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Erschrecken vor der sozialen Wirklichkeit

Jesus macht uns Mut, unsere soziale Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie ist. Jeder unter uns weiß natürlich, dass es soziale Unterschiede weltweit und bei uns gibt, aber erschrecken wir vor dem Abgrund, der zwischen Armen und Reichen besteht, vor dem Leid des Lazarus und vor der Verantwortung, die wir tragen, wenn wir bessere Lebensbedingungen haben?

Wie würde der arme Lazarus heute aussehen? Das Bild eines indischen Obdachlosen, er an der Straße sitzt. Erschrecken wir vor den sozialen Problemen unserer Welt?
Wie würde der arme Lazarus heute aussehen? (Bild: Sri Harsha GeraPixabay)

#predigtGottesdienst am 2. Sonntag nach Trinitatis, 19. Juni 1977, um 9.45 Uhr in der Stadtkirche Friedberg
Abkündigungen
Eingangslied EKG 111 (EG 139), 1-3:

1. Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Licht, mein Leben, mein Schöpfer, der mir hat mein‘ Leib und Seel gegeben, mein Vater, der mich schützt von Mutterleibe an, der alle Augenblick viel Guts an mir getan.

2. Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Heil, mein Leben, des Vaters liebster Sohn, der sich für mich gegeben, der mich erlöset hat mit seinem teuren Blut, der mir im Glauben schenkt das allerhöchste Gut.

3. Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Trost, mein Leben, des Vaters werter Geist, den mir der Sohn gegeben, der mir mein Herz erquickt, der mir gibt neue Kraft, der mir in aller Not Rat, Trost und Hilfe schafft.

Christus spricht (Matthäus 11, 28):

Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Herr Jesus Christus, wir bekennen dir unsere Sünde, in die wir verstrickt sind, durch die wir immer wieder anderen Menschen Liebe schuldig bleiben, durch die wir uns zu wenig für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, durch die wir aber, WENN wir Gutes tun, uns leicht darauf etwas einbilden.

Gott, sei mir Sünder gnädig! „Herr, erbarme dich! Christe, erbarme dich! Herr, erbarm dich über uns!“

Jesus Christus spricht (Matthäus 5, 6):

Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Lobsinget Gott, erhebet seinen Namen! „Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist gross Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Herr Christus, öffne uns in diesem Gottesdienst die Ohren und die Herzen für dein Wort. Lass uns fest darauf vertrauen, dass du Ja zu uns sagst, obwohl wir voller Fehler in einer fehlerhaften Welt leben. Gib, dass wir hören, was du mit uns, deiner Gemeinde, vorhast. Amen.

Schriftlesung – Lukas 14, 15-24:

15 Einer…, der mit zu Tisch saß, sprach … zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!

16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein.

17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit!

18 Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.

19 Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.

20 Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen.

21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein.

22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da.

23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde.

24 Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.

Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja.“

Glaubensbekenntnis
Hauptlied EKG 218 (EG 263), 1-2 + 4-5:

1. Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit; brich in deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann. Erbarm dich, Herr.

2. Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit; mache deinen Ruhm bekannt überall im ganzen Land. Erbarm dich, Herr.

4. Tu der Völker Türen auf, deines Himmelreiches Lauf hemme keine List noch Macht. Schaffe Licht in dunkler Nacht. Erbarm dich, Herr.

5. Gib den Boten Kraft und Mut, Glaubenshoffnung, Liebesglut, lass viel Früchte deiner Gnad folgen ihrer Tränensaat. Erbarm dich, Herr.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und Jesus Christus unserm Herrn!

Wir hören als Predigttext Lukas 16, 19-31:

19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.

20 Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voll von Geschwüren

21 und begehrte, sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre.

22 Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.

23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.

24 Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide Pein in diesen Flammen.

25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, und du wirst gepeinigt.

26 Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüber will, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.

27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus;

28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.

29 Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören.

30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun.

31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.

Herr, lass uns dieses Wort als Evangelium aufnehmen, das uns froh machen will! Amen.

Liebe Mitchristen!

