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Lange Texte

Voll gestopfte Bücherregale und Bücherstapel mit engem Gang dazwischen
Lesestoff für Leseratten (Bild: Free-PhotosPixabay)
Helmut Schütz
Helmut Schütz (Foto: Stephan Scholz)

Ich liebe es, gründlich über die Auslegung der Bibel und viele andere Fragen nachzudenken. Die wesentlichsten dieser Fragen gehören zur „Seelsorge“ und in einen Themenbereich, den ich „Interreligion“ genannt habe. Alles, was in diese Bereiche nicht hineinpasst, ist unter dem Menü-Punkt „Zum Vertiefen“ versammelt und außerdem hier aufgelistet:

Johannes – antijüdischer oder jüdisch-messianischer Evangelist?

Unter diesem Titel habe ich eine ganze Reihe von Stellungnahmen zur Auslegung des Johannesevangeliums zusammengefasst.

Fragwürdige Rezepte gegen Kirchenmitgliederschwund

Mit Skepsis betrachte ich Vorschläge von Michael Heymel, Eberhard Martin Pausch und Gerhard Wegner im Hessischen Pfarrblatt, die den Schrumpfungsprozess der evangelischen Kirche aufhalten sollen. Auf Wegners Analysen aufbauend plädiere ich dafür, die Stärken einer kleiner werdenden Volkskirche der Vielfalt mit ihrer Verantwortung für das Gemeinwesen ernst zu nehmen und sich gerade darin vom Heiligen Geist leiten zu lassen.

Sara und Hagar – Frauenbefreiung im 1. Buch Mose

Ein Buch über die Frauentexte im 1. Buch Mose, von der österreichischen Alttestamentlerin Irmtraud Fischer feministisch gelesen, hat mir die Augen für den Sinn einer Reihe von Erzählungen geöffnet, die doppelt und dreifach erzählt werden.

Israel Finkelstein und das vergessene Königreich Israel

und

David und Salomo – wie die Geschichte ihr Bild formte

Zwei Bücher über biblische Archäologie haben mich fasziniert – das eine, verfasst von Israel Finkelstein, beschreibt den Aufstieg und Niedergang des Königreichs Israel im Norden Palästina, das andere, eine Koproduktion der Autoren Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman, die Entwicklung der Überlieferungen über die Könige David und Salomo von ihren historischen Anfängen bis in die heutige Zeit.

Ist es so neu, die Evangelien als Heide zu lesen?

Der katholische Bibelwissenschaftler Marius Reiser liest die Anfänge der Evangelien mit den Augen des römischen Schriftstellers Plutarch als vier miteinander zusammenstimmende Lebensbilder des Gottessohnes Jesus. Unter Berufung auf Andreas Bedenbender, Frans Breukelman und Ton Veerkamp plädiere ich dafür, endlich den jüdischen Hintergrund des Neuen Testaments ernst zu nehmen, da die Evangelien lange genug einseitig heidenchristlich ausgelegt worden sind.

Jesus wa(h)r menschlich. Irrtümer im Neuen Testament?

und

Irren ist biblisch. Doch auch Bibelkritiker können irren

Die Besprechung dieser beiden Bücher passt besonders gut auf meine Bibelwelt, da sie mir zum Anlass wurden, mich eingehend mit kritischen Anfragen an Bibel und Bibelauslegung auseinanderzusetzen. Der Bibelkritiker Walter-Jörg Langbein spürt viele Widersprüche und historische Irrtümer in den Büchern der Bibel auf, weiß aber oft nichts damit anzufangen, dass die Autoren der Bibel mit ihren so unterschiedlichen Erzählungen ganz bestimmte Absichten verfolgten, um etwa die Bedeutung Jesu als durchaus auch politischen, aber ausdrücklich nicht zur zelotischen Gewalt bereiten Befreier herauszustellen, oder sein Wirken von den Überlieferungen der alttestamentlichen Tora und den Propheten her zu begreifen. Und nicht zuletzt unterlaufen dem Bibelkritiker selbst auch immer wieder Irrtümer.

Jüdische Kultur, die prägend bleibt

Hier bespreche ich ein Buch des Historikers Wilhelm Kaltenstadler zur jüdisch-christlich-islamischen Kultur Europas mit dem Titel: „Altes Testament, jüdische Kultur und deutsches Judentum“. Die prägende Kraft, die das Judentum seit biblischen Zeiten in verschiedenen Regionen Europas ausgeübt hat – vom mittelalterlichen Al-Ándalus bis zum neuzeitlichen Franken – ist sein Leitmotiv. Schwerpunktmäßig geht er auf den jüdischen Universalgelehrten Moses Maimonides ein.

