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Brief und Siegel

Dass ich auf Gott vertrauen kann, ist nicht meine eigene Leistung, das ist mir geschenkt. Und wenn ich vertrauen kann, bin ich es, der Gottes Wahrheit verbürgt. Ich darf, bildlich gesprochen, das Siegel sein, mit dem Gott Briefe versiegelt – Briefe an Menschen, denen ich begegne.

Ein mit einem sternförmigen Siegel versiegelter Briefumschlag
Ein versiegelter Briefumschlag (Bild: Clker-Free-Vector-ImagesPixabay)
direkt-predigtAbendmahlsgottesdienst am 1. Christfesttag, den 25. Dezember 2000, um 10.00 Uhr in der evangelischen Pauluskirche Gießen

Guten Morgen, liebe Gemeinde!

Ich begrüße Sie herzlich im Gottesdienst mit dem Bibelwort für das Weihnachtsfest aus dem Johannesevangelium, Kapitel 1, Vers 14:

„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“

Nicht leere Worte hat Gott zu bieten, sondern sein Wort an uns ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Einer, der uns abholt in unserer Verlorenheit und Einsamkeit, in unserer Schuld und Angst. Einer, der uns den Himmel aufschließt und erfülltes Leben schenkt.

Wir feiern dieses Geschenk Gottes an uns, indem wir sein Wort hören und durchdenken – und auch, indem wir anbeten und lobsingen. Wir beginnen mit dem Lied 27: Lobt Gott, ihr Christen alle gleich!

1) Lobt Gott, ihr Christen alle gleich, in seinem höchsten Thron, der heut schließt auf sein Himmelreich und schenkt uns seinen Sohn, und schenkt uns seinen Sohn.

2) Er kommt aus seines Vaters Schoß und wird ein Kindlein klein, er liegt dort elend, nackt und bloß in einem Krippelein, in einem Krippelein.

3) Er äußert sich all seiner G’walt, wird niedrig und gering und nimmt an eines Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding, der Schöpfer aller Ding.

4) Er wechselt mit uns wunderlich: Fleisch und Blut nimmt er an und gibt uns in seins Vaters Reich die klare Gottheit dran, die klare Gottheit dran.

5) Er wird ein Knecht und ich ein Herr; das mag ein Wechsel sein! Wie könnt es doch sein freundlicher, das herze Jesulein, das herze Jesulein!

6) Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis; der Cherub steht nicht mehr dafür. Gott sei Lob, Ehr und Preis, Gott sei Lob, Ehr und Preis!

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Es gibt viele Bilder, die uns den Sinn der Weihnachtsbotschaft vor Augen malen. Heute betrachten wir dieses Bild: „Heut schließt er wieder auf die Tür“. Der Himmel bleibt uns nicht verschlossen! Das Paradies wird neueröffnet!

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Adam und Eva verscherzen sich das Paradies. Das ist eine alte Geschichte, nicht weil sie zufällig ein allererstes Menschenpaar betrifft, sondern weil es die Geschichte von uns allen ist. Ich, Adam, du, Sie, wir alle, Eva und Adam, wir fallen aus dem Paradies, indem wir Sünde tun. Wir tun Sünde, wenn wir losgelöst leben von Gott, dem wir alles verdanken. Wenn wir zu stolz sind, um Liebe anzunehmen, oder zu unaufmerksam, um sie weiterzuverschenken. Wenn wir – als Opfer und Zuschauer verstrickt in die Schuld und Sünde der Welt – doch auch Täter sind. Wir rufen voll Angst oder auch voll Vertrauen zu dir:

Herr, erbarme dich! „Herr, erbarme dich, Christe, erbarme dich, Herr, erbarm dich über uns!“

Ein neuer Adam musste geboren werden, der mir Adam, dir, Ihnen, uns allen, Eva und Adam, das Paradies wieder aufschließt. Ein neuer Adam wird geboren, Jesus, das Christkind. Was uns unmöglich ist, den Zugang zu Gott wiederherzustellen – das schafft Gott selbst, Gott in Menschengestalt – Gott, der als Baby zur Welt kommt.

Lasst uns Gott lobsingen! „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende“.

Der Herr sei mit euch „und mit deinem Geist.“

Gott, wo ist die Tür zum Paradies? Es ist die Tür zu einem Stall, dort liegt ein Kind, in Windeln gewickelt. Wo ist die Tür zum Paradies? Es ist das Gesicht des Christuskindes, in dem wir das Ebenbild Gottes wiedererkennen. Wo ist die Tür zum Paradies? Es ist unser Herz – hilf uns, diese Tür zu öffnen für dich, Jesus Christus, unseren Herrn. „Amen.“

Wir hören die Lesung aus dem Weihnachtsevangelium nach Lukas 2, 7-20:

7 Maria gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.

9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.

