ja Mensch wie wir, er hätte sich gegen Gott, gegen die Liebe, und für das Böse entscheiden können. Dieser böse Teil in ihm, in uns, soll bei der Taufe sterben. Dann richtete Johannes den Jesus aus dem Wasser wieder auf, und aus dem Himmel kam Gottes Geist zu Jesus und die Stimme von Gott, dem Vater: „Dies ist mein lieber Sohn!“ Er blieb ohne Sünde, erfüllt von Gottes Geist der Liebe.

Kommt, lasst uns ihn anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Die meisten von uns sind getauft, einige lassen sich heute taufen. Wenn wir die Taufe ernstnehmen, werden wir mit der Taufe Jesus ähnlich: der böse Teil in uns, der von Gott und seinen Geboten nichts wissen will, soll sterben, der gute Teil in uns, der auf Gott vertraut und Jesus nachfolgen will, soll aufstehen und leben. Wir bitten dich, Gott, um die Kraft, dir treu zu sein!

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Im Evangelium nach Johannes 1, hören wir von Jesus, dem Mensch gewordenen Wort Gottes:

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.

12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.

Der Herr sei mit euch! „Und mit deinem Geist!“

Gott, Vater Jesu Christi und unser Vater, lass uns Jesus nachfolgen und wie er als Gottes Kinder nach deinem Willen leben. Darum bitten wir dich, Jesus Christus, unseren Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus dem Evangelium nach Matthäus 3, 13-17:

13 Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe.

14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?

15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s geschehen.

16 Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.

17 Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Wir haben gehört, wie Jesus sich von Johannes taufen lässt, wie jeder andere sündige Mensch. Er ist Gottes Sohn, indem er sich in eine Reihe mit uns anderen Menschen stellt. So lebt er als Gottes Ebenbild, als das wir alle geschaffen sind, angewiesen auf Gottes Liebe. Mit Gottes Liebe ist er ein Kind Gottes, und da als einziger die Liebe Gottes vollkommen in sich aufnimmt, ist er der eine Sohn Gottes. Ohne Gottes Liebe wäre er ein Sünder wie wir alle. Jesus, der Gottessohn, geht mit uns unseren Weg als der wahre Mensch. Wir singen das Lied 209:

Ich möcht‘, dass einer mit mir geht

Liebe Gemeinde, wir haben jetzt viel vor: Eine ganze Familie werden wir taufen, eine getaufte Erwachsene werden wir konfirmieren, und zwei getaufte Kinder bekommen eine neue Patin bzw. einen neuen Paten. Fangen wir mit der Vorbereitung der Familientaufe an.

Liebe Familie …! Sie haben drei oder sogar vier verschiedene Familiennamen, weil zwei von Ihnen den Namen des Ehemannes angenommen haben, und der Name … wurde bei der Einreise aus Kasachstan bei den einen mit „ei“ und bei anderen mit „ai“ geschrieben. Trotzdem sind Sie eine Familie, die fünf Geschwister … und dazu noch …s Sohn … . In unserem Taufgespräch haben wir über wichtige Dinge des christlichen Glaubens gesprochen, über das Bekenntnis zum Dreieinigen Gott und über das Vaterunser und darüber, dass wir uns in der Taufe bewusst machen, dass wir dazu berufen sind, Gottes Kinder zu sein.

Die Taufsprüche, die Sie für sich selber ausgesucht haben, erzählen uns auch etwas über die Dreieinigkeit Gottes. Sie, liebe … und lieber …, haben beide dasselbe Wort aus der Bibel genommen, Psalm 23, 4:

[Ich] fürchte … kein Unglück; denn du bist bei mir.

Da wird Gott, der Vater im Himmel angeredet, er sorgt für uns, wie ein Guter Hirte für seine Schafe da ist, er leitet uns auf guten Wegen und ist unsichtbar immer bei uns, darum müssen wir uns keine unnötigen Sorgen machen und in ständiger Angst und Furcht leben vor dem, was kommen könnte. Alles, was kommt, steht in Gottes Hand; wir sind lediglich für das verantwortlich, was wir tun und lassen können.

