Bild: Helmut Schütz

Versehrte Engel

Versehrte Engel – sind sie in der Lage, ihre himmlische Weihnachtsmusik zu spielen und sich schützend für Menschen einzusetzen, die von entsetzlichen Gefahren und vom Tod bedroht sind? Vielleicht können gerade sie am überzeugendsten das Lied vom Frieden auf Erden singen und sogar Menschen verschiedenen Glaubens dazu anleiten, ihre Vorurteile zu überprüfen und ernsthaft miteinander zu reden.

Christus und Caesar

Eine politische Auslegung des Johannesevangeliums, kritisch gelesen.

Nach Lance Byron Richey steht Jesus im Johannesevangelium bewusst den politischen und theologischen Ansprüchen der Römischen Reichsideologie entgegen, so dass eine Entscheidung zwischen Christus und Caesar getroffen werden muss. Leider begreift Richey Jesu messianisches Königtum nicht von der jüdischen Tora her als den Prozess der Befreiung Israels und der Überwindung der Römischen Weltordnung.

Christ and Caesar

A Political Interpretation of the Gospel of John, Critically Recounted.

According to Lance Byron Richey, Jesus as the Son of God in John’s Gospel is set against all political-theological claims of Roman Imperial Ideology. Unfortunately, Richey does not conceive of Jesus’ Messianic kingship from the Jewish Torah as the process of liberating Israel and overcoming the Roman world order.

Weise regiert ein hörendes Herz

Sich einen vollkommenen Herrscher vorzustellen, wie es die Bibel mit Salomo tut, mag ein Traum sein. Es ist ein Traum, sich eine Welt vorzustellen, in der Politikerinnen und Politiker weise regieren, ohne Gewalt und Unterdrückung, und einfühlsam auf die Menschen hören. So ein „Königreich der Himmel“ wäre der kostbarste Schatz, den wir im Acker, der unsere Erde ist, finden könnten.

Christliches Heil für alle Völker oder weltweite Befreiung?

Johannes Beutler vertritt die unter Christen übliche Auffassung, dass Jesus nach dem Johannesevangelium das ewige Heil im Himmel für alle Völker bewirkt hat. Unter Berufung auf Ton Veerkamp ziehe ich in Erwägung, dass der Messias Jesus durch seinen Tod am Kreuz stattdessen Israels Versklavung unter diese Weltordnung überwindet. Sein Ziel ist also Befreiung auf dieser Erde unter dem Himmel Gottes!

Übersehene Perspektiven im Johannesevangelium

„Das Johannesevangelium heute lesen“ – dazu lädt Michael Heymel sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ein. Leider übersieht seine Einführung in die gegenwärtige Johannes-Auslegung die Möglichkeit, das vierte Evangelium befreiungstheologisch zu begreifen, nämlich in seinem Blick auf Israels Wiederherstellung und seine Befreiung von der römischen Weltordnung. Eine solche alternative Johannes-Lektüre hat der im Jahr 2022 verstorbene biblische Theologe Ton Veerkamp vorgelegt.

Der Störenfried

In meiner Betrachtung „Kein Segen für Esau, den Bruder Jakobs?“ bleibt am Ende eine Leerstelle offen – welche Karfreitagspredigt könnte die noch ausstehenden offenen Fragen beantworten? Beeindruckt hat mich ein im „Freigehege“ des „Gießener Anzeigers“ vom heutigen 6. April 2023 zum Karfreitag veröffentlichter Beitrag des Redakteurs Ingo Berghöfer, den ich mit seiner Erlaubnis hier wiedergeben darf. Herzlichen Dank! Helmut Schütz

Bild: Helmut Schütz

Johannes-Blog 3: „Der Abschied des Messias“ (13,1 – 21,25)

Im dritten Teil meines Johannes-Blogs beschäftige ich mich mit den Kapiteln 13 bis 21 des Johannesevangeliums, wie es Hartwig Thyen und Klaus Wengst in ihren wissenschaftlichen Kommentaren und Ton Veerkamp in seiner befreiungstheologischen Lektüre betrachten. Inzwischen ist meine Kommentierung der drei Auslegungen des vierten Evangeliums beendet – und ich bin nach wie vor gespannt auf Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern!…

Bild: Clemens Ronnefeldt

„Ein Augenblick, und ihr werdet mich sehen“

Der zweite Augenblick von Johannes 16,16 ist die Überwindung der herrschenden Gewaltordnung durch die gewaltfrei liebende Solidarität des Messias Jesus. Um das begreifen zu können, war für mich die Entschlüsselung von sieben Indizien wichtig, die ich im biblischen Text und in einem Friedensinterview mit Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund fand.