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Harfengesänge am Glasfeuermeer

Muss nicht alles verbrennen in diesem heißen Glas? Nein, es wird durch das Feuer gereinigt. Auch Gottes Zorn will uns nicht verbrennen, sondern reinigen. Gott will uns befreien von allem, was in unserem Leben unklar und verworren und verlogen ist. Es geht um Klarheit und Wahrheit in unserem Leben.

Eine Kugel aus glühendem Glas an einem Stock in der Glasbläserei
Wie Feuer und Glas zusammenwirken, sieht man in einer Glasbläserei (Bild: Sabine van ErpPixabay)

#predigtGottesdienst am Sonntag Kantate, den 13. Mai 1990 um 9.30 Uhr in der Kapelle der Landesnervenklinik Alzey

Herzlich willkommen am Sonntag Kantate, dem 4. Sonntag nach Ostern. Kantate heißt „Singet!“ – und wir wollen heute singen, Lieder, die auch zum Mai und zum Frühling passen. Und auch in der Predigt geht es um das Singen zum Lob Gottes.

Lied 107, 1-3:

1) Schmückt das Fest mit Maien, lasset Blumen streuen, zündet Opfer an; denn der Geist der Gnaden hat sich eingeladen, machet ihm die Bahn! Nehmt ihn ein, so wird sein Schein euch mit Licht und Heil erfüllen und den Kummer stillen.

2) Tröster der Betrübten, Siegel der Geliebten, Geist voll Rat und Tat, starker Gottesfinger, Friedensüberbringer, Licht auf unserm Pfad: Gib uns Kraft und Lebenssaft, lass uns deine teuren Gaben zur Genüge laben.

3) Lass die Zungen brennen, wenn wir Jesus nennen, führ den Geist empor; gib uns Kraft, zu beten und vor Gott zu treten, sprich du selbst uns vor. Gib uns Mut, du höchstes Gut, tröst uns kräftiglich von oben bei der Feinde Toben.

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. „Amen.“

Wir beten mit Worten des 98. Psalms:

1 Singet dem HERRN ein neues Lied, / denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten / und mit seinem heiligen Arm.

2 Der HERR lässt sein Heil kundwerden; / vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.

3 Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, / aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

4 Jauchzet dem HERRN, alle Welt, / singet, rühmet und lobet!

5 Lobet den HERRN mit Harfen, / mit Harfen und mit Saitenspiel!

6 Mit Trompeten und Posaunen / jauchzet vor dem HERRN, dem König!

7 Das Meer brause und was darinnen ist, / der Erdkreis und die darauf wohnen.

8 Die Ströme sollen frohlocken, / und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN;

9 denn er kommt, das Erdreich zu richten. / Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.

Kommt, lasst uns anbeten! „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

Gott, den wir loben mit Singen und mit Beten, Du hörst unsere Stimmen, ob wir schön singen oder brummen, Du weißt unsere Gedanken, unsere einfachen und unsere verworrenen, Du siehst in unser Herz, unsere Freude, unsere Traurigkeit, alles was wir fühlen, auch Angst und Schuld und Verzweiflung. Wir kommen zu Dir und loben Dich, denn Du bist uns Freund und Freundin, Du verlässt uns nicht, sondern auf Dich können wir uns verlassen. Du bist uns nahe durch Jesus Christus unseres Herrn. „Amen.“

Wir hören die Schriftlesung aus dem Brief des Paulus an die Kolosser 3, 12-17:

12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;

13 und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

14 Über alles zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.

15 Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.

16 Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesänge und geistlichen Lieder singt Gott dankbar in euren Herzen.

17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Halleluja! „Halleluja, Halleluja, Halleluja!“

Lied 311, 1+2+6+8:

1) Herzlich tut mich erfreuen die liebe Sommerzeit, wann Gott wird schön verneuen alles zur Ewigkeit. Den Himmel und die Erden wird Gott neu schaffen gar, all Kreatur soll werden ganz herrlich, schön und klar.

2) Kein Zung kann je erreichen die ewig Schönheit groß; man kanns mit nichts vergleichen, die Worte sind viel zu bloß. Drum müssen wir solchs sparen bis an den Jüngsten Tag; dann wollen wir erfahren, was Gott ist und vermag.

6) Da wird man hören klingen die rechten Saitenspiel, die Musikkunst wird bringen in Gott der Freuden viel, die Engel werden singen, all Heilgen Gottes gleich mit himmelischen Zungen ewig in Gottes Reich.

