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Auserwählung: Warum gerade Jakob?

Gott wird nach Jesaja einmal alle Menschen zusammenführen. Schon jetzt können wir anfangen, zueinanderzukommen – evangelische und katholische Christen, auch Menschen, denen es gut geht, und Menschen, die Probleme haben. Könnte es nicht in Kirchengemeinden eine Stelle geben, wo man hingehen kann, wenn man seelisch am Ende ist? Wo nicht gleich einer sagt: So darf man sich nicht gehen lassen!

Windrose mit den Himmelsrichtungen und einem großen Pfeil, der nach links zeigt
Aus allen Himmelsrichtungen führt Gott die zusammen, die nach seinem Namen genannt sind (Bild: Free-PhotosPixabay)

#predigtGottesdienst am Sonntag, den 28. Mai 1989 um 9.30 Uhr in der Klinikkapelle der LNK Alzey

Herzlich willkommen in unserer Kapelle; ich wünsche allen einen guten Morgen an ersten Sonntag nach Trinitatis, also nach dem Fest der Dreieinigkeit Gottes! In der Predigt geht es heute um „Auserwählung“. Wenn Gott ein Volk auserwählt, wie geht das zu? Wenn Gott einzelne Menschen auserwählt, was bedeutet das? Viele Menschen fragen sich: gehöre auch ich zu den Auserwählten? Darauf gibt Gott uns Antwort – und ich will es jetzt schon verraten: es ist eine Antwort, die uns keine Angst machen muss, sondern die uns froh macht!

Und nun singen wir erst einmal, und zwar das Loblied 436, 1+5+6:

Großer Gott, wir loben dich; Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

Auf dem ganzen Erdenkreis loben Große und auch Kleine dich, Gott Vater; dir zum Preis singt die heilige Gemeine; sie verehrt auf deinem Thron deinen eingebornen Sohn.

Sie verehrt den Heilgen Geist, der uns allen Trost gewähret, der mit Kraft die Seelen speist und uns alle Wahrheit lehret, der mit dir, Herr Jesu Christ, und dem Vater ewig ist.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43, 1)

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott im Himmel, Du bist nicht nur weit weg im Himmel, Du bist uns nahe hier auf der Erde. Du umgibst uns von allen Seiten, wir sind Dir wichtig. Und das Schöne daran ist: Wir müssen nicht vor Dir Angst haben, denn Du hast uns lieb. Du zählst und rechnest nicht unsere bösen Taten zusammen, sondern traust uns Gutes zu. Hilf uns, dass wir Vertrauen zu Dir fassen. So bitten wir dich im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus dem Evangelium nach Johannes 15, 1-5, die besonders gut hierher nach Rheinhessen passt. Jesus spricht:

1 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der Weingärtner.

2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.

3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Lied 187, 5-7:

Dankt unserm Gott, lobsinget ihm, rühmt seinen Namn mit lauter Stimm; lobsingt und danket allesamt! Gott loben, das ist unser Amt.

Er ist voll Güt und Freundlichkeit, voll Lieb und Treu zu jeder Zeit; sein Gnad währt immer dort und hier und seine Wahrheit für und für.

Gott Vater in dem höchsten Thron und Jesus Christ, sein einger Sohn, samt Gott, dem werten Heilgen Geist, sei nun und immerdar gepreist.

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Zur Predigt hören wir einen Abschnitt aus dem Buch des Propheten Jesaja 43, 1-7:

1 Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

2 Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.

3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland. Ich habe Ägypten für dich als Lösegeld gegeben…,

4 weil du in meinen Augen so wert geachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe.

5 So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln,

6 ich will sagen zum Norden: Gib her! und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde,

7 alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.

Amen.

Liebe Gemeinde!

Wahrscheinlich haben Sie diesen Vers schon einmal gehört: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!“ Mit diesen Worten spricht Gott zu Menschen, die er auswählt. Vor Tausenden von Jahren hat er das schon getan, und er tut es bis heute.

Aber wer wird da eigentlich angesprochen? Wer wird das ausgewählt? „Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel.“ Jakob wird da angeredet, Jakob und Israel. Wer ist denn Jakob, wer ist Israel? Beides ist eigentlich der gleiche Name. Jakob war einer der Stammväter des Volkes Israel, Jakob bekam von Gott auch den Namen Israel. Und wenn Gott die Einzelperson Jakob anredet, ist zugleich das ganze Volk Israel gemeint.

