Bild: Helmut Schütz

Unser Glaube

Thomas: Jesus, wenn du stirbst, ist dann nicht alles aus? Johanna: Geschehen dann keine Wunder mehr? Jesus: Doch. Ihr könnt genau so Wunder tun wie ich. Wenn ihr füreinander da seid, dann passieren Wunder. Dann fängt Frieden an. Dann macht Konfi Spaß. Dann ist in der Kirche was los. Dann lassen sich Leute in den Kirchenvorstand wählen und übernehmen Verantwortung.

Blick vom Stadtkirchenturm Gießen
Besuch mit der Konfi-Gruppe auf dem Stadtkirchenturm Gießen und Blick in den Abendhimmel

Konfi-Gottesdienst am Letzten Sonntag nach Epiphanias, den 25. Januar 2015, um 10.00 Uhr in der evangelischen Thomasgemeinde Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde! Ich begrüße alle herzlich im Gottesdienst der Thomasgemeinde.

Dieser Gottesdienst ist ein Konfi-Gottesdienst, denn wir Konfirmandinnen und Konfirmanden der Thomas- und Paulusgemeinde werden ihn mitgestalten.

Nach dem Gottesdienst gibt es noch eine Gemeindeversammlung, die sehr wichtig ist für die Thomasgemeinde, denn in ihr werden die Leute vorgestellt, die im April in den Kirchenvorstand gewählt werden können.

Aber jetzt fangen wir erst einmal mit dem Gottesdienst an. Er hat das Thema „Unser Glaube“.

Und es geht darum, wie wir Konfis den Glauben sehen.

Und in der Predigt werden wir eine Zeitreise in die Zeit von Jesus machen und schauen, was wir von Jesus über den Glauben lernen können.

Jetzt singen wir aus dem Gesangbuch das Lied 552:

Einer ist unser Leben

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

„Einer ist unser Leben?“ Wer soll das sein? Im Lied haben wir von Jesus gesungen, von diesem Menschen, der so liebevoll war wie Gott selbst. Wenn wir uns Geschichten erzählen von Jesus, dann wissen wir, wie Gott ist, wie er mit seiner Liebe gegen das Böse kämpft, ohne selber böse zu werden.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Wir glauben an Gott, wir glauben an Jesus, wir tun es auf unsere eigene Weise. Nicht alles können wir so glauben, wie es in der Bibel oder im Glaubensbekenntnis steht, aber wir möchten glauben, dass du, Gott, für uns da bist. Auch wenn wir manchmal unsicher sind und zweifeln.

Sind wir auch bereit und schaffen wir es, auch für dich da zu sein? Wollen wir uns nach den Zehn Geboten richten, wollen wir auf Jesus hören, uns von ihm etwas sagen lassen?

Wir bitten um deine Liebe, dass sie auch in uns wächst und rufen zu dir:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

„Viele zweifeln und glauben nicht mehr, viele von uns.“ Aber du, Jesus, du bist wie ein Licht vor uns hergegangen, du zeigst uns, dass es gut ist, an Gott und an die Liebe zu glauben und dir auf deinen Wegen der Liebe und des Friedens hinterherzugehen. Dein Weg führte zwar in den Tod, aber durch den Tod hindurch in das ewige Leben. Darum lasst uns Gott lobsingen!

„Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen.“

Gott, Vater Jesu Christi und unser Vater, hilf uns, über unseren Glauben nachzudenken und Klarheit zu gewinnen, was wir glauben und wie du für uns und alle Menschen in der Welt da bist. Darum bitten wir dich im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören aus dem Evangelium nach Markus 8, 27-35:

27 Und Jesus ging fort mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, dass ich sei?

28 Sie antworteten ihm: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer; einige sagen, du seist Elia; andere, du seist einer der Propheten.

29 Und er fragte sie: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus!

30 Und er gebot ihnen, dass sie niemandem von ihm sagen sollten.

31 Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.

32 Und er redete das Wort frei und offen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.

33 Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh weg von mir, Satan! denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

34 Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

35 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

An dieser Stelle kommt normalerweise das Glaubensbekenntnis der Gemeinde.