10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;

11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seiner Gnade.

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.

19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Halleluja. „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Glaubensbekenntnis

Wir singen das Lied 54:

Hört, der Engel helle Lieder
Gott gebe uns ein Herz für sein Wort und Worte für unser Herz. Amen.

Wir hören den Predigttext aus dem Johannesevangelium 3, 31-36:

31 Der von oben her kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über allen

32 und bezeugt, was er gesehen und gehört hat; und sein Zeugnis nimmt niemand an.

33 Wer es aber annimmt, der besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.

34 Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß.

35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.

36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Liebe Gemeinde!

Weihnachten ist ein wunderbares Fest – davon wissen viele Menschen etwas, wenn sie in dieser Zeit aus dem Alltag heraustreten und sich etwas vom Zauber der Weihnacht bewahren möchten. Leuchtende Lichter auf Weihnachtsmärkten und in den Fenstern, geschmückte Bäume und Tannenzweige, selbst die Weihnachtsmelodien in den Kaufhäusern geben etwas wieder von dieser Sehnsucht nach dem Wunder der Weihnacht.

Natürlich sind all die schönen oder auch kitschigen Weihnachtsbräuche nur ein schwacher Hinweis auf das eigentliche Wunder, das wir am Weihnachtsfest feiern. Aber vielleicht ist es durchaus angemessen, dass unsere Art, Weihnachten zu feiern, so gebrochen erscheint, immer im Zwiespalt und immer in der Gefahr, nur noch leere Form ohne Inhalt zu sein.

Denn das eigentliche Wunder, das an Weihnachten geschehen ist, war und ist und bleibt immer unfassbar für uns Menschen: Dass sich Himmel und Erde berühren, dass der Himmel den Menschen offen steht.

Den Worten Jesu im Johannesevangelium ist es anzumerken, wieviel Mühe es kostet, dieses Wunder in menschliche Worte zu fassen. Er wiederholt sich. Er spricht von dem, der von oben kommt und über allen ist, der vom Himmel kommt und über allen ist. Er sagt: Wer von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde. Oben ist oben und unten bleibt unten – daran ist eigentlich nicht zu rütteln.

Jesus scheut hier nicht einmal davor zurück, sich zu widersprechen: In einem Satz sagt er, dass niemand den Mann ernst nimmt, der vom Himmel kommt und als Augenzeuge vom Himmel berichtet: „Sein Zeugnis nimmt niemand an.“ Und im nächsten Satz erwähnt er dann doch Menschen, die sich davon angesprochen fühlen: „Wer es aber annimmt…“

Es ist menschenunmöglich, angerührt zu werden von einem Wort aus der Höhe Gottes. Wenn es trotzdem geschieht, geschieht in der Tat ein Wunder. Doch warum ist Weihnachten eine unmögliche Erfahrung?

Erstens: es gibt keinen unmittelbaren Zugang zu Gott für uns Menschen. Schon für unseren Verstand ist Gott zu groß – wir begreifen ja nicht einmal unsere Welt in ihrer unermesslichen Größe. Aber statt das einfach hinzunehmen, kann unser Verstand auch behaupten: Es gibt keinen Himmel und keinen Gott, nur der Zufall regiert. Diesen Schluss kann unser Verstand daraus ziehen, dass es in der Tat keine Beweise für Gottes Existenz gibt. Allerdings vergisst unser Verstand dabei gern eine Kleinigkeit: es gibt auch keinen Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt. Letzten Endes ist die Frage nach Gott keine Frage des Verstandes, sondern der Seele – das heißt des Glaubens.

Doch zweitens: unsere Seele ist erst recht von sich aus unfähig, Gott zu erkennen. Wir sehnen uns zwar nach sinnvollem Leben, aber Angst hält uns gefangen: Angst vor den Abgründen des Lebens – vor dem Tod, vor dem Absturz ins Nichts, vor Leid, Unrecht und Demütigung, die uns zugefügt werden, vor dem eigenen Scheitern, vor eigener Schuld, die wir selber nicht entschuldigen können. Wir Menschen neigen daher dazu, Gott verantwortlich zu machen – er ist schuld! er hat uns so gemacht! er lässt das Unrecht zu! oder – vielleicht ist er gar nicht da!