Giordano Bruno, der Golem und die Zellbiologie

Der große Gelehrte Giordano Bruno fasziniert mich – ein Buch von Nicolas Benzin, das ihn über die okkulte Philosophie der Renaissance mit zellbiologischen Erkenntnissen in Verbindung bringen will, die außerdem bereits im Psalm 139 enthalten sein sollen, sehe ich jedoch mit skeptischen Augen. Eigentlich, so der Autor, hätte es im Rahmen des folgenden Buches erscheinen sollen, ist dann aber doch eigenständig veröffentlicht worden.

Buchbesprechung: „Die Entdeckung der Urmatrix“

Das dreibändige Buch von Dieter Vogl und Nicolas Benzin, das ich mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen gelesen habe, hat mir nebenbei dazu verholfen, ein wenig in die Kabbala, Alchimie und Hermetik hineinzuschnuppern, allerdings nicht sehr tiefschürfend. Die Autoren der „Urmatrix“ haben leider nur das Interesse, nicht beweisbare Paläo-SETI-Hypothesen und ein unmöglich realisierbares Patent über „ein mikrobiologisches Verfahren zur genetischen Rekonstruktion menschlicher Organe unter Verwendung von körpereigenen Zellen und der darin enthaltenen Erbinformationen“ zu verfechten.

Muss ein Christ wortwörtlich an die Bibel glauben?

Mein Freund Simon Poppe beantwortet diese Frage mit Ja, ich sage Nein. Wir haben einige Wochen lang intensiv über diese Frage gestritten, nicht um uns am Ende zu einigen, sondern um die Hintergründe unserer Argumentation vielleicht ein wenig besser zu verstehen.

Markusbrief: „Vom Glauben als Vertrauen“

Als Antwort auf einen Atheisten, der sich unter dem Pseudonym Demas mit einem fiktiven Brief an den Apostel Paulus vom christlichen Glauben verabschiedet hatte, schrieb ich einen ebenso fiktiven Brief des Markus an Demas, in dem ich die Spielart des Christentums, von dem er sich verabschiedet hat, ebenso kritisch sehe wie seinen jetzigen Atheismus.

Was will die „Hamburger Neue Historische Schule“?

Mit einigen Büchern von Roman Landau und Ralph Davidson setze ich mich kritisch auseinander, die ein an sich löbliches Anliegen haben, nämlich die jüdisch-christlichen Wurzeln der europäischen Kultur gegenüber den Einflüssen der griechisch-römischen Antike in den Vordergrund zu rücken. Aber sie argumentieren oft fehlerhaft oder mit pauschalen Angriffen auf ihre Gegner und sind leider auch nicht bereit, auf Einwände gegen Ihre Argumentationsweise einzugehen.

Bibelauslegung – politisch UND fromm

Die beiden im Folgenden inhaltlich zusammengefassten Bücher haben mich zu eigenen Gedanken angeregt, die ich hier zusammengefasst darstelle.

Ton Veerkamp: „Die Welt anders. Politische Geschichte der Großen Erzählung“

Veerkamp liest die Bibel als ein Buch der bisher uneingelösten Hoffnung auf Freiheit und Gleichheit aller Menschen. Ich empfehle es in vier ausführlichen Vorträgen dringend zur Lektüre.

Die Bibel als Tagebuch der Menschheit

Der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel haben ein spannendes und bedenkenswertes Buch über die Bibel als Tagebuch der Menschheit geschrieben.

„Adam und Eva“

Unter dieser Überschrift ergänzte ich einen Vortrag von Prof. Martin Bergmann zur Entstehung des Menschen am 29. Juni 2010 in der Pauluskirche durch Bemerkungen zur Schöpfungsgeschichte der Bibel.

Der Vortrag fand im Rahmen der Dinosaurier-Ausstellung in der Stadt Gießen statt, zu der in der Pauluskirche außerdem der Gottesdienst Am Tag, als Gott die Dinos schuf stattfand. Und im Stuhlkreis der Kita-Kinder fragten die Handpuppen Lutz und Gabi nach den großen Erschreckertieren im Stadtbild von Gießen.

„Die Suche nach dem Garten Eden“

war ein Vortrag im Rahmen der Ökumenischen Themenabende zu Kernfragen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses im Sitzungssaal der katholischen St.-Albertus-Gemeinde Gießen.

„Gerechte Sprache in der Bibel“

Im Zusammenhang mit meinem 25-jährigen Ordinationsjubiläum gab es in der Evangelischen Paulusgemeinde einen Vortrag von Judith Hartenstein und eine Diskussionsbemerkung von Odo Marquard zur „Bibel in gerechter Sprache“. Allerdings sind nicht diese selbst hier zu finden, aber einige Informationen aus dem Paulus-Gemeindebrief rund um das umstrittene Bibelübersetzungsprojekt.