Zwei Männer mit sehr verschiedenen Lebensumständen sterben; ob es gute oder böse Menschen gewesen sind, fromme oder gottlose, erfahren wir nicht. Der eine kommt, wie wir sagen würden, in den Himmel, der andere in die Hölle. Dort im Jenseits knüpft der Reiche, der nun Qualen erleiden muss, ein Gespräch mit Abraham an, in dessen Armen er den Bettler Lazarus geborgen sieht. Er möchte Linderung seiner Schmerzen erreichen oder wenigstens seinen Brüdern, die noch leben, solche Qualen ersparen. Doch Abraham weist seine Bitten hart zurück.

Wie können wir mit dieser Geschichte umgehen? Gesetzt den Fall, mir geht es schlecht, ich bin arm dran: soll ich auf den Himmel vertröstet werden? Muss ich alles Unrecht und Leid ohne Klage ertragen? Oder, wenn es mir gut geht: soll mir Angst vor der Hölle gemacht werden, damit ich mich bessere und an meine Mitmenschen denke?! Muss ich vor ewigen Strafen zittern? So könnte man die Geschichte verstehen – falsch verstehen, wie ich meine.

Um richtig zu verstehen, was gemeint sein kann, habe ich mir überlegt: wer erzählt hier und wer ist angesprochen? Erzähler der Geschichte ist Jesus, der einzig und allein verkündigt hat, dass GOTTES befreiende Herrschaft nahe ist und dass SIE Menschen zur Umkehr treibt – es kann ihm also gar nicht darum gehen, die Herrschaft der Hölle zu verkündigen und durch Angst Menschen zu einem besseren Leben zu bewegen. Worum geht es ihm aber dann?

Das wird vielleicht klarer, wenn wir uns verdeutlichen, wen Jesus in der Erzählung anspricht. Es fällt ja auf, dass der Arme nicht am Gespräch im Jenseits beteiligt ist, sondern dass die Bitten des Reichen im Mittelpunkt stehen. Jesus spricht zu Menschen, die ähnliche Lebensumstände haben wie der Reiche in der Geschichte. Er redet, wie auch aus dem Zusammenhang zu entnehmen ist, zu der Gruppe der Pharisäer, die nicht unbedingt reiche Leute, aber doch so gut gestellt waren, dass sie ein anständiges, frommes Leben nach dem religiösen Gesetz des Mose führen konnten.

Lazarus gehört zu denen, auf die diese Pharisäer herabblickten, weil sie wegen ihrer Unkenntnis und Armut das Gesetz nicht in allen Einzelheiten erfüllten. Die, denen es so schlecht geht wie Lazarus, werden in der Geschichte nicht direkt angeredet, aber es ist bemerkenswert, wie Jesus VON ihnen spricht. Mich hat es immer gewundert, dass der Arme, der doch gar nicht als Handelnder auftritt, mit Namen genannt ist, während der Reiche namenlos bleibt. Es ist umgekehrt wie im gesellschaftlichen Leben: dort machen sich einflussreiche Leute einen Namen, den jeder kennt; die anderen gehen in der Masse unter. Jesus nennt gerade einen dieser vielen mit Namen, hebt ihn stellvertretend für alle die unbedeutenden Menschen heraus, denen er Bedeutung verschafft, für alle die Leidenden, denen seine Sympathie gilt.

Mit Augen, die in Lazarus einen wichtigeren Mann sehen als in berühmten und reichen Leuten, sieht Jesus die Wirklichkeit, die er den Pharisäern im Spiegel eines Gesprächs im Jenseits zeigt. Sie sollen die soziale Wirklichkeit mit anderen Augen sehen lernen. Die Umstände, in welchen Menschen leben müssen, so soll ihnen deutlich werden, werden nicht dadurch gleichgültig, dass der Reiche wie der Arme sterben muss. Zwischen Lazarus und dem Reichen besteht ein Abgrund wie zwischen Himmel und Hölle; dieser soziale Gegensatz ist also nicht gottgewollt, nicht hinzunehmen, sondern böse. Das Schicksal des Reichen ist eng verknüpft mit dem des Lazarus; er, dem es gut geht, wird verantwortlich gemacht für das Schicksal des Bettlers, auch wenn er als einzelner keine Schuld an den Lebensbedingungen des Armen trägt.