Aber wenn das so ist mit der Anrede an Jakob und an Israel, wo kommen dann wir vor in diesem Text, wir Christen? Wir sind sind doch selbst keine Juden.

Trotzdem sind auch wir von Gott mit angesprochen. Auch wir sollen zum Volk Gottes dazugehören. Die Juden bleiben das Volk Gottes, wir Christen kommen hinzu.

Und deshalb gelten die Worte, die da gesagt werden, auch für uns: für uns als Gemeinde und für uns als Einzelpersonen: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“

So spricht Gott uns an. Er will uns sagen: „Ihr gehört zu Gott. Ihr seid wichtig für Gott. Er hat viel für euch getan. Darum braucht Ihr keine Angst zu haben. Geht Euren Weg mit Gott.“

Gott will uns daran erinnern: In all dem Schönen, was wir erleben, und auch in all dem Schweren, was wir durchmachen müssen, ist Gott uns nie fern. Ja, er sagt sogar zu uns: „Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen, und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.“

Aber wie soll das denn möglich sein? Wir können uns doch nicht einfach ins Wasser stürzen oder mit Feuer spielen. Nein, wörtlich dürfen wir das nicht nehmen. Wasser und Feuer, das kann auch ein Bild sein für etwas anderes.

So denke ich bei dem Wasser zum Beispiel an Tränen, die manchmal geweint werden müssen, an Ströme von Traurigkeit oder Angst. Manchmal muss man da durch, durch die Tränen, durch einen Abschied, man muss es verschmerzen, wenn man etwas verloren hat, wenn man schwer enttäuscht worden ist.

Und beim Feuer kann man vielleicht an Schuldvorwürfe denken. Manche sind dermaßen von Schuldgefühlen geplagt, dass sie sich so fühlen, als säßen sie in der Hölle. Dann ist es gut, wenn sie wissen: Dieses Feuer verbrennt uns nicht, diese Flammen können uns nichts anhaben, denn Gott vergibt uns alle unsere Schuld.

Es ist gewiss nicht so, dass jemand, der an Gott glaubt, eher vom Leid verschont bleibt als der, der nichts von Gott wissen will. Gott errettet nicht immer aus der Not. Aber unser Text will uns sagen: in jedem Fall hilft Gott in der Not. „Ich will bei dir sein!“ sagt uns Gott. Und wenn Gott bei uns ist, dann ertrinken wir nicht in der Verzweiflung, dann verzehrt uns nicht das Höllenfeuer der Schuldgefühle, dann behalten wir wenigstens ein Fünkchen Hoffnung, auch wenn wir scheinbar am Ende sind.

Aber will Gott denn wirklich mit uns allen zu tun haben? Schließlich heißt es doch immer: Er hat sein Volk auserwählt. „Ich bin der Herr, dein Gott“, sagt dieser Gott, „der Heilige Israels, dein Heiland, dein Retter.“ Ist da nicht vielleicht doch nur das Volk Israel gemeint?

Nein, hier müssen wir einmal darüber nachdenken, was es überhaupt bedeutet, wenn Gott Menschen auserwählt. Auserwählte Menschen sind nicht etwa ohne Fehler und besser als andere Menschen. Erinnern wir uns doch einmal an den Jakob, der am Anfang des Textes angeredet wird. Was war denn das für einer?

Jakob hatte noch einen Zwillingsbruder. Aber der sah gar nicht so aus wie er selber. Sein Bruder Esau hatte struppige Haare und überhaupt Haare am ganzen Körper; Jakob hatte glatte Haut und kurze Haare. Jakob war ein Stiller, Esau war ein Wilder. Jakob wurde Schafhirte und war gern bei seiner Mutter; Esau war Vaters Liebling und wurde von Beruf Jäger. So verschieden sie waren, so eifersüchtig waren sie auch aufeinander (nacherzählt nach 1. Buch Mose – Genesis 25, 24-28).