Dass Gott uns nicht allein lässt, wird auch in dem Taufspruch deutlich, den Sie, liebe …, für sich ausgewählt haben, Psalm 91, 11:

[Gott] hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Sie sind davon überzeugt, dass jeder Mensch seinen Engel hat, der auf ihn aufpasst. In der Bibel heißt es von den Engeln auch, dass sie den Menschen Botschaften von Gott überbringen und ihnen helfen, auf Gott zu hören und auf seinen Wegen des Friedens und der Liebe zu gehen.

In deinem Taufspruch, lieber …, geht es um den Sohn Gottes, um Jesus. Er steht im Brief an die Kolosser 3, 17:

Tut alles im Namen des Herrn Jesus!

Du hast dir da nach dem Zufallsprinzip einen kurzen Satz herausgepickt, der es ganz schön in sich hat. Es ist nämlich gar nicht so leicht, alles im Namen Jesu zu tun. Er ist der Herr, er ist Gottes Sohn, er hat uns genau so viel zu sagen wie Gott selbst. Und vor allem sagt er uns: Denkt nicht immer nur an euch selbst, seid auch für andere Menschen da! Tut andern nicht weh, sondern helft einander! Und wenn jemand euch weh tut, dann wehrt euch auf faustlose Weise, ohne Schlagen, ohne böse Worte, mit Reden und mit innerer Stärke.

Wie wir von Gott innere Stärke bekommen, das steht in dem Taufspruch, den Sie für sich herausgesucht haben, liebe … . Er steht im Brief 2. Timotheus 1, 7:

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Hier geht es nun um den Heiligen Geist von Gott, der in Jesus ganz und gar drin war und der auch uns erfüllen will, wenn wir ihn lassen. Der Spruch passt gut zu dem Vers von … und …, denn Gott hilft uns, Angst und Furcht und Verzagtheit in unseren Herzen zu überwinden. Dafür gibt er uns besondere Geistesgaben: 1. innere Kraft, so dass wir selbstbewusst sind, ohne uns aufspielen zu müssen, 2. Liebe, so dass wir uns für andere Menschen verantwortlich fühlen und ihnen das geben, was sie brauchen, nach unseren Kräften, und 3. Besonnenheit, so dass wir gut nachdenken über das, was wir ändern können oder was wir hinnehmen und ertragen müssen.

Zu guter Letzt steht Ihr Taufspruch, liebe …, im Evangelium nach Johannes 6, 47:

Wer glaubt, der hat das ewige Leben.

Dieser Vers fasst noch einmal alles zusammen, worum es im christlichen Glauben geht. Ewiges Leben ist nämlich ein Leben, das mehr ist als nur Existieren und Dahinvegetieren, es ist mehr als nur Essen und Trinken, und morgen sind wir tot. Ewig ist ein Leben, das von Liebe erfüllt ist; wenn wir an Gott glauben, also auf Gott vertrauen, dann hat unser Leben einen Sinn, und sogar wenn wir sterben, bleiben wir in seiner Liebe in Ewigkeit gut aufgehoben.

Nun zu Ihnen, liebe … . Sie sind getauft, aber nicht konfirmiert, und dafür hatten Sie gute Gründe. Wir haben Gespräche miteinander geführt, um Ihren Konfirmandenunterricht nachzuholen, und ich möchte Sie heute als Erwachsene konfirmieren. Als Konfirmationsspruch haben Sie sich aus dem Brief 1. Johannes 4, 12 ausgesucht:

Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns.

Diesen Satz aus der Bibel mag ich persönlich sehr gerne, weil er deutlich macht, dass Gott kein alter Mann auf einer Wolke ist und keine Phantasiefigur aus einem Märchenbuch. Vielmehr ist Gott zwar unsichtbar, aber doch eine wirkliche, starke Macht, die die ganze Welt zusammenhält und auch in uns wirkt. Er ist die Liebe, die auch in uns selber lebt, wenn wir auf Gott vertrauen und liebevoll mit den Menschen umgehen.

