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Der Heilige Geist als Friedenspädagoge

Wie tröstet dieser Tröster, der Heilige Geist? Er tröstet, indem er lehrt und erinnert, als guter Erzieher oder Pädagoge. Wenn ich gute Erfahrungen mit dem Glauben mache, mich bei einem anderen Christen aussprechen kann, mich bei Gott geborgen fühle, mich erinnere und anrühren lasse durch die Geschichten von Jesus, dann ist der tröstende Geist in mir und bei mir.

Friedenstaube mit Ölzweig im Schnabel
Die Friedenstaube mit dem Ölzweig ist auch Symbol des Heiligen Geistes (Bild: Clker-Free-Vector-ImagesPixabay)

direkt-predigtGottesdienst mit Abendmahl am Pfingstsonntag, den 18. Mai 1997, um 9.00 Uhr in der Kapelle der Rheinhessen-Fachklinik Alzey und am Pfingstmontag, den 19. Mai 1997, um 9.00 Uhr in Flomborn, um 10.00 Uhr in Ober-Flörsheim

Am Pfingstfest, am Geburtstag der Kirche, begrüße ich Sie herzlich im Gottesdienst! Wir feiern heute den heiligen Geist, wir freuen uns über die unsichtbare Kraft, die von Gott kommt und in uns Menschen wirkt und aus uns einzelnen Menschen eine christliche Gemeinschaft macht.

Als erstes singen wir das alte schlichte Pfingstlied 128, das die meisten Pfarrer im Gottesdienst nicht häufig singen lassen, weil sie sagen: Das kann sowieso keiner. Ich stehe auf dem Standpunkt: Ein gutes Lied kann man ruhig einmal gemeinsam singen, auch wenn es unbekannt ist, sonst wird man es ja nie lernen. Wir singen die Strophen 1 bis 2 und 5 bis 6:

1) Heilger Geist, du Tröster mein, hoch vom Himmel uns erschein mit dem Licht der Gnaden dein.

2) Komm, Vater der armen Herd, komm mit deinen Gaben wert, uns erleucht auf dieser Erd.

5) Lenk uns nach dem Willen dein, wärm die kalten Herzen fein, bring zurecht, die irrig sein.

6) Gib dem Glauben Kraft und Halt, Heilger Geist, und komme bald mit den Gaben siebenfalt.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“

Wir beten mit Worten aus dem Psalm 118:

24 Dies ist der Tag, den der HERR macht; / lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

25 O HERR, hilf! / O HERR, lass wohlgelingen!

26 Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HERRN seid.

27 Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet. / Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars!

28 Du bist mein Gott, und ich danke dir; / mein Gott, ich will dich preisen.

29 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, / und seine Güte währet ewiglich.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Wir kommen heute in die Kirche zu dir, Gott, und feiern Pfingsten! Wir feiern den Geburtstag der Kirche und fragen uns, wie das denn ist mit dem heiligen Geist. Ob wir uns von dir begeistern lassen? Ob wir sie spüren, deine stille Kraft, die unsichtbar ist wie der Wind und ohne unser Zutun weht wie der Wind? Wir bitten um deinen Geist im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Schriftlesung aus der Apostelgeschichte 2, 1-18:

1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.

2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,

4 und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.

6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.

7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa?

8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache?

12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?

13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.

14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!

15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage;

16 sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:

17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben;

18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.«

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja.“

Nun singen wir ein neues Pfingstlied aus dem Gesangbuch, Nr. 556. Es ist ein Pfingstlied, auch wenn es mit Ostern anfängt:
Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas geschehn
Gnade und Friede sei mit uns allen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

Liebe Gemeinde!

Pfingsten feiern ist gar nicht so einfach. Dieses Fest lässt sich nicht so leicht einordnen wie zum Beispiel Weihnachten oder Ostern. Nehmen wir Weihnachten: Das Geburtsfest Jesu mit der Krippe, den Engeln, den Hirten und den Königen. Da gibt es viel zu erzählen, viel anzuschauen, und im Laufe der Zeit ist das Weihnachtsfest auch noch zum Fest der Familie geworden, zum Fest der ganz besonderen Stimmung mit dem Tannenbaum und den Kerzen, und schließlich ist es dazu gekommen, dass man auch noch ein Riesengeschäft mit den Weihnachtsgeschenken machen kann.

An Ostern feiern Christen das Fest der Auferstehung Jesu und hoffen auf neues Leben durch den Glauben an Christus. Und die Menschen, die nichts mit der Auferstehung Jesu anfangen können, schenken sich immerhin Ostereier, Symbole des Lebens, und feiern im Grunde ein Frühlingsfest.