Wir hören weiter, dass der Reiche dies eigentlich wissen und beherzigen könnte, denn er hat Mose und die Propheten! Er kennt das Gesetz des Mose, in dem es heißt: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Und er kennt die Anklagen der Propheten gegen das soziale Unrecht in Israel. Aber wird ein Reicher auf Mose und die Propheten hören? Auch das gehört zur Wirklichkeit, wie Jesus sie darstellt: dass sie der Reiche in der Regel nicht so sehen will, wie sie ist, und sich der Verantwortung entzieht. „Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, lassen sie sich auch nicht überzeugen, wenn jemand von den Toten zu ihnen kommt.“

Ich habe nach dem Erzähler der Geschichte und nach denen gefragt, die angesprochen werden, und habe herauszufinden versucht: was will Jesus den Pharisäern sagen? Nun muß ich noch einmal die Frage stellen: wie können WIR mit der Erzählung umgehen? Inwiefern sind wir angesprochen? Gehören wir zu den Reichen, die „Tag für Tag in Freuden und in Ehren“ leben? Oder gehören wir zu den Armen, die nichts als Leid erfahren und sich nicht aus ihrer Lage befreien können?

Diese Frage wird jeder für sich entscheiden müssen; wahrscheinlich wird die Antwort nicht ganz eindeutig sein, sondern irgendwo dazwischen liegen. Wir können vielleicht nur sagen: im Verhältnis zu den meisten Menschen in afrikanischen Ländern lebe ich herrlich und in Freuden, im Verhältnis zu den Mächtigen unserer Wirtschaft bin ich arm und machtlos. Wir können feststellen: wo habe ich mehr Chancen als andere, oder: wo bin ich Unrecht ausgesetzt, wo leide ich?

Wir stehen mittendrin in diesem Feld der sozialen Ungleichheit, wir sind beteiligt, ob mehr als Lazarus oder mehr als Reicher. Wo wir Lazarus sind, werden wir ermutigt: du hast einen Namen, du bist wichtig, du brauchst Unrecht nicht als gottgegeben hinzunehmen. Wo wir reich sind, wo wir mehr Chancen haben als andere, wo es uns besser geht als anderen, haben wir eine schwere Verantwortung: denn wir können unsere Möglichkeiten für oder gegen andere einsetzen, wir kennen wie die Pharisäer zur Zeit Jesu unseren Mose und unsere Propheten. Unser Mose, unser Gesetzgeber, ist Jesus, der uns zur Nächstenliebe aufruft; unsere Propheten sind alle die Menschen, die auf wunde Punkte in unserer Gesellschaft hinweisen, die den ruhigen Gang ungerechter Zustände stören.

Jesus macht uns Mut, unsere soziale Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie ist, das heißt, sie zu erkennen und – zu erschrecken vor dem Abgrund, der zwischen Armen und Reichen besteht, vor dem Leid des Lazarus und vor der Verantwortung, die wir als Chancenreichere tragen. Jeder unter uns weiß natürlich, dass es soziale Unterschiede weltweit und bei uns gibt, aber erschrecken wir davor, wenn wir zu denen gehören, die die besseren Lebensbedingungen haben?

Eher denken wir vielleicht: Der eine hat eben mehr Glück als der andere. Ich habe mir schließlich alles erarbeitet, was ich habe, nur darum geht es mir besser als anderen. Nicht alle sind begabt genug, um es zu etwas zu bringen, viele sind doch auch ganz einfach zu faul. Wenn alle das gleiche bekämen, wer würde sich dann noch anstrengen, um etwas zu leisten? Ohne soziale Unterschiede geht es nicht. Mancher ist auch mit wenigem zufrieden. Alle gebrauchen die Ellbogen, wenn ich nicht untergehen will, kann ich mich davon nicht ausschließen. Und überhaupt: hat denn nicht bei uns heute jeder sein Auskommen?

So sehen Möglichkeiten aus, wie wir soziale Unterschiede zwar sehen, aber nicht mehr vor dieser Wirklichkeit erschrecken müssen.

Aber wenn wir erschrecken, was nützt uns das? Können wir der Wirklichkeit denn etwas von ihrem Schrecken nehmen? Müssen wir nicht verzweifeln angesichts unserer geringen Möglichkeiten, etwas zum Guten zu verändern? Ist es nicht besser, sich an das Schöne in der Welt zu halten und an das Böse nicht zu oft zu denken?