Wenn es nach der Mehrheit unserer Konfis ginge, wäre das Glaubensbekenntnis kürzer. Wir haben im Unterricht festgestellt, dass 9 bis 11 von 11 anwesenden Konfis diese Sätze im Glaubensbekenntnis überzeugt mitsprechen können:

Ich glaube an Gott,

den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde;

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige christliche Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen.

Etwas mehr als die Hälfte der Konfis konnte auch Ja sagen zu folgenden Sätzen im Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott, den Vater,

an Jesus, unsern Herrn,

an die Auferstehung der Toten.

Ich glaube, Jesus sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.

Ich glaube an die Vergebung der Sünden,

an das ewige Leben.

Ganz wenige oder gar niemand von den Konfis konnte sich mit diesen Sätzen aus dem Glaubensbekenntnis anfreunden:

Jesus wurde empfangen durch den Heiligen Geist.

Jesus wurde geboren von der Jungfrau Maria.

Jesus ist hinabgestiegen in das Reich des Todes

Jesus wird vom Himmel wiederkommen, um zu richten über die Lebenden und die Toten.

Dann haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden auch aufgeschrieben, was sie sich vorstellen und empfinden, wenn sie an Gott denken.

Alles! Vieles! Keine Ahnung!

Dass er mich beschützt. Er ist für mich da.

Ich stelle mir immer den guten Konfiunterricht vor.

Dass er immer bei mir ist.

Dass er mir beisteht bei allen Dingen, bei allem, was ich mache.

Er soll mir zeigen, wenn ich Fehler gemacht habe.

Einige Konfis haben auch überlegt, wie man sich Gott in einem Bild vorstellen könnte. Dabei ist klar, dass Gott nicht wirklich genau wie dieses Bild ist.

Gott ist für mich wie ein mächtiger Vater, der über jeden wacht.

Gott ist für mich wie ein Hirte, denn er beschützt mich wie ein Hirte.

Gott ist für mich wie eine Freundin, denn ich kann ihm Probleme und andere Sachen erzählen, die ich auch meinen anderen Freunden erzähle.

Gott ist für mich wie eine beste Freundin, denn ich kann besten Freundinnen viel anvertrauen.

Gott ist für mich wie ein Vater, denn er hört mir immer zu und gibt mir Vertrauen.

Gott ist nicht männlich und nicht weiblich, denn man soll sich kein Bild von Gott machen!

Und schließlich haben die Konfis sich auch noch Gedanken darüber gemacht, woran sie ganz persönlich glauben, worauf sie sich verlassen, wem sie vertrauen. Manches kam dabei mehrfach vor, zum Beispiel die Eltern, die Familie, die Freundinnen und Freunde.

Ich glaube an Gott, an ein (zweites) Leben nach dem Tod, an die heilige christliche Kirche.

Ich glaube an die Auferstehung der Toten, Vergebung der Sünden.

Ich glaube an Gott, an die heilige christliche Kirche.

Ich verlasse mich auf meine Eltern, auf meine Familie, auf Gott, auf meine Oma.

Ich verlasse mich auf meine Freunde, meine Eltern.

Ich verlasse mich darauf, dass Pizza immer lecker bleibt.

Ich vertraue meinen Freunden, meinen Eltern, meiner Familie.

Ich vertraue meinen Eltern, meiner besten Freundin.

Ich vertraue auf Gott, auf Freundschaft, Glück, auf die heilige christliche Kirche und das ewige Leben.

Es gab auch Konfirmanden, die in Stichworten aufgeschrieben haben, woran sie glauben:

Vertrauen, Glück, Tante, Familie, Freunde.

Glück, Freude, Liebe, Familie, Freunde.

Einer schrieb auch auf:

Ich glaube an Schmerzen.

Denn er meinte: die gehören auch zum Leben, mit denen muss man fertig werden. Und damit sind wir schon fast bei der Predigt.

