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Jesus – Freude in Person

Glücklich ist, wer auch im Fasching unbeschwerte Freude erlebt. Wer nur „Feuchtfröhlichkeit“, Schadenfreude und Galgenhumor kennt, hat vielleicht eigentlich nichts zu lachen. Unsere Freude ist jemand, der uns liebt. Jesus hat ansteckende Liebe und Freude verbreitet. In dieser Freude ist Trotz enthalten, ein Mut, erschreckenden Tatsachen ins Auge zu sehen und nicht aufzugeben.

Strahlend fröhliche Fastnachtsmaske
Unbeschwerte Fastnachtsfröhlichkeit? (Bild: knospenknackerPixabay)
direkt-predigtGottesdienst in der Fastnachtszeit an den Sonntagen Sexagesimä, 26. Februar 1984, in Weckesheim und Reichelsheim und Estomihi, 4. März 1984, in Beienheim, Heuchelheim und Dorn-Assenheim
Glockenläuten – Instrumentalvorspiel

Ich begrüße Sie und Euch alle herzlich im Gottesdienst am Sonntag Sexagesimä! Es ist ein Sonntag mitten in der sogenannten Fastnachtszeit. Früher hatte „Fast-Nacht“ ja einmal einen religiösen Sinn gehabt: es war die Zeit vor dem Fasten, vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern, in der des Leidens und Sterbens Jesu Christi gedacht wurde. Vor dieser ernsten Zeit des Verzichtens und der tiefreligiösen Besinnung nahm man sozusagen einen ausgelassenen und fröhlichen Abschied auf Zeit von allem, was Lust und Spaß bereitete. Im Ausdruck „Karne-val“ ist dieser Abschied enthalten, er heißt übersetzt: „Fleisch, leb wohl!“ Viele haben heute ihren Spaß an der Fassenacht, am Fasching, am Karneval oder wie diese Zeit immer genannt wird, andere haben ihre Schwierigkeiten mit dieser Art Fröhlichkeit. Ich möchte heute im Gottesdienst einmal der Frage nachgehen, wie wir es als Christen mit der Ausgelassenheit und Fröhlichkeit und Freude halten können.

In Reichelsheim haben wir darüber hinaus noch einen anderen Grund zum Feiern: denn heute im Gottesdienst werden zwei junge Menschen getauft, ein Mädchen von vier Jahren und ein Konfirmand von 14 Jahren. So begrüße ich besonders … aus Dorn-Assenheim mit ihrer Familie und ihrer Patin und … mit seiner Familie!

Lied Beiheft 729, 1-6 (EG 334): Danke für diesen guten Morgen
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Der Apostel Paulus spricht (Römer 12, 15):

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!

Kommt, lasst uns anbeten! Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war von Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Herr, unser Gott, wir sind hier im Gottesdienst und wollen uns von dir beschenken lassen – mit deinem Wort, mit deinem Trost, mit deiner Zurechtweisung, mit deiner Ermutigung, mit deiner Freude. Wir sind hier mit ganz unterschiedlichen Gefühlen und Stimmungslagen, und du nimmst uns an, so wie wir sind: gut gelaunt oder deprimiert, von Sorgen beladen oder innerlich gelassen, aufgeregt oder ruhig, mit einem Groll im Herzen oder mit viel Vertrauen zu den Menschen, Vor dir brauchen wir unsere Probleme nicht zuzudecken; wir brauchen uns nicht zu verstecken hinter einer Maske, weder hinter falscher Fröhlichkeit noch hinter einer *coolen* Haltung. Mach uns aufgeschlossen für das, was in anderen Menschen vorgeht, mach uns offen für echte Freude! Wir bitten dich durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

Wir hören die Schriftlesung aus dem Evangelium nach Lukas 19, 1-10:

1 Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch.

2 Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich.

3 Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt.

4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen.

5 Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren.

6 Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.

7 Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt.

8 Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.

9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn.

10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren, Halleluja!

Lied EKG 293, 1-3 (EG 396):

1. Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu, meine Zier: Ach, wie lang, ach lange ist dem Herzen bange und verlangt nach dir! Gottes Lamm, mein Bräutigam, außer dir soll mir auf Erden nichts sonst liebers werden.

2. Unter deinem Schirmen bin ich vor den Stürmen aller Feinde frei. Lass den Satan wettern, lass die Welt erzittern, mir steht Jesus bei. Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, ob gleich Sünd und Hölle schrecken, Jesus will mich decken.

3. Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu! Tobe, Welt, und springe; ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh. Gottes Macht hält mich in Acht, Erd und Abgrund muss verstummen, ob sie noch so brummen.

Gnade und Friede sei mit uns allen von Gott, unserem Vater, und Jesus Christus, unserem gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Amen.

Als Text zur Predigt hören wir einen Satz des Apostels Paulus aus dem Brief an die Römer 12, 15:

Freut euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Weinenden!