Pfingsten hat kein so weitverzweigtes Brauchtum hervorgebracht wie Weihnachten oder Ostern. Pfingsten ist auch noch nicht von der Geschäftswelt vermarktet worden. Das kann eine Chance sein für so ein Fest.

Vielleicht ist Pfingsten deshalb so schwierig zu feiern, weil wir an Pfingsten uns selbst feiern müssten: unsere eigene Verwandlung durch Gottes Kraft, unsere Kirche als eine christliche Gemeinschaft. Aber dazu gehört ein bisschen Mut, denn dann müssten wir uns ja etwas zutrauen. Oder besser gesagt: Wir müssten Gott zutrauen, dass er mit uns etwas anfangen kann, dass er aus uns eine wirkliche Kirche macht, die diesen Namen verdient.

Pfingsten feiern, womit fängt das an? Unser heutiger Predigttext im Evangelium nach Johannes 14 kann uns darauf vielleicht Antwort geben. Am Beginn dieses Textes sagt Jesus:

23 Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.

Pfingsten fängt damit an, dass man Jesus liebt. Aber wie macht man das, wie liebt man Jesus? Wir kennen ihn doch nicht als Person, die mit uns unser Leben teilt. Wir kennen ihn doch nur aus der Bibel, so wie die Evangelisten ihn uns dargestellt haben.

Aber vielleicht kennen Sie das auch: Sie hören eine Geschichte von Jesus – und fühlen sich innen drin angerührt, getröstet, gestärkt. Jesus soll zum Beispiel eine Ehebrecherin steinigen – und spricht sie frei. Er vergibt Sünden – auch wenn die Gottesgelehrten ihn dafür verurteilen. Man will Kinder von ihm fernhalten – und er nimmt sie auf den Arm und streichelt sie liebevoll. Wer sich vertieft in die Geschichten von Jesus, der hat gute Chancen, ihn so kennenzulernen, dass man ihn liebgewinnt, diesen menschenfreundlichsten aller Menschen.

Und von den Menschen, die Jesus liebgewinnen, sagt Jesus selber drei Dinge:

  • Erstens: die werden mein Wort halten. Die werden also nicht nur zuhören, sondern auch etwas tun. Die werden nicht nur reden, sondern auch handeln. Bei denen wird sich nicht nur im Kopf etwas ändern, sondern im ganzen Verhalten.
  • Zweitens: die Jesus liebgewinnen, werden etwas sehr Schönes merken: nämlich dass sie auch liebgehabt werden, von Gott selber, denn dieser Gott ist nicht ein Richter mit strafendem Blick, nicht ein unpersönliches Schicksal ohne Augen, und nicht ein bösartiger Tyrann, der einfach alles macht, was ihm gefällt, ohne Rücksicht auf die Menschen. Nein dieser Gott ist ein Vater, ein guter Vater, und er ist es, von dem der Sohn Jesus ja gekommen ist.
  • Und drittens: Auf irgendeine Weise wollen Jesus und sein Vater in uns wohnen. Wir sollen ihre Wohnung sein. Das geht natürlich nur, indem die Kraft Gottes, die Liebe Jesu, mit einem Wort: indem wir von Kräften erfüllt werden, die wir den Heiligen Geist nennen.

Der Evangelist Johannes wäre nicht Johannes, wenn er nicht Jesu Worte noch einmal drehen und wenden würde, mit der Absicht, alles noch etwas deutlicher zu sagen. Ob er das wirklich immer schafft, weiß ich nicht; manchmal kann man ja durch allzuviele Worte auch die Leute verwirren. Nach Johannes jedenfalls sagt Jesus:

24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.

Mir fällt auf: Hier heißt es nicht: „Wer meine Worte nicht hält, der liebt mich nicht.“ Also, wer nicht genug für Jesus tut, der liebt ihn nicht. Die Liebe wird nicht an Leistungen gemessen, die man vorzeigen kann. Sondern umgekehrt: „Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht.“ Das heißt doch: Wer die Liebe selbst ablehnt, wer sie für unmöglich hält, wer von all dem nichts wissen will, was Jesus über die Liebe erzählt und gelebt hat, der hat gar keine Grundlage dafür, auch praktisch in seinem Leben liebevoll sein zu können. Und noch einmal betont Jesus: die Worte, die er spricht, sind nicht die Worte eines zufälligen einzelnen Menschen, sondern es ist das Wort Gottes selbst, das in dieser einen Person Jesus Gestalt annimmt. Gottes Wort ist Gottes Anrede an uns, Gottes Zuspruch an uns, im Grunde meint das Wort „Wort Gottes“ dasselbe wie die „Liebe Gottes“.