Aber zuerst singen wir noch ein Lied von Jesus. Als er damals in Israel von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt zog, da meinten manche, er wäre nichts weiter als ein Gammler, der nicht mehr arbeiten will und mit seinen Freunden in den Tag hinein lebt. Singen wir das Lied: „Der Gammler“.
Man sagt, er war ein Gammler
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Liebe Gemeinde, in unserem letzten Konfi-Gottesdienst am 1. Advent in der Paulusgemeinde haben unsere Konfis eine Szene vorgeführt, in der Jesus feierlich in Jerusalem begrüßt wird. Heute machen wir wieder eine Zeitreise ins damalige Israel, ungefähr im Jahr 30 nach Christi Geburt, vor etwa 2000 Jahren, und wir gehen noch ein wenig weiter zurück. Da ist Jesus mit seinen Jüngern in der Nähe von Cäsarea am Mittelmeer und will gerade ins 100 km entfernte Jerusalem aufbrechen. Wir platzen mitten in ein Gespräch einiger Jüngerinnen und Jünger Jesu hinein: Petrus, Thomas, Johanna und Maria Magdalena, die wir kurz Magda nennen.

Magda:
Mann, Mann, Mann, was wir alles in den letzten Tagen mit Jesus erlebt haben!

Petrus:
Ich fand besonders toll, wie er die 4000 Leute satt gemacht hat, nur mit sieben Broten und ein paar Fischen!

Thomas:
Waren das nicht 5000?

Johanna:
Nein, das war letzte Woche. Und da waren es fünf Brote und zwei Fische.

Thomas:
Meint ihr eigentlich, der Jesus ist ein Zauberer?

Petrus:
Nein, natürlich nicht. Zauberei ist doch in unserer Religion verboten.

Johanna:
Aber Jesus tut doch Wunder.

Magda:
Na ja, er fragt immer, was wir zu essen dabei haben.

Thomas:
Aber meistens traut sich erst keiner, auszupacken, weil er Angst hat, dann essen die anderen ihm alles weg.

Petrus:
Am Ende macht doch einer seine Tasche auf und holt das Bisschen raus, das er für sich selber mitgebracht hat.

Johanna:
Und – o Wunder – auf einmal werden alle satt!

Magda:
Ist das denn ein Wunder? Dass wir miteinander teilen?Das müsste doch selbstverständlich sein!

Thomas:
Ist es aber nicht. Normalerweise denkt doch jeder erst mal nur an sich selber.

Johanna:
So gesehen tut Jesus Wunder, wenn er uns dazu bringt, nicht immer nur an uns selber zu denken.

Petrus:
Ich fand ja noch geiler, wie er das gestern gemacht hat mit dem Taubstummen.

Magda:
Du meinst den Mann, der nicht hören und nicht sprechen konnte?

Petrus:
Genau.

Thomas:
Ehrlich gesagt fand ich das ziemlich eklig.

Petrus:
Wieso?

Thomas:
Weil Jesus dem doch die Finger in die Ohren gesteckt hat. Iiiiiieh!

Johanna:
Und dann hat noch auf die Zunge von dem seine eigene Spucke getan. Bäääh!

Thomas:
Das ist ja noch schlimmer, als wenn Mama mir mit ihrer Spucke im Gesicht rumwischt.

Petrus:
Also ich fand das geil. Der Typ konnte dann doch wirklich hören und sprechen.

Johanna:
Also noch ein Wunder von Jesus nach dem Motto: Jesus heilt mit Muttis Spucke!

Thomas:
Wenn du das so sehen willst…

Magda:
Eben hat er es ja wieder getan, bei dem blinden Mann. Dem hat Jesus Spucke auf die Augen gerieben.

Petrus:
Ja, sogar zwei Mal, weil es beim ersten Mal noch nicht so ganz gewirkt hat. Da war alles noch unscharf.

Thomas:
Und am Ende konnte er seine Augen wieder richtig gebrauchen. Keine Ahnung, wie das wirklich funktioniert hat!

Magda:
Ich persönlich fand das mit der ausländischen Mutter aber noch schöner.

Johanna:
War das die, die wir noch weiter im Norden im Hafen von Tyrus getroffen haben?

Magda:
Ja, die so genervt hat und auf jeden Fall wollte, dass Jesus ihrer kleinen Tochter hilft.

Petrus:
Aber die wollte Jesus doch erst abwimmeln, weil er mit den Leuten aus unserem eigenen Volk genug zu tun hat.