Liebe Gemeinde!

Als am letzten Sonntag in unserem Reichelsheimer Sälchen Gottesdienst war, haben einige Gottesdienstbesucher verwundert die Köpfe gehoben, denn der Raum war für die Faschingsfeier der Kinder und der Frauenkreise schon geschmückt gewesen. Faschingsgirlanden und Luftschlangen in einem Saal, wo Gottesdienst gefeiert wird – daran muss man sich erst gewöhnen. Traditionell hat es Gottesdienst mehr mit den stilleren, ernsteren Gefühlen zu tun und weniger mit der fröhlichen Ausgelassenheit oder auch einer lauten Kundgabe des Schmerzes oder der Klage. Und für die meisten Gottesdienstteilnehmer, die dem Gottesdienst in Ruhe folgen wollen, wirkt es schon störend, wenn geflüstert wird zwischen den Konfirmanden, denen wiederum die Zeit des Stillsitzens und Zuhörenmüssens oft zu lang wird.

Während ich darüber nachdenke, merke ich, wie schwierig es ist, zu erreichen, dass sich hier jeder sagen kann: Ich gehöre dazu! Ich will einmal Vermutungen anstellen. Jemand von Ihnen sucht vielleicht am Sonntagmorgen einfach etwas Ruhe, möchte in einer besinnlichen Stunde zum Teil Vertrautes, zum Teil Neues von Gottes Wort hören, mag sein, um mit sich und der Welt und mit Gott ins Reine zu kommen. Ein anderer ist vielleicht vor allem deshalb im Gottesdienst, weil er als Konfirmand alle 14 Tage daran teilnehmen soll. Manches interessiert ihn wohl, aber die Form des Gottesdienstes insgesamt spricht ihn wenig an. Ein Dritter ist vielleicht nach langer Zeit wieder einmal im Gottesdienst und fühlt sich im Grunde fremd hier. Da gibt es etwas, das ihn innerlich anrührt, aber er schiebt schnell die Vorstellung von sich fort, er könnte wirklich ganz dazu gehören. Die Wahrheit ist, und die möchte ich allen dreien sagen: alle gehören dazu, jeder ist hier im Gottesdienst mit dem gleichen Recht, jeder von uns sollte auch jeden anderen hier mit dem Bewusstsein anschauen: Auch du gehörst zu dieser Gemeinschaft. Auch du, den ich nicht verstehe. Auch du, über den ich mich ärgere. Auch Sie, den ich gar nicht kenne. Sie, die Sie fröhlich sind. Sie, der Sie traurig sind. Und wer meint, es sollte im Gottesdienst viel öfter mal anders sein als gewöhnlich, der kann sich dafür einsetzen oder einfach mit mir darüber reden. Schade ist es, wenn er einfach – Kirche abhakt und wegbleibt.

Als ich beim Predigtschreiben bis hierher gekommen war, dachte ich mir: Meine Güte, wie weit bin ich abgeschweift von dem, was ich eigentlich sagen wollte! Ich wollte nachdenken über Fastnacht und Freude und Fröhlichkeit und bin gelandet beim Dazugehören im Gottesdienst.

Doch da denke ich plötzlich: Hoppla – besteht da nicht ein Zusammenhang? Geht es vielleicht anderen Leuten mit dem Gottesdienst so wie mir z. B. in diesem Jahr mit Faschingsfeiern? Manchmal habe ich mich auf Karnevalsfeiern schon sehr amüsiert, aber im Augenblick steht mir gar nicht der Sinn danach. Warum nicht? Ich nehme mir dafür nicht die Zeit, weil diese Art Geselligkeit für mich zur Zeit nicht so wichtig ist, weil ich mit Freunden zur Zeit besser anders vergnügt zusammen sein kann, weil ich befürchte, ich würde innerlich gar nicht dazugehören. Nun kann man sehr schlecht Faschingsfeiern und den Gottesdienst miteinander vergleichen. Ich möchte es trotzdem einmal tun. Nur unter dem Gesichtspunkten: 1. Warum nimmt sich jemand Zeit dafür? und 2. Welche Art von Freude erlebt er da?

In der Fastnacht einmal unbeschwert tanzen und lachen und fröhlich sein zu können, ist schon ein guter Grund, mitzufeiern. Mal über seine eigenen Schwächen lachen zu können, neue Freunde kennenzulernen, sich in Verkleidung einmal anders zu geben als sonst – das sind weitere Chancen der närrischen Zeit. Dabei will ich niemandem den Spaß verderben.