An dieser Stelle singen wir aus dem bekannten Pfingstlied 131 die zweite Strophe:

O Heiliger Geist, o heiliger Gott, gib uns die Lieb zu deinem Wort; zünd an in uns der Liebe Flamm, danach zu lieben allesamt. O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

Liebe Gemeinde, der Evangelist Johannes berichtet anders von Jesus als die anderen Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas. Bei Johannes hält Jesus viel längere Reden und er spricht deutlicher von seinen göttlichen Eigenschaften und davon, dass er eins ist mit dem Vater. Man sagt, dass Johannes schon den irdischen Jesus so sprechen lässt, als wäre er bereits auferstanden. Der nächste Satz, den wir im Predigttext hören, klingt jedenfalls genau so, als wäre er erst nach Ostern gesagt worden:

25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin.

Der Evangelist Johannes glaubt an den auferstandenen Christus, der im Himmel mit Gott regiert. Und von diesem Glauben her deutet er alles, was Jesus gesagt und getan hatte, als er noch auf der Erde gelebt hatte. Für Johannes war in Jesus die Liebe Gottes selbst zu uns Menschen gekommen, sein Wort, an das wir uns halten und das wir halten sollen, Gott selbst, der in uns wohnen will.

Aber als Johannes das geschrieben hat und vor allem jetzt, wenn wir das lesen und hören, da ist es nun schon nach Ostern. Wie kann dann Jesus oder Gott selber zu uns sprechen und in uns wohnen? Darauf gibt nach Johannes bereits Jesus eine klare Antwort:

26 Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Auch wenn der irdische Jesus gestorben ist, verschwunden von der Erde, sind wir doch nicht verlassen. Unsichtbar ist der himmlische Vater bei uns, unsichtbar bleibt Jesus bei uns, und zwar in Form einer heiligen Kraft, die unser Leben durchdringt, in Form einer tröstenden Macht, an die wir uns halten können, wenn wir anfangen zu zweifeln oder gar zu verzweifeln.

Wir sollen etwas lernen, was schon Jesus gesagt hat und was zugleich für uns immer wieder ganz neu ist, weil es uns selber neu macht.

Und wie tröstet dieser Tröster? Er tröstet eigentümlicherweise, indem er lehrt und erinnert, der heilige Geist ist offenbar, bildlich gesprochen, ein guter Erzieher oder Pädagoge. Ohne Bild gesagt: wenn ich gute Erfahrungen mit dem Glauben mache, wenn ich mich bei einem anderen Christen aussprechen kann, wenn ich mich bei Gott geborgen fühle, wenn ich mich erinnere und anrühren lasse durch die Geschichten von Jesus, dann ist der tröstende heilige Geist in mir und bei mir. Wenn die alten Geschichten uns Mut machen und die Gewissheit geben, dass wir nicht allein sind, dann bleibt die Erinnerung nicht bloße Erinnerung an etwas längst Vergangenes, sondern sie macht uns selber innerlich neu und gibt uns Trost.

An dieser Stelle singen wir Lied 131, Strophe 1 – ausnahmsweise also einmal die erste Strophe nach der zweiten, die wir vorhin schon gesungen haben:

O Heiliger Geist, o heiliger Gott, du Tröster wert in aller Not, du bist gesandt vons Himmels Thron von Gott dem Vater und dem Sohn. O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

Liebe Gemeinde, der heilige Geist ist Liebe, die von Gott kommt und zwischen uns wirkt, der heilige Geist ist Trost und heilsame Erinnerung an das, was Jesus für uns gesagt und getan hat. Und zum Schluss hören wir noch eine weitere Umschreibung für das, was der heilige Geist ist, denn Jesus sagt:

27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

So lange wir einen Sinn im Leben suchen und nicht gefunden haben, sind wir unruhig. So lange wir nicht wissen, ob wir anerkannt oder geliebt sind, bleibt unser Herz in Unruhe. So lange wir denken: Erst wenn wir genug geleistet haben, wenn wir möglichst nichts falsch machen, kann man uns liebhaben! – so lange stehen wir unter einem gewaltigen Druck. Jesus verspricht uns nun einfach ganz schlicht: Frieden. „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Es ist der Friede, den wir haben können, wenn wir wissen: Unser Leben hat in Gott seinen Sinn, unser Leben findet darin seine Erfüllung, dass wir Gottes geliebte Kinder sind.