Die befreiende Herrschaft Gottes, die Jesus angesagt hat, hat den Schrecken unserer sozialen Wirklichkeit ihre Macht entzogen. Das bedeutet nicht, dass wir schon in einer heilen Welt leben; aber wir können, ohne verzweifeln zu müssen, die unheile Welt so sehen, wie sie ist, und nach unseren Kräften kleine Schritte der Veränderung unternehmen. Wir müssen nicht die Augen davor verschließen, dass wir in einen Zusammenhang von Ungerechtigkeit verstrickt sind, für den einzelnen keine Schuld angelastet werden kann, ob wir an die Probleme unserer Gesellschaft, von der Jugendarbeitslosigkeit bis zur Obdachlosigkeit denken oder an die immer noch wachsende Kluft zwischen der Armut der Dritten Welt und dem Reichtum der Industrienationen.

Das ist die Wirklichkeit, die uns das Gleichnis von Lazarus und dem Reichen so vor Augen führen will, dass wir ihr standhalten und nicht vor ihr fliehen. Wir brauchen uns vor dem Unheil in der Welt nicht zurückzuziehen, da es eine Hoffnung für Lazarus und den Reichen gibt: die kommende Herrschaft Gottes, die alles Unrecht beseitigen wird und schon jetzt dort beginnt, wo wir auf Mose und die Propheten hören, wo wir nach unseren Kräften Schritte der Nächstenliebe wagen, im persönlichen, sozialen und politischen Bereich. Die harte Erzählung vom reichen Mann und armen Lazarus macht uns Mut dazu. Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne, in Christus Jesus. Amen.
Predigtlied EKG 198 (EG 303), 1+5+8:

1. Lobe den Herren, o meine Seele! Ich will ihn loben bis in‘ Tod; weil ich noch Stunden auf Erden zähle, will ich lobsingen meinem Gott. Der Leib und Seel gegeben hat, werde gepriesen früh und spat. Halleluja, Halleluja.

5. Zeigen sich welche, die Unrecht leiden, er ist‘s, der ihnen Recht verschafft; Hungrigen will er zur Speis bereiten, was ihnen dient zur Lebenskraft; die hart Gebundnen macht er frei, und seine Gnad ist mancherlei. Halleluja, Halleluja.

8. Rühmet, ihr Menschen, den hohen Namen des, der so große Wunder tut. Alles, was Odem hat, rufe Amen und bringe Lob mit frohem Mut. Ihr Kinder Gottes, lobt und preist Vater und Sohn und Heilgen Geist! Halleluja, Halleluja.

Herr, unser Gott. Mach uns Mut, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Befreie uns von falscher Sorge, so dass wir uns über das Schöne, über Liebe und gerechte Verhältnisse freuen können. Befreie uns aber auch davon, uns etwas vorzumachen, wenn uns Unrecht und Leid begegnen, und hilf uns, der Wirklichkeit, wo sie uns erschreckt, standzuhalten. Hilf uns dabei, allein auf dich zu hoffen und von dir die Überwindung des Bösen zu erwarten; hilf uns; nicht untätig zu warten, sondern als deine Gehilfen Schritte der Liebe zu tun. Schenke uns Ausdauer und Kraft, wenn wir begonnen haben, uns an einer Stelle für eine gute Sache einzusetzen, in sozialen Brennpunkten und anderswo. Sei nahe allen, die in besonderen Notsituationen leben und steh den Kranken und Verlassenen bei. Lass die Alten nicht einsam bleiben. Lass die Stcrbenden ihre Hoffnung setzen auf dich. Wir gedenken der Verstorbenen, die in der vergangen Woche beerdigt wurden. Barmherziger Gott, deine Liebe zu uns hört nicht auf, wenn wir sterben. Du hast am Kreuz den Tod überwunden; verleihe daher den Trauernden deinen Trost. Gib, dass andere Menschen ihnen liebend begegnen und ihnen weiterhelfen. Amen.

Vaterunser

Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. „Amen, Amen, Amen.“

Musik zum Ausgang

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