Als der Vater alt wurde und wusste, dass er bald sterben würde, da wollte er dem Esau die ganze Erbschaft geben, aber Jakob wollte auch gern alles erben, was der Vater hatte. Und eines Tages sagte der Vater zum Esau: „Geh heute auf die Jagd und schieß mir eine Wildgeiß; wenn du mir die brätst und zurecht machst, wie ich es gern habe, dann gebe ich dir meinen Segen, und du bekommst dein Erbe.“

Das hörte aber der Jakob, und er besprach alles mit seiner Mutter. Die Mutter wollte auch, dass ihr Lieblingssohn die Erbschaft vom Vater bekommen sollte. Ihr Lieblingssohn, das war der Jakob. Und da half die Mutter dem Jakob, den Vater zu betrügen. Sie müssen wissen, der Vater von Jakob war blind. Er konnte nichts sehen. Er konnte nur noch hören, aber auch nicht mehr gut, und er konnte fühlen. Und da verkleidete sich Jakob so, als ob er sein Bruder wäre. Er schlachtete ein Ziegenböckchen aus seiner Herde und machte es zurecht, so wie der Vater es gern hatte. Das Fell von dem Zicklein hatte er abgezogen und band es sich um die Arme und um den Nacken. Es konnte ja sein, dass sein Vater ihn anfassen würde, und so würde er denken, er wäre der haarige Esau. Wenn er nur glatte Haut fühlen würde, dann wüsste er ja gleich: Das kann doch nur der Jakob sein. Und es klappte; der Vater gab seinen Segen dem Jakob, das konnte er auch nicht mehr zurücknehmen (nacherzählt nach 1. Buch Mose – Genesis 27, 1-29).

Ja, so einer war das, dieser Jakob, ein schlauer, listiger Bursche. Eigentlich war er sogar ein Betrüger. Aber Gott hat ihm trotzdem verziehen. Er hat noch viel mit ihm vorgehabt. Jakob musste noch viel durchmachen, ist selber auch betrogen worden, musste sogar mit Gott selber kämpfen. Aber das sind andere Geschichten, die ich vielleicht ein anderes Mal erzähle. Heute kommt es mir nur darauf an: Gott hat Jakob nicht etwa auserwählt, weil er so ein guter Mensch gewesen wäre. Nein, Jakob hat seine Vergebung sogar besonders nötig gehabt.

Auserwählung ist bei Gott also im Grunde ein anderes Wort für Liebe. Und er liebt nicht nur die, die besonders liebenswert sind, sondern vor allem die, die es besonders nötig haben.

Außerdem: Lieben kann man nicht alle Menschen auf einmal, lieben kann auch Gott nur einzelne Menschen. Er wählt also immer einzelne Menschen aus und geht auf sie zu und sagt ihnen, zu jedem einzelnen: „Ich habe dich lieb!“

Aber zugleich schließt er nicht die anderen aus. Gott fängt mit Jakob an, dann wird aus seinen Nachkommen das Volk Israel, und durch das Volk Israel will Gott die ganze Welt retten. Am Beispiel des Volkes Israel zeigt uns Gott, was er auch mit uns vorhat. Er zeigt an diesem kleinen Volk Israel, was er den Menschen zutraut und zumutet. Das ist so ähnlich, wie wenn Eltern versuchen, ihre heranwachsenden Kinder zu erziehen. Da sind viele Missverständnisse, viele Widerstände zu überwinden, da gibt es Erziehungsversuche und Zerreißproben. Aber eins ist klar: gute Eltern hören nie auf, ihr Kind zu lieben, egal, was es tut. Und auch Gottes Liebe zu seinem Volk hört nie auf.

Und so wie es in der Geschichte Gottes mit seinem Volk zugeht, so handelt auch Gott an uns: Er ist auch unser Gott, auch unser Heiland. Auch zu uns sagt er: „Du bist in meinen Augen wert geachtet und auch herrlich und ich habe dich lieb.“ Das sagt er zu uns als Kirche und zu uns einzelnen Christen. Nicht etwa, weil die Kirche keine Fehler hätte, nicht etwa, weil wir alle perfekte Christen wären, nein, sondern so wie Gott den Jakob trotz allem liebgehabt hat, so hält Gott an seiner Liebe auch zu uns unvollkommenen Menschen fest.

Ja, nur weil Gott uns lieb hat, sagt er zu Israel und zu uns: „Fürchte dich nicht!“ Das wird noch einmal wiederholt in unserem Text: „So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir!“

Und dann schließt der Text mit der Hoffnung, dass die Menschen nicht voneinander getrennt bleiben, sondern dass Gott sie friedlich zusammenführen wird. So wie Israel als Staat wieder zusammengeführt worden ist, so wie wir hier als Gottesdienstgemeinde zusammengekommen sind, so sollen einmal alle Menschen zusammenstehen, die Christen der verschiedenen Konfessionen, die Menschen aus verschiedenen Religionen und Systemen: „Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln, ich will sagen zum Norden: Gib her! und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde, alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.“

Die Bibel will uns nicht auf später vertrösten. Sie will die Angst vor der Zukunft nehmen, damit wir schon hier mit weniger Angst leben können. Auch die Zukunft, auch was nach dem Tode kommt, liegt in den Händen Gottes, der uns lieb hat. Aber nicht nur die Zukunft, auch schon die Gegenwart, auch schon die Vergangenheit, die uns manchmal quält.