8) Wir werden stets mit Schalle vor Gottes Stuhl und Thron mit Freuden singen alle ein neues Lied gar schön: „Lob, Ehr, Preis, Kraft und Stärke Gott Vater und dem Sohn, des Heilgen Geistes Werke sei Lob und Dank getan.“

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Zur Predigt hören wir einen Abschnitt aus der Offenbarung 15, 2-4:

2 Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen

3 und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker.

4 Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.

Liebe Gemeinde!

Am Singesonntag Kantate dreht sich auch in der Predigt alles ums Singen. Und so haben wir auch einen Predigttext über das Singen. Er steht in der Offenbarung, in diesem schwierigsten aller biblischen Bücher. Recht verstanden ist es aber auch eins der schönsten Bücher der Bibel, denn es spricht in Bildern. Diese Bilder können wir manchmal nicht mit unserem Verstand begreifen, aber sie sprechen zuweilen ganz direkt unser Herz an. Gewaltige Bilder von den Mächten, in denen die Menschen auf der Erde gefangen sind, erschüttern uns; und die ebenso großartigen Bilder von der Befreiung derer, die an Gott und Christus glauben, können uns anrühren und bewegen.

Unser Abschnitt umfasst nur drei Verse aus der Offenbarung. Vorher ist vom Zorn Gottes die Rede, vom Zorn des Vaters über die Kinder, die ihn verlassen haben, die eigene, unrechte Wege gegangen sind. Aber es ist auch vom Sieg über böse Mächte die Rede, von denen sich die Menschen hatten verführen lassen. Gottes Zorn wird bald verraucht sein, und es wird sich zeigen, dass dieser Zorn nichts anderes ist als die Kehrseite seiner Liebe.

An dieser Stelle wird nun ein Bild vor Augen gemalt von einem gläsernen Meer, mit Feuer vermengt. Ein Meer aus Glas, wie kann es das geben? Ein Meer, vermengt mit Feuer, das verträgt sich doch auch nicht!

Aber Glas und Feuer, das geht wohl zusammen. Ich war einmal in einer Glasbläserei, das ist 22 Jahre her, da war ich noch Schüler, da habe ich gesehen, wie aus einem Klumpen von heißem, glühenden Glas bestimmte Formen geblasen wurden: Trinkgläser, Vasen, Flaschen und vieles mehr. Glas kann, wenn es sehr heiß wird, flüssig werden, und das geht nur mit Feuer, mit einem sehr heißen Feuer.

Das Bild von dem gläsernen Meer ist deshalb herrlich und zugleich furchterregend. Muss nicht alles verbrennen in diesem heißen Glas? Aber nein, das Glas selbst verbrennt nicht, nur alles, was unrein ist, verbrennt, und das Glas wird durch das Feuer gereinigt. Es ist nachher, wenn es wieder abkühlt, nicht mehr trübe, sondern klar.

Vielleicht geschieht etwas Ähnliches, wenn uns Gottes Zorn trifft. Wir fühlen uns vielleicht verletzt, wenn Gott uns Fehler und Versagen nicht durchgehen lässt. Uns wird heiß, wir fangen an zu schwitzen, wir bekommen einen roten Kopf, wenn wir etwas angestellt haben und wenn wir uns schämen. Aber Gottes Zorn will uns nicht verbrennen, er will uns reinigen. Wir sollen Liebe lernen statt Hass, Liebe statt Gleichgültigkeit. Er will uns reinigen von Sünde. Gott will uns befreien von allem, was in unserem Leben unklar und verworren und verlogen ist. Es geht um Klarheit und Wahrheit in unserem Leben, Gott mag es nicht, wenn wir uns etwas vormachen.

Das gläserne Meer ist für mich ein Bild für Klarheit und Wahrheit, die dann entstehen, wenn Glas durch Feuer gereinigt wird.

Zugleich ist es ein Bild für Veränderung. Neue Formen entstehen, nichts muss so bleiben, wie es ist in diesem gläsernen Meer.

Und ich denke, dass Gottes Geist auch wie solch ein brennendes Feuer ist, das die Kraft hat, unsere Herzen zu formen. Gott kann die Flamme der Liebe in uns anzuzünden oder auch erst einmal nur das kleine Licht der Hoffnung. Gott hat mit uns noch mehr vor, als wir es oft glauben. Sein Geist ist kräftiger, als wir es uns vorstellen können.

