Die folgenden Gottesdienste habe ich, Pfarrer Helmut Schütz, an Silvester, am Neujahrstag oder am ersten Sonntag im Neuen Jahr gehalten.…
Muttertrost von Gott
…All die mütterlichen Bilder, mit denen der Prophet die Rückkehr der Verbannten beschrieben hat, das Sattwerden einer großen Volksmenge und das Wachsen des Friedens zwischen fremden Völkern, sie bauen darauf auf, dass Gott selber mütterlich ist. Gott lässt uns schwanger werden mit Gedanken und Taten des Friedens, er ist Schöpfer, Befreier und Versöhner aller Menschen.
„Nehmt einander an“, denn Gott ist Geduld, Trost und Hoffnung
…Offenbar liebt Paulus die Zahl 3. Im Römerbrief stellt er aber nicht Glaube, Liebe und Hoffnung zusammen. Als der Vater ist Gott selber die Hoffnung. Als der Sohn ist er die Geduld, die uns erträgt und aushält. Und als der Heilige Geist ist er der Tröster, der ermutigende Beistand in Person, der uns mit Geduld und Hoffnung erfüllt.
„Gott nahe zu sein ist mein Glück“
…Das hebräische Wort „tow“ = „gut“ meint alles, was von Gott her gut ist – für Leib und Seele. Mit der Frage nach dem, was mir gut ist, was mich glücklich macht, was also wirkliches Glück ist und Grund zu anhaltender Freude sein kann, betrachte ich mit Ihnen den Psalm 73, dem die Jahreslosung entnommen ist.
Schwachmacht
…Stärke gewinnt Josua, indem Gott ihm etwas zutraut, indem er sich unablässig an die Worte Gottes hält, indem Gott ihn nicht allein lässt. Für Paulus ist Jesu zärtliche Liebe genug. Er weiß sich angenommen: „Du darfst schwach sein. Du musst nicht immer der große, immer perfekte, redegewandte Völkerapostel sein. Gerade so, wie du bist, bist du den Menschen ein Vorbild.“
Finden und Gefundenwerden
…Jesus findet Philippus. Philippus findet Nathanael und sagt dem, dass er Jesus gefunden habe, obwohl doch Jesus ihn gefunden hat. Sind das belanglose Wortspielereien? Geht es vielleicht um das Problem, wie wir überhaupt Gott finden können? Haben nicht viele moderne Menschen die Suche nach Gott sogar aufgegeben, weil er, wenn es ihn gäbe, sich doch mehr um uns kümmern müsste?
„Eins in Christus Jesus“
…Laufen wir in Jesu Fußstapfen und bemühen uns, seine Haltung zu übernehmen? Im Grunde ist es umgekehrt. Jesus geht in unseren Fußstapfen, durchdringt mit seinem guten Geist unser Leben, gibt uns Worte ein, auf die wir von selber nicht kommen würden, gibt uns Kraft, wenn wir unsere Angst und Schwachheit spüren. Jesus selbst hilft uns, gemäß der Jahreslosung zu leben.
Nicht erschrecken!
…König Herodes bedroht das neugeborene Jesuskind mit dem Tod. An sich ein Grund zu panischem Entsetzen. Aber das Bild von der Flucht nach Ägypten des chinesischen Malers He Qi strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Denn die Bibel beschreibt die Gefahr nicht in einem jammervollen Klageton, sondern sie erzählt von der Bewahrung in der Not, von Fügungen durch Gott.
Nichts ist unmöglich
…Das Wort „Wort“ ist in der Bibel kein bloß dahingesagtes leeres Wort, sondern es wird in die Tat umgesetzt. Ja, im Hebräischen wird das gleiche Wort „Wort“ benutzt, wo wir im Deutschen „Wort“, „Tat“, „Tatsache“ oder „Ding“ sagen. Für Gott ist kein Wort unmöglich auszuführen, das er ausspricht.
Lebendige Kirche – Umkehr zum Leben
…Wir leben nur wirklich, wenn wir „die Taten des Fleisches töten“: die böse Lästerzunge, die private Bereicherung an öffentlichem Eigentum, das hochmütige Herabsehen auf Schwächere, die Vernachlässigung derer, die in Not sind. Aus eigener Kraft werden wir nicht Herr über diese Schwächen unseres Fleisches, aber der Geist macht es möglich.