Die Welt, wie wir sie normalerweise kennen, hat einen solchen Frieden nicht. In der Welt fragt alles nach Leistung und nach Geld, nach Gesundheit und Macht. In der Welt entsteht Unfriede, wenn einer Angst hat, der andere hat’s besser und man selber kommt zu kurz. Unfriede entsteht auch, wenn man Unrecht oder Gewalt erleidet und reagiert darauf wieder mit neuer Gewalt – und oft trifft es dann auch wieder Unschuldige.

Lassen wir uns von Jesus mit Frieden beschenken, den er uns einfach so gibt, weil er uns einfach so liebt, weil wir in seinen Augen unendlich kostbar sind – dann haben wir die Chance, dass Ruhe in unser Herz einkehrt. Erschrecken müssen wir nicht mehr davor, dass unser Leben sinnlos sein könnte, fürchten müssen wir uns nicht mehr davor, dass wir ohne Liebe bleiben könnten.

Wir singen aus dem Lied 131 die Strophe 6:

O Heiliger Geist, o heiliger Gott, verlass uns nicht in Not und Tod. Wir sagen dir Lob, Ehr und Dank allzeit und unser Leben lang. O Heiliger Geist, o heiliger Gott!

Zum Schluss lese ich ein modernes Pfingstgedicht, in dem ganz kurz und knapp der Heilige Geist wie in der Bibel mit dem Wind verglichen wird:

Wind, dich sehn wir nicht, doch du triffst unser Ohr…
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.

Vor dem Abendmahl singen wir das Lied 555, 1-2:

Unser Leben sei ein Fest

Und nun feiern wir an Pfingsten das heilige Abendmahl miteinander, nicht mit Wein, sondern mit Traubensaft, auch wenn wir’s im Lied eben anders gesungen haben. Wer daran teilnehmen will, kommt nach vorn, wenn es so weit ist, die anderen mögen auf ihrem Platz bleiben und gehören auch zu uns dazu. Nach den Einsetzungsworten singen wir das Lied 190.2.

Gott, du bist Liebe, und so bist du Geist. Gott, du bist Trost, und so bist du Geist. Gott du bist Friede, und so bist du Geist. Komm zu uns, Heiliger Geist, und wohne in uns! Lass uns dich in unsere Seele aufnehmen, so wie wir nun das Brot essen und aus dem Kelch trinken. Wir erinnern uns an Jesus, und spüren seine Nähe, wir denken an seinen letzten Abend mit seinen Jüngern und feiern das Heilige Mahl miteinander. Geist Jesu, Geist des Vaters, bleibe bei uns mit deiner Liebe!

Einsetzungsworte und Abendmahl

Gott, dich kann man nicht sehen. Aber Jesus konnte man sehen, bis er starb, bis er auferstand, bis er seinen Platz im Himmel einnahm, eins mit dir, o Gott. Seitdem kann man auch Jesus nicht mehr sehen.

Was ist uns geblieben? Geblieben ist uns der heilige Geist. Den können wir auch nicht sehen, aber wir können ihn – dich – spüren. Du bist in uns, wenn Liebe in uns ist. Wenn Glaube in uns wächst. Wenn Hoffnung in uns aufkeimt. Wenn wir dachten, nichts geht mehr, und auf einmal geht es wieder. Wenn wir am Ende waren, und auf einmal gibt es doch wieder einen neuen Anfang. So lass uns getrost unser Leben führen – geleitet von dir, großer Gott, lieber Herr Jesus, guter Geist! Amen.

Vater unser

Wir singen aus dem Lied 130 die Strophen 3 und 6:

3) Steh uns stets bei mit deinem Rat und führ uns selbst auf rechtem Pfad, die wir den Weg nicht wissen. Gib uns Beständigkeit, dass wir getreu dir bleiben für und für, auch wenn wir leiden müssen. Schaue, baue, was zerrissen und beflissen, dich zu schauen und auf deinen Trost zu bauen.

6) Du süßer Himmelstau, lass dich in unsre Herzen kräftiglich und schenk uns deine Liebe, dass unser Sinn verbunden sei dem Nächsten stets mit Liebestreu und sich darinnen übe. Kein Neid, kein Streit dich betrübe, Fried und Liebe müssen schweben, Fried und Freude wirst du geben.

Abkündigungen

Gott, der Herr, segne euch, und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.

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