Und schließlich erinnert das gläserne Meer mich noch an ein anderes Meer: das Rote Meer, durch das die Israeliten gehen mussten, als sie aus der Gefangenschaft in Ägypten geflohen waren (2. Buch Mose – Exodus 14, 1-31). Sie waren verfolgt gewesen von den ägyptischen Soldaten, sie hatten vor sich das tiefe Wasser des Roten Meeres, sie schienen verloren zu sein: hinter sich die grausamen Krieger, vor sich die wilden Wasserwogen. Und was geschah? Durch einen starken Sturm teilten sich die Wellen des Meeres, und das ganze Volk Israel konnte trockenen Fußes durch das Meer hindurchziehen. Erst als die verfolgenden Soldaten ebenfalls durch das Meer ziehen wollten, legte sich der Wind wieder, und die Feinde, die das Volk Gottes vernichten wollten, sie mussten alle ertrinken. Damals hatten Mose und seine Schwester Mirjam ein Siegeslied gesungen, zum Dank für die Befreiung aus der Gefangenschaft und aus Todesgefahr (2. Buch Mose – Exodus 15, 1-21).

Und in der Offenbarung ist nun auch von einem Siegeslied die Rede. Am Ufer des gläsernen Meeres stehen Leute mit Harfen und singen ein Lied: das Lied des Mose und das Lied des Lammes. Das Lied des Mose ist ein Lied der Befreiung, wie wir eben gehört haben. Aber was ist das Lied des Lammes? Das Lamm ist Jesus, der sich für die Menschen geopfert hat. Er hat damit die Sünde und den Tod besiegt. Das Lied des Lammes ist also auch ein Befreiungslied: es handelt von der Befreiung von Sünde und Tod.

Und wie lautet der Text des Liedes (Offenbarung 15, 3-4)?

Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!

Hier wird Gott in überschwenglichen Worten gelobt.

Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker.

Hier wird Gott von denen gelobt, die erkannt haben, dass er allein der Gerechte ist, dass nur er wirklich die Wahrheit auf seiner Seite hat. Menschen können sich irren, auch religiöse Menschen. Aber Gott ist immer wahrhaftig und gerecht, daran ändert sich nichts.

4 Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen?

fragt das Lied weiter.

Denn du allein bist heilig!

Niemand sonst würde ein solches Loblied verdienen. Kein Mensch, kein noch so guter Mensch, außer Jesus, in dem Gott selber auf die Erde kam. Niemand sonst ist in der gleichen Weise heilig. Andere Menschen kann man nur dann heilig nennen, wenn sie in dem, was sie tun, ganz von Gott selber erfüllt sind.

Und dann endet das Lied im Himmel mit den Worten:

Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.

Hier geht die Offenbarung davon aus, dass die Völker, dass die Menschen aus den Zeichen der Zeit lernen. Was es an Katastrophen und Kriegen gibt, das soll den Völkern eine Lehre sein. Das soll uns lehren, worauf es ankommt.

Worauf kommt es denn an? Es geht nicht darum, möglichst stark und mächtig zu sein. Sondern es soll Vertrauen und Frieden unter den Menschen geben. Es geht nicht um Geld und immer mehr Geld. Sondern es geht um Gerechtigkeit. Es geht nicht einmal darum, dass wir persönlich gesund und ohne Probleme sind. Sondern viel wichtiger ist, dass wir aus dem Glauben leben. Gott erfüllt unser Leben, auch wenn wir selber keine Hoffnung mehr sehen; seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

Manche haben aus den Liedern, die im Himmel gesungen werden, eine alberne, lächerliche Vorstellung gemacht. Als ob die Engel im Himmel nur süßliche und langweilige Musik hätten, als ob da nur die ganze Zeit „Halleluja“ gesungen würde. Die Offenbarung spricht von einem kraftvollen Loblied. Es wird gesungen, weil den Sängern das Herz überläuft, weil sie Gott danken wollen, weil sie einfach froh sind über das, was Gott für sie getan hat.

Aber nicht nur im Himmel können Loblieder für Gott gesungen werden, sondern schon hier. Wenn wir spüren, wie uns der Glaube an Gott hilft, wenn wir merken, dass Gott uns frei macht, dann haben wir auch Grund zum Singen. Manchmal geht es uns nicht gut, und trotzdem sind wir von Gott nicht verlassen.