„Im Gesangbuch stehen keine Lieder“

Dieser provokative Satz von Kantorin Christa Reich macht neugierig auf eine Einführung in das im Jahr 1994 in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau eingeführte neue „Evangelische Gesangbuch“, über die an dieser Stelle zwei Presseartikel zu finden sind.

Außerdem gibt es hier noch fünf meiner Seminar- und Examensarbeiten aus dem Theologiestudium, die sich mit ganz unterschiedlichen Themen befassen, von der wissenschaftlichen Exegese über die Kirchengeschichte bis hin zur Praktischen Theologie.

„Das Evangelium als Kriterium einer Theorie kirchlicher Praxis in der Gesellschaft“

habe ich 1976 als wissenschaftliche Hausarbeit für mein Erstes Theologisches Examen geschrieben. Angeregt durch die Auseinandersetzung mit Büchern von Ton Veerkamp und Aufsätzen der exegetischen Zeitschrift „Texte & Kontexte“, angeregt außerdem durch Diskussionen in den Foren der Internet-Seite www.jesus.de, habe ich die Arbeit nach 30 Jahren wieder einmal gelesen und überrascht festgestellt, dass sie trotz ihrer Zeitbedingtheit (entstanden in einem reformfreudigen Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts im Mainzer Fachbereich Evangelische Theologie, der von den Konflikten um Politische Theologie und Kritische Theorie zeitweise regelrecht durchgeschüttelt wurde) Differenzierungen für kirchliche Arbeit und biblische Exegese enthält, die mir nach wie vor einleuchtend erscheinen. Darum habe ich sie nach 30 Jahren erstmalig auf der Bibelwelt im alten Layout – und jetzt auch wieder im neuen – veröffentlicht.

„Die Wortüberlieferung Jesu im exegetisch-theologischen Meinungsstreit“

habe ich in einer Seminararbeit 1976 untersucht, und zwar in Form einer Gegenüberstellung der Ansätze von Siegfried Schulz und Gerd Theißen. Es handelt sich zugleich um eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der Spruchquelle „Q“ (Schulz) und der Idee des urchristlichen „Wanderradikalismus“ (Theißen).

„Die Haltung der Christen zum Staat nach Tertullians Apologeticum“

war meine erste und einzige wissenschaftliche Arbeit im Fach Kirchengeschichte aus dem Jahr 1972. Sie war vom Ansatz her eher systematisch-theologisch als auf rein historische Fragestellungen angelegt, und ich finde, sie regt noch heute (im Jahr 2010) zum Nachdenken an.

„Exegese von Matthäus 22, 1-14: Das Gleichnis vom Königlichen Hochzeitsmahl“

Meine erste Proseminararbeit zur (neutestamentlichen) Bibelauslegung führte mich 1974 mitten hinein in den Streit um die schwierige Auslegung der Gleichnisse Jesu, auch um die Frage, ob sie wirklich auf Jesus oder (ganz bzw. teilweise) auf spätere Umformungen in den urchristlichen Gemeinden zurückgehen. Für das Jahr 2017 habe ich mir vorgenommen – so Gott will und wir leben -, evtl. noch einmal in das Thema einzusteigen, indem ich die Arbeiten von Luise Schottroff und anderen Exegeten berücksichtige. Denn ich halte die Auslegung der Gleichnisse Jesu für eines der schwierigsten neutestamentlichen Themen.

„Hier ist der König, den ihr gefordert habt“. Exegese von 1. Samuel 12

Im Wintersemester 1972/73 schrieb ich gemeinsam mit Heinz-Wilhelm Weber an der Kirchlichen Hochschule Bethel diese Gemeinschaftsarbeit zum alttestamentlichen Proseminar „Einführung in die exegetischen Methoden“ (Texte zum Auszug aus Ägypten) von Seminarleiter Dr. Fritz Stolz.

„Ein Beitrag der neutestamentlichen Forschung in der Abendmahlsfrage“

Dieses Referat beschäftigt sich mit Willi Marxsens (und Wolfgang Schweitzers) sehr bedenkenswerten exegetischen Überlegungen zur Entstehung der Abendmahlspraxis und -deutung im Neuen Testament. Unsere Abendmahlsfeiern in der Evangelischen Paulusgemeinde Gießen werden im Großen und Ganzen eingedenk der von Marxsen skizzierten Problematik gefeiert und enthalten durchaus einige Antworten auf die von Marxsen gestellten Fragen.

Helmut Schütz

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