Allerdings hat die Fastnachtsfröhlichkeit auch Grenzen und Gefahren. Sie deckt oft nur oberflächlich zu, dass jemand sich im Grunde einsam fühlt; dass er mit seinen eigenen Schwächen und Hemmungen nicht fertig wird. Der Alkohol hilft beim Zudecken der unangenehmen Dinge des Alltags. Wenn er dazu benutzt wird, ist die Fröhlichkeit, die herauskommt, eine entweder lächerliche oder todtraurige Angelegenheit. Nicht in Ordnung ist es auch, wenn manche Hemmung fallen gelassen wird, wofür man sich bei klarem Kopf schämen würde. Oft grenzt Faschingsvergnügen auch an Schadenfreude – wenn man über die Fehler der anderen lacht, um über sich selbst nicht nachzudenken. Es gibt aber auch Schadenfreude über sich selbst: ich mach halt immer wieder die gleichen dummen Sachen, ich bin halt so, hahaha! Das ist der Galgenhumor, der mit dem echten Humor so viel zu tun hat wie der Tod mit dem Leben.

Glücklich ist also der, der auch bei Faschingsvergnügungen wirklich unbeschwerte Freude erlebt. Aber was ist mit dem, der sich mit oberflächlicher Fröhlichkeit, mit der sogenannten „Feuchtfröhlichkeit“, mit Schadenfreude und Galgenhumor begnügt? Tut er es, weil er meint, dass es für ihn eigentlich nichts zu lachen gibt?

Ich komme nun zum anderen Teil des Vergleichs. Warum nimmt sich jemand Zeit für den Gottesdienst und welche Art Freude erlebt er hier?

Gibt es denn hier etwas zu lachen? Kommt man denn hierher, um sich zu freuen? Kommt man aus Interesse oder um Spaß zu haben? Leider scheinen wir unsere Gottesdienste oft mehr als Pflichterfüllung anzusehen. Ich müsste mal wieder hingehen – schade, dass nur so wenige kommen – früher war der Besuch noch besser, da war es üblich, dass aus jedem Haus einer zur Kirche ging. Wenn der Kirchgang nur eine lästige Pflicht ist – ja, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, dass Faschingsfeiern attraktiver sind als Gottesdienste.

Dach ich bin davon überzeugt, dass wir im Gottesdienst viel bekommen können, jeder einzelne von uns. Vielleicht nicht jeden Sonntag. Vielleicht nur, wenn wir uns beständig auf diesen Dienst Gottes an uns einlassen. Vielleicht aber auch einmal in einer blitzartigen Einsicht. Im Lied haben wir es vorhin gesungen, was wir hier bekommen können: „Jesu, meine Freude“. Die Freude, die wir hier erfahren können, hängt mit einer Person zusammen, mit Jesus Christus.

Können Sie das begreifen? Könnt ihr das verstehen? Dass eine Person unsere Freude sein kann? Ein Kind ist bei der Mutter und spürt: sie ist ganz für mich da! Dann ist sie die Freude das Kindes. Wir haben eine schlimme Erfahrung hinter uns und kommen in ein völlig fremdes Haus und finden dort einen Menschen, dem wir gleich unser ganzes Vertrauen schenken können – dann ist dieser Mensch unsere Freude. Unsere Freude ist jemand, der uns liebt, freuen können wir uns, wenn wir mit Leib und Seele erfahren, wer uns lieb hat, wer uns Deckung gibt vor allen Gefahren, wer uns in Acht hält. Durch Menschen erfahren wir das, durch Vater und Mutter, durch Pflegeeltern und Patin, durch jeden, der für uns da ist. Liebhaben können diese Menschen, weil sie selbst es erfahren haben, wie gut das tut. Und weil sie im Grunde ihres Herzens wissen: diese Welt soll ein Ort sein, wo man sich lieb hat. Warum? Weil Gott die Welt lieb hat, weil Gott sich uns in Jesus Christus geschenkt hat.

Wer also meint: Liebe ist nur ein Wort, nur ein sentimentales Gefühl, das schnell vergeht, der sollte sich von Jesus infizieren, anstecken lassen. Jesus hat ansteckende Liebe verbreitet und damit ansteckende Freude. Wir stecken einander so oft mit Erkältungsbakterien an, manchmal auch verbreiten wir mit lieblosen Worten und kalten Blicken die Krankheit der Gefühllosigkeit. Lassen wir uns lieber vom Bazillus der Liebe Jesu anstecken und ihn weiterverbreiten. Das ist ansteckende Gesundheit, ansteckende Freude. In dieser Freude siegt nicht der Tod über das Leben, ist keine Schadenfreude und kein Galgenhumor enthalten, in dieser Freude muss sich keine heimliche Furcht und keine Traurigkeit verstecken. In dieser Freude ist vielmehr Trotz enthalten, wie wir vorhin gesungen haben: „Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu! Gottes Macht hält mich in Acht, Erd und Abgrund muss verstummen, ob sie noch so brummen!“ Dieser Trotz ist ein Mut, erschreckenden Tatsachen ins Auge zu sehen, ein Mut, mit Schwierigkeiten fertigzuwerden und nicht so schnell aufzugeben.