Gemeinsam sprechen wir nun das Bekenntnis zu diesem Gott der Liebe, zu unserem dreieinigen Gott:

Glaubensbekenntnis

Ich bitte nun zunächst Frau …, nach vorn zum Altar zu kommen.

Liebe …, nachdem Sie sich von mir über den christlichen Glauben haben unterrichten lassen, darf ich Sie in diesem Gottesdienst konfirmieren, das heißt wörtlich „fest machen“ im Glauben. Ich tue das, indem ich Sie einsegne, also durch den Segen Gottes als mündiges Mitglied der evangelischen Kirche anspreche.

Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns.

Dieses Wort darf Sie als konfirmiertes Mitglied unserer Gemeinde begleiten.

… , Gott ist für Sie da wie ein guter Vater, wie eine gute Mutter. Jesus macht Sie frei zum Leben und sein Heiliger Geist lässt in Ihnen Glauben, Hoffnung und Liebe wachsen. Gott segne und behüte Sie. Amen.

Zur Konfirmation bekommen Sie eine Urkunde und diese Bibel, wie Sie es sich gewünscht haben! Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Einsegnung!

Da Sie schon hier vorn stehen, mache ich gleich mit Ihnen weiter, denn Sie wollen ein Patenamt für ein Mädchen übernehmen, das bereits getauft ist. Außerdem bitte ich Herrn … nach vorne, der ebenfalls ein zusätzlicher Pate für einen bereits getauften Jungen werden möchte.

Patenbeauftragung und Taufe einer ganzen Familie

Am Anfang haben wir gesagt: Gottes Geist treibt uns auf sanfte, behutsame Weise und so werden wir Gottes Kinder. Von dieser Behutsamkeit singen wir das Lied auf dem einen Liedblatt:

Behutsam will ich dir begegnen
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde!

Auch unser heutiger Predigttext im Buch Jesaja 42, 1-4, handelt von Gottes Behutsamkeit. Jesaja hört Gott selbst reden und sagt weiter, was Gott zu ihm spricht. Gott redet Worte, die von seinem Knecht handeln und die wir auf Jesus beziehen können:

1 Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.

2 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.

4 Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.

Liebe Gemeinde, liebevoll spricht Gott hier zu uns von seinem Knecht. Immer haben Christen unter diesem Diener oder Sklaven Gottes Jesus verstanden. Jesus ist sich ja nicht zu schade gewesen, seinen Jüngern die Füße zu waschen, buchstäblich Sklavendienste zu tun, und gab sogar für Sünder sein Leben hin. Jesus ist Gottes Knecht, und Gott selber sagt von ihm: „Ich halte ihn.“ Er ist kein ausgebeuteter Sklave, sondern einer, der gehalten, getragen, anerkannt ist. Dieser Knecht dient seinem Herrn mit Würde, einem Herrn, der umgekehrt auch ihm dient, indem er ihn hält.

Dann spricht Gott von seiner eigenen Seele, die Wohlgefallen an Jesus hat. Der Vater im Himmel liebt Jesus von ganzem Herzen! Darum hat er ihm seinen Geist geschenkt, seine ganze Liebe. Und mit welchem Ziel? „Er wird das Recht unter die Heiden bringen.“ So überwindet Gott Grenzen, die er selber aufgerichtet hatte. Er hatte zuerst sein Volk Israel auserwählt, um ihm seine Tora, seine Wegweisung zu geben. Hier geht Gott darüber hinaus; er beauftragt seinen Knecht, den Messias Israels, seinen Sohn, damit, auch unter die Heiden das Recht, seine Tora, zu bringen.

