…In einem musikalischen Gottesdienst, den Helene Weiss an ihrer Harfe mitgestaltet, predige ich über das Gebet – das ganz persönliche Gebet – das Geheimnis des Glaubens an Jesus Christus – und unsere Rede gegenüber den Menschen „draußen“: sie soll freundlich und mit Salz gewürzt sein.
Die Briefe an die Kolosser und Epheser
Die beiden Briefe an die Gemeinden in Kolossä und Ephesus haben einen besonderen Stil und werden von vielen Bibelwissenschaftlern nicht auf Paulus selbst zurückgeführt. Entstanden sind sie wohl zwischen den 70er und 90er Jahren des 1. Jahrhunderts.…
Ehe-Bande in den Fesseln der Liebe
Die wörtliche Übersetzung des Trauspruchs für diese Hochzeitspredigt regt mich zu unsinnig erscheinenden Gedanken an: Ist die Liebe in der Ehe eine Fessel, ein Strick, eine Bindung, mit der man jede individuelle Freiheit aufgibt? Ist die Ehe eine Bande, die sich zu heimtückischen Verschwörungen zusammenschließt?
Sich manchen Streit einfach „schenken“ können
…Im griechischen Urtext des Trauspruchs stehen nicht die normalen Wörter für Vergebung und Schuld. Statt „vergeben“ steht ein Wort, das „geben“ oder „schenken“ bedeutet, und statt „Schuld“ ein Wort, das so viel meint wie „Vorwurf“ oder „Beschwerde“. Ob man sich manchen Streit also nicht vielleicht einfach „schenken“ kann?
Freundlich und herzlich an der Liebe arbeiten
Im griechischen Urtext des Trauspruchs ist das Miteinander-freundlich-Sein ein Sich-Gut-Sein, das niemals die Grenzen des anderen überschreitet. Und in der Herzlichkeit geht es darum, achtsam auf die eigenen Bauchgefühle und die Signale des Partners zu achten. Bei all dem leben wir von Vergebung und können einander vergeben.
„Ihr seid von Gott geliebt, seine auserwählten Heiligen“
…Ein ganzer Abschnitt aus dem Kolosserbrief ist der Trautext für ein Ehepaar. Wenn wir wissen: Ich bin von Gott geliebt, dann bekommt unser ganzes Leben ein anderes Vorzeichen. Aus dem krummen Holz, aus dem wir Menschen geschnitzt sind, macht Gott sich seine Heiligen – Menschen mit aufrechtem Gang – fähig zu Verantwortung und Liebe.
„Zieht die Liebe an!“
…Warum ist es notwendig, Liebe anzuziehen? Adam und Eva, dieses Urbild der Partnerschaft, so wie wir Menschen von Gott gewollt und geschaffen wurden, sie brauchten noch keine Kleidung, sie waren ohne Scham oder Stolz einander in vertrauensvoller Liebe zugetan, bis sie unter die Herrschaft der Angst gerieten und mit dem Gottvertrauen auch eine Liebe verloren, die selbstverständlich einfach da ist.
„Ertragt einander in Liebe!“
…Nach dem Trauspruch aus dem Epheserbrief geht es in einer Ehe auch darum, einander zu ertragen – in Demut, Sanftmut und Geduld. Demut erkennt eigene Grenzen und reagiert zurechthelfend auf Fehler des anderen. Sanftmut ist eine Stärke, die von innen kommt. Und das Stichwort Geduld erinnert daran, dass man in einer Ehe einander auch Zeit lassen muss.
„Geht zärtlich miteinander um und sorgt füreinander!“
…Zärtlich miteinander umgehen und füreinander sorgen, das ist für die Straße Ihrer Ehe wichtig. Hinzu kommt ein Vertrauen, das Sie nach einigen Enttäuschungen erst wieder lernen mussten, eine Ehrlichkeit, die auch eigene Fehler und Fehltritte nicht verschweigt.
„Euer Leben ist in Gott versteckt“
…Gott formt uns zu seinem Ebenbild, indem wir seinen Geist der Liebe in uns einlassen. Alles in uns, was ohne den alten Menschen leer erscheint, will Gott erfüllen. So finden wir uns in Gott in uns selbst. Wir sind kostbarer und liebenswerter, als wir dachten, müssen uns nicht selbst erlösen. Gott füllt unsere leeren Herzen und Hände mit seiner Liebe.