Nun ist 2000 Jahre lang die Botschaft von Christus in der Welt. Hat er nicht recht behalten? „Sein Zeugnis nimmt niemand an.“ Die Welt ist durch 2000 Jahre Christentum nicht von Leid und Krieg befreit worden – im Gegenteil, Streitigkeiten gerade um die Religion, Gewalt gerade in Glaubensfragen sind an der Tagesordnung.

Weihnachten ist also unmöglich, wenn wir auf menschliche Möglichkeiten sehen. Auch auf die Religionen, sogar auf unsere eigene. Und trotzdem geschieht Weihnachten, ohne unser Zutun. Da wird ein Kind geboren. Ein Kind auf der Erde, das von oben her kommt. Es hat einen Geist in sich, den sonst niemand in sich trägt. Es hat Augen und Ohren für Dinge, die sonst niemand sieht und hört, und legt davon Zeugnis ab vor allen Menschen. Dieser Mensch sieht den Himmel offen. Christus, als Augenzeuge Gottes, schließt den Himmel auf.

Aber wo passiert das? Ich war selber überrascht zu sehen, dass das – in uns, in Ihnen, in mir passiert!

Wenn niemand etwas wissen will vom Gottessohn, wenn niemand wirklich auf ihn hört und seinem Beispiel folgt, dann ist es ein Wunder, wenn doch jemand ein offenes Ohr und ein offenes Herz bekommt für das, was Gott uns sagt durch seinen Sohn, für das, was der Sohn uns sagt von Gott.

33 Wer dieses Zeugnis aber annimmt, der besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.

Dieser kleine Satz beschreibt wahrhaftig ein Wunder. Dass ich auf Gott vertrauen kann, ist nicht meine eigene Leistung, das ist mir geschenkt. Und wenn ich vertrauen kann, bin ich es, der Gottes Wahrheit verbürgt. Ich darf, bildlich gesprochen, das Siegel sein, mit dem Gott Briefe versiegelt – Briefe an Menschen, denen ich begegne. Das gilt für mich, nicht weil ich Pfarrer bin, nicht weil ich fromm bin. Es gilt, weil und soweit ich Vertrauen zu Gott habe. Und genauso gilt das für uns alle – Menschen können Gott begegnen, indem sie uns begegnen und spüren, wie wir auf Gott vertrauen, wie wir aus Barmherzigkeit leben.

Das Zeugnis annehmen – auf Griechisch klingt da noch mehr mit: Zeugnis heißt „martyrion“. Es kommt vor, dass Menschen auch ein Martyrium, einen Leidensweg, auf sich nehmen müssen, wenn sie für den Gottessohn Zeugnis ablegen wollen. Jesus hat es selbst erfahren, auch viele seiner Jünger. Kein Wunder, dass es so ist, denn vieles, was Jesus von Gott sagt, steht quer zu dem, was wir für selbstverständlich halten: seine Feindesliebe, seine Begnadigung der größten Sünder, sein Zuspruch, dass unser Leben auch dann seinen Sinn behält, wenn wir am Ende sind, seine Zumutung, dass wir Gutes tun sollen, obwohl wir Sünder sind.

Weihnachten ist also letzten Endes die schlichte Einladung, auf Jesus zu vertrauen, weil er der Gottessohn ist. Er ist das nicht durch eine merkwürdige Art biologischer Vaterschaft Gottes, sondern weil er ihm Anteil gibt an seinem ganzen Geist, weil er ihn lieb hat, weil er ihm alles in die Hand gibt:

34 Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß.

35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.

Hat aber Jesus alles in der Hand, er, der Gottes ganze Liebe in sich trägt – dann steht auch uns der Himmel offen. Vertrauen allein genügt, Offenheit für Liebe. Unsere Hände können leer sein, unsere Seele ausgebrannt – und Gott füllt die leeren Hände, lässt die Seele auftanken, schenkt uns ein Aufatmen, eine neue Chance, ewiges Leben.

So schließt Jesus seine Rede über Gottes Sohn:

36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Es gibt Christen, die haben Schwierigkeiten mit den Worten „Glauben“ und „Gehorsam“. Oft werden diese Worte missverstanden.

„Glaube“ ist kein Fürwahrhalten merkwürdiger Dinge aus der Bibel, sondern ein Vertrauen, ein Sich-Einlassen auf die Liebe eines Gottes, der uns zuliebe sogar den Leib und die Seele eines Menschen annimmt.

Und „Gehorsam“ ist keine blinde Unterwerfung unter einen Diktator-Gott, sondern ein Hören auf Jesus, der uns ruft, ihm nachzufolgen. Macht es wie ich, probiert ein Leben aus wie ich, im Vertrauen auf den Gott, der alles schenkt, was Menschen brauchen.