Was alle Welt von Gott zu erwarten hat, beschreibt er selbst mit dem Wort „Recht“, nicht mit dem Wort „Liebe“. Als ob er betonen wollte: Es geht nicht um ein Almosen, nicht darum, dass Menschen von oben herab gnädig mit ein bisschen Nettigkeit abgespeist werden. Die Liebe Gottes besteht darin, dass Menschen tatsächlich vor Gott Rechte haben! In Freiheit leben, unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten, satt werden, die Chance haben, liebevolle Beziehungen zu pflegen und Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen, das will Gott für alle Menschen.

Drei Mal ist in unserem Text vom Recht die Rede. In Treue soll es der Sohn Gottes hinaustragen, er soll nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er es überall auf Erden aufgerichtet hat, und sogar einsame Inseln, die schwer erreichbar sind und dennoch auf Gottes Weisung warten, sind von Gott nicht vergessen.

Aber ist Jesus nicht doch zerbrochen, wurde sein Lebenslicht nicht ausgelöscht, als er am Kreuz starb? Und zwar lange bevor alle Menschen auf Erden von ihm erfahren konnten, geschweige denn in Recht und Freiheit leben?

Das Wort Gottes, das der Prophet uns überliefert, ist und bleibt trotzdem wahr, wenn Jesu Licht durch alle, die ihm nachfolgen, weiter in der Welt leuchtet. Jesu Geist ist ja Gottes Geist, und Gottes Geist ist es, der uns auf sanfte Weise dazu antreibt, das Recht in die Welt hinauszutragen, wo immer wir es können.

Und so wie Jesus nicht auf den Gassen wie ein Marktschreier herumgeschrien hat, sondern denen, die ihm zuhören wollten, ganz ruhig und schlicht vom Reich Gottes erzählt hat, so können auch wir weitersagen, was wir von Gott wissen. Zum Beispiel wenn wir unseren Kindern sagen, dass es besser ist mit Worten zu kämpfen als mit Fäusten.

Das schönste, was Gott selber von seinem eigenen Sohn sagt, ist dieser Satz: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ Wenn Menschen angeknackst sind wie ein Schilfrohr am Teich, dann bewahrt er sie davor, völlig zu zerbrechen. Und wenn kaum noch Hoffnung in einem Menschen ist, so wie der Docht einer Kerze nur noch wenig glimmt, bevor sie endgültig ausgeht, da legt Jesus seine Hände schützend um uns, um unsere Lebensgeister wieder anzufachen.

Besonders tröstlich ist, dass Gott der Herr über Leben und Tod ist. Sogar, wenn unser Leben tatsächlich am Ende ist, vermag er uns neu zum Leben zu erwecken, in der Ewigkeit. Und der, der diese Macht hat, ist auch stark genug, uns schon hier auf Erden in seiner sanften Weise den Mut, die Kraft und die Liebe zu geben, die wir brauchen. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen noch ein Lied von der behutsamen Art Gottes, das auf dem anderen Liedblatt steht:

In Gottes Namen wolln wir finden, was verloren ist

Vater im Himmel, wir bitten dich für alle, die wir heute getauft haben, dass ihr Leben erfüllt wird von Glauben, Hoffnung und Liebe und dass sie Begleitung erfahren auf ihrem Weg in der christlichen Gemeinde.

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle, die sich fühlen wie ein geknicktes Schilfrohr oder ein glimmender Docht, alle, die unter Mobbing leiden und zu wenig Selbstbewusstsein haben, um sich zu wehren. Gib ihnen innere Kraft, lass sie den Mut finden, zu ihren eigenen Stärken zu stehen und sich Hilfe zu suchen.

Heiliger Geist Gottes, erfülle uns mit deiner Liebe, dass wir uns für Menschen einsetzen, denen ihr Recht verweigert wird, dass wir als deine Kinder leben und füreinander da sind, wo wir es können.

In der Stille bringen wir vor Gott, was wir außerdem auf dem Herzen haben:

Gebetsstille und Vater unser
Lied 573: Lobt den Herrn, lobt den Herrn
Abkündigungen

Geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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