Und wenn nun hier davon die Rede ist, dass Gott einmal alle Menschen auf der Erde zusammenführen wird, dann können wir das als Ermutigung nehmen, schon jetzt so viel wie möglich dafür zu tun, um zueinanderzukommen – evangelische und katholische Christen, aber auch Menschen, denen es gut geht, und Menschen, die Probleme haben. Könnte es nicht in Kirchengemeinden eine Stelle geben, wo man hingehen kann, wenn man seelisch am Ende ist? Wo nicht gleich einer sagt: So darf man sich doch nicht gehen lassen! Wo nicht hintenherum geredet wird?

Ja, in der Gemeinde Gottes kann es anders sein als in anderen Gemeinschaften, Vereinen, Parteien. Nicht weil wir Christen besonders fromm und gut wären. Sondern weil wir es wissen könnten: Ich brauche Gott ganz besonders nötig! Ich brauche es, erlöst zu werden von meinem Egoismus, von meiner Verzweiflung, von meinem Gefangensein in Sinnlosigkeit. Ich brauche auch die Hilfe der anderen Christen! Und die anderen können auch mal mich brauchen! Das ist eigentlich das Geheimnis des Glaubens und das Geheimnis der Kirche. Wir gehören einfach zu Gott, weil Er hat zu uns gesagt hat: „Ich habe Dich erlöst. Du bist mein!“ Wir sind auf Gott angewiesen. Ohne seine Begleitung wären wir arm dran. Und er fordert uns auch heraus. Er will, dass es bei uns menschlich zugeht, dass wir einander annehmen, so wie wir sind, dass wir einander beistehen, auch wenn wir Probleme haben.

Wir brauchen alle eine Heimat, eine Stelle, wo wir uns gut aufgehoben fühlen, wo wir wissen, hier bin ich richtig angenommen. Ich möchte Sie ermutigen, in diesem Sinne mit dem Glauben an Gott und mit der Kirche neue Erfahrungen zu sammeln. Denn Gott ist nicht nur über uns als Schöpfer und als Herr des Himmels, er ist auch mit uns Menschen als unser Bruder in Jesus, und er ist sogar in uns im heiligen Geist, wo wir Vertrauen zu ihm finden, wo wir Liebe üben, wo wir Gemeinschaft aufbauen und Frieden schaffen, wo wir Trost und Zuversicht gewinnen. „Fürchte dich nicht,“ spricht Gott, „denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.
Lied 236, 1-3:

Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte, bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte, bis hierher hat mich Gott geleit‘, bis hierher hat er mich erfreut, bis hierher mir geholfen.

Hab Lob und Ehr, hab Preis und Dank für die bisherge Treue, die du, o Gott, mir lebenslang bewiesen täglich neue. In mein Gedächtnis schreib ich an: der Herr hat Großes mir getan, bis hierher mir geholfen.

Hilf fernerweit, mein treuster Hort, hilf mir zu allen Stunden. Hilf mir an all und jedem Ort, hilf mir durch Jesu Wunden; damit sag ich bis in den Tod: durch Christi Blut hilft mir mein Gott; er hilft, wie er geholfen.

Wir sagen Dank für dein Wort, für unsern gestillten Hunger und unsere gestillte Sehnsucht, für Nähe und Geborgenheit, für Liebe und Vertrauen, für Verständnis und Vergebung von Gott und unter uns Menschen. Wir sagen Dank für alle Menschen, die uns lieb sind und die uns stützen auf unserem Weg. Wir sagen Dank für Jesus. Er ist das Brot, das den Hunger stillt und uns zum Leben Kraft gibt. Er begleitet uns in unserem Leben auch auf weiten Wegen, und wenn wir einmal sterben müssen, auch dann lässt er uns nicht allein. – Gott im Himmel, wir danken Dir für den Sonntag, den Du uns schenkst. Wir danken Dir für Deine gnädige Führung, die wir unser Leben hindurch erfahren durften.

Alles, was uns heute bewegt, schließen wir im Gebet Jesu zusammen:

Vater unser
Lied 141,3: Unsern Ausgang segne Gott

Und nun lasst uns mit Gottes Segen in den Sonntag und in die neue Woche gehen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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