…Wenn man nichts mehr tun kann, schreibt die „BILD“-Zeitung in dicker Balkenüberschrift: „Jetzt hilft nur noch beten.“ Eigentümlich, wenn man nur in Not mit Gott spricht, aber Glück nicht mit ihm teilt. Gott ist nicht so engstirnig, sich einem solchen Beter zu verschließen. Aber manche können in der Not nicht beten, weil sie es in guten Tagen nicht gelernt haben.
Paulus erfährt Freude im Leiden
…Dem Paulus geht es dreckig im Gefängnis. Doch er beklagt sich nicht darüber. Wer sich für Jesus und die Kirche einsetzt, muss mit dem Widerstand von Menschen rechnen, die sich ihre Macht oder ihre Weltanschauung von Christus nicht aus der Hand nehmen oder sich ihr Geschäft von Jesus nicht verderben lassen wollen.
Unser Gott ist ein befreiender Gott
…Gott will uns zu aufrechten Menschen machen und nicht zu Duckmäusern. Gott will uns unsere Sünde nicht bewusst machen, um uns zu erniedrigen, sondern um alle Sünde, alles, was uns eigentlich von Gott trennt, auszuräumen. Dann erst können wir aufrecht vor Gott stehen, ihm gegenüber, und uns von ihm mit neuen Aufgaben betrauen lassen, die er uns zutraut.
Christi Wort will bei uns wohnen
…Ich nehme mich wahrscheinlich häufig zu wichtig, indem ich denke: wenn ich etwas nicht tue, dann tut es keiner. Stellen wir uns das doch einmal vor: Das Wort Christi wohnt bei uns. Jeden Tag. Jede Stunde. Christus trägt uns. Wir sind nicht diejenigen, die die Last der ganzen Welt tragen müssen. Nicht einmal unsere eigene Verantwortung müssen wir allein tragen.
Gott des Friedens, nicht der Unordnung
…Ein Gott, der nur ein Gott der Ordnung wäre, könnte nicht vergeben. Ein Gott des Friedens bringt auch die wieder zurecht, die von der Ordnung abgewichen sind. Gottes Zorn über das Böse ist größer als unserer; er lässt keine Entschuldigung gelten; aber auch seine Vergebung ist größer: Wo wir einen Menschen schon für verdorben halten, gibt Gottes Liebe nicht auf.
Mit Christus auferstehen – schon in diesem Leben!
…Gott befreit uns aus einem Leben wie im Grab, in dem „ich Ruh und Frieden hab“. Er lacht uns an und schüttelt den Kopf: „Wie seid ihr doch so verliebt in den Tod!“ Er macht uns Mut, bewusst zu leben, zu lieben, und um der Liebe willen uns auch zu verändern und Unruhe in Kauf zu nehmen.
„Werdet stark!“ Nicht: „Reiß dich zusammen!“
…Gerade wer auch seine schwachen Seiten wahrnimmt, dem gilt dieser Aufruf: „Werdet stark!“ Holt euch eure Kraft aus dem Glauben an Jesus! Die Waffen Gottes verletzen und töten nicht, sie helfen im Kampf nicht gegen Menschen, sondern gegen die unsichtbaren, bösen Mächte, die Menschen in ihrer Gewalt haben.
Wie komme ich aus meiner Haut heraus?
…Ich kann nicht aus meiner Haut heraus. Ehrlich zueinander sein, ja: aber kann ich vertrauten Menschen meine Gefühle und Wünsche wirklich preisgeben? Arbeiten und Geld verdienen, ja: aber dann auch noch Teilen mit den Armen der Erde? Nicht schlecht über andere reden, ja: aber für jeden ein gutes Wort finden, das ihm weiter hilft? Ist das nicht eine große Überforderung?
„Wach auf! Steh auf vom Tod!“
…Aus dem Schlaf der Sicherheit aufgerüttelt zu werden, kann eine unangenehme Erfahrung sein. Können wir es lernen, wie kleine Kinder jeden neuen Tag mit Spannung und Entdeckerfreude zu erwarten? Christus als unsere Sonne weckt uns auf aus vielerlei Arten des Todes.
Pluralismus in der Gemeinde?
…Der Dank dafür, mit allen Fehlern, die eine menschliche Gemeinschaft an sich hat, von Gott angenommen zu sein, führt uns an die Seite der Traurigen und Verlassenen, der schlecht Weggekommenen und Benachteiligten in unserer Welt. Hier entscheidet sich, ob die Gemeinde in Wahrheit ihrem Herrn folgt.