Aber müssen wir nicht vielleicht doch Angst vor Gott haben? Ist er nicht auch zornig auf uns? Ja, er ist zornig, wenn er sieht, wie wir immer tiefer in unser Unglück rennen. Er ist zornig wie der Vater, der sein Kind vom Fenster wegreißt, aus dem es sich stürzen will. Er ist zornig wie die Mutter, die ihr Kind davon abhalten will, sich mit Drogen kaputtzumachen. Gott ist zornig auf uns, weil er uns liebt. Er will, dass wir anfangen, uns selber wirklich lieb zu haben. Er will, dass wir gut für uns sorgen und dass wir auch gut zu den anderen sind. Gott ruft uns zu sich, und bei ihm finden wir Geborgenheit, so wie Kinder sich in der Not zu ihren guten Eltern flüchten können.

Woher wissen wir, dass Gott so ist? In der Offenbarung wird manchmal Gottes Zorn so in der Vordergrund gerückt, dass seine Liebe kaum noch zu spüren ist. Dann müssen wir in den Evangelien nachlesen, wie Jesus zu den Menschen gewesen ist. Denn so wie Jesus, so ist Gott. „Ich und der Vater sind eins“, hat Jesus gesagt. Und was hat Jesus zu den Menschen gesagt? Ich möchte nur ein Beispiel auswählen, das ist auch ein Text, der für diesen Sonntag zum Vorlesen vorgeschlagen worden ist, aus dem Evangelium nach Matthäus 11, 25-30. Jesus sprach:

25 Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.

26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.

27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.

28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.

29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.

30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Gott trägt das Gesicht dieses Menschen Jesus. Er will uns nicht noch mehr belasten, sondern entlasten. Er will uns ein sanftes Joch auferlegen, das ist ein Tragegestell für unsere Lasten, so ein Tragebalken, den man auf die Schultern legen kann, so dass wir leichter aushalten können, was uns bedrückt. Auch wenn wir uns Sorgen machen um unsere Zukunft, er will uns Ruhe schenken für unsere Seelen. Amen.

Und der Friede Gottes, der viel größer ist, als unser Denken und Fühlen erfassen kann, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen.
Lied 245, 1-2+9-10:

1) „Kommt her zu mir“, spricht Gottes Sohn, „all die ihr seid beschweret nun, mit Sünden hart beladen, ihr Jungen, Alten, Frau und Mann, ich will euch geben, was ich han, will heilen euren Schaden.

2) Mein Joch ist sanft, leicht meine Last, und jeder, der sie willig fasst, der wird der Höll entrinnen. Ich helf ihm tragen, was zu schwer; mit meiner Hilf und Kraft wird er das Himmelreich gewinnen.“

9) Höret und merkt, ihr lieben Kind‘, die jetzo Gott ergeben sind: Lasst euch die Müh nicht reuen, halt‘ fest am heilgen Gotteswort; das ist eur Trost und höchster Hort, Gott wird euch schon erfreuen.

10) Und was der ewig gütig Gott in seinem Wort versprochen hat, geschworn bei seinem Namen, das hält und gibt er gwiss fürwahr. Der helf uns zu der Engel Schar durch Jesum Christum. Amen.

Gott der Mühsamen und Beladenen, wir loben Dich dafür, dass Du uns tragen hilfst, was uns zu schwer wird. Wir danken Dir, dass Du uns mit unseren Belastungen nicht allein lässt. Und wir bitten Dich: überwinde unseren Stolz, so dass wir uns Dir anvertrauen und auf Deine Hilfe warten. Wir bitten für alle, die nicht glauben können, für alle, die verzweifelt sind, für alle, die unter ihrem Schicksal zerbrechen. Hilf uns auch, zu sehen, was wir mit unseren kleinen Kräften tun können, und wenn es nur das Händefalten und Beten ist. Lass uns die Schritte gehen, die uns möglich sind, und mache uns zu Menschen, die lieben können. Amen.

Alles, was uns heute bewegt, schließen wir im Gebet Jesu zusammen:

Vater unser
Maienlied 370, 1-4:

1) Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt, des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht! Die Tier sieht man jetzt springen mit Lust auf grüner Weid, die Vöglein hört man singen, die loben Gott mit Freud.

2) Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein. Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein. Es steht in deinen Händen, dein Macht und Güt ist groß, drum wollst du von uns wenden Meltau, Frost, Reif und Schloß‘.

3) Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit sichs möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu haben allein an deinem Wort, das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort.

4) Mein Arbeit hilf vollbringen zu Lob dem Namen dein und lass mir wohlgelingen, im Geist fruchtbar zu sein; die Blümlein lass aufgehen von Tugend mancherlei, damit ich mög bestehen und nicht verwerflich sei.

Und nun lasst uns mit Gottes Segen in den Sonntag und in die neue Woche gehen:

Der Herr segne euch und er behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden. „Amen, Amen, Amen!“

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