Magda:
Aber sie hat nicht aufgehört zu diskutieren.

Johanna:
Und sie hat es tatsächlich geschafft, Jesus zu überreden.

Thomas:
Meinst du wirklich „überreden“?

Johanna:
Nein, sie muss ihn wohl überzeugt haben.

Magda:
Genau, das finde ich ja so toll. Jesus ist für alle Menschen aus allen Völkern da, wenn sie ihn brauchen.

Jesus:
Hey, meine Jünger, meine Jüngerinnen, ihr unterhaltet euch so angeregt. Darf ich euch mal unterbrechen und etwas fragen?

Petrus:
Aber natürlich, Jesus!

Jesus:
Ihr kriegt doch mit, was die Leute über mich sagen. Was denken die von mir? Wer bin ich in ihren Augen?

Thomas:
Einige sagen, du bist Johannes der Täufer.

Magda:
Ja, sie sagen: König Herodes hat dem Johannes zwar den Kopf abschlagen lassen, aber jetzt ist er wieder da. Er lässt sich einfach nicht unterkriegen.

Johanna:
Es gibt auch welche, die sagen, du bist der Prophet Elia, und wenn der kommt, gibt es ja bald für immer Frieden auf der Erde.

Jesus:
Und ihr selber, was denkt ihr? Wer bin ich nach eurer Meinung?

Petrus:
Du bist der Christus! Der Messias!

Magda:
Genau. Du bist der von Gott gesalbte Friedenskönig. Du bringst Frieden für immer!

Johanna:
Das glaube ich auch. Wenn der Messias kommt, können Blinde sehen und Taube hören und alle Menschen werden satt. Und das passiert doch überall, wo du hinkommst.

Thomas:
Du sprichst doch immer vom Menschensohn. In der Bibel steht, dass der am Ende der Zeiten menschlich regieren wird – anders als die Machthaber, die andere Menschen abschlachten. Ich meine, du selber könntest dieser Menschensohn sein.

Jesus:
OK… Ich lasse das mal so stehen. Aber das bleibt erst einmal unter uns. Sagt niemandem davon.

Petrus:
Warum?

Jesus:
Weil das keiner versteht.

Thomas:
Wieso versteht das keiner?

Jesus:
Keiner versteht es richtig.

Alle:
Häääh?

Jesus:
Ihr offenbar auch nicht. Lasst mich versuchen, es wenigstens euch zu erklären. Also: Der Menschensohn muss viel leiden. Unsere Regierung, die Hohenpriester, die Schriftgelehrten, sie werden ihn verurteilen. Er wird getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.

Petrus:
Moment mal, das geht mir jetzt zu schnell. Was sagst du da?

Jesus:
Ich sage ganz offen, was ich denke: Ihr macht euch etwas vor, wenn ihr denkt, dass ich einfach nach Jerusalem gehen könnte, und dann werde ich dort König, und anschließend wandere ich nach Rom und nehme auch dem Kaiser sein Reich weg.

Magda:
Aber du tust doch Wunder!

Thomas:
Du machst Tausende von Menschen satt!

Johanna:
Du hilfst den Menschen!

Jesus:
Meint ihr, dafür wird man mich zum König machen? Nein. Für die da oben bin ich gefährlich, weil sie fürchten, dass ich ihnen ihre Macht wegnehme. Und für die, die die da oben stürzen wollen, bin ich ein Verräter, weil ich dabei nicht mitmachen werde. Ich werde keine Waffe in die Hand nehmen, um die Regierung zu stürzen.

Thomas:
Aber bist du denn nicht der Menschensohn?

Magda:
Wirst du nicht anfangen, die Menschen menschlich zu regieren?

Petrus:
Bist du nicht der Messias?

Johanna:
Bist du nicht der Friedenskönig?

Jesus:
Jedenfalls bringe ich den Frieden nicht, indem ich Menschen umbringe. Vielmehr wird man mich umbringen.

