Irren ist biblisch. Doch auch Bibelkritiker können irren

Da die Bibel Gottes Wort in der Verpackung menschlicher Worte ist und kein historisches oder naturwissenschaftliches Fachbuch, enthält sie auch Irrtümer und Widersprüche. Das Buch „Lexikon der biblischen Irrtümer. Von A wie Auferstehung Christi bis Z wie Zeugen Jehovas“ von Walter-Jörg Langbein (2006 Berlin) versucht, theologische Laien darüber aufzuklären. Allerdings unterlaufen auch ihm dabei immer wieder Irrtümer und Fehleinschätzungen.

Bild: Helmut Schütz

„Hilf, dass wir würd‘ge Gäste sein“

Seit der Apostel Paulus davon gesprochen hat, dass man das Abendmahl auch „unwürdig“ feiern kann, haben sich Christen immer wieder gefragt, worin denn die Würdigkeit beim Abendmahl besteht. „Wir halten uns oftmals nicht für würdig, vor dich zu treten, und doch lädst du uns immer wieder ein. Wenn wir nur deinem Wort vertrauen, dann sind wir in deinen Augen würdig.“

Herausgerufen!

„Aus ungewissen Pfaden“ (so das Lied von Kurt Müller-Osten) ruft uns Jesus heraus und lädt uns ein. Mit Schuld und Schaden, mit Macken und Fehlern, dürfen wir zu Jesus kommen und mit ihm Abendmahl feiern, wie ein Wanderer, der müde an einem Königsschloss anklopft. Wir sind eingeladen bei einem König, der draußen residiert, hoch oben – an einem Kreuz.

„Stärk in mir den schwachen Glauben!“

Wie wird unser schwacher Glaube stark? Indem Gott selbst uns sein Wort vorhält, das wie ein Samenkorn in uns aufgehen soll. Gott spricht uns an, sein Wort ist Anspruch und Zuspruch zugleich; es ist ein Leitstern, an dem wir uns orientieren können, und zugleich lässt dieses Wort in unseren Herzen Trost heranwachsen wie einen grünen Baum: Ermutigung, Getrostheit, innere Kraft.

Übersprungen!

Beim Exodus geht es nicht um eine ethnische Parteinahme Gottes, sondern um die soziale Frage, ob man Menschen das Lebensrecht in Freiheit gönnt. Mit den Israeliten zogen auch Fremdlinge weg. „Übersprungen“ werden auch im Abendmahl alle Grenzen nationaler, religiöser und sozialer Art, indem der zerbrochene Leib Jesu Christi wieder zusammengefügt wird.

Bild: Helmut Schütz

Satt werden bei Gott

Ernst Moritz Arndt ist Meister im Erfinden religiös-romantischer Wortverbindungen: Liebesweg, Himmelslust, Gottesspeise. Der Liebesweg ist ein Weg, der uns zum Nächsten führt. Himmelslust erfahren wir in Dankbarkeit und Freude über das, was Gott uns schenkt. Gottesspeise, nicht zu verwechseln mit dem Wackelpudding, den wir Götterspeise nennen, erquickt und weckt unsere Lebensgeister.