Weil diese ansteckende Freude von Jesus ausgeht, um sich von ihm aus durch viele Menschen hindurch zu verbreiten, auch durch jeden von uns, darum will ich jetzt noch die Geschichte eines Mannes nacherzählen, der sich vom Bazillus der Liebe Jesu anstecken ließ.

Da war ein Mensch, der wollte sich mit andern zusammen freuen. Aber jedesmal, wenn er einem anderen Menschen näher kam, wurde er ausgelacht: Was willst du denn, Kleiner? Jedesmal, wenn er einem Menschen ins Gesicht sah, guckte der weg; nein, er hatte zu viel Unrecht getan. Er spürte Ablehnung, Misstrauen. Er spürte das brutal oder versteckt, je nachdem. Kann man sich so freuen?

Manchmal, wenn er sich nicht mehr zu helfen wusste, weil er keine Freunde hatte, trank er sich einen an. Er gab eine Runde… und noch eine… und noch eine, bis er nicht mehr merkte, wie sie über ihn lachten, ihm auf die Schulter klopften voller Verachtung, ihn auf den Arm nahmen: Na, Kleiner, so haben wir dich gern… War das die wahre Freude?

Am nächsten Tag sah er alles glasklar – trotz seinem schweren Kopf. Ich bin allein. Nicht etwa, weil sie mich Kleiner nennen. Ich bin allein, weil sie mich ablehnen. Er spürte ihr Misstrauen, hörte ihr Lachen im Rücken, sah die Kälte im Blick. Er spürte es und ließ sie zahlen, da, wo er sie in der Hand hatte, bei seiner Arbeit, wo sie ihn brauchten, da mussten sie zahlen, da machte er sie klein. Aber die echte Freude war das natürlich auch nicht.

Es gab da einen Tag, der anders war. In der Stadt wurde ein Mensch erwartet. Da sagte dieser zu sich selbst: Den will ich sehen. Aber wie? In der Stadt war Betrieb. Er sah ihre Rücken wie breite Mauern. Er spürte ihre Kälte. Aber kaufen – ihre Gunst – wollte er nicht, diesmal nicht. Er sah sich um. Er dachte nach. Er sah einen Baum. Und kommt auf die verrückteste Idee seines Lebens: Er steigt auf den Baum. Mühsam. Ihre Gesichter sieht er nicht. Ihr Gelächter überhört er. Er steigt, bis er oben ist. Da kommt der Mensch. Der Mensch sagt: Komm herunter. In deinem Haus möchte ich mit dir zusammen sein. Heute wirst du was erfahren: Was kaputt ist in dir, soll heil werden. Das war eine Freude! Für Zachäus und für Jesus.

Aber es gab auch andere Stimmen: Ausgerechnet bei dem kehrt er ein! Drohend, empört umstellen sie das Haus. Da kommt der Mensch heraus, der kleine Zachäus. Frei steht er da und ruft: Kommt, Ich lade euch alle ein zu einem Fest! Mit mir ist was geschehen durch diesen Menschen da. Ich will den Armen geben, was ich in meiner Enttäuschung gesammelt habe als Ersatz für Leben. Habe ich euch übers Ohr gehauen – zurück sollt ihr’s haben, dreifach, vierfach. Kommt: Ich hoffe, es wird gut werden mit mir, mit uns.

Das war die Geschichte von Jesus und Zachäus, die wir schon vorhin gehört haben; ich habe sie noch einmal erzählt als Geschichte einer ansteckenden Freude, von der wir uns auch anstecken lassen können. Amen.

Lied Beiheft 818, 1-6

Gott, wir danken dir! Keiner braucht bei dir leer auszugehen. Keiner muss sich mit Ersatzvergnügen zufriedengeben. Schadenfreude, Galgenhumor, oberflächliche Fröhlicnkeit – wir können darauf verzichten. Was wir wirklich fühlen, müssen wir nicht zudecken – weder mit cooler Lässigkeit, noch mit erzwungener Heiterkeit, weder durch Alkohol noch durch Gefühllosigkeit. Was Zachäus erlebte, können wir alle miteinander und mit dir erleben: dass Liebe ansteckend wirkt. Dass es Menschen gibt, zu denen wir nur hingehen müssen, um herauszufinden und zu kriegen, was wir wirklich brauchen. Dass wir selber für andere Menschen eine wahre Freude sein können, weil wir schon vom Bazillus der echten Freude angesteckt sind. Was sollen wir noch mehr von dir erbitten? Zieh uns in deine ansteckende Gesundheit, deine Freude mit hinein! Amen

Vater unser

Lied Beiheft 784 (EG 555): Unser Leben sei ein Fest

Abkündigungen und Segen

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