Petrus:
(nimmt Jesus beiseite:) Warte mal, Jesus. Das meinst du doch nicht ernst! Ich denke, jetzt fängt alles erst an. Die Menschen werden satt. Die Kranken werden gesund. Alles Unrecht soll ein Ende haben. Und dann sprichst du davon, dass man dich töten wird? Das darf nicht sein! Dann ist ja alles umsonst gewesen, was du gepredigt hast!

Jesus:
Hey, ihr Jünger und Jüngerinnen, hört zu, was ich zu Petrus sage. (Er bedroht Petrus mit zwei gekreuzten Fingern.) Geh weg von mir, Satan! denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

Thomas:
Habt ihr das gehört?

Magda:
Ja, Jesus hat Petrus Satan genannt.

Johanna:
Und ich dachte, Petrus hat am besten verstanden, was Jesus meint.

Jesus:
Hey, kommt alle her, ihr Leute, hört alle zu, auch meine Jüngerinnen und Jünger. Ich will euch erklären, was ich gesagt habe. Ich wollte Petrus nicht beleidigen. Aber wisst ihr, was der Satan für einer ist? Der will mich schon lange dazu bringen, die Weltherrschaft zu übernehmen. Ich soll ein Kaiser sein wie der Kaiser von Rom, nur noch mächtiger. Die Bösen soll ich zwingen, gut zu sein. Mit Zauberei soll ich die Menschen beeindrucken, dass sie an mich glauben, auch wenn sie eigentlich an überhaupt nichts glauben. Wenn ich das täte, wäre ich nicht Gottes Sohn, auch kein Menschensohn, nein, dann würde ich dem Satan dienen. Wer mich dazu verführen will, ist ein Satan, auch wenn er Petrus heißt. Dann würde mir zwar die ganze Welt gehören, aber meine Seele wäre kaputt, an den Satan verkauft. Gott will, dass die Menschen freiwillig an ihn glauben, weil er sie liebt.

Petrus:
Wow, das war ja eine Rede von dem Jesus.

Magda:
Das muss ich erst mal verdauen!

Jesus:
Also, Leute, wer mir nachfolgen will, der soll erstmal gar nicht so viel um sich selber kreisen, nicht so viel darüber nachdenken, was alles schlimm ist in der Welt und was man sich alles wünschen könnte. Er soll einfach sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.

Thomas:
Was sagt Jesus da? Wir sollen ein Kreuz tragen?

Magda:
Ein Kreuz tragen doch nur Terroristen oder weggelaufene Sklaven, wenn die Römer sie schnappen.

Johanna:
Und dann werden sie an das Kreuz genagelt und müssen einen grausamen Tod sterben.

Petrus:
Sollen wir uns etwa an ein Kreuz nageln lassen?

Jesus:
Ich kann hören, was ihr sagt. Nein, die meisten von euch werden nicht gekreuzigt werden. Aber jeder hat seine Probleme, mit denen er fertig werden muss. Jeder hat sein kleines oder großes Kreuz, das er tragen muss. Und das geht leichter, wenn ihr mir nachfolgt. Wenn ihr merkt, dass auch andere ihre Probleme haben. Wenn einer dem anderen hilft.

Thomas:
Aber Jesus, wenn du stirbst, ist dann nicht alles aus?

Johanna:
Geschehen dann keine Wunder mehr, wie du sie getan hast?

Jesus:
Doch. Das meine ich ja mit dem Nachfolgen. Ihr könnt genau so Wunder tun wie ich. Wenn ihr über euren Schatten springt, wenn ihr füreinander da seid, dann passieren Wunder. Dann wird Menschen geholfen. Dann fängt Frieden an. Dann macht Konfi Spaß. Dann ist in der Kirche was los. Dann lassen sich Leute in den Kirchenvorstand wählen und übernehmen Verantwortung.

Petrus:
Aber Jesus, muss das wirklich sein, dass du sterben musst?

Jesus:
Ich habe furchtbare Angst davor, aber ich schätze, es lässt sich nicht vermeiden. Und dir wird es später ähnlich ergehen.

Johanna:
Das klingt ja furchtbar. Wie können wir dann überhaupt noch Freude am Leben haben?

Jesus:
Ich sage euch allen: Wer sein Leben verliert, weil er an Gott und an mich glaubt, der verliert es nicht wirklich. Er wird ewig im Himmelreich Gottes leben. Aber wer sein Leben um jeden Preis erhalten will, der hat so viel Angst, dass er schon hier auf der Erde gar nicht richtig lebt.

Thomas:
Das hört sich ja so an, als ob das mit dem Glauben gar nicht immer so einfach ist.

Jesus:
Das stimmt. Und doch ist es die schönste und beste Sache von der Welt. Denn Gott hört nie auf, euch liebzuhaben. Er lässt euch in Ewigkeit nicht verlorengehen.

Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 236, das von den Wundern handelt, die Jesus an uns tun will und kann:

Ohren gabst du mir, hören kann ich nicht

Wir beten heute mit Gedanken, die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden formuliert worden sind, als sie im Unterricht auf die Frage antworten sollten: Was wünschst du dir von Gott für dein Leben? Und: Was kannst du für Gott und deine Mitmenschen tun?

Gott, wenn wir beten, wenn wir zu dir sprechen, dann dürfen wir dir unsere Wünsche vortragen. Du erfüllst nicht alle unsere Wünsche, aber du hörst uns zu, du nimmst uns ernst. Du gibst uns, was wir brauchen.

Gott, ich wünsche mir, dass ich gesund bleibe. Dass es meiner Familie gut geht.

Ich wünsche mir Gesundheit und Glück, einen guten Job.

Ich wünsche mir Liebe, eine glückliche Familie.

Ich wünsche mir, dass ich Geld in meiner Tasche habe, denn das braucht man doch zum Leben, oder?

Eigentlich wünsche ich mir gar nichts. Ich möchte gut durchkommen, und du sollst mir nicht böse gesonnen sein.

Ich wünsche mir nichts – außer dass du immer auf meiner Seite bist und mir nie böse sein sollst.

Ich wünsche, dass es gut wird.

Wir sollten auch sagen, was wir für dich und unsere Mitmenschen tun können. Ich kann zu dir beten.

Ich kann nett zu dir sein und zu anderen auch.

Ich kann die Zehn Gebote beachten und einhalten.

Ich mach das, was meine Eltern sagen.

Ich werde mein Zeugnis nicht falsch zeigen.

Ich kann Geld für die Armen spenden.

Ich kann Spenden sammeln.

Ich kann Senioren helfen.

Guter Gott, bei allem, was wir für dich tun können: gib uns die Kraft dazu, das auch wirklich zu tun. Hilf uns, dass wir herausfinden, was du ganz persönlich von uns willst. Und für unsere Gemeindeversammlung im Anschluss bitten wir um gutes Gelingen – vor allem um Menschen, die Verantwortung für ihre Kirchengemeinde übernehmen, als Menschen, die kandidieren oder wählen gehen, als Menschen, die mit reden und mit handeln. Amen.

Als Abendmahlslied singen wir die Nr. 584 von der Verwandlung, die mit uns selber im Abendmahl passieren kann:
Meine engen Grenzen

Der Herr sei mit euch. „Und mit deinem Geist.“

Die Herzen in die Höhe! „Wir erheben sie zum Herren.“

Lasset uns Dank sagen dem Herrn, unserem Gott. „Das ist würdig und recht.“

Würdig und recht ist es, Gott in seinem Sohn Jesus zu erkennen, der uns zeigt, wie liebevoll der Vater im Himmel ist. Wir preisen dich, Heiliger Gott:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Vater unser und Austeilung des Abendmahls

Danke, Gott, für diesen Gottesdienst. Danke für Brot und Kelch, für die Gaben deiner Liebe. Danke für die Beiträge der Jugendlichen in dieser Gottesdienstfeier. Danke für die Menschen, die bereit sind, im Kirchenvorstand mitzuwirken und sich zur Wahl zu stellen. Danke für alle, denen ihre Kirchengemeinde am Herzen liegt. Danke, dass du uns innerlich verwandelt, so dass wir auch äußerlich die Welt verwandeln, dort wo wir leben, in der Zeit, die du uns schenkst. Amen.

Lied: Jesus Christus segne dich
Abkündigungen

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. Amen.

Orgelnachspiel

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