Wer das nicht hört, wer auf diesen Jesus nicht vertraut, der bleibt unter dem, was die Bibel den Zorn Gottes nennt. Und dieser Zorn ist nicht der Vernichtungswille eines himmlischen Tyrannen. Der Zorn Gottes ist die Seite Gottes, die man sieht, wenn man ihm nicht vertrauen kann. Das erzählt die Bibel auf ihren ersten Seiten in der Geschichte von Eva und Adam, die den Einflüsterungen der Schlange glauben, dass Gott ihnen nicht einmal genug zu essen gönnt. Und – wie gesagt – Adam und Eva sind wir alle. Jesus ließ erkennen, dass sich am Grunde des Zornes Gottes eine tiefe Liebe und eine tiefe Trauer verbirgt – die Tränen Gottes über Menschen, die er liebt und die in ihr eigenes Unglück rennen. Nichts ist Gott lieber, als das Wunder zu erleben, dass wir zu ihm umkehren. Dann steht uns der Himmel offen, dann erleben wir nicht mehr seinen Zorn, sondern seine Liebe – für immer. Amen.

Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben. Amen.

Wir singen das Lied 38:

Wunderbarer Gnadenthron

Am heiligen Christfest dürfen wir uns nun noch einmal anders anrühren lassen vom Geheimnis der Menschwerdung Gottes. Wir essen das Brot und haben Anteil an Christi Leib, viele Glieder an einem Leib. Wir trinken aus dem Kelch und haben Anteil an Christi Opfer für uns, das uns den Himmel öffnet.

Gott, nimm von uns, was uns von dir trennt: unser Misstrauen gegen dich, unsere Angst davor, uns fallen zu lassen in deine Liebe, unseren Stolz, mit allem auf uns allein gestellt fertig werden zu müssen. Lass uns an der Krippe Jesu still werden und vor dich bringen, was unsere Seele belastet:

Beichtstille

Wollt Ihr Gottes Liebe und Vergebung annehmen, so sagt laut oder leise oder auch still im Herzen: Ja!

Auf euer aufrichtiges Bekenntnis spreche ich euch die Vergebung eurer Sünden zu – im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Der Herr sei mit euch. „Und mit deinem Geiste.“

Die Herzen in die Höhe! „Wir erheben sie zum Herren.“

Lasset uns Dank sagen dem Herrn, unserem Gott. „Das ist würdig und recht.“

Würdig und recht ist es, dich, den Vater im Himmel, zu erkennen in deinem Sohn. Du hast ihm deinen Geist geschenkt, nicht nur einen mäßigen Anteil davon, sondern deine Liebe ganz und gar. Und er hat sie weiterverschenkt, ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben, damit wir leben können. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn, und wir preisen dich, Heiliger Gott:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll. Hosianna in der Höhe. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Vater unser und Abendmahl

Wir singen das Lied 44, das zu einem Weihnachtsgottesdienst eigentlich fast immer dazu gehört:

1) O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: freue, freue dich, o Christenheit!

2) O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: freue, freue dich, o Christenheit!

3) O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: freue, freue dich, o Christenheit!

Abkündigungen

Danke, Gott, für das Wunder, das du an Weihnachten vollbracht hast: dass in dieser Welt Vertrauen und Liebe möglich sind, weil du in Jesus selber auf die Welt gekommen bist.

Danke, Gott, dass du einer von uns geworden bist und uns niemals allein lässt.

Danke, Gott, dass du uns zumutest, als deine Kinder in der Welt zu leben, als Menschen, die Jesus nachfolgen, liebevoll, einsatzfreudig, barmherzig mit uns selbst und mit anderen.

Danke, Gott, dass der Himmel nicht mehr verschlossen ist, kein abgesperrter Container, keine geschlossene Gesellschaft nur für besondere Menschen.

Danke, Gott, dass wir alle dazugehören, dass wir eingetragen sind in die Liste der Himmelsbewohner, schon hier auf Erden und erst recht einmal in der Ewigkeit.

Und wir bitten dich, Gott, lass uns dieses Wunder annehmen in unserem eigenen Leben. Uns ist es nicht möglich, das zu bewerkstelligen, aber dir ist nichts unmöglich. Lass uns dir vertrauen!

Insbesondere bitten wir dich heute für ein verstorbenes Gemeindemitglied… . Auch für sie ist die Himmelstür aufgeschlossen, du nimmst sie auf in dein himmlisches Reich. Steh den Angehörigen bei mit deinem Trost und lass auch sie in ihrem Leben deine Wunder erleben. Amen.

Geht